BEDEUTUNG DER RETIKULOZYTOSE BEI DER CANINEN UND FELINEN ERYTHROZYTOSE
Seiten
2020
VVB Laufersweiler Verlag
978-3-8359-6771-7 (ISBN)
VVB Laufersweiler Verlag
978-3-8359-6771-7 (ISBN)
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Hintergrund: Eine Retikulozytose tritt neben Anämien und hypoxischen Zuständen auch teilweise bei Erythrozytose auf. Grund hierfür ist eine verstärkte Stimulation der Erythropoese (Pattullo et al. 2015) bzw. die Kontraktion der Milz (Nitsche 2004). Die Retikulozytose kann in Abhängigkeit von der auslösenden Ursache unterschiedlich stark ausgeprägt sein (Fernandez und Grindem 2000). Zur Einleitung einer korrekten ätiologischen Therapie muss die Ursache der Erythrozytose bekannt sein (Nitsche 2004).
Ziel: Die Studie soll zeigen, ob die Retikulozytenzahl als diagnostisches Kriterium geeignet ist, um Rückschlüsse auf die Ätiologie einer Erythrozytose zu ziehen. Zudem war die Vorkommenshäufigkeit einer Erythrozytose mit zusätzlicher Retikulozytose von Interesse.
Material und Methoden: In einer retrospektiven Multicenterstudie wurden vollständige Erstmessungen der Analyzer ADVIA 2120 und ProCyte Dx aus den Jahren 2012-2017 ausgewertet. Erythrozytose wurde definiert als Erhöhung von RBC, HCT und HGB. Retikulozytose wurde definiert als Erhöhung der absoluten Retikulozytenzahl über den Referenzbereich. Tiere mit Erythrozytose wurden retrospektiv in zehn ätiologische Gruppen eingeteilt.
Ergebnis: 1,8% (439/23909) der Hunde und bzw. 1,8% (162/8818) der Katzen wiesen eine Erythrozytose auf, die bei 19,1% (84/439) bzw. 11,7% (19/162) mit einer Retikulozytose verbunden war. Die Vorkommenshäufigkeit von Retikulozytose zwischen relativer und absoluter Erythrozytose unterscheidet sich weder bei Hunden (p = 0,3022) noch bei Katzen (p=1) signifikant. Die Retikulozytenzahl von Hunden mit physiologisch erhöhtem HCT (Windhunde) lag signifikant niedriger als bei Hunden mit relativer oder kardial bedingter Erythrozytose (p=0,01). RBC, HCT und HGB waren bei Hunden mit relativer Erythrozytose signifikant höher als bei Hunden mit respiratorisch bedingter Erythrozytose (p<0,0001; p=0,0013; p=0,0002). Katzen mit hormonell stimulierter Erythrozytose zeigten signifikant niedrigere Werte bei HCT und HGB als solche mit relativer bzw. kardial bedingter Erythrozytose (p=0,0048; p=0,013). Insgesamt bestand eine große Überlappung zwischen den Gruppen. Die Anzahl der Retikulozytosen unterschied sich weder bei Hunden noch bei Katzen deutlich zwischen den Gruppen, Untergruppen oder Rassen und war meist geringer als die Anzahl der Tiere ohne Retikulozytose. Ausnahmen stellen hier Hunde mit Schock (3/4 mit Retikulozytose), Hunde mit einer Kombination aus relativer und hormoneller Erythrozytose (7/11 mit Retikulozytose), Prager Rattler (4/4 mit Retikulozytose) und Hauskatzen in der unklaren Gruppe (3/4 mit Retikulozytose) dar. Auffallend wenige Retikulozytosen traten bei Hunden mit physiologischer Erythrozytose und somit bei Windhundrassen (0/8) und Katzen mit hormoneller Erythrozytose (0/9) auf.
Schlussfolgerung: Eine Erythrozytose tritt bei Hunden und Katzen recht selten und meist ohne Retikulozytose auf. Im Vergleich zu Tieren mit RBC, HCT und HGB im Referenzbereich zeigen Tiere mit Erythrozytose jedoch häufiger eine Retikulozytose. Die Retikulozytose kann bei Hunden Hinweise auf eine relative Erytrozytose (insbesondere Schock) oder kardiale Erythrozytose geben, stellt jedoch kein sicheres Unterscheidungskriterium dar. Eine Differenzierung der Grundkrankheit innerhalb der ätiologischen Gruppen anhand der Retikulozytenzahl erscheint nicht realistisch.
Ziel: Die Studie soll zeigen, ob die Retikulozytenzahl als diagnostisches Kriterium geeignet ist, um Rückschlüsse auf die Ätiologie einer Erythrozytose zu ziehen. Zudem war die Vorkommenshäufigkeit einer Erythrozytose mit zusätzlicher Retikulozytose von Interesse.
Material und Methoden: In einer retrospektiven Multicenterstudie wurden vollständige Erstmessungen der Analyzer ADVIA 2120 und ProCyte Dx aus den Jahren 2012-2017 ausgewertet. Erythrozytose wurde definiert als Erhöhung von RBC, HCT und HGB. Retikulozytose wurde definiert als Erhöhung der absoluten Retikulozytenzahl über den Referenzbereich. Tiere mit Erythrozytose wurden retrospektiv in zehn ätiologische Gruppen eingeteilt.
Ergebnis: 1,8% (439/23909) der Hunde und bzw. 1,8% (162/8818) der Katzen wiesen eine Erythrozytose auf, die bei 19,1% (84/439) bzw. 11,7% (19/162) mit einer Retikulozytose verbunden war. Die Vorkommenshäufigkeit von Retikulozytose zwischen relativer und absoluter Erythrozytose unterscheidet sich weder bei Hunden (p = 0,3022) noch bei Katzen (p=1) signifikant. Die Retikulozytenzahl von Hunden mit physiologisch erhöhtem HCT (Windhunde) lag signifikant niedriger als bei Hunden mit relativer oder kardial bedingter Erythrozytose (p=0,01). RBC, HCT und HGB waren bei Hunden mit relativer Erythrozytose signifikant höher als bei Hunden mit respiratorisch bedingter Erythrozytose (p<0,0001; p=0,0013; p=0,0002). Katzen mit hormonell stimulierter Erythrozytose zeigten signifikant niedrigere Werte bei HCT und HGB als solche mit relativer bzw. kardial bedingter Erythrozytose (p=0,0048; p=0,013). Insgesamt bestand eine große Überlappung zwischen den Gruppen. Die Anzahl der Retikulozytosen unterschied sich weder bei Hunden noch bei Katzen deutlich zwischen den Gruppen, Untergruppen oder Rassen und war meist geringer als die Anzahl der Tiere ohne Retikulozytose. Ausnahmen stellen hier Hunde mit Schock (3/4 mit Retikulozytose), Hunde mit einer Kombination aus relativer und hormoneller Erythrozytose (7/11 mit Retikulozytose), Prager Rattler (4/4 mit Retikulozytose) und Hauskatzen in der unklaren Gruppe (3/4 mit Retikulozytose) dar. Auffallend wenige Retikulozytosen traten bei Hunden mit physiologischer Erythrozytose und somit bei Windhundrassen (0/8) und Katzen mit hormoneller Erythrozytose (0/9) auf.
Schlussfolgerung: Eine Erythrozytose tritt bei Hunden und Katzen recht selten und meist ohne Retikulozytose auf. Im Vergleich zu Tieren mit RBC, HCT und HGB im Referenzbereich zeigen Tiere mit Erythrozytose jedoch häufiger eine Retikulozytose. Die Retikulozytose kann bei Hunden Hinweise auf eine relative Erytrozytose (insbesondere Schock) oder kardiale Erythrozytose geben, stellt jedoch kein sicheres Unterscheidungskriterium dar. Eine Differenzierung der Grundkrankheit innerhalb der ätiologischen Gruppen anhand der Retikulozytenzahl erscheint nicht realistisch.
Erscheinungsdatum | 28.01.2020 |
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Reihe/Serie | Edition Scientifique |
Sprache | deutsch |
Maße | 146 x 210 mm |
Gewicht | 175 g |
Themenwelt | Veterinärmedizin |
Schlagworte | Doktorarbeit • Uni • Wissenschaft |
ISBN-10 | 3-8359-6771-1 / 3835967711 |
ISBN-13 | 978-3-8359-6771-7 / 9783835967717 |
Zustand | Neuware |
Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR) | |
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