Einfluss von phytogenen Futterkomponenten auf ausgewählte Parameter der Stressantwort und des Lipidstoffwechsels in der Leber beim Ferkel.
Seiten
2019
VVB Laufersweiler Verlag
978-3-8359-6688-8 (ISBN)
VVB Laufersweiler Verlag
978-3-8359-6688-8 (ISBN)
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Vorangegangene Studien haben gezeigt, dass polyphenolhaltige Futterkomponenten, Traubentrester und Hopfentreber, die Futterverwertung abgesetzter Ferkel verbessern und im Dünndarm antiinflammatorische Effekte erzielen. In der vorliegenden Arbeit wurde neben den beiden polyphenolhaltigen Futterzusätzen ein weiteres Präparat mit ätherischen Ölen getestet. Überprüft wurde die Hypothese, dass phytogene Futterkomponenten den Intermediärstoffwechsel in der Leber positiv modulieren. Augenmerk lag auf stressresponsiven Signalwegen, antioxidativen Parametern und dem Lipidstoffwechsel. Seit dem 1. Januar 2006 ist der Einsatz von Antibiotika als Wachstumsförderer in Futtermitteln in der Europäischen Union verboten. Vor diesem Hintergrund ist es äußerst relevant, mögliche Alternativen zu finden, um die Leistungsdaten und die Tiergesundheit zu optimieren.
Der erste Ferkelversuch wurde mit 48 fünf Wochen alten Ferkeln der Kreuzungsrasse Piétrain x (deutsche Landrasse x deutsches Edelschwein) über vier Wochen durchgeführt. Die Kontrollgruppe erhielt die Futtergrundmischung ohne weitere Zusätze. Die Behandlungsgruppen bekamen die Futtergrundmischung mit dem Zusatz von 1 % Hopfentreber oder 1 % Traubentrester im Austausch gegen Weizen. Beim zweiten Ferkelversuch wurden 96 Ferkel der Kreuzungsrasse Piétrain x (deutsche Landrasse x deutsches Edelschwein) verwendet. Die Analysen wurden aus labortechnischen Gründen von 71 Tieren durchgeführt. Die Behandlungsgruppe erhielt ab ihrem sechsten Lebenstag ein Saugferkelbeifutter, dem 0,015 % des Präparats mit ätherischen Ölen beigemischt wurde. Nach dem Absetzen mit 21 Lebenstagen wurde das Präparat in der gleichen Konzentration als Bestandteil des Ferkelaufzuchtfutters weiterverwendet. Die Kontrollgruppe wurde lediglich mit der Futtergrundmischung versorgt. Die Probenentnahme erfolgte zu vier verschiedenen Zeitpunkten, nämlich am Tag des Absetzens sowie drei, sieben und 21 Tage danach.
Die Verifizierung der stressresponsiven Signalwege wurde bei beiden Versuchen in der Leber durchgeführt. Untersucht wurden auf Transkriptions- und Proteinebene die Signalwege des proinflammatorischen Transkriptionsfaktors nuclear factor-kappa B (NF-κB), sein zytoprotektiver Gegenspieler nuclear factor E2-related factor (Nrf2) und die unfolded protein response (UPR), die infolge von ER-Stress auftritt. Die polyphenolhaltigen Futterkomponenten beeinflussten diese Signalwege in der Leber nicht. Rund ein Drittel der UPR-Zielgene wurden durch die verwendeten ätherischen Öle gehemmt. Bei den Ferkeln des ersten Versuches wurde der antioxidative Status in Leber und Plasma erhoben. Die TBARS (thiobarbituric acid reactive substances), TEAC (trolox equivalent antioxidant capacity) und Tocopherol- sowie Retinolgehalte zeigten keine Unterschiede zwischen den Behandlungsgruppen Traubentrester und Hopfentreber und der Kontrollgruppe. Des Weiteren blieben die Triglyceridkonzentrationen in Leber und Plasma durch Traubentrester und Hopfentreber unbeeinflusst. Ein Effekt wurde hier wiederrum durch den Einsatz der ätherischen Öle hervorgerufen. Am Tag des Absetzens zeigten die Tiere, die das Präparat mit den ätherischen Ölen erhalten hatten, signifikant geringere TG-Werte in Plasma und Leber als die Kontrollgruppe. Da bereits beschrieben ist, dass ER-Stress die Lipogenese fördert und der ER-Stress sowie die TG-Werte durch die ätherischen Öle in den Ferkeln beeinflusst wurden, wurde der hepatische Lipidstoffwechsel bei diesem Versuch intensiver betrachtet. Expressionsanalysen von Zielgenen der Fettsäuresynthese lieferten kein Ergebnis bezüglich einer Beeinflussung durch ätherische Öle. Bei den peroxisome proliferator-activated receptor alpha (PPARα)- und Carnitinstoffwechselzielgenen wurde ein der Erwartungshaltung kontrastiertes Ergebnis erzielt. Aufgrund der verminderten TG-Werte am Absetztag bestand die Annahme, PPARα könne zu diesem Zeitpunkt bei den Tieren der Behandlungsgruppe eine höhere Aktivität besitzen als bei den Kontrolltieren. Interessanterweise wurde bei rund einem Drittel der analysierten Zielgene jedoch eine verminderte Expressionsaktivität festgestellt. Der Einsatz der ätherischen Öle verringerte die relativen mRNA-Konzentrationen dieser PPARα-Zielgene. Die Ursache dieses Effekts konnte im Rahmen der vorliegenden Arbeit nicht geklärt werden. Hierfür sind genauere Kenntnisse über die komplexen Wechselwirkungen zahlreicher Signalwege und deren Interaktion mit phytogenen Futterkomponenten notwendig.
Insgesamt betrachtet wurde die aufgestellte Hypothese, dass phytogene Futterkomponenten den Intermediärstoffwechsel in Bezug auf das Entzündungsgeschehen, das antioxidative und zytoprotektive System, Stress im endoplasmatischen Retikulum und den Fettstoffwechsel in der Leber gesunder Ferkel positiv modulieren, nicht bestätigt.
Der erste Ferkelversuch wurde mit 48 fünf Wochen alten Ferkeln der Kreuzungsrasse Piétrain x (deutsche Landrasse x deutsches Edelschwein) über vier Wochen durchgeführt. Die Kontrollgruppe erhielt die Futtergrundmischung ohne weitere Zusätze. Die Behandlungsgruppen bekamen die Futtergrundmischung mit dem Zusatz von 1 % Hopfentreber oder 1 % Traubentrester im Austausch gegen Weizen. Beim zweiten Ferkelversuch wurden 96 Ferkel der Kreuzungsrasse Piétrain x (deutsche Landrasse x deutsches Edelschwein) verwendet. Die Analysen wurden aus labortechnischen Gründen von 71 Tieren durchgeführt. Die Behandlungsgruppe erhielt ab ihrem sechsten Lebenstag ein Saugferkelbeifutter, dem 0,015 % des Präparats mit ätherischen Ölen beigemischt wurde. Nach dem Absetzen mit 21 Lebenstagen wurde das Präparat in der gleichen Konzentration als Bestandteil des Ferkelaufzuchtfutters weiterverwendet. Die Kontrollgruppe wurde lediglich mit der Futtergrundmischung versorgt. Die Probenentnahme erfolgte zu vier verschiedenen Zeitpunkten, nämlich am Tag des Absetzens sowie drei, sieben und 21 Tage danach.
Die Verifizierung der stressresponsiven Signalwege wurde bei beiden Versuchen in der Leber durchgeführt. Untersucht wurden auf Transkriptions- und Proteinebene die Signalwege des proinflammatorischen Transkriptionsfaktors nuclear factor-kappa B (NF-κB), sein zytoprotektiver Gegenspieler nuclear factor E2-related factor (Nrf2) und die unfolded protein response (UPR), die infolge von ER-Stress auftritt. Die polyphenolhaltigen Futterkomponenten beeinflussten diese Signalwege in der Leber nicht. Rund ein Drittel der UPR-Zielgene wurden durch die verwendeten ätherischen Öle gehemmt. Bei den Ferkeln des ersten Versuches wurde der antioxidative Status in Leber und Plasma erhoben. Die TBARS (thiobarbituric acid reactive substances), TEAC (trolox equivalent antioxidant capacity) und Tocopherol- sowie Retinolgehalte zeigten keine Unterschiede zwischen den Behandlungsgruppen Traubentrester und Hopfentreber und der Kontrollgruppe. Des Weiteren blieben die Triglyceridkonzentrationen in Leber und Plasma durch Traubentrester und Hopfentreber unbeeinflusst. Ein Effekt wurde hier wiederrum durch den Einsatz der ätherischen Öle hervorgerufen. Am Tag des Absetzens zeigten die Tiere, die das Präparat mit den ätherischen Ölen erhalten hatten, signifikant geringere TG-Werte in Plasma und Leber als die Kontrollgruppe. Da bereits beschrieben ist, dass ER-Stress die Lipogenese fördert und der ER-Stress sowie die TG-Werte durch die ätherischen Öle in den Ferkeln beeinflusst wurden, wurde der hepatische Lipidstoffwechsel bei diesem Versuch intensiver betrachtet. Expressionsanalysen von Zielgenen der Fettsäuresynthese lieferten kein Ergebnis bezüglich einer Beeinflussung durch ätherische Öle. Bei den peroxisome proliferator-activated receptor alpha (PPARα)- und Carnitinstoffwechselzielgenen wurde ein der Erwartungshaltung kontrastiertes Ergebnis erzielt. Aufgrund der verminderten TG-Werte am Absetztag bestand die Annahme, PPARα könne zu diesem Zeitpunkt bei den Tieren der Behandlungsgruppe eine höhere Aktivität besitzen als bei den Kontrolltieren. Interessanterweise wurde bei rund einem Drittel der analysierten Zielgene jedoch eine verminderte Expressionsaktivität festgestellt. Der Einsatz der ätherischen Öle verringerte die relativen mRNA-Konzentrationen dieser PPARα-Zielgene. Die Ursache dieses Effekts konnte im Rahmen der vorliegenden Arbeit nicht geklärt werden. Hierfür sind genauere Kenntnisse über die komplexen Wechselwirkungen zahlreicher Signalwege und deren Interaktion mit phytogenen Futterkomponenten notwendig.
Insgesamt betrachtet wurde die aufgestellte Hypothese, dass phytogene Futterkomponenten den Intermediärstoffwechsel in Bezug auf das Entzündungsgeschehen, das antioxidative und zytoprotektive System, Stress im endoplasmatischen Retikulum und den Fettstoffwechsel in der Leber gesunder Ferkel positiv modulieren, nicht bestätigt.
Erscheinungsdatum | 05.03.2019 |
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Reihe/Serie | Edition Scientifique |
Sprache | deutsch |
Maße | 146 x 210 mm |
Gewicht | 236 g |
Themenwelt | Veterinärmedizin |
Schlagworte | Doktorarbeit • Uni • Wissenschaft |
ISBN-10 | 3-8359-6688-X / 383596688X |
ISBN-13 | 978-3-8359-6688-8 / 9783835966888 |
Zustand | Neuware |
Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR) | |
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