Bakterielle Oberflächenbelastung und Vorkommen nosokomialer Erreger in einer veterinärmedizinischen Anästhesieabteilung
Seiten
2019
VVB Laufersweiler Verlag
978-3-8359-6750-2 (ISBN)
VVB Laufersweiler Verlag
978-3-8359-6750-2 (ISBN)
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In einer veterinärmedizinischen Universitätsklinik wurden Oberflächen der Räumlichkeiten und des Equipments der Anästhesieabteilung auf ihre allgemeine Keimbelastung sowie das Vorkommen von Bakterien mit reduzierter Empfindlichkeit gegenüber ausgewählten antimikrobiellen Wirkstoffen untersucht.
In der untersuchten Veterinärklinik erfolgt zusätzlich zu den laufenden Hygienemaßnahmen regelmäßig eine große Reinigung und Desinfektion der OP- und Anästhesieräume (OP-Reinigung). Die Probenstellen (PS) wurden jeweils vor und nach OP-Reinigung untersucht. Mithilfe steriler Schablonen wurden repräsentative Flächen beprobt und die mesophile aerobe Gesamtkeimzahl in Anlehnung an die „Untersuchung von Bedarfsgegenständen - Bestimmung des Oberflächenkeimgehaltes auf Einrichtungs- und Bedarfsgegenständen im Lebensmittelbereich - Teil 1: Quantitatives Tupferverfahren“ der BVL B 80.00-1:1998-01 (siehe auch „Untersuchung der Gesamtkeimzahl auf Oberflächen nach DIN 101113-1“) ermittelt.
Von 3 x 26 PS konnte an 48,7% (38/78) mindestens einmal eine Keimzahl von ≥ 1 x 101 KbE/cm2 festgestellt werden. Stellen, die neben der laufenden Reinigung und Desinfektion nicht zusätzlich der OP-Reinigung unterliegen, zeigten häufiger eine als kritisch angenommene Keimzahl von > 101 KbE/cm2. Stellen, die zusätzlich der OP-Reinigung unterliegen, zeigten eine Keimzahl ab 101 KbE/cm2 vorrangig bevor die Reinigung wieder anstand. Die Keimbelastung an den untersuchten Stellen unterschied sich vor und nach durchgeführter OP-Reinigung signifikant voneinander. Als besonders kritische Stellen in Bezug auf die allgemeine Keimbelastung konnten Teile des mobilen Equipments wie Maulkörbe und Überwachungsmonitore, aber auch häufig frequentierte Schrankgriffe und die Schrankoberfläche identifiziert werden.
Mittels Selektivnährböden wurde außerdem ein Screening auf Bakterien mit reduzierter Empfindlichkeit gegenüber Cephalosporinen und penicillinase-stabilen Penicillinen durchgeführt. Es wurden 72 Bakterienisolate gewonnen und diese per Maldi-TOF Verfahren identifiziert. An 26,9% der Oberflächen konnten Antibiotika-resistente Problemkeime wie S. aureus (2,8%), E. coli (1,4%), En. cloacae (4,2%), K. oxytoca (2,8%), C. freundii (1,4%) und A. baumannii (7,0%) nachgewiesen werden. Das Vorkommen von Bakterien mit reduzierter Empfindlichkeit gegenüber den ausgewählten Wirkstoffen war in beiden Reinigungsgruppen ähnlich verteilt.
Unter den 9,9% Enterobacteriaceae wurden mittels PCR bei 3 Isolaten Gene für eine OXA-48-like Carbapenemase nachgewiesen, einem weltweit und auch in Deutschland vorherrschenden Carbapenemase-Typ bei humanen Enterobacteriaecae-Isolaten. Bei dem S. aureus-Isolat konnte das mecA-Gen, die häufigste Grundlage für MRSA nachgewiesen werden. Die in der Humanmedizin häufig bei A. baumannii gefundenen Carbapenemasen vom Typ OXA-23,-24/40/143 oder -58 konnten bei den A. baumannii-Isolaten dieser Untersuchung nicht nachgewiesen werden. Als kritische Stellen konnten die Ablagefläche eines Handwaschbeckens im Anästhesie-Hauptraum, Maulkörbe, die Schrankoberseite und Scherköpfe identifiziert werden.
Die Empfindlichkeitsprüfung mittels VITEK®2 bestätigte das Vorliegen von Resistenzen gegenüber verschiedenen antimikrobiellen Wirkstoffen bei allen über die Screeningmedien ermittelten Bakterien. Mittels MLST konnten die Sequenztypen ausgesuchter Bakterien bestimmt werden.
Mit der vorliegenden Arbeit konnte die Wirksamkeit der zusätzlichen OP-Reinigung in Bezug auf die Reduzierung der GKZ bestätigt und kritische Oberflächen identifiziert werden. Es konnte ein Status Quo als Längsschnitt der vorkommenden nosokomialen Erreger erhoben werden. Auf dieser Grundlage können gezielt Optimierungsmaßnahmen des Hygienemanagements in der untersuchten Klinik erarbeitet werden.
In der untersuchten Veterinärklinik erfolgt zusätzlich zu den laufenden Hygienemaßnahmen regelmäßig eine große Reinigung und Desinfektion der OP- und Anästhesieräume (OP-Reinigung). Die Probenstellen (PS) wurden jeweils vor und nach OP-Reinigung untersucht. Mithilfe steriler Schablonen wurden repräsentative Flächen beprobt und die mesophile aerobe Gesamtkeimzahl in Anlehnung an die „Untersuchung von Bedarfsgegenständen - Bestimmung des Oberflächenkeimgehaltes auf Einrichtungs- und Bedarfsgegenständen im Lebensmittelbereich - Teil 1: Quantitatives Tupferverfahren“ der BVL B 80.00-1:1998-01 (siehe auch „Untersuchung der Gesamtkeimzahl auf Oberflächen nach DIN 101113-1“) ermittelt.
Von 3 x 26 PS konnte an 48,7% (38/78) mindestens einmal eine Keimzahl von ≥ 1 x 101 KbE/cm2 festgestellt werden. Stellen, die neben der laufenden Reinigung und Desinfektion nicht zusätzlich der OP-Reinigung unterliegen, zeigten häufiger eine als kritisch angenommene Keimzahl von > 101 KbE/cm2. Stellen, die zusätzlich der OP-Reinigung unterliegen, zeigten eine Keimzahl ab 101 KbE/cm2 vorrangig bevor die Reinigung wieder anstand. Die Keimbelastung an den untersuchten Stellen unterschied sich vor und nach durchgeführter OP-Reinigung signifikant voneinander. Als besonders kritische Stellen in Bezug auf die allgemeine Keimbelastung konnten Teile des mobilen Equipments wie Maulkörbe und Überwachungsmonitore, aber auch häufig frequentierte Schrankgriffe und die Schrankoberfläche identifiziert werden.
Mittels Selektivnährböden wurde außerdem ein Screening auf Bakterien mit reduzierter Empfindlichkeit gegenüber Cephalosporinen und penicillinase-stabilen Penicillinen durchgeführt. Es wurden 72 Bakterienisolate gewonnen und diese per Maldi-TOF Verfahren identifiziert. An 26,9% der Oberflächen konnten Antibiotika-resistente Problemkeime wie S. aureus (2,8%), E. coli (1,4%), En. cloacae (4,2%), K. oxytoca (2,8%), C. freundii (1,4%) und A. baumannii (7,0%) nachgewiesen werden. Das Vorkommen von Bakterien mit reduzierter Empfindlichkeit gegenüber den ausgewählten Wirkstoffen war in beiden Reinigungsgruppen ähnlich verteilt.
Unter den 9,9% Enterobacteriaceae wurden mittels PCR bei 3 Isolaten Gene für eine OXA-48-like Carbapenemase nachgewiesen, einem weltweit und auch in Deutschland vorherrschenden Carbapenemase-Typ bei humanen Enterobacteriaecae-Isolaten. Bei dem S. aureus-Isolat konnte das mecA-Gen, die häufigste Grundlage für MRSA nachgewiesen werden. Die in der Humanmedizin häufig bei A. baumannii gefundenen Carbapenemasen vom Typ OXA-23,-24/40/143 oder -58 konnten bei den A. baumannii-Isolaten dieser Untersuchung nicht nachgewiesen werden. Als kritische Stellen konnten die Ablagefläche eines Handwaschbeckens im Anästhesie-Hauptraum, Maulkörbe, die Schrankoberseite und Scherköpfe identifiziert werden.
Die Empfindlichkeitsprüfung mittels VITEK®2 bestätigte das Vorliegen von Resistenzen gegenüber verschiedenen antimikrobiellen Wirkstoffen bei allen über die Screeningmedien ermittelten Bakterien. Mittels MLST konnten die Sequenztypen ausgesuchter Bakterien bestimmt werden.
Mit der vorliegenden Arbeit konnte die Wirksamkeit der zusätzlichen OP-Reinigung in Bezug auf die Reduzierung der GKZ bestätigt und kritische Oberflächen identifiziert werden. Es konnte ein Status Quo als Längsschnitt der vorkommenden nosokomialen Erreger erhoben werden. Auf dieser Grundlage können gezielt Optimierungsmaßnahmen des Hygienemanagements in der untersuchten Klinik erarbeitet werden.
Erscheinungsdatum | 16.02.2019 |
---|---|
Reihe/Serie | Edition Scientifique |
Sprache | deutsch |
Maße | 146 x 210 mm |
Gewicht | 355 g |
Themenwelt | Veterinärmedizin |
Schlagworte | Doktorarbeit • Uni • Wissenschaft |
ISBN-10 | 3-8359-6750-9 / 3835967509 |
ISBN-13 | 978-3-8359-6750-2 / 9783835967502 |
Zustand | Neuware |
Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR) | |
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