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Wundheilung und kosmetische Aspekte nach Enukleation unter Berücksichtigung verschiedener Operationsverfahren bei Hund und Katze - Franziska Thienel

Wundheilung und kosmetische Aspekte nach Enukleation unter Berücksichtigung verschiedener Operationsverfahren bei Hund und Katze

Buch
156 Seiten
2018 | 1. Aufl.
Mensch & Buch (Verlag)
978-3-86387-917-4 (ISBN)
CHF 69,85 inkl. MwSt
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Wound healing and cosmetic aspects after enucleation of the bulb considering various surgical procedures in dogs and cats

The enucleation of the eyeball is a common practice in veterinary medicine and can be done not only by ophthalmologic specialized facilities, but also by general veterinary practices. The removal of the most painful and/or blind eye is curative for the affected animal. The pet owner's decision for the medically necessary operation is often associated with difficulties in which, above all, the external appearance plays an important role. Over time, various prosthesis and implant replacement materials have been developed to improve cosmetics, yet associated with complications and disadvantages for the animal. According to the current state of knowledge, there is no satisfactory method both from a medical point of view for the animal and the operating ophthalmologically unspecialized veterinarian and from a cosmetic point of view for the pet owner.
The aim of this dissertation was to determine whether a simple variation of the bilayer wound closure can reduce the postoperative sinking of the eyelids over the anophthalmic orbit. The integration of the orbital fascia into the subcutaneous suture and the resulting tissue tightening and void reduction formed the basis of the modification. In the randomized blinded, prospective study, 32 dogs and 14 cats were enrolled in the period from January 2016 to August 2017. In all animals a bulbus extirpation was performed due to different end-stage diseases. The animals were monitored for 24 weeks after the operation and the orbit was measured with an analog measuring scale. The hypothesis that the modified suture technique leads to less postoperative sinking of the eyelids over the orbit and thus to an improved cosmetic image for the pet owner was checked and refuted. Animals that were treated with a classic wound closure show a significantly lower sinking than animals with a modified suture technique (p horizontal=0,023, vertical=0,018). Furthermore, the skull shape, intraoperative measured orbital depth and body weight affect synergistically the sinking level in the dogs. Postoperatively, the wound areas of the modified suture technique were significantly more dolent, resp. palpation was more frequently questionable (p=0,009), in the case of the classic suture technique there were significantly more secretions (p=0,002) and swelling. With exception of a dog with orbital emphysema and increased pruritus during the resorptive phase of the suture in four cats, wound healing in both animals was uncomplicated.
Although the modified suture technique was not suitable for improving orbital sinking, the postoperative prospective owner survey (questionnaire) showed in both groups a high level of cosmetic satisfaction of about 70% and the postulated dissatisfaction following enucleation in the literature could not be confirmed. Furthermore, the prospective (n=46) and retrospective (n=78) survey showed that more than three quarters of the owners could immediately decide for the necessary procedure, almost no one considered a silicone prosthesis instead of enucleation and about 96% of the owners would opt for this form of surgery again. A crucial role in the emotional and serious decision for the pet owner on the medically necessary removal of the eye takes the veterinarian and he ultimately provides for the increased satisfaction of the owners as whole.
In summary, this work proved that classical enucleation fulfills the requirements of animal welfare, general veterinarian and at the same time pet owner and should be the treatment of choice in the case of non-ocular preserving diseases, especially for cats, as well as brachycephalic and smaller dog breeds.
Pre-emptive multimodal peri- and postoperative analgesia management, involving systemic and local techniques, was developed for enucleation of the globe. The local retro- resp. peribulbar anesthesia injection was feasible easy and complication-free. The postoperative pain assessment showed a therapeutic success of over 90% at all time points and provided good analgesia for at least six hours after surgery. Proven effective pain management with the dosages and techniques used is recommended for everyday use in the practice of bulbus extirpation. Die Enukleation des Bulbus ist in der Tiermedizin ein häufig durchgeführter chirurgischer Eingriff und kann nicht nur durch ophthalmologisch spezialisierte Einrichtungen, sondern vor allem auch durch allgemeine Tierarztpraxen erfolgen. Die Entfernung des meist schmerzhaften und/oder blinden Auges ist für das betroffene Tier kurativ. Die Entscheidung der Tierbesitzer für die medizinisch notwendige Operation ist oftmals mit Schwierigkeiten verknüpft, bei denen vor allem die äußere Erscheinung eine wichtige Rolle einnimmt. Im Laufe der Zeit wurden zur Verbesserung der Kosmetik unterschiedliche Ersatzmaterialien in Form von Prothesen und Implantaten entwickelt, welche dennoch mit bisweilen erheblichen Komplikationen und Nachteilen für das Tier assoziiert sind. Nach aktuellem Wissensstand besteht keine zufriedenstellende Methode sowohl aus medizinischer Sicht für das Tierwohlergehen und den operierenden ophthalmologisch nicht spezialisierten Tierarzt, als auch aus kosmetischer Sicht für den Tierbesitzer. Ziel dieser Dissertation war es zu untersuchen, ob durch eine einfache Variation des zweischichtigen Wundverschlusses das postoperative Einsinken der Lider über der anophthalmischen Orbita vermindert werden kann. Die Integration der orbitalen Faszie in die Subkutannaht und die resultierende Gewebestraffung und Hohlraumverkleinerung bildete die Grundlage der Modifikation. In der randomisierten verblindeten, prospektiven Studie wurden 32 Hunde und 14 Katzen in dem Zeitraum von Januar 2016 bis August 2017 eingeschlossen. Bei allen Tieren wurde aufgrund unterschiedlicher „end-stage“ Erkrankungen eine Bulbusexstirpation durchgeführt. Die Tiere wurden über 24 Wochen nach erfolgter Operation kontrolliert und die Orbita mit einer analogen Tiefenlehre vermessen. Die Hypothese, dass die modifizierte Nahttechnik zu einem geringeren postoperativen Einsinken der Lider über der Orbita und somit zu einem verbessertem kosmetischen Bild für den Tierbesitzer führt, wurde überprüft und widerlegt. Tiere, welche mit einem klassischen Wundverschluss versorgt wurden, weisen ein signifikant geringeres Einsinken im Gegensatz zu Tieren mit modifizierter Nahttechnik auf (p waagerecht=0,023, senkrecht=0,018). Weiterhin wirken sich die Schädelform, intraoperative gemessene Orbitatiefe und das Körpergewicht synergistisch auf das Einsinkniveau bei den Hunden aus. Postoperativ waren die Wundbereiche der modifizierten Nahttechnik signifikant dolenter resp. häufiger fraglich dolent bei Palpation (p=0,009), bei der klassischen Wundnaht traten signifikant mehr Sekretionen (p=0,002) und Schwellungen auf. Mit der Ausnahme eines Hundes mit Orbitaemphysem und einem vermehrten Pruritus während der resorptiven Phase des Nahtmaterials bei vier Katzen, verlief die Wundheilung bei beiden Tierarten komplikationslos. Obwohl die modifizierte Nahttechnik nicht zur Verbesserung des orbitalen Einsinkens geeignet ist, ergab die prospektive Tierhalterbefragung (Fragebogen) postoperativ in beiden Gruppen eine hohe kosmetische Zufriedenheit von ca. 70% und die in der Literatur postulierte Unzufriedenheit nach Enukleation konnte nicht bestätigt werden. Weiterhin zeigte die prospektive (n=46) und retrospektive (n=78) Befragung, dass sich mehr als dreiviertel der Besitzer sofort für den notwendigen Eingriff entschließen konnten, fast keiner zog eine augenerhaltende Eviszeration mit dem Einsetzen einer Silikonprothese anstelle einer Enukleation in Betracht. Ca. 96% der Besitzer würden sich erneut für diese Form der Operation entscheiden. Eine entscheidende Rolle bei der emotionalen und für den Tierbesitzer schwerwiegenden Entscheidung über das medizinisch notwendige Entfernen des Auges nimmt der Tierarzt ein und sorgt schlussendlich auch für die gesteigerte Zufriedenheit der Besitzer insgesamt. Zusammenfassend konnte in dieser Arbeit der Beweis erbracht werden, dass die klassische Enukleation die Anforderungen des Tierwohles, allgemeinen Tierarztes und Tierbesitzers gleichermaßen erfüllt und besonders für Katzen, sowie brachyzephale und kleinere Hunderassen bei nicht augenerhaltenden Erkrankungen die Therapie der Wahl sein sollte.
Es wurde ein präemptiv multimodales peri- und postoperatives Analgesiemanagement, unter Beteiligung systemischer und lokaler Techniken, für die Enukleation entwickelt. Die lokale retro- resp. peribulbäre Injektionsanästhesie war einfach und komplikationsfrei durchführbar. Die postoperative Schmerzbeurteilung zeigte zu allen Messzeitpunkten einen Therapieerfolg von über 90% und leistete eine gute Analgesie über mindestens sechs Stunden nach erfolgter Operation. Das nachweislich effektive Schmerzmanagement mit den verwendeten Dosierungen und Techniken wird für den alltäglichen Praxisgebrauch zur Durchführung einer Bulbusexstirpation empfohlen.
Erscheinungsdatum
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Maße 148 x 210 mm
Themenwelt Veterinärmedizin Kleintier
Schlagworte Cats • cosmetic surgery • Dogs • enucleation • Eyes • surgical operations
ISBN-10 3-86387-917-1 / 3863879171
ISBN-13 978-3-86387-917-4 / 9783863879174
Zustand Neuware
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