Bildgebende Diagnostik bei Reptilien - Darstellung der speziellen Anatomie und Morphologie verschiedener Organsysteme mittels aktueller Bildgebender Verfahren (Röntgen, Sonographie, Endoskopie, Computertomographie, Magnetresonanztomographie)
Seiten
2020
VVB Laufersweiler Verlag
978-3-8359-6818-9 (ISBN)
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978-3-8359-6818-9 (ISBN)
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Bildgebende Diagnostik bei Reptilien. Darstellung der speziellen Anatomie und Morphologie verschiedener Organsysteme mittels aktueller Bildgebender Verfahren (Röntgen, Sonographie, Endoskopie, Computertomographie, Magnetresonanztomographie).
Karina Mathes, Klinik für Heimtiere, Reptilien, Zier- und Wildvögel, Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover Kumulative Habilitationsschrift, Juli 2019 412 Seiten, inklusive 10 Originalpublikationen und zwei zur Publikation eingereichte Manuskripte mit 271 Literaturangaben
Der Einsatz Bildgebender Verfahren zur Diagnostik von Erkrankungen gewinnt auch bei Reptilien zunehmend an Bedeutung. Nicht zuletzt aufgrund der bei einigen Spezies nur eingeschränkt möglichen klinischen Untersuchung bedingt durch deren Anatomie, wie beispielsweise die durch den umgebenden Panzer der Schildkröte limitierte Palpation der Coelomhöhle, sind Bildgebende Diagnostika von großem Wert bei der Untersuchung. Da die Anzahl der möglichen Verfahren und technischen Variationen stetig ansteigen, ist eine gezielte Auswahl des optimalerweise einzusetzenden Bildgebenden Diagnostikums sinnvoll.
Ziel der vorliegenden Habilitation war es, in Studien und Fallberichten multiple Einsatz– und Darstellungsmöglichkeiten Bildgebender Verfahren bei Reptilien vorzustellen und zu erläutern. Im Rahmen dieser Arbeit wurden zunächst Anatomische Studien als Grundlage durchgeführt und in Folge diese zur korrekten Interpretation der mittels Bildgebender Diagnostik erstellten Bilder und Daten verwendet. Es wurden verschiedene Organsysteme von Bartagamen, Landschildkröten und Wasserschildkröten zur Untersuchung herangezogen. Dementsprechend wurden sowohl anatomische als auch histopathologische Studien am Magendarmtrakt der Bartagame durchgeführt. In dem anschließenden Teil der Studie wurden Kontraströntgenpassagen mit Bariumsulfat (BaSO4) und Sodium Meglumin Amidotrizoat (SMAT) auf der Grundlage der erhaltenen Kenntnis der spezifischen Anatomie des Digestionstraktes der Bartagame angefertigt. Sowohl oral verabreichtes BaSO4 als auch SMAT erlaubten mittels durchgeführter Kontrastmittelaufnahmen die Darstellung des Magendarmtraktes adulter Bartagamen. Die einzelnen Abschnitte des Digestionstraktes (Oropharynx, Ösophagus, Magen, Dünndarm, Ampulla coli, Isthmus coli, Rektum und Kloake) konnten im Verlauf der Kontrastmittelstudien deutlich dargestellt werden. Innerhalb der Kontraststudien zeigte sich, dass die Passagezeit von SMAT deutlich schneller als die von BaSO4 war. Mittels SMAT konnte innerhalb von 36 Stunden der gesamte Magendarmtrakt der Bartagame gut darstellt werden, was bei BaSO4 innerhalb dieser Zeit nicht möglich war. Eine weitere Studie dieser Arbeit beschäftigte sich mit den Coelomhöhlenorganen von vier unterschiedlichen Wasserschildkrötenspezies. Auch hier wurde zunächst die Kenntnis der anatomischen Gegebenheiten mittels Sektionen erworben und dokumentiert. Im zweiten Schritt wurden spezifische Organe der Coelomhöhle, Herz, Leber (inklusive Gallenblase) und Niere, mittels Magnetresonanztomographie (MRT) abgebildet. Die so im MRT erhaltenen Informationen gaben Auskunft über die Dimensionen der Organe, und deren Lage und Ausdehnung innerhalb der Coelomhöhle in Relation zu dem sie umgebenden Panzer. Des Weiteren wurden die physiologischen Signalintensitäten von Leber und Niere mit Hilfe des MRT vermessen. Als weitere in diese kumulative Schrift eingebundene Studie wurde die Anatomie des Herzens diverser Landschildkröten untersucht und dokumentiert. Daraufhin erfolgte die Darstellung der spezifischen Strukturen des Herzens mittels Sonographie und Echokardiogramm. Neben der Darstellung der anatomischen Strukturen konnte die Dokumentation des Blutflusses des Herzens und seiner Gefäße mittels Kontrastultraschall erfolgen und multiple Messungen am Herzen vorgenommen werden. Ein Ziel dieser Studien an Testudo spp. war es, einen sonographischen Untersuchungsgang zur Beurteilung des kardialen Gesundheitsstatus zu erarbeiten. Über eine echokardiographische Untersuchung in Kombination mit elektrokardiographischen Ableitungen konnte eine standardisierte und nicht-invasive Technik zur kardialen antemortem Diagnostik der Landschildkröte erstellt werden. Des Weiteren wurde durch Dopplerstudien und Messung der kardialen Dimensionen erstmals Normwerte als Referenz für die kardiale Untersuchung dreier häufig gehaltener europäischer Landschildkrötenarten zur Verfügung gestellt. Die Ergebnisse der Kontrastmittel- Studie über das Blutflussmuster und den Aufbau des Landschildkrötenherzens dienen als Grundlage für nachfolgende echokardiographische Untersuchungen dieser Spezies. Der nächste Themenkomplex beschäftigte sich mit der Darstellung des Reproduktionstraktes der Reptilien mittels Röntgen und Sonographie. Hierbei konnten mittels beider Bildgebender Verfahren sowohl physiologische Zustände dokumentiert als auch pathologische Veränderungen dargestellt werden. Die mittels Bildgebung und weiterführender Diagnostik erhobenen pathologischen Befunde beinhalteten sowohl strukturelle Veränderungen der Follikel, wie Zystenbildung und ovarielle Tumore, als auch Entzündungen des Salpinxs, Endometritiden und Dystokie (Legeverhaltung). Die Sonographie wurde als diagnostisches Verfahren ergänzend zur radiologischen Untersuchung eingesetzt, welche in der Regel den ersten Hinweis auf die Art und den Umfang des Problems gaben. Der Vergleich beider Bildgebender Verfahren zeigte, dass die Sonographie bei allen untersuchten Reptilien ergänzend zur Radiologie zur Beurteilung des Zustandes der Fortpflanzungssystems besonders geeignet war. Weiterhin gaben sechs Fallberichte mit dem Schwerpunkt der Bildgebung und, sofern realisierbar, nachfolgender patho-histologischer Untersuchung und Therapie, einen Überblick über die Vorzüge und Grenzen der verschiedenen Einsatzmöglichkeiten moderner Bildgebender Verfahren bei Reptilien. In den aufgeführten Fallberichten wurden als Techniken der Bildgebung das Nativröntgen, Kontrastmittelröntgen, Endoskopie, Sonographie und die Computertomographie zum Einsatz gebracht. Aufgrund der Diversität der untersuchten Spezies und Organsysteme wurde eine dementsprechende Einordnung der Fallberichte vorgenommen. In diesem Zusammenhang erfolgte die Einteilung der in die Schrift eingebundenen Fallberichte in die Bildgebende Darstellung des Digestionstraktes, des Herzkreislaufsystems, des Reproduktionstraktes und des Skelettsystems. Auf die Unterschiede der Bildgebungsmedien und ihrer optimalen Einsatzbereiche wird explizit eingegangen. Die eingebundenen Publikationen und diese kumulative Habilitationsschrift tragen zur gezielten Auswahl und Entscheidung des jeweiligen einzusetzenden Bildgebenden Verfahrens bei Reptilien bei. Im Zuge dieser Arbeit wurden anatomische und histologische Befunde als Grundlage für die Bildgebung der spezifischen Organsysteme herangezogen. Der Digestionstrakt der Bartagame, sowie das Herz der Landschildkröte wurde dargestellt. Desgleichen wurden die physiologischen Dimensionen von Herz, Leber, Gallenblase und Niere der Wasserschildkröte erhoben. Die zum Einsatz gelangenden Bildgebenden Verfahren sowie deren Vor- und Nachteile und Limitationen werden diskutiert. Bei der Auswahl des optimal einzusetzenden Bildgebenden Diagnostikums sind die Spezies und Größe des zu untersuchenden Reptils, das abzubildende Organsystem und die Zielsetzung der Untersuchung physiologischer sowie pathologischer Zustände entscheidend.
Karina Mathes, Klinik für Heimtiere, Reptilien, Zier- und Wildvögel, Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover Kumulative Habilitationsschrift, Juli 2019 412 Seiten, inklusive 10 Originalpublikationen und zwei zur Publikation eingereichte Manuskripte mit 271 Literaturangaben
Der Einsatz Bildgebender Verfahren zur Diagnostik von Erkrankungen gewinnt auch bei Reptilien zunehmend an Bedeutung. Nicht zuletzt aufgrund der bei einigen Spezies nur eingeschränkt möglichen klinischen Untersuchung bedingt durch deren Anatomie, wie beispielsweise die durch den umgebenden Panzer der Schildkröte limitierte Palpation der Coelomhöhle, sind Bildgebende Diagnostika von großem Wert bei der Untersuchung. Da die Anzahl der möglichen Verfahren und technischen Variationen stetig ansteigen, ist eine gezielte Auswahl des optimalerweise einzusetzenden Bildgebenden Diagnostikums sinnvoll.
Ziel der vorliegenden Habilitation war es, in Studien und Fallberichten multiple Einsatz– und Darstellungsmöglichkeiten Bildgebender Verfahren bei Reptilien vorzustellen und zu erläutern. Im Rahmen dieser Arbeit wurden zunächst Anatomische Studien als Grundlage durchgeführt und in Folge diese zur korrekten Interpretation der mittels Bildgebender Diagnostik erstellten Bilder und Daten verwendet. Es wurden verschiedene Organsysteme von Bartagamen, Landschildkröten und Wasserschildkröten zur Untersuchung herangezogen. Dementsprechend wurden sowohl anatomische als auch histopathologische Studien am Magendarmtrakt der Bartagame durchgeführt. In dem anschließenden Teil der Studie wurden Kontraströntgenpassagen mit Bariumsulfat (BaSO4) und Sodium Meglumin Amidotrizoat (SMAT) auf der Grundlage der erhaltenen Kenntnis der spezifischen Anatomie des Digestionstraktes der Bartagame angefertigt. Sowohl oral verabreichtes BaSO4 als auch SMAT erlaubten mittels durchgeführter Kontrastmittelaufnahmen die Darstellung des Magendarmtraktes adulter Bartagamen. Die einzelnen Abschnitte des Digestionstraktes (Oropharynx, Ösophagus, Magen, Dünndarm, Ampulla coli, Isthmus coli, Rektum und Kloake) konnten im Verlauf der Kontrastmittelstudien deutlich dargestellt werden. Innerhalb der Kontraststudien zeigte sich, dass die Passagezeit von SMAT deutlich schneller als die von BaSO4 war. Mittels SMAT konnte innerhalb von 36 Stunden der gesamte Magendarmtrakt der Bartagame gut darstellt werden, was bei BaSO4 innerhalb dieser Zeit nicht möglich war. Eine weitere Studie dieser Arbeit beschäftigte sich mit den Coelomhöhlenorganen von vier unterschiedlichen Wasserschildkrötenspezies. Auch hier wurde zunächst die Kenntnis der anatomischen Gegebenheiten mittels Sektionen erworben und dokumentiert. Im zweiten Schritt wurden spezifische Organe der Coelomhöhle, Herz, Leber (inklusive Gallenblase) und Niere, mittels Magnetresonanztomographie (MRT) abgebildet. Die so im MRT erhaltenen Informationen gaben Auskunft über die Dimensionen der Organe, und deren Lage und Ausdehnung innerhalb der Coelomhöhle in Relation zu dem sie umgebenden Panzer. Des Weiteren wurden die physiologischen Signalintensitäten von Leber und Niere mit Hilfe des MRT vermessen. Als weitere in diese kumulative Schrift eingebundene Studie wurde die Anatomie des Herzens diverser Landschildkröten untersucht und dokumentiert. Daraufhin erfolgte die Darstellung der spezifischen Strukturen des Herzens mittels Sonographie und Echokardiogramm. Neben der Darstellung der anatomischen Strukturen konnte die Dokumentation des Blutflusses des Herzens und seiner Gefäße mittels Kontrastultraschall erfolgen und multiple Messungen am Herzen vorgenommen werden. Ein Ziel dieser Studien an Testudo spp. war es, einen sonographischen Untersuchungsgang zur Beurteilung des kardialen Gesundheitsstatus zu erarbeiten. Über eine echokardiographische Untersuchung in Kombination mit elektrokardiographischen Ableitungen konnte eine standardisierte und nicht-invasive Technik zur kardialen antemortem Diagnostik der Landschildkröte erstellt werden. Des Weiteren wurde durch Dopplerstudien und Messung der kardialen Dimensionen erstmals Normwerte als Referenz für die kardiale Untersuchung dreier häufig gehaltener europäischer Landschildkrötenarten zur Verfügung gestellt. Die Ergebnisse der Kontrastmittel- Studie über das Blutflussmuster und den Aufbau des Landschildkrötenherzens dienen als Grundlage für nachfolgende echokardiographische Untersuchungen dieser Spezies. Der nächste Themenkomplex beschäftigte sich mit der Darstellung des Reproduktionstraktes der Reptilien mittels Röntgen und Sonographie. Hierbei konnten mittels beider Bildgebender Verfahren sowohl physiologische Zustände dokumentiert als auch pathologische Veränderungen dargestellt werden. Die mittels Bildgebung und weiterführender Diagnostik erhobenen pathologischen Befunde beinhalteten sowohl strukturelle Veränderungen der Follikel, wie Zystenbildung und ovarielle Tumore, als auch Entzündungen des Salpinxs, Endometritiden und Dystokie (Legeverhaltung). Die Sonographie wurde als diagnostisches Verfahren ergänzend zur radiologischen Untersuchung eingesetzt, welche in der Regel den ersten Hinweis auf die Art und den Umfang des Problems gaben. Der Vergleich beider Bildgebender Verfahren zeigte, dass die Sonographie bei allen untersuchten Reptilien ergänzend zur Radiologie zur Beurteilung des Zustandes der Fortpflanzungssystems besonders geeignet war. Weiterhin gaben sechs Fallberichte mit dem Schwerpunkt der Bildgebung und, sofern realisierbar, nachfolgender patho-histologischer Untersuchung und Therapie, einen Überblick über die Vorzüge und Grenzen der verschiedenen Einsatzmöglichkeiten moderner Bildgebender Verfahren bei Reptilien. In den aufgeführten Fallberichten wurden als Techniken der Bildgebung das Nativröntgen, Kontrastmittelröntgen, Endoskopie, Sonographie und die Computertomographie zum Einsatz gebracht. Aufgrund der Diversität der untersuchten Spezies und Organsysteme wurde eine dementsprechende Einordnung der Fallberichte vorgenommen. In diesem Zusammenhang erfolgte die Einteilung der in die Schrift eingebundenen Fallberichte in die Bildgebende Darstellung des Digestionstraktes, des Herzkreislaufsystems, des Reproduktionstraktes und des Skelettsystems. Auf die Unterschiede der Bildgebungsmedien und ihrer optimalen Einsatzbereiche wird explizit eingegangen. Die eingebundenen Publikationen und diese kumulative Habilitationsschrift tragen zur gezielten Auswahl und Entscheidung des jeweiligen einzusetzenden Bildgebenden Verfahrens bei Reptilien bei. Im Zuge dieser Arbeit wurden anatomische und histologische Befunde als Grundlage für die Bildgebung der spezifischen Organsysteme herangezogen. Der Digestionstrakt der Bartagame, sowie das Herz der Landschildkröte wurde dargestellt. Desgleichen wurden die physiologischen Dimensionen von Herz, Leber, Gallenblase und Niere der Wasserschildkröte erhoben. Die zum Einsatz gelangenden Bildgebenden Verfahren sowie deren Vor- und Nachteile und Limitationen werden diskutiert. Bei der Auswahl des optimal einzusetzenden Bildgebenden Diagnostikums sind die Spezies und Größe des zu untersuchenden Reptils, das abzubildende Organsystem und die Zielsetzung der Untersuchung physiologischer sowie pathologischer Zustände entscheidend.
Erscheinungsdatum | 17.02.2020 |
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Reihe/Serie | Edition Scientifique |
Sprache | deutsch |
Maße | 210 x 297 mm |
Gewicht | 800 g |
Themenwelt | Veterinärmedizin ► Vorklinik ► Anatomie |
Veterinärmedizin ► Heimtier ► Amphibien / Reptilien | |
Schlagworte | Habilitation • Uni • Wissenschaft |
ISBN-10 | 3-8359-6818-1 / 3835968181 |
ISBN-13 | 978-3-8359-6818-9 / 9783835968189 |
Zustand | Neuware |
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