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Handbuch Endo-/Ektoparasiten und Trichophytie der Rinder

Buch | Hardcover
120 Seiten
2004
Kamlage (Verlag)
978-3-9806688-4-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Handbuch Endo-/Ektoparasiten und Trichophytie der Rinder - Thomas Schnieder, Astrid Tenter, Christian Epe, Georg von Samson-Himmelstjerna, Christiane Werckenthin
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Parasitenbefall…?, haben wir in der Rindviehzucht bzw. –haltung mit Parasiten überhaupt etwas zu tun? Damit eng verbunden ist die Frage, ob es als Folge des Parasitenbefalles auch zu Schäden oder Einbußen in der Rindviehproduktion kommt, bzw. kommen kann? Wenn sich der Landwirt diese Fragen bewußt und ernsthaft stellt, kommt er zwangsläufig zum Schluß, daß er – seltene Ausnahmefälle kommen vor - in seinem Rindviehbestand mit Sicherheit bereits mit einem Parasitenproblem beschäftigt war, oder etwa nicht?Stellvertretend für viele Parasiten auf der Körperoberfläche können Läuse, Räude, Fliegen oder Zecken genannt werden, während in den inneren Organen heutzutage Magen-Darm-Rundwürmer, Lungenwürmer, Leberegel, Muskelfinnen, Kryptosporidien, Kokzidien, Neospora u. a. als Erreger wichtiger Parasiteninfektionen (Verdauungs- und Lebererkrankungen, Konfiszierung von Schlachtkörpern, Durchfälle und Aborte) bedeutsam sind, bzw. häufig auftreten. Die Parasiten bilden durch ihre besondere Biologie neben den altbekannten Tierseuchen die weltweit größte Schadquelle in der Rindviehhaltung und –produktion und sind für dementsprechend riesige wirtschaftliche Schäden verantwortlich. Allein die Verluste infolge Magen-Darm-Rundwurmbefalles werden weltweit auf mehr als 1 Mrd. US $ beziffert.



Für den Landwirt stellen sich angesichts der enormen Bedeutung des Parasitenbefalls verschiedene Fragen: 1. Bin ich, bzw. ist mein Bestand auch betroffen? 2. Sind alle Alterskategorien in gleichem Maße befallen? 3. Wie kann ich, bzw. wer kann mir helfen, einen Parasitenbefall zu erkennen? 4. Wie und mit was kann ich dagegen vorgehen? 5. Was ist der Nutzen einer systematischen Parasitenbekämpfung (wirtschaftlich, in klinischer und tierschützerischer Hinsicht sowie in Bezug auf Qualitätsansprüche)?



Die Beantwortung dieser teilweise ziemlich komplexen Fragen und das Suchen nach Lösungsansätzen erfordert zwangsläufig den Einbezug des Bestands- oder Betreuungstierarztes, denn nur eine gemeinsame Suche nach Lösungen, die den landwirtschaftlichen und tiermedizinischen Bereich einbeziehen, wird zu den allseits angestrebten, nachhaltigen Erfolgen in der Parasitenbekämpfung führen!



Das vorliegende Handbuch befaßt sich intensiv - und klar dargestellt nach den verschiedenen Organsystemen - mit der Frage, welche Parasiten beim Rindvieh hauptsächlich vorkommen, welche Bedeutung sie haben und in welcher Form sie sich klinisch manifestieren, bzw. auf den Gesundheitszustand der befallenen Tiere einwirken. Dabei liegt das Schwergewicht auf den sog. Weideparasitosen, d. h. denjenigen Parasiten, die im Zusammenhang mit dem Weidegang stehen und in erster Linie dadurch aufgenommen werden. Die angegebenen Diagnostikmöglichkeiten zeigen mit aller Deutlichkeit, wie man einen evtl. Befall im Bestand nachweisen lassen, bzw. wie man sich ein Bild über den Parasitenbefall im eigenen Bestand machen kann. Durch die präzise Darstellung der verschiedenen Nachweismöglichkeiten wird nicht nur die Vorgehensweise zur genauen Diagnosestellung deutlich erkennbar, sondern es wird auch ersichtlich, daß der Nachweis und die Bestimmung des Parasitenbefalls nur über entsprechende Laboruntersuchungen erfolgen können. Diese Erkenntnis ist nicht etwa eine Rechtfertigung veterinärmedizinischen Handelns, sondern die unerläßliche Basis für einen gezielten, wirksamen und daher adäquaten Einsatz von Antiparasitika, bzw. eine erfolgreiche Parasitenbekämpfung. Es ist dies ein Vorgehen, das Landwirt und Tierarzt in gegenseitiger Abstimmung, zumindest beim erstmaligen Auftreten von klinisch relevanten Problemen, stets anstreben (sollten) und das sich außerdem für den Rindviehhalter mittel- bis langfristig immer als die kostengünstigste Vorgehensweise herauskristallisiert. Selbst bei der parasitologisch und wirtschaftlich sehr sinnvollen, weit verbreiteten, meist mehrjährigen Prophylaxe mit Langzeitbehandlungssystemen (Pour On oder Applikation von Bolus-Systemen) gilt im Hinblick auf den gezielten Einsatz der Produkte eine einmalige vorgängige Bestandsabklärung als empfehlenswert. Aus den bereits genannten Gründen sollten auch im Rahmen der heutzutage zusehends propagierten Bestandsbetreuung in Rindviehbeständen Abklärungen betreffend Endo- und Ektoparasitenbefall vermehrt Eingang finden.



Wo liegt nun der konkrete Nutzen einer gezielten und konsequenten Parasitenbekämpfung, wie sie im vorliegenden Buch klar und folgerichtig dargestellt wird?Im Rahmen von zahlreichen Felduntersuchungen in Deutschland und anderen europäischen Ländern wurde wiederholt bestätigt, daß bereits der sog. subklinische, praktisch symptomlose Befall mit Magen-Darm-Rundwürmern bei Weiderindern während ihrer ersten Weideperiode zu signifikant schlechteren Körpergewichtszunahmen von bis zu mehr als 20 kg führen kann. Ebenso wurden bei wachsenden Rindern mit Befall durch den Großen Leberegel während der Winterstallhaltung verminderte Gewichtszunahmen von über 15 kg festgestellt, bzw. der Fliegenbefall während der Weideperiode hat nachweislich bei entsprechend ungeschützten Tieren zu signifikant geringeren Gewichtszunahmen geführt. Erwähnenswert sind aber auch durch Zecken übertragene Einzellerinfektionen (Babesiose), die unbeobachtet, bzw. unbehandelt auch heutzutage in den verseuchten Gebieten zu Todesfällen von Rindern führen können. Wirtschaftliche Verluste größeren Ausmaßes können auch bei laktierenden Kühen beobachtet werden: In einer kürzlich durchgeführten Studie (über 700 Kühe mit Weidegang) zeigten die bei der Winteraufstallung systematisch antiparasitär behandelten Kühe eine Mehrleistung von über 600 kg Milch pro Laktation. Neben diesen primär wirtschaftlichen Einbußen für den Halter stehen heutzutage auf Seiten der Öffentlichkeit und des Verbrauchers vielmehr die fortlaufend steigenden Anforderungen an eine tier- und tierschutzgerechte Haltung und den klinischen Gesundheitszustand sowie an die Qualität der daraus produzierten Lebensmittel im Mittelpunkt des Interesses. Es läßt sich aus den obigen Ausführungen leicht ableiten, daß ein Parasitenbefall den heutzutage zu erfüllenden Qualitätsmerkmalen Abbruch tut und daß deshalb eine gezielte Parasitenerkennung und -bekämpfung für jeden Rindviehzüchter und –halter eine Selbstverständlichkeit sein muß.In diesem Sinne hoffe und wünsche ich, daß dieses klar strukturierte, aus klinischer Sicht besonders anschaulich bebilderte Handbuch eine tragfähige Brücke für das zwischen Landwirt und Tierarzt gemeinsam abzustimmende Vorgehen bei der Parasitenbekämpfung bilden wird und daß sich möglichst viele Landwirte, Berater, Tierärzte und Studenten dieses bestens gelungenen Arbeitsbuches zur Bearbeitung und Bewältigung von parasitologischen Problemen und Fragestellungen bedienen werden.

Sprache deutsch
Maße 243 x 195 mm
Gewicht 550 g
Einbandart gebunden
Themenwelt Veterinärmedizin Klinische Fächer Parasitologie
Veterinärmedizin Großtier Rind
ISBN-10 3-9806688-4-3 / 3980668843
ISBN-13 978-3-9806688-4-2 / 9783980668842
Zustand Neuware
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