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Methodenvalidierung fünf verschiedener Analysegeräte für die Ammoniakmessung des Hundes unter Einbeziehung wichtiger präanalytischer Faktoren - Sabine Maria Thalmeier

Methodenvalidierung fünf verschiedener Analysegeräte für die Ammoniakmessung des Hundes unter Einbeziehung wichtiger präanalytischer Faktoren

Buch
105 Seiten
2017
VVB Laufersweiler Verlag
978-3-8359-6569-0 (ISBN)
CHF 41,70 inkl. MwSt
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Ziel der Studie war die Evaluation von fünf verschiedenen Analysegeräten hinsichtlich der Ammoniakbestimmung aus Blut für die Tierart Hund unter Einbeziehung wichtiger präanalytischer Faktoren.
Über einen Zeitraum von drei Jahren wurden frische K3-EDTA- und Lithium-Heparin-antikoagulierte Blutproben von gesunden Hunden und von Hunden mit portosystemischem Shunt im Rahmen von Routineuntersuchungen im Zentrallabor der Abteilung für Innere Medizin der Klinik für Kleintiere der Justus-Liebig-Universität Gießen untersucht. Neben Linearität und Genauigkeit wurde für jedes Instrument die Übereinstimmung mit der Vergleichsmethode (ABX Pentra 400, Enzymmethode) verifiziert. Aufgrund der hohen präanalytischen Fehleranfälligkeit des Parameters fand außerdem eine Überprüfung des Einflusses von Lagerungsdauer und -temperatur, Hämolyse, Lipämie, Ikterus und Antikoagulanzien auf die Richtigkeit der Ammoniakmessung statt. Zur Beurteilung der Geräteleistung erfolgte für jedes Instrument die Berechnung des beobachteten Gesamtfehlers (TEobs) und dessen Vergleich mit dem zulässigen Gesamtfehler (TEa) für den Parameter Ammoniak nach den Richtlinien der American Society for Veterinary Clinical Pathology (ASVCP).
Für das Analysegerät VitroVet (Enzymmethode) wird eine exzellente Linearität ermittelt und es befindet sich wie das Vergleichsgerät Pentra (Enzymmethode) und der FUJI (Mikrodiffusionsmethode) innerhalb des geforderten Akzeptabilitätskriteriums (TEa). Am PocketChemTM (Mikrodiffusionsmethode) zeigt sich ein positiver Bias, sodass sich dieser mit dem Analysegerät solo (Enzymmethode), der einen erhöhten zufälligen Fehler aufweist, außerhalb des zulässigen Gesamtfehlers befindet. Die untere Nachweisgrenze aller Geräte befindet sich innerhalb der Herstellerangaben, die obere ist durch die verwendete Ammoniakstandardlösung auf 294 µmol/l beschränkt. In der Kurzzeitreplikationsstudie anhand von Patientenproben zeigt der FUJI bei mittlerer und hoher Ammoniakkonzentration die größte Genauigkeit (M = 63,40, SD = 1,35, VK = 2,13; M = 149,10, SD = 1,85, VK = 1,24), gefolgt von VitroVet (M = 38,53, SD = 2,74, VK = 7,10; M = 120,86, SD = 3,74, VK = 3,10), dem Vergleichsgerät Pentra (M = 75,49, SD = 4,13, VK = 5,47; M = 151,90, SD = 11,44, VK = 7,07) und PocketChemTM (M = 55,10, SD = 4,20, VK 7,63; M = 107,40, SD = 8,42, VK = 7,83). Die Genauigkeit der Geräte befindet sich innerhalb des geforderten zulässigen Gesamtfehlers und ist für die Ammoniakmessung der Tierart Hund geeignet. Für den solo wird ein vergleichsweise hoher zufälliger Fehler (M = 60,10, SD = 10,89, VK 18,12; M = 210, SD = 37,29, VK = 17,76) ermittelt. Dieser überschreitet bei mittlerer Ammoniakkonzentration den TEa. In der Langzeitreplikationsstudie anhand von Kontrollmaterial befinden sich alle Geräte innerhalb des geforderten Akzeptabilitätskriteriums. In der Interferenzstudie verursacht Hämoglobin an den überprüften Geräten den größten positiven Bias (falsch hohe Ammoniakkonzentration) mit über 200 % im Vergleich zur Ausgangsprobe. Auch Bilirubin und Lipid erzeugen an allen Geräten einen positiven Bias, welcher an den Instrumenten VitroVet und Pentra den TEa übersteigt. Der am FUJI beobachtete Bias für Bilirubin und Lipid übersteigt den TEa nicht und die überprüften Konzentrationen der interferierenden Substanzen sind für die Ammoniakmessung akzeptabel. Die Ammoniakbestimmung am PocketChemTM bleibt nur durch die überprüfte Lipidkonzentration ungestört. Die Ergebnisse der Lagerungsstudie ergeben einen deutlichen Einfluss von Temperatur und Zeit auf die Ammoniakmessung im Sinne eines falsch hohen Bias. Um eine Abweichung der Ammoniakkonzentration aus EDTA-Vollblut von 5 % nicht zu überschreiten, empfehlen sich die Lagerung bei 4 °C und die Analyse der Probe innerhalb von 30 Minuten nach Blutentnahme. Für EDTA-Plasma (Abweichung < 5 %) sollte die Probe, gelagert bei 4 °C, innerhalb von zwei Stunden und gelagert bei 20 °C, innerhalb von einer Stunde verarbeitet werden. In der Antikoagulanzstudie kann gezeigt werden, dass Heparin als verwendetes Antikoagulanz, wie bereits beim Menschen bekannt, auch bei der Tierart Hund falsch niedrige Ammoniakkonzentrationen verursacht. Die Mittelwertdifferenz von heparinisierten Blutproben, verglichen mit EDTA-antikoagulierten Blutproben, beträgt bis zu 24 %. Die größte Abweichung innerhalb der Einzelmessungen, gesehen an allen Geräten, liegt bei über 50 %, sodass die ausschließliche Verwendung von EDTA als Antikoagulanz für die Ammoniakmessung der Tierart Hund an den überprüften Geräten und Reagenzien von der Autorin empfohlen wird. Im Methodenvergleich am Vergleichsgerät Pentra erzielt der PocketChemTM mit 4,66 µmol/l die niedrigste Abweichung vom Mittelwert (Bias, ermittelt aus der Bland-Altman-Analyse). Allerdings hat der VitroVet mit einem nur geringfügig größeren Bias von -5,04 µmol/l die größere Übereinstimmung mit der Vergleichsmethode, da der Schnittpunkt die größte Nähe zu null und die Steigung nahezu eins aufweist (ermittelt aus der Passing-Bablok-Regression). Auch die Grenzen der 95 % Konfidenzintervalle sind, verglichen mit den anderen Instrumenten, schmal. Der ermittelte Bias des FUJI liegt bei 6,73 µmol/l. Der solo hat mit einem Bias von 12,74 µmol/l die größte Differenz, auch die Steigung und der Schnittpunkt sowie deren 95 %-Übereinstimmungsgrenzen weichen stark ab. Die Berechnung der beobachteten Gesamtfehler zeigt, dass die veterinärmedizinischen Anforderungen der ASVCP für die Ammoniakmessung des Hundes von den Analysegeräten FUJI und VitroVet erfüllt sind. Der PocketChemTM erfüllt die Anforderungen im mittleren, aber nicht im hohen Konzentrationsbereich. Der solo übersteigt sowohl im mittleren als auch im hohen Ammoniakkonzentrationsbereich den TEa und somit die ASVCP-Anforderungen. Zur Beurteilung der Leistung aller Geräte, unabhängig von der eigenen Ungenauigkeit des Vergleichsgerätes, wurde für jedes Analysegerät (einschließlich Vergleichsgerät) der TEobs anhand des Bias (ermittelt aus der Langzeitreplikationsstudie) berechnet. Die so berechneten beobachteten Gesamtfehler fallen geringfügig niedriger als im Methodenvergleich aus und alle Geräte, ausgenommen solo, erfüllen die ASVCP-Anforderungen für die Ammoniakmessung aus Blut für die Tierart Hund.
Erscheinungsdatum
Reihe/Serie Edition Scientifique
Sprache deutsch
Maße 146 x 210 mm
Gewicht 208 g
Einbandart Paperback
Themenwelt Veterinärmedizin
Schlagworte Doktorarbeit • Uni • Wissenschaft
ISBN-10 3-8359-6569-7 / 3835965697
ISBN-13 978-3-8359-6569-0 / 9783835965690
Zustand Neuware
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