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Nachweis von Mycobacterium avium ssp. paratuberculosis bei Rindern in unterschiedlichem Alter - Adrian Pfeiffer

Nachweis von Mycobacterium avium ssp. paratuberculosis bei Rindern in unterschiedlichem Alter

(Autor)

Buch
103 Seiten
2017
VVB Laufersweiler Verlag
978-3-8359-6562-1 (ISBN)
CHF 41,70 inkl. MwSt
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Im Rahmen eines früheren, von der Bundesanstalt für Landwirtschaft geförderten Innovationsprojekts über die "Frühdiagnostik von Infektionen mit Mycobacterium avium subspecies paratuberculosis (MAP) bei Rindern" (BLE-Förderkennzeichen 28-1-32.006-06) waren 47 weibliche Kälber der Rasse Deutsche Holstein im Alter von ca. 100 Lebenstagen auf eine MAP-Infektion untersucht worden. Bei dem Probenmaterial handelte es sich einerseits um laparoskopisch entnommene Biopsate aus den Ileozäkal- und Jejunallymphknoten, welche zum einen mittels Triplex Real-time PCR (RT-PCR; Schönenbrücher et. al, 2008), zum anderen kulturell auf MAP untersucht worden waren. Zusätzlich waren Serumproben dieser Kälber mittels Pourquier®-ELISA auf MAP-Antikörper geprüft worden.
Ziel der jetzigen Untersuchungen war die Überprüfung des MAP-Status der aus dieser früheren Studie noch zur Verfügung stehenden 27 Rinder. Von diesen stammten 20 aus Paratuberkulose-positiven und 7 aus Paratuberkulose-unverdächtig eingestuften Milchviehbeständen.
Bei drei dieser 27 Kühe war im Kälberalter MAP in den Darmlymphknoten nachgewiesen worden, bei einem weiteren hatte diese Untersuchung zu einem fraglichen Real-time-PCR-Ergebnis geführt.
Zum Zeitpunkt der ersten Nachbeprobung waren diese Tiere mittlerweile zwischen 36 und 41 Monate alt (Durchschnittsalter 38,9 Monate). Zur Ermittlung des MAP-Status wurden aus dem Rektum entnommene Kotproben kulturell (HEYM) sowie mittels Triplex-Real-time-PCR auf diesen Erreger untersucht. Zusätzlich wurden Blutproben mittels Pourquier®-Paratuberkulose ELISA (Pourquier® ELISA Paratuberculosis Antibody Screening Testkit, Fa. Institut Pourquier, Montpellier, Frankreich) auf MAP-Antikörper getestet. Diese Untersuchungen wurden im Rahmen der zweiten Nachbeprobung drei Monate später wiederholt.
Zusätzlich wurden bei allen Probenden an beiden Terminen der Body Condition Score, die innere Körpertemperatur, die Herz- und Atemfrequenz sowie die Kotbeschaffenheit registriert.
Weiterhin konnten bei zwei im Kälberalter MAP-positiven Kühen anlässlich der Schlachtung im Alter von jeweils 50 Monaten nochmals Kotproben sowie Organmaterial (Ileozäkal- und Jejunallymphknoten, Ileozäkalklappe, Ileum, Colon, Milz, Tonsillen) zur Untersuchung auf MAP entnommen werden.
Diese Untersuchungen führten zu folgenden Ergebnissen:
Die zwei im Kälberalter kulturell und molekularbiologisch MAP-positiven Tiere (eines davon zusätzlich auch seropositiv), erwiesen sich bei den beiden Nachbeprobungen mittels kultureller und molekularbiologischer Kotuntersuchung als negativ. Gleiches galt für die Serologie. Das weitere Tier, bei dem im Kälberalter MAP nur mittels RT-PCR nachgewiesen werden konnte, wobei dieses Tier damals auch seropositiv war, erwies sich in beiden Nachbeprobungen im Erreger- wie Antikörpernachweis als negativ.
Von den zwei Tieren, bei denen die Lymphknotenuntersuchung mittels Real-time PCR im Kälberalter zu einem fraglichen Ergebnis geführt hatte, stand nur noch eines für die Nachuntersuchungen zur Verfügung. Bei dieser Kuh ließ sich MAP bei der 2. Nachbeprobung im Kot kulturell nachweisen, die Real-time PCR ergab ein fragliches Ergebnis.
Von den zwei geschlachteten Kühen erwies sich ein Tier in allen Tests als MAP-negativ. Bei der anderen Kuh gelang der direkte Erregernachweis hingegen sowohl im Kot und Darminhalt, als auch in verschiedenen Organen.
Von den noch zur Verfügung stehenden 23 Tieren, welche im Kälberalter als MAP-negativ getestet worden waren, erwiesen sich auch bei den Nachbeprobungen 21 Kühe weiterhin als negativ. Bei einem dieser ursprünglich negativen Tiere konnte MAP bei der 2. Nachbeprobung kulturell nachgewiesen werden, die Real-time PCR lieferte ein fragliches Ergebnis. Bei einem anderen Tier, bei welchem im Kälberalter weder der direkte noch indirekte Nachweis einer MAP-Infektion gelungen war, wurde bei der 2. Nachbeprobung ein serologisch fragliches Ergebnis erzielt. Alle anderen Tiere erwiesen sich sowohl im Kälberalter als auch in den Nachbeprobungen als molekularbiologisch, kulturell und serologisch negativ.

Die Aussage dieser Studie hinsichtlich der diagnostischen Bedeutung einer Frühuntersuchung von Kälbern auf MAP anhand von Lymphknotenbiopsaten wird dadurch eingeschränkt, dass für die beiden Nachbeprobungen nur noch vier von fünf der im Kälberalter als positiv oder fraglich getesteten Tiere zur Verfügung standen. Da anlässlich dieser Nachuntersuchungen nur noch bei zwei dieser vier Rinder MAP nachgewiesen werden konnte, könnte geschlussfolgert werden, dass manche der im Kälberalter MAP-positiven Tiere im weiteren Verlauf in der Lage sind, diesen Erreger wieder zu eliminieren oder zumindest abzukapseln. Umgekehrt deutet der Befund, dass bei einem der im Kälberalter negativ getesteten Tiere bei der späteren Nachbeprobung MAP nachgewiesen werden konnte, darauf hin, dass sich Rinder vermutlich auch noch nach dem 100. Lebenstag mit dem Paratuberkuloseerreger infizieren können. Sehr groß scheint diese Gefahr jedoch nicht zu sein, da bei allen übrigen 21 ursprünglich negativen Rindern anlässlich dieser Nachbeprobungen kein Hinweis auf eine MAP-Infektion festgestellt werden konnte.
Erscheinungsdatum
Reihe/Serie Edition Scientifique
Sprache deutsch
Maße 146 x 210 mm
Gewicht 168 g
Einbandart Paperback
Themenwelt Veterinärmedizin
Schlagworte Doktorarbeit • Uni • Wissenschaft
ISBN-10 3-8359-6562-X / 383596562X
ISBN-13 978-3-8359-6562-1 / 9783835965621
Zustand Neuware
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