Handbuch Fruchtbarkeitsmanagement des Rindes
Kamlage (Verlag)
978-3-9806688-6-6 (ISBN)
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„Um genügend für sich und seine Familie zu verdienen, muß der Züchter darauf achten, daß seine Kühe jahrelang produzieren und sich selbst fortpflanzen", so die treffende Formulierung eines kanadischen Farmers. In Ergänzung zum „Ratgeber Milchviehgesundheit" werden im vorliegenden Buch auf Wunsch vieler Landwirte Fruchtbarkeitsfragen speziell behandelt.
W. Jonatt berichtete 1824 in seinem Buch "Cattle" von Kühen, die über 30 Jahre alt wurden und jährlich abkalbten. Inzwischen hat sich die Fruchtbarkeitslage in den Milchrindbetrieben zu einem beklagenswerten Dilemma entwickelt. Laut ADR-Jahresbericht von 2001 beträgt die mittlere Abgangsrate aller MLP-Kühe bundesweit knapp 40%, wobei allein rund 20% der Kühe wegen Sterilitäten vorzeitig gemerzt werden. Manche Betriebe verbrauchen ihre komplette Nachzucht ohne Aufstockung und müssen sogar noch Tiere zukaufen. Kein Wunder also, daß die Bestandsergänzung den größten Posten bei den variablen Kosten im Deckungsbeitrag ausmacht und die Milcherzeugung erheblich belastet. Es stimmt nachdenklich, wenn angeblich nur noch ein Drittel der Kühe bis zum 60.Tag nach dem Abkalben wieder einen regulären Zyklus zeigen. Gewiß hat sich das Milchleistungsniveau seit 1960 fast verdoppelt. Doch dies sollte Milcherzeugern, die über Fruchtbarkeitsprobleme klagen, keine Ausrede oder Entschuldigung sein, da es auch viele Hochleistungsherden mit erstaunlich guter Fruchtbarkeit gibt.
Obwohl das Wissen um die wichtigsten Ursachen und Zusammenhänge von Fruchtbarkeitsstörungen bekannt ist, bleibt dieses Thema nach wie vor ein Dauerbrenner. Einschlägige Versammlungen sind stets gut besucht und Fachliteratur findet reißenden Absatz. Schließlich stellen praktische Gesundheits- und Fruchtbarkeitsseminare im Züchterstall das „Gelbe vom Ei" dar.
Das größte Problem ist eben der Milchrindhalter selbst. In vielen Beratungsgesprächen war immer wieder das gleiche zu hören: "Ich weiß schon, ich komme nur nicht dazu". Weithin fehlt also die Zeit und die Zielsetzung, in der Fülle der Alltagsarbeit weniger Wichtiges wegzulassen, um sich mehr und gezielt den Kühen und ihren leistungsbedingt höheren Bedürfnissen zu widmen. Wie viele Kühe also den Bestand vorzeitig verlassen, hängt überwiegend vom Herdenmanager ab. Der Anteil der unfreiwillig abgehenden Kühe wird auf 80% geschätzt. Ohne Interesse und Engagement sind dauerhafte Erfolge nicht möglich. Das Hauptanliegen sollte deshalb nicht die Therapie an sich sein, sondern viel mehr die Frage nach den Gründen und Zusammenhängen der Fruchtbarkeitsstörungen. Wie konnte es nur so weit kommen?
Möchte der Milchrindhalter nicht der Sterilitätsfaktor Nr.1 sein, so muß er mit seiner Herde „mitwachsen" und sich den gestiegenen Managementanforderungen stellen, denn Fruchtbarkeitsstörungen liegt ein multifaktorielles Geschehen zugrunde. Oft sind es nicht die großen Schrauben, an denen gedreht werden muß, sondern die kleinen, wie Pünktlichkeit und Gewissenhaftigkeit und vor allem Zeit für Tierbeobachtung, die zum Erfolg führen.
Nachstehende Ausführungen zum Thema Fruchtbarkeitsmanagement gründen auf eine über 30jährige Beratungserfahrung in Milchrindbetrieben. Ich wünsche meinen Lesern die nötige Zeit und Ruhe, über die Inhalte nachzudenken und das eine oder andere umzusetzen zum Wohle des Betriebszweiges Milchrindhaltung im Sinne eines positiven Betriebsergebnisses.
Sprache | deutsch |
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Maße | 243 x 195 mm |
Gewicht | 600 g |
Einbandart | gebunden |
Themenwelt | Veterinärmedizin ► Klinische Fächer ► Gynäkologie / Geburtshilfe |
Veterinärmedizin ► Großtier ► Rind | |
Schlagworte | Fruchtbarkeitsstörung • Rind |
ISBN-10 | 3-9806688-6-X / 398066886X |
ISBN-13 | 978-3-9806688-6-6 / 9783980668866 |
Zustand | Neuware |
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