TRH-Stimulationstest bei gesunden Pferden und Ponys
Seiten
2020
VVB Laufersweiler Verlag
978-3-8359-6874-5 (ISBN)
VVB Laufersweiler Verlag
978-3-8359-6874-5 (ISBN)
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Der TRH-Stimulationstest wird gewöhnlich in einer Dosierung von 1 mg TRH/Tier durchgeführt, was bei einem Körpergewicht von 500 kg 2 µg/kg TRH entspricht. Hauptziel der eigenen Arbeit war es bei gesunden Pferden zu prüfen, ob eine Dosisreduktion des TRH um 50% zu einer geringeren ACTH-Ausschüttung aus der Hypophyse führt. Als Nebenparameter wurden Cortisol, Glukose und Insulin sowie die Schilddrüsenhormone fT3, fT4 und T4 nach Stimulation mit 2 µg/kg versus 1 µg/kg TRH verglichen.
In die randomisierte Studie im Cross-over-Design wurden entsprechend der vorab erfolgten biometrischen Planung elf Pferde und Ponys eingeschlossen. Alle Probanden beendeten die Untersuchungen ohne Beeinträchtigungen.
Als Einschlusskriterien galten das Fehlen klinischer Anzeichen einer PPID sowie unauffällige Resultate labordiagnostischer Untersuchungen (Hämatologie, klinische Chemie, basaler ACTH-Wert und ab einem Alter von 15 Jahren eine physiologische Suppression des körpereigenen Cortisols nach Dexamethason).
Unter Einhaltung einer Washoutphase von 6 bis 14 Tagen wurden in randomisierter Reihenfolge 1 µg/kg oder 2 µg/kg TRH injiziert – vier zufällig ausgewählte Tiere erhielten zudem 0,9%ige Natriumchloridlösung als Placebo. Mit einem Scoringsystem wurden innerhalb von 15 Minuten nach den Injektionen auftretende Symptome semiquantitativ erfasst und mittels Wilcoxon-Test für Paardifferenzen auf Unterschiede zwischen den TRH-Dosierungen überprüft.
Unmittelbar vor sowie 5, 10, 15, 30, 60, 90 und 120 Minuten nach der TRH- bzw. Placeboinjektion erfolgten Blutprobenentnahmen. Die Schilddrüsenhormone wurden bei 8 Probanden zusätzlich nach 240, 300 und 360 Minuten gemessen. Eine weitere Probennahme erfolgte zwei Stunden vor TRH-Injektion, unmittelbar bevor die Pferde mit 1/5 der gewöhnlichen Heuration (1,7 kg/100 kg KGW) gefüttert wurden.
Zur statistischen Auswertung wurden AUCs über 90 (ACTH, Cortisol, Glukose, Insulin) bzw. 360 Minuten (Schilddrüsenhormone) Testdauer ermittelt und mittels Varianzanalyse in der Cross-over-Modifikation auf mögliche Effekte der Dosis sowie der Reihenfolge, in der diese verabreicht wurden, geprüft. Ein Einfluss der TRH-Dosis wurde lediglich für fT4 festgestellt – nach 2 µg/kg wurden signifikant höhere (p = 0,04) fT4 AUCs erzielt als nach 1 µg/kg TRH. Für keinen Parameter ergab sich ein signifikanter Einfluss der Reihenfolge, in der die beiden TRH-Dosierungen verabreicht wurden.
Nach 95 % der TRH-Gaben wurden in den ersten Minuten Symptome wie Kauen, Flehmen und Lippenlecken beobachtet. Ihr Auftreten konnte durch die reduzierte TRH-Dosis nicht gesenkt werden.
Ein möglicher Einfluss der Heugabe auf die Laborparameter wurde mit dem
t-Test für abhängige Stichproben geprüft. Grundlage für die Berechnung bildeten die Mittelwerte beider Versuchsreihen zwei Stunden und unmittelbar vor TRH-Injektion. Signifikant höhere Werte nach der Fütterung wurden für Insulin (p = 0,002), Glukose (p = 0,0008), fT4 (p = 0,01) und fT3 (p = 0,04) gezeigt, während sich für ACTH, Cortisol und T4 keine statistisch signifikanten Unterschiede ergaben.
Drei der vermeintlich gesunden Probanden zeigten in beiden TRH-Tests absolute ACTH-Konzentrationen oberhalb publizierter Cutoff-Werte (Beech et al. 2007, Durham et al. 2014), die zur PPID-Diagnostik herangezogen werden. Die sechs Messungen lagen 10 Minuten post TRH im Bereich zwischen 110 – 200 pg/ml, der durch die Equine Endocrinology Group (2019) neuerdings als „equivocal“ klassifiziert wird. Einer dieser Probanden wies nach 23 Monaten keinerlei klinische Symptome und einen basalen ACTH-Wert im Referenzbereich auf. Andererseits zeigten die beiden anderen Tiere 15 bzw. 33 Monate später pathologische basale ACTH-Werte. Diese Beobachtung belegt nach Kenntnis der Autorin erstmals die These, dass der TRH-Stimulationstest eine ansonsten labordiagnostisch noch nicht detektierbare erhöhte ACTH-Produktion der Pars intermedia der equinen Hypophyse nachzuweisen vermag.
Die eigenen Ergebnisse belegen, dass die Halbierung der üblichen TRH-Dosis von 2 auf 1 µg/kg Körpergewicht bei gesunden Pferden zur gleichwertigen Ausschüttung des für die PPID Diagnostik zielführenden Parameters ACTH führt. In Zukunft ist somit zu prüfen ob dies auch für an einer PPID erkrankte Tiere gilt und somit die niedrigere TRH Dosis zur Diagnostik einer PPID geeignet ist.
In die randomisierte Studie im Cross-over-Design wurden entsprechend der vorab erfolgten biometrischen Planung elf Pferde und Ponys eingeschlossen. Alle Probanden beendeten die Untersuchungen ohne Beeinträchtigungen.
Als Einschlusskriterien galten das Fehlen klinischer Anzeichen einer PPID sowie unauffällige Resultate labordiagnostischer Untersuchungen (Hämatologie, klinische Chemie, basaler ACTH-Wert und ab einem Alter von 15 Jahren eine physiologische Suppression des körpereigenen Cortisols nach Dexamethason).
Unter Einhaltung einer Washoutphase von 6 bis 14 Tagen wurden in randomisierter Reihenfolge 1 µg/kg oder 2 µg/kg TRH injiziert – vier zufällig ausgewählte Tiere erhielten zudem 0,9%ige Natriumchloridlösung als Placebo. Mit einem Scoringsystem wurden innerhalb von 15 Minuten nach den Injektionen auftretende Symptome semiquantitativ erfasst und mittels Wilcoxon-Test für Paardifferenzen auf Unterschiede zwischen den TRH-Dosierungen überprüft.
Unmittelbar vor sowie 5, 10, 15, 30, 60, 90 und 120 Minuten nach der TRH- bzw. Placeboinjektion erfolgten Blutprobenentnahmen. Die Schilddrüsenhormone wurden bei 8 Probanden zusätzlich nach 240, 300 und 360 Minuten gemessen. Eine weitere Probennahme erfolgte zwei Stunden vor TRH-Injektion, unmittelbar bevor die Pferde mit 1/5 der gewöhnlichen Heuration (1,7 kg/100 kg KGW) gefüttert wurden.
Zur statistischen Auswertung wurden AUCs über 90 (ACTH, Cortisol, Glukose, Insulin) bzw. 360 Minuten (Schilddrüsenhormone) Testdauer ermittelt und mittels Varianzanalyse in der Cross-over-Modifikation auf mögliche Effekte der Dosis sowie der Reihenfolge, in der diese verabreicht wurden, geprüft. Ein Einfluss der TRH-Dosis wurde lediglich für fT4 festgestellt – nach 2 µg/kg wurden signifikant höhere (p = 0,04) fT4 AUCs erzielt als nach 1 µg/kg TRH. Für keinen Parameter ergab sich ein signifikanter Einfluss der Reihenfolge, in der die beiden TRH-Dosierungen verabreicht wurden.
Nach 95 % der TRH-Gaben wurden in den ersten Minuten Symptome wie Kauen, Flehmen und Lippenlecken beobachtet. Ihr Auftreten konnte durch die reduzierte TRH-Dosis nicht gesenkt werden.
Ein möglicher Einfluss der Heugabe auf die Laborparameter wurde mit dem
t-Test für abhängige Stichproben geprüft. Grundlage für die Berechnung bildeten die Mittelwerte beider Versuchsreihen zwei Stunden und unmittelbar vor TRH-Injektion. Signifikant höhere Werte nach der Fütterung wurden für Insulin (p = 0,002), Glukose (p = 0,0008), fT4 (p = 0,01) und fT3 (p = 0,04) gezeigt, während sich für ACTH, Cortisol und T4 keine statistisch signifikanten Unterschiede ergaben.
Drei der vermeintlich gesunden Probanden zeigten in beiden TRH-Tests absolute ACTH-Konzentrationen oberhalb publizierter Cutoff-Werte (Beech et al. 2007, Durham et al. 2014), die zur PPID-Diagnostik herangezogen werden. Die sechs Messungen lagen 10 Minuten post TRH im Bereich zwischen 110 – 200 pg/ml, der durch die Equine Endocrinology Group (2019) neuerdings als „equivocal“ klassifiziert wird. Einer dieser Probanden wies nach 23 Monaten keinerlei klinische Symptome und einen basalen ACTH-Wert im Referenzbereich auf. Andererseits zeigten die beiden anderen Tiere 15 bzw. 33 Monate später pathologische basale ACTH-Werte. Diese Beobachtung belegt nach Kenntnis der Autorin erstmals die These, dass der TRH-Stimulationstest eine ansonsten labordiagnostisch noch nicht detektierbare erhöhte ACTH-Produktion der Pars intermedia der equinen Hypophyse nachzuweisen vermag.
Die eigenen Ergebnisse belegen, dass die Halbierung der üblichen TRH-Dosis von 2 auf 1 µg/kg Körpergewicht bei gesunden Pferden zur gleichwertigen Ausschüttung des für die PPID Diagnostik zielführenden Parameters ACTH führt. In Zukunft ist somit zu prüfen ob dies auch für an einer PPID erkrankte Tiere gilt und somit die niedrigere TRH Dosis zur Diagnostik einer PPID geeignet ist.
Erscheinungsdatum | 01.08.2020 |
---|---|
Reihe/Serie | Edition Scientifique |
Sprache | deutsch |
Maße | 146 x 210 mm |
Gewicht | 295 g |
Themenwelt | Veterinärmedizin ► Großtier |
Schlagworte | Doktorarbeit • Uni • Wissenschaft |
ISBN-10 | 3-8359-6874-2 / 3835968742 |
ISBN-13 | 978-3-8359-6874-5 / 9783835968745 |
Zustand | Neuware |
Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR) | |
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