Studie zur diagnostischen Genauigkeit von Röntgenaufnahmen im Vergleich zur Computertomographie für die Diagnose vertebraler Malformationen bei brachycephalen Hunden
Seiten
2020
VVB Laufersweiler Verlag
978-3-8359-6836-3 (ISBN)
VVB Laufersweiler Verlag
978-3-8359-6836-3 (ISBN)
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Im Rahmen von Zuchtprogrammen werden Röntgenscreening-Untersuchungen eingesetzt, um die Prävalenz von vertebralen Malformationen innerhalb einer Rasse zu reduzieren. Evidenz und Nutzen solcher Verfahren sind unklar.
Das Ziel dieser Studie war der Vergleich von Röntgen-Bildern mit Computertomographie- (CT) Bildern der Brust- und Lendenwirbelsäule (BWS und LWS) bei brachycephalen Hunden. Es sollte die Prävalenz kongenitaler vertebraler Malformationen sowie die diagnostische Genauigkeit des Röntgens bei diesen Fehlbildungen untersucht werden.
Die CT- und dazugehörigen Röntgenbilder von brachycephalen Hunden wurden aus dem Patientenarchiv der Klinik für Kleintiere, Abteilung Chirurgie der Justus-Liebig-Universität Gießen entnommen. Die pseudonymisierten Bilddateien wurden von einem Untersucher beurteilt. Die genaue Anzahl, die Art und die Lokalisation der vertebralen Malformation wurde mit Hilfe von folgender Klassifikation erfasst: dorsale, laterale und dorso-laterale Hemivertebrae, ventrale, laterale und dorsale Keilwirbel, Schmetterlingswirbel, Kurzwirbel, Blockwirbel, Spina bifida, Kissing spines, Dornfortsatzfusionen und Übergangswirbel. Im Weiteren wurde die Sensitivität und Spezifität der Röntgenaufnahmen im Vergleich zur CT (Goldstandard) berechnet. Die Signifikanz wurde mithilfe des Chi-Quadrat-Tests mit einem Signifikanzniveau von p< 0,05 bestimmt.
58 Hunde erfüllten die Einschlusskriterien der Studie; davon waren 54 Französische Bulldoggen, 3 Möpse und eine Englische Bulldogge. Von diesen Hunden konnten im L/L-Röntgen der Brust- und Lendenwirbelsäule 450 Wirbel ausgewertet werden. Im Röntgen in zwei Ebenen der Brust- und Lendenwirbelsäule kamen 627 Wirbel zur Darstellung. Von insgesamt 1160 untersuchten Wirbeln in der CT waren 266 Wirbel (23%) deformiert. Die häufigste gefundene Deformation war der Schmetterlingswirbel, welcher 102-mal (38%) beobachtet wurde. Der dorsale Keilwirbel wurde 29 mal (11%), der laterale Keilwirbel 27-mal (10%) und der ventrale Keilwirbel wurde 26-mal (10%) gefunden. 27-mal (10%) kam ein Kurzwirbel zur Darstellung. Der dorso-laterale Hemivertebra wurde 15-mal (6%) gefunden. Zwei der untersuchten Wirbel sind Blockwirbel (<1%). Kissing spines wurden 44-mal (17%) und eine Fusion der Dornfortsätze 26-mal (10%) gefunden. 12 (5%) thorakolumbale und ein (<1%) lumbosakraler Übergangswirbel wurden erfasst. Einer der untersuchten Wirbel hatte eine Spina bifida occulta (< 1%).
Insgesamt liegen 247 von insgesamt 266 (93%) vertebralen Malformationen zwischen dem 4. Brustwirbel und dem 1. Lendenwirbel und 142 von insgesamt 266 (53%) zwischen dem 6. Brustwirbel und dem 9. Brustwirbel.
Die Sensitivität und Spezifität der Röntgenbilder im Screeningverfahren über alle verfügbaren Daten betrachtet lag bei 81% bzw. 98% (p< 0,0001) für die L/L-Röntgenbilder und bei 81% bzw. 99% (p< 0,0001) für die Röntgenbilder in zwei Ebenen. Die Bilder der Gruppe B (alle 2 Ebenen) erlaubten eine direkte Gegenüberstellung des L/L-Röntgens mit dem Röntgen in zwei Ebenen. Hierbei zeigte sich eine Sensitivität von 79% bzw. 81% (L/L vs 2 Ebenen). Somit liegt nur ein marginaler Unterschied zwischen dem Röntgen in einer und zwei Ebenen in dieser Gruppe vor.
Das konventionelle Röntgen ist aufgrund seiner hohen diagnostischen Genauigkeit für ein Screening auf kongenitale vertebrale Malformationen geeignet. Eine L/L-Röntgenaufnahme der BWS und LWS reicht wahrscheinlich für diesen Zweck aus. Eine zweite Röntgenebene zeigte in unserer Studie nur eine geringfügige Verbesserung der Aussagekraft. Die CT sollte ausschließlich zur Klärung von Grenzfällen und für eine detaillierte Darstellung zum Beispiel vor operativen Eingriffen genutzt werden.
Das Ziel dieser Studie war der Vergleich von Röntgen-Bildern mit Computertomographie- (CT) Bildern der Brust- und Lendenwirbelsäule (BWS und LWS) bei brachycephalen Hunden. Es sollte die Prävalenz kongenitaler vertebraler Malformationen sowie die diagnostische Genauigkeit des Röntgens bei diesen Fehlbildungen untersucht werden.
Die CT- und dazugehörigen Röntgenbilder von brachycephalen Hunden wurden aus dem Patientenarchiv der Klinik für Kleintiere, Abteilung Chirurgie der Justus-Liebig-Universität Gießen entnommen. Die pseudonymisierten Bilddateien wurden von einem Untersucher beurteilt. Die genaue Anzahl, die Art und die Lokalisation der vertebralen Malformation wurde mit Hilfe von folgender Klassifikation erfasst: dorsale, laterale und dorso-laterale Hemivertebrae, ventrale, laterale und dorsale Keilwirbel, Schmetterlingswirbel, Kurzwirbel, Blockwirbel, Spina bifida, Kissing spines, Dornfortsatzfusionen und Übergangswirbel. Im Weiteren wurde die Sensitivität und Spezifität der Röntgenaufnahmen im Vergleich zur CT (Goldstandard) berechnet. Die Signifikanz wurde mithilfe des Chi-Quadrat-Tests mit einem Signifikanzniveau von p< 0,05 bestimmt.
58 Hunde erfüllten die Einschlusskriterien der Studie; davon waren 54 Französische Bulldoggen, 3 Möpse und eine Englische Bulldogge. Von diesen Hunden konnten im L/L-Röntgen der Brust- und Lendenwirbelsäule 450 Wirbel ausgewertet werden. Im Röntgen in zwei Ebenen der Brust- und Lendenwirbelsäule kamen 627 Wirbel zur Darstellung. Von insgesamt 1160 untersuchten Wirbeln in der CT waren 266 Wirbel (23%) deformiert. Die häufigste gefundene Deformation war der Schmetterlingswirbel, welcher 102-mal (38%) beobachtet wurde. Der dorsale Keilwirbel wurde 29 mal (11%), der laterale Keilwirbel 27-mal (10%) und der ventrale Keilwirbel wurde 26-mal (10%) gefunden. 27-mal (10%) kam ein Kurzwirbel zur Darstellung. Der dorso-laterale Hemivertebra wurde 15-mal (6%) gefunden. Zwei der untersuchten Wirbel sind Blockwirbel (<1%). Kissing spines wurden 44-mal (17%) und eine Fusion der Dornfortsätze 26-mal (10%) gefunden. 12 (5%) thorakolumbale und ein (<1%) lumbosakraler Übergangswirbel wurden erfasst. Einer der untersuchten Wirbel hatte eine Spina bifida occulta (< 1%).
Insgesamt liegen 247 von insgesamt 266 (93%) vertebralen Malformationen zwischen dem 4. Brustwirbel und dem 1. Lendenwirbel und 142 von insgesamt 266 (53%) zwischen dem 6. Brustwirbel und dem 9. Brustwirbel.
Die Sensitivität und Spezifität der Röntgenbilder im Screeningverfahren über alle verfügbaren Daten betrachtet lag bei 81% bzw. 98% (p< 0,0001) für die L/L-Röntgenbilder und bei 81% bzw. 99% (p< 0,0001) für die Röntgenbilder in zwei Ebenen. Die Bilder der Gruppe B (alle 2 Ebenen) erlaubten eine direkte Gegenüberstellung des L/L-Röntgens mit dem Röntgen in zwei Ebenen. Hierbei zeigte sich eine Sensitivität von 79% bzw. 81% (L/L vs 2 Ebenen). Somit liegt nur ein marginaler Unterschied zwischen dem Röntgen in einer und zwei Ebenen in dieser Gruppe vor.
Das konventionelle Röntgen ist aufgrund seiner hohen diagnostischen Genauigkeit für ein Screening auf kongenitale vertebrale Malformationen geeignet. Eine L/L-Röntgenaufnahme der BWS und LWS reicht wahrscheinlich für diesen Zweck aus. Eine zweite Röntgenebene zeigte in unserer Studie nur eine geringfügige Verbesserung der Aussagekraft. Die CT sollte ausschließlich zur Klärung von Grenzfällen und für eine detaillierte Darstellung zum Beispiel vor operativen Eingriffen genutzt werden.
Erscheinungsdatum | 25.01.2020 |
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Reihe/Serie | Edition Scientifique |
Sprache | deutsch |
Maße | 146 x 210 mm |
Gewicht | 177 g |
Themenwelt | Veterinärmedizin ► Kleintier |
Schlagworte | Doktorarbeit • Uni • Wissenschaft |
ISBN-10 | 3-8359-6836-X / 383596836X |
ISBN-13 | 978-3-8359-6836-3 / 9783835968363 |
Zustand | Neuware |
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