Untersuchungen zu Lungen- und Darmparasiten des Rotfuchses in Hessen, Thüringen und Rheinland-Pfalz
Seiten
2018
VVB Laufersweiler Verlag
978-3-8359-6736-6 (ISBN)
VVB Laufersweiler Verlag
978-3-8359-6736-6 (ISBN)
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Ziel der vorliegenden Studie war die Erfassung aktueller Prävalenzen respiratorisch/kardiovaskulärer sowie intestinaler Parasiten in der Rotfuchspopulation in Hessen, Rheinland-Pfalz und Thüringen. Von November 2011 bis Februar 2013 wurden insgesamt 569 Proben von Rotfüchsen (Vulpes vulpes) aus diesen Gebieten gesammelt und aufbereitet. Die parasitologische Untersuchung erfolgte mittels Teilsektion und Auswaschung der Lungen und Herzen sowie über Analysen des Enddarminhaltes mittels SAF-Verfahren, Cryptosporidium- und Giardia-Antigen-ELISAs als auch über Angiostrongylus vasorum-, Crenosoma vulpis- und Echinococcus granulosus/E. multilocularis-spezifische Kopro-PCR-Analysen. Bei den untersuchten Füchsen zeigte sich generell ein starker Befall mit Lungenwürmern. In 440/569 (77,3 %) Proben wurde mindestens eine Lungenwurmspezies nachgewiesen. Eucoleus aerophilus wurde mit einer Gesamtprävalenz von 69,4 % am häufigsten nachgewiesen, gefolgt von Crenosoma vulpis (32,3 %) und Angiostrongylus vasorum (14,1 %). Die ermittelte Prävalenz von A. vasorum, C. vulpis und E. aerophilus bestätigt für Deutschland einen durch Füchse getragenen Wildtierzyklus, wie er auch in den bereits bekannten Endemiegebieten in Europa beschrieben wurde. Alle genannten Lungenwurmspezies sind im Wildtierzyklus stärker verbreitet als im domestischen Zyklus. Die Prävalenz von A. vasorum bei Rotfüchsen stieg von nordöstlichen zu südwestlichen Regionen Deutschlands signifikant an. Entsprechend wurde in Rheinland-Pfalz insgesamt die höchste Prävalenz (27,3 %), in Hessen (19,1 %) und Thüringen (8,4 %) jeweils niedrigere Werte für A. vasorum ermittelt. Bezüglich C. vulpis und E. aerophilus konnten keine signifikanten regionalen Unterschiede festgestellt werden. Einhergehend mit der lokal variierenden Prävalenz im Wildtierzyklus, ist regional ein unterschiedlich hohes Ansteckungsrisiko für Hunde zu vermuten. Die erarbeiteten Verbreitungsmuster von A. vasorum und C. vulpis bei Füchsen überschneiden sich mit den bereits bei Hunden in Deutschland ermittelten, während für E. aerophilus keine Referenzdaten bei Hunden vorliegen. Für letztere Infektion zeigte sich eine weitläufige bis beinahe flächendeckende, relativ gleichmäßige Verbreitung bei stabil hohen prozentualen Anteilen (> 33,3 %) infizierter Füchse.
Für A. vasorum-Infektionen konnte ein schwach ausgeprägtes, saisonales Muster mit erhöhten Werten in den Herbst- und Wintermonaten ermittelt werden. Infektionen mit C. vulpis waren dagegen signifikant häufiger im Frühjahr und Sommer nachweisbar. Die Anzahl der mit E. aerophilus-infizierten Füchse war dagegen über das Jahr hinweg relativ konstant und wurde vermehrt bei männlichen Tieren nachgewiesen. Eine alters- oder geschlechtsbezogene Korrelation ergab sich weder für A. vasorum- noch für C. vulpis-Infektionen.
Koproskopisch wurden in dieser Studie fünfzehn verschiedene intestinale Parasitenspezies bei Rotfüchsen nachgewiesen. Dabei konnten bis zu sechs verschiedene Spezies gleichzeitig in einer einzelnen Fuchsprobe diagnostiziert werden. In absteigender Reihenfolge wurden bei Füchsen insgesamt folgende Parasiten diagnostiziert: Capillaria spp. 51,2 %, Toxascaris leonina 35,4 %, Toxocara canis 14,7 %, Isospora spp. 13,6 %, Ankylostomatiden 13,3 %, Cryptosporidium spp. 10,6 %, Taeniiden 8,1 %, Trichuris vulpis 4,6 %, Sarcocystis spp. 2,5 %, Giardia spp. 2,1 %, Alaria alata 0,9 %, Hammondia/Neospora spp. 0,9 %, Physaloptera spp. 0,5 %, Diphyllobothrium spp. 0,4 % und Opisthorchiiden 0,2 %. Die identifizierte Parasitenfauna wies nicht nur diverse Metazoen mit pathologischer Relevanz für Rotfüchse und Hunde auf, sondern beinhaltete auch ein anthropozoonotisches Potenzial.
Die in der vorliegenden Studie verwendete Kopro-PCR war grundsätzlich geeignet, Lungenwurm-DNA von A. vasorum und C. vulpis nachzuweisen. Der Vergleich der jeweils ermittelten Prävalenz aus der Teilsektion und der Kopro-PCR veranschaulichte eine niedrigere Sensitivität der Kopro-PCR. Die in dieser Studie mittels Kopro-PCR nachgewiesene E. multilocularis-Prävalenz könnte auf einen leichten Prävalenzanstieg in Deutschland hindeuten. Ein Vergleich der Untersuchungsmethoden bestätigte, dass die Intestinal Scraping Technique als „Goldstandard“ weiterhin die höchste Sensitivität aufweist.
Für A. vasorum-Infektionen konnte ein schwach ausgeprägtes, saisonales Muster mit erhöhten Werten in den Herbst- und Wintermonaten ermittelt werden. Infektionen mit C. vulpis waren dagegen signifikant häufiger im Frühjahr und Sommer nachweisbar. Die Anzahl der mit E. aerophilus-infizierten Füchse war dagegen über das Jahr hinweg relativ konstant und wurde vermehrt bei männlichen Tieren nachgewiesen. Eine alters- oder geschlechtsbezogene Korrelation ergab sich weder für A. vasorum- noch für C. vulpis-Infektionen.
Koproskopisch wurden in dieser Studie fünfzehn verschiedene intestinale Parasitenspezies bei Rotfüchsen nachgewiesen. Dabei konnten bis zu sechs verschiedene Spezies gleichzeitig in einer einzelnen Fuchsprobe diagnostiziert werden. In absteigender Reihenfolge wurden bei Füchsen insgesamt folgende Parasiten diagnostiziert: Capillaria spp. 51,2 %, Toxascaris leonina 35,4 %, Toxocara canis 14,7 %, Isospora spp. 13,6 %, Ankylostomatiden 13,3 %, Cryptosporidium spp. 10,6 %, Taeniiden 8,1 %, Trichuris vulpis 4,6 %, Sarcocystis spp. 2,5 %, Giardia spp. 2,1 %, Alaria alata 0,9 %, Hammondia/Neospora spp. 0,9 %, Physaloptera spp. 0,5 %, Diphyllobothrium spp. 0,4 % und Opisthorchiiden 0,2 %. Die identifizierte Parasitenfauna wies nicht nur diverse Metazoen mit pathologischer Relevanz für Rotfüchse und Hunde auf, sondern beinhaltete auch ein anthropozoonotisches Potenzial.
Die in der vorliegenden Studie verwendete Kopro-PCR war grundsätzlich geeignet, Lungenwurm-DNA von A. vasorum und C. vulpis nachzuweisen. Der Vergleich der jeweils ermittelten Prävalenz aus der Teilsektion und der Kopro-PCR veranschaulichte eine niedrigere Sensitivität der Kopro-PCR. Die in dieser Studie mittels Kopro-PCR nachgewiesene E. multilocularis-Prävalenz könnte auf einen leichten Prävalenzanstieg in Deutschland hindeuten. Ein Vergleich der Untersuchungsmethoden bestätigte, dass die Intestinal Scraping Technique als „Goldstandard“ weiterhin die höchste Sensitivität aufweist.
Erscheinungsdatum | 24.11.2018 |
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Reihe/Serie | Edition Scientifique |
Sprache | deutsch |
Maße | 146 x 210 mm |
Gewicht | 302 g |
Themenwelt | Veterinärmedizin |
Schlagworte | Doktorarbeit • Uni • Wissenschaft |
ISBN-10 | 3-8359-6736-3 / 3835967363 |
ISBN-13 | 978-3-8359-6736-6 / 9783835967366 |
Zustand | Neuware |
Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR) | |
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