Mittels Multiplate® Analyzer bestimmte Thrombozytenfunktion bei Kleinpferden und Ponys sowie bei Equiden mit Systemic Inflammatory Response Syndrome
Seiten
2020
VVB Laufersweiler Verlag
978-3-8359-6864-6 (ISBN)
VVB Laufersweiler Verlag
978-3-8359-6864-6 (ISBN)
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Ziel dieser Arbeit war es, unter Verwendung des Multiplate® Analyzers (Roche Diagnostics, Mannheim, D) die induzierte thrombozytäre Funktion bei Equiden mit systemisch relevanten, entzündlichen Erkrankungen (SIRS) zu ermitteln. Da mehr als fünf Messungen bei 20 gesunden Kleinpferden außerhalb der bereits in der eigenen Arbeitsgruppe erstellten Referenzbereiche von gesunden Warmblütern (Held 2018) lagen, wurde es notwendig, eigene Referenzintervalle für die kleineren Equiden zu bestimmen. Als Aktivatoren der Thrombozyten dienten Kollagen (COLtest), Adenosindiphosphat (ADPtest), ADP in Kombination mit Prostaglandin E1 (ADPtest High Sensitivity: HS) sowie Arachidonsäure (ASPItest). Aus den Resultaten von 61 gesunden Probanden ergaben sich folgende Referenzbereiche: COLtest 78-398 U, ADPtest 22-367 U, ADPtest HS 10-355 U und ASPItest 3-319 U. In allen vier Tests wiesen die Kleinpferde im Vergleich zu den Warmblütern niedrigere Werte auf. Im ASPItest zeigten die Thrombozyten der Kleinpferde sogar eine hoch signifikant (p<0,0001) geringere Aggregation. Dies könnte mit einem noch geringeren Ansprechen bzw. einer höheren Resistenz gegen Acetylsalicylsäure bei den kleinen Equiden einhergehen, als es bereits bei Warmblutpferden gezeigt wurde (Roscher et al. 2017). Bei den weiteren drei Tests fanden sich zwischen den Rassen signifikante (ADPtest p=0,02, COLtest p=0,05) bzw. knapp nicht signifikante Unterschiede (ADPtest HS p=0,06). Ebenso wie bei den Warmblütern (Held 2018) wurden keine als relevant bewerteten Korrelationen zwischen den AUCs der vier Tests und Leukozytenzahl, Thrombozytenzahl, MPC, MPV, Erythrozytenzahl, Hämatokrit errechnet.
Innerhalb von 1,5 Jahren konnten 20 SIRS Patienten für die Studie rekrutiert werden. Bei 16 (80%) der 20 erkrankten Equiden fand sich in mindestens einem Multiplate® Test eine Abweichung vom rassespezifischen Referenzintervall. Bei zwei schwerstkranken Patienten wurden in allen vier Tests deutlich verminderte Aggregationen ermittelt. Die Thrombozyten bei diesen beiden nicht Überlebenden ließen sich im ASPItest gar nicht aktivieren. Ausschließlich für den ASPItest (p < 0,0001) wurde mittels Varianzanalyse ein statistisch signifikanter Unterschied zwischen den SIRS Patienten und den gesunden Pferden errechnet.
Bei den SIRS-Patienten ergaben sich signifikante und aufgrund der Stärke des Zusammenhangs erwähnenswerte Korrelationen zwischen dem COLtest und der Leukozytenzahl sowohl bei den Kleinpferden (r=0,84; p=0,005) als auch bei den Warmblütern (r=0,87; p=0,001). Erstmal konnte damit eine signifikante Interaktion zwischen Thrombozytenfunktion und Leukozytenzahl bei Equiden mit SIRS detektiert werden.
In dieser Dissertation wurde erstmals gezeigt, dass Thrombozyten von Kleinpferden zumindest in vitro, induziert durch Arachidonsäure, ADP oder Kollagen, signifikant niedrigere Aggregationen zeigen als jene von Warmblutpferden. Dies erforderte die Erstellung eigener Referenzintervalle für die Kleinpferde, die hier beschrieben und künftig bei Messungen mit dem Multiplate® Analyzer verwendet werden sollten. Erstmals wurden zudem Abweichungen in der thrombozytären Funktion bei an SIRS erkrankten Equiden von den rassespezifischen Referenzbereichen nachgewiesen. Insbesondere der ASPItest des Multiplate® Analyzers, aber auch der COLtest erwiesen sich als geeignet, im klinischen Zusammenhang die thrombozytäre Funktion zu überprüfen. Mit Hilfe dieser Analytik können bei Equiden mit systemisch entzündlichen Erkrankungen therapeutische Entscheidungen hinsichtlich des Einsatzes von Hemmern der Thrombozytenfunktion begründeter gefällt werden. In weiteren Studien bei an SIRS erkrankten Pferden sollten die prognostische Aussagekraft insbesondere des ASPItests und des COLtests weiter evaluiert sowie die Effekte von Funktionshemmern der Thrombozyten überprüft werden.
Innerhalb von 1,5 Jahren konnten 20 SIRS Patienten für die Studie rekrutiert werden. Bei 16 (80%) der 20 erkrankten Equiden fand sich in mindestens einem Multiplate® Test eine Abweichung vom rassespezifischen Referenzintervall. Bei zwei schwerstkranken Patienten wurden in allen vier Tests deutlich verminderte Aggregationen ermittelt. Die Thrombozyten bei diesen beiden nicht Überlebenden ließen sich im ASPItest gar nicht aktivieren. Ausschließlich für den ASPItest (p < 0,0001) wurde mittels Varianzanalyse ein statistisch signifikanter Unterschied zwischen den SIRS Patienten und den gesunden Pferden errechnet.
Bei den SIRS-Patienten ergaben sich signifikante und aufgrund der Stärke des Zusammenhangs erwähnenswerte Korrelationen zwischen dem COLtest und der Leukozytenzahl sowohl bei den Kleinpferden (r=0,84; p=0,005) als auch bei den Warmblütern (r=0,87; p=0,001). Erstmal konnte damit eine signifikante Interaktion zwischen Thrombozytenfunktion und Leukozytenzahl bei Equiden mit SIRS detektiert werden.
In dieser Dissertation wurde erstmals gezeigt, dass Thrombozyten von Kleinpferden zumindest in vitro, induziert durch Arachidonsäure, ADP oder Kollagen, signifikant niedrigere Aggregationen zeigen als jene von Warmblutpferden. Dies erforderte die Erstellung eigener Referenzintervalle für die Kleinpferde, die hier beschrieben und künftig bei Messungen mit dem Multiplate® Analyzer verwendet werden sollten. Erstmals wurden zudem Abweichungen in der thrombozytären Funktion bei an SIRS erkrankten Equiden von den rassespezifischen Referenzbereichen nachgewiesen. Insbesondere der ASPItest des Multiplate® Analyzers, aber auch der COLtest erwiesen sich als geeignet, im klinischen Zusammenhang die thrombozytäre Funktion zu überprüfen. Mit Hilfe dieser Analytik können bei Equiden mit systemisch entzündlichen Erkrankungen therapeutische Entscheidungen hinsichtlich des Einsatzes von Hemmern der Thrombozytenfunktion begründeter gefällt werden. In weiteren Studien bei an SIRS erkrankten Pferden sollten die prognostische Aussagekraft insbesondere des ASPItests und des COLtests weiter evaluiert sowie die Effekte von Funktionshemmern der Thrombozyten überprüft werden.
Erscheinungsdatum | 11.06.2020 |
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Reihe/Serie | Edition Scientifique |
Sprache | deutsch |
Maße | 146 x 210 mm |
Gewicht | 226 g |
Themenwelt | Veterinärmedizin |
Schlagworte | Doktorarbeit • Uni • Wissenschaft |
ISBN-10 | 3-8359-6864-5 / 3835968645 |
ISBN-13 | 978-3-8359-6864-6 / 9783835968646 |
Zustand | Neuware |
Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR) | |
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