Zahnputzverhalten mit manueller und elektrischer Zahnbürste- eine randomisierte vergleichende Videobeobachtungsstudie
Seiten
2021
VVB Laufersweiler Verlag
978-3-8359-6970-4 (ISBN)
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Das Ziel der vorliegenden Studie war es, das habituelle Zahnputzverhalten von Erwachsenen mit der Handzahnbürste und zum ersten Mal auch mit der elektrischen Zahnbürste videobasiert zu analysieren und zu vergleichen. Es wurden hierfür 120 Probanden aus Gießen und Umgebung rekrutiert. Es konnten 100 Probanden in die Studie einbezogen werden, davon 38 männlich und 62 weiblich (Durchschnittsalter: 26,7 ± 7,5 Jahre).
Nach schriftlicher und mündlicher Aufklärung über das Ziel und die Durchführung der Studie wurde das habituelle Zähneputzen der Probanden mit der elektrischen und der Handzahnbürste durch eine hinter einem Spiegel befindliche Kamera aufgezeichnet. Alle Abläufe und jegliche Patientenkommunikation erfolgte standardisiert und die Reihenfolge (erst mit der Handzahnbürste, dann mit der elektrischen oder andersherum) wurde randomisiert bestimmt. Die Probanden putzten zur besseren Videoauswertung ohne Zahnpasta, ohne zeitliche Limitierung und ohne die Anwesenheit der Studiendurchführerin. Zwischen beiden Putzaktionen wurde den Probanden ein Video mit Landschaftsbildern Neuseelands vorgespielt, um die Aufmerksamkeit nicht auf die nächste Putzaktion zu lenken.
Die Videoanalyse erfolgte mit dem Programm Interact 14 ® von Mangold (Mangold International GmbH, Arnstorf, 2015). Es wurden folgende Parameter ausgewertet: Händigkeit, Gesamtputzdauer, effektive Putzdauer (Bürstdauer), geputzte Areale und Putzbewegung. Zur Auswertung des Zahnputzvorganges wurden Ober- und Unterkiefer in insgesamt 6 Sextanten aufgeteilt (Sextant 1: Zahn 17-14; Sextant 2: Zahn 13-23; Sextant 3: Zahn 2427; Sextant 4: Zahn 37-34; Sextant 5: 33-43; Sextant 6: 44-47). Mit der Auswertung der Videos wurde erst nach vollständiger Datenerfassung begonnen und sie erfolgte in drei Durchgängen. Der erste der drei Durchgänge wertete die Gesamtputzdauer und die Händigkeit eines Probanden aus. Im zweiten Auswertungsdurchgang wurden die geputzten Areale (Sextanten) und die Flächen (vestibulär, okklusal, oral) kodiert und anschließend wurde im dritten und letzten Durchlauf der Auswertung die Putzbewegung kodiert.
Die Ergebnisse der Studie zeigten, dass die meisten Probanden mit beiden Zahnbürstenarten entsprechend den allgemeinen Empfehlungen und somit lange genug putzten. Bei den meisten Probanden waren große Ähnlichkeiten im Putzverhalten mit beiden Zahnbürstenarten zu erkennen, sodass die Art und Weise des Zähneputzens nicht der Art der Zahnbürste angepasst wurde. Es gab keine systematische Vorgehensweise,
vielmehr waren die Bewegungsabläufe von häufigen Wechseln zwischen verschiedenen Arealen geprägt. Die vorwiegende Putzbewegung stellten horizontal lineare Schrubbbewegungen dar, was stark an die im Kindergarten- und Grundschulalter erlernte Putztechnik erinnerte. So wie in früheren Studien (Mc Gregor und Rugg Gun, Winterfeld et al.) auch schon gezeigt werden konnte, fiel auch bei der vorliegenden Studie auf, dass die meisten Probanden beim Putzen die oralen Flächen kaum oder gar nicht erreichten. Dies war sowohl mit der elektrischen als auch mit der Handzahnbürste der Fall. Desweiteren konnte beobachtet werden, dass die meisten Probanden ganz ähnliche Bewegungsabläufe mit beiden Bürstenarten aufwiesen, sodass es kaum einen Unterschied in der Anwendung der elektrischen im Vergleich zu der manuellen Bürste gab. Diese Ergebnisse können dazu beitragen, Mundhygieneinstruktionen effektiver zu gestalten. The aim of the present study was to analyze and compare the habitual tooth brushing behavior of adults with the manual toothbrush and, for the first time, also with the powered toothbrush. For this, 120 subjects from Gießen and the surrounding area were recruited. 100 subjects were included in the study, 38 male and 62 female (average age: 26.7 ± 7.5 years). After written and oral explanations about the aim and implementation of the study, the habitual brushing with the powered and manual toothbrush was recorded by a camera behind a mirror. All processes and all subject communication were standardized and the order (first with the manual toothbrush, then with the electric or vice versa) was randomized. The subjects cleaned for better evaluation without toothpaste, without time limit and without the presence of the study leader. Between the two cleaning campaigns, the subjects were shown a video with landscape pictures of New Zealand in order not to draw attention to the next cleaning campaign.
The video analysis was carried out with the Interact 14 ® program from Mangold (Mangold International GmbH, Arnstorf, 2015). The following parameters were evaluated: Handness, total cleaning time, effective cleaning time (brushing time), cleaned areas and cleaning movements. To evaluate the tooth brushing process, the maxilla and mandible were divided into a total of 6 sextants (sextant 1: tooth 17-14; sextant 2: tooth 13-23; sextant 3: tooth 24-27; sextant 4: tooth 37-34; sextant 5: 33-43; Sextant 6: 44-47). The evaluation of the videos started after complete data acquisition and it took place in three rounds. The first of the three runs evaluated the total cleaning time and the handness of a subject. In the second evaluation run, the cleaned areas (sextants) and the surfaces (vestibular, occlusal, oral) were coded and then in the third and last run of the evaluation, the cleaning movement was coded.
The results of the study showed that most of the subjects brushed with both toothbrush types according to the general recommendations and therefore long enough. Most of the test subjects showed great similarities in brushing behavior with both types of toothbrush, so that the way they brushed their teeth was not adapted to the type of toothbrush. There was no systematic approach, and the movements were characterized by frequent changes between different areas. The predominant cleaning movement represented horizontally linear scrubbing movements, which was strongly reminiscent of the cleaning technique learned in kindergarten and primary school. Just as it could be shown in previous studies (Mc Gregor and Rugg Gun, Winterfeld et al.), It was also noticeable that most of the subjects hardly or never reached the oral surfaces when cleaning. This was the case with both the powerd and the manual toothbrush. Furthermore, it could be observed that most of the subjects showed very similar movements with both types of brush, so that there was hardly any difference in the use of the powered brush compared to the manual brush. These results can help make oral hygiene instructions more effective.
Nach schriftlicher und mündlicher Aufklärung über das Ziel und die Durchführung der Studie wurde das habituelle Zähneputzen der Probanden mit der elektrischen und der Handzahnbürste durch eine hinter einem Spiegel befindliche Kamera aufgezeichnet. Alle Abläufe und jegliche Patientenkommunikation erfolgte standardisiert und die Reihenfolge (erst mit der Handzahnbürste, dann mit der elektrischen oder andersherum) wurde randomisiert bestimmt. Die Probanden putzten zur besseren Videoauswertung ohne Zahnpasta, ohne zeitliche Limitierung und ohne die Anwesenheit der Studiendurchführerin. Zwischen beiden Putzaktionen wurde den Probanden ein Video mit Landschaftsbildern Neuseelands vorgespielt, um die Aufmerksamkeit nicht auf die nächste Putzaktion zu lenken.
Die Videoanalyse erfolgte mit dem Programm Interact 14 ® von Mangold (Mangold International GmbH, Arnstorf, 2015). Es wurden folgende Parameter ausgewertet: Händigkeit, Gesamtputzdauer, effektive Putzdauer (Bürstdauer), geputzte Areale und Putzbewegung. Zur Auswertung des Zahnputzvorganges wurden Ober- und Unterkiefer in insgesamt 6 Sextanten aufgeteilt (Sextant 1: Zahn 17-14; Sextant 2: Zahn 13-23; Sextant 3: Zahn 2427; Sextant 4: Zahn 37-34; Sextant 5: 33-43; Sextant 6: 44-47). Mit der Auswertung der Videos wurde erst nach vollständiger Datenerfassung begonnen und sie erfolgte in drei Durchgängen. Der erste der drei Durchgänge wertete die Gesamtputzdauer und die Händigkeit eines Probanden aus. Im zweiten Auswertungsdurchgang wurden die geputzten Areale (Sextanten) und die Flächen (vestibulär, okklusal, oral) kodiert und anschließend wurde im dritten und letzten Durchlauf der Auswertung die Putzbewegung kodiert.
Die Ergebnisse der Studie zeigten, dass die meisten Probanden mit beiden Zahnbürstenarten entsprechend den allgemeinen Empfehlungen und somit lange genug putzten. Bei den meisten Probanden waren große Ähnlichkeiten im Putzverhalten mit beiden Zahnbürstenarten zu erkennen, sodass die Art und Weise des Zähneputzens nicht der Art der Zahnbürste angepasst wurde. Es gab keine systematische Vorgehensweise,
vielmehr waren die Bewegungsabläufe von häufigen Wechseln zwischen verschiedenen Arealen geprägt. Die vorwiegende Putzbewegung stellten horizontal lineare Schrubbbewegungen dar, was stark an die im Kindergarten- und Grundschulalter erlernte Putztechnik erinnerte. So wie in früheren Studien (Mc Gregor und Rugg Gun, Winterfeld et al.) auch schon gezeigt werden konnte, fiel auch bei der vorliegenden Studie auf, dass die meisten Probanden beim Putzen die oralen Flächen kaum oder gar nicht erreichten. Dies war sowohl mit der elektrischen als auch mit der Handzahnbürste der Fall. Desweiteren konnte beobachtet werden, dass die meisten Probanden ganz ähnliche Bewegungsabläufe mit beiden Bürstenarten aufwiesen, sodass es kaum einen Unterschied in der Anwendung der elektrischen im Vergleich zu der manuellen Bürste gab. Diese Ergebnisse können dazu beitragen, Mundhygieneinstruktionen effektiver zu gestalten. The aim of the present study was to analyze and compare the habitual tooth brushing behavior of adults with the manual toothbrush and, for the first time, also with the powered toothbrush. For this, 120 subjects from Gießen and the surrounding area were recruited. 100 subjects were included in the study, 38 male and 62 female (average age: 26.7 ± 7.5 years). After written and oral explanations about the aim and implementation of the study, the habitual brushing with the powered and manual toothbrush was recorded by a camera behind a mirror. All processes and all subject communication were standardized and the order (first with the manual toothbrush, then with the electric or vice versa) was randomized. The subjects cleaned for better evaluation without toothpaste, without time limit and without the presence of the study leader. Between the two cleaning campaigns, the subjects were shown a video with landscape pictures of New Zealand in order not to draw attention to the next cleaning campaign.
The video analysis was carried out with the Interact 14 ® program from Mangold (Mangold International GmbH, Arnstorf, 2015). The following parameters were evaluated: Handness, total cleaning time, effective cleaning time (brushing time), cleaned areas and cleaning movements. To evaluate the tooth brushing process, the maxilla and mandible were divided into a total of 6 sextants (sextant 1: tooth 17-14; sextant 2: tooth 13-23; sextant 3: tooth 24-27; sextant 4: tooth 37-34; sextant 5: 33-43; Sextant 6: 44-47). The evaluation of the videos started after complete data acquisition and it took place in three rounds. The first of the three runs evaluated the total cleaning time and the handness of a subject. In the second evaluation run, the cleaned areas (sextants) and the surfaces (vestibular, occlusal, oral) were coded and then in the third and last run of the evaluation, the cleaning movement was coded.
The results of the study showed that most of the subjects brushed with both toothbrush types according to the general recommendations and therefore long enough. Most of the test subjects showed great similarities in brushing behavior with both types of toothbrush, so that the way they brushed their teeth was not adapted to the type of toothbrush. There was no systematic approach, and the movements were characterized by frequent changes between different areas. The predominant cleaning movement represented horizontally linear scrubbing movements, which was strongly reminiscent of the cleaning technique learned in kindergarten and primary school. Just as it could be shown in previous studies (Mc Gregor and Rugg Gun, Winterfeld et al.), It was also noticeable that most of the subjects hardly or never reached the oral surfaces when cleaning. This was the case with both the powerd and the manual toothbrush. Furthermore, it could be observed that most of the subjects showed very similar movements with both types of brush, so that there was hardly any difference in the use of the powered brush compared to the manual brush. These results can help make oral hygiene instructions more effective.
Erscheinungsdatum | 19.01.2022 |
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Reihe/Serie | Edition Scientifique |
Verlagsort | Gießen |
Sprache | deutsch |
Maße | 148 x 210 mm |
Gewicht | 150 g |
Themenwelt | Medizin / Pharmazie ► Zahnmedizin |
Veterinärmedizin ► Klinische Fächer ► Zahnheilkunde | |
Schlagworte | Effektivität • elektrische Zahnbürsten • Manuelle Zahnbürsten • Putztechniken • Vergleich • Zahnbürsten |
ISBN-10 | 3-8359-6970-6 / 3835969706 |
ISBN-13 | 978-3-8359-6970-4 / 9783835969704 |
Zustand | Neuware |
Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR) | |
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