Akute-Phase-Proteine als diagnostische Parameter im Rahmen des Patientenmonitorings nach Herzkatheterintervention bei Hunden mit Pulmonalstenose bzw. Persistierendem Ductus Arteriosus Botalli
Seiten
2016
VVB Laufersweiler Verlag
978-3-8359-6508-9 (ISBN)
VVB Laufersweiler Verlag
978-3-8359-6508-9 (ISBN)
- Keine Verlagsinformationen verfügbar
- Artikel merken
Akute-Phase-Proteine (APP) sind eine Gruppe von Proteinen, deren Konzentrationsanstieg bzw. -abfall eine sogenannte Akute-Phase-Reaktion (APR) anzeigen. Diese kann als unspezifische Reaktion des Organismus auf einen Gewebeschaden (ausgelöst durch Infektion, Neoplasie, Trauma etc.) verstanden werden und ist Teil des angeborenen Immunsystems. Es existieren zahlreiche verschiedene APP und speziesspezifische Unterschiede. Als für den Hund relevante APP sind unter anderem als major APP das sogenannte C-reaktive protein (CRP) und als moderate APP Haptoglobin (Hp) und α1-saures-Glykoprotein (AGP) anzusprechen. Die Produktion der APP nach einem Stimulus erfolgt schnell und intensiv, allerdings ist ein Anstieg nicht spezifisch für eine bestimmte Erkrankung. Durch die hohe Sensitivität der APP detektieren sie einen Entzündungsreiz früher als andere diagnostische Parameter (z.B. Leukozyten) und z.T. schon im subklinischen Stadium.
Das Ziel der prospektiven Studie bestand darin, den seriellen Verlauf verschiedener APP nach therapeutischer Herzkathetherintervention bei Hunden mit Persistierendem Ductus Arteriosus (PDA) bzw. Pulmonalstenose (PS) zu evaluieren. Dieser sollte mit zeitgleich erhobenen klinischen Befunden und anderen Entzündungsparametern verglichen werden. Weiterhin sollte beantwortet werden, ob die APR abhängig von der Art des Eingriffes oder dem Vorliegen von Komplikationen ist.
Eingeschlossen wurden Hunde>10 kg Körpergewicht, die zwischen August 2010 und Februar 2012 mit PDA (n=10) oder PS (n=10) zur interventionellen Therapie vorgestellt wurden. Die Blutprobenentnahmen erfolgten vor, während und täglich bis zu Tag 5 nach Implantation eines Amplatz Canine Duct Occluder bei Hunden mit PDA bzw. nach Ballondilatation bei Hunden mit PS. Neben der Bestimmung der Konzentrationen der APP CRP (CRP, automated turbidimetric immunoassay, Randox), Hp (automated hemoglobin-binding method, Tridelta) und AGP (radial immunodiffusion assay, Tridelta) wurden zu jedem Zeitpunkt (ZP) auch die Konzentrationen von Albumin und Totalprotein, eine hämatologische (ADVIA 2120™, Siemens Healthcare Diagnostics) und zu ausgewählten ZP eine vollständige klinisch-chemische Blutuntersuchung sowie ein Blutausstrich ausgewertet. Zusätzlich wurden Vitalparameter bestimmt sowie eine Beurteilung der Punktionsstelle auf Entzündungsanzeichen durchgeführt.
Während und nach des Kathetereingriffs traten keine schwerwiegenden Komplikationen auf. 5/10 Hunde mit PDA und. 6/10 Hunde mit PS hatten kleinere Komplikationen (PDA-c bzw. PS-c) wie beispielsweise Hämatome an der Punktionsstelle oder eine allergische Reaktion auf verabreichte Medikamente.
Basale mediane APP Konzentrationen lagen bei allen Gruppen im Referenzbereich.
Die Katheterintervention wurde von einem schnellen, hochsignifikanten (p< 0.0001) im Mittel 7- bis 21-fachen (je nach Gruppe) Anstieg der CRP Konzentrationen mit peak-Konzentrationen an Tag 1 begleitet. Außer bei PS-c wird der Referenzbereich überschritten. Im Laufe der Zeit sinkt die CRP Konzentration wieder ab und am Ende des Studienzeitraums befinden sich alle Werte innerhalb des Referenzbereichs. Hp und AGP stiegen ebenfalls post Katheterintervention hochsignifikant (p< 0.0001) im Mittel um das 1,4- bis 7,3- fache bzw. 1,6- bis 2,36-fache an ohne den Referenzbereich zu überschreiten. peak-Konzentrationen wurden zwischen Tag 2 und 3 erreicht. Am Ende des Untersuchungszeitraums wurden die Ausgangskonzentrationen noch nicht wieder erreicht. Ausnahme in Bezug auf peak-Zeitpunkt (hier Tag 5) und Erreichen der Ausgangskonzentrationen stellten die Patienten mit unkomplizierter PS beim Hp da.
CRP, Hp und AGP zeigten eine hochsignifikante (alle p< 0.0001) Veränderung der Konzentrationen im Verlauf der Zeit. Signifikante Unterschiede in Bezug auf Komplikationen oder Gruppe ergaben sich für CRP nicht. Hp zeigte bei gemeinsamer Betrachtung von Zeit und Gruppe ebenfalls ein hochsignifikante (p< 0.0001) Veränderung sowie bei Betrachtung von Zeitverlauf, Gruppe und Komplikationen eine signifikante Veränderung der Konzentration (p= 0,0127). Zeitverlauf und Gruppe sowie Zeitverlauf und Komplikationen gemeinsam ausgewertet erbrachten für AGP ebenfalls signifikante Veränderungen (p=0,0281 bzw. 0,0077).
Während des Kathetereingriffs kam es zu einem signifikanten Abfall der Körperinnentemperatur, der Konzentrationen von Leukozyten, Lymphozyten, Neutrophilen Granulozyten und Albumin (alle p< 0,0001). Körpertemperatur, Albumin Konzentrationen und Lymphozyten Konzentrationen stiegen wieder an und blieben im bzw. erreichten das Referenzintervall. An Tag 1 post Katheterintervention zeigte sich eine geringgradige Leukozytose mit Neutrophilie mit einem im Mittel 1,3- bis 2,3-fachen Anstieg verglichen mit den Ausgangskonzentrationen.
Nach interventionellem Kathetereingriff zur Therapie des kaninen PDAs bzw. der PS kommt es also zur Induktion einer ggr. ausgeprägten systemischen APR. Die APR unterscheidet sich nicht zuverlässig bei Ballondilatation von PS oder bei Verschluss eines PDAs. Da keine größeren Komplikationen wie infizierte Implantate, Sepsis etc. aufgetreten sind, kann keine Aussage über den Verlauf der APP während solcher Situationen getroffen werden. Es ist davon auszugehen, dass es zu einem drastischeren Anstieg oder einem ausbleibendem Abfall der APP Konzentrationen kommt.
CRP ist aufgrund seines deutlichsten Konzentrationsanstiegs und seiner schnellen Reaktion der am besten geeignete Entzündungsparameter, um den Entzündungsverlauf nach Herzkathetereingriffen zur Therapie angeborener Herzerkrankungen beim Hund zu beurteilen.
Das Ziel der prospektiven Studie bestand darin, den seriellen Verlauf verschiedener APP nach therapeutischer Herzkathetherintervention bei Hunden mit Persistierendem Ductus Arteriosus (PDA) bzw. Pulmonalstenose (PS) zu evaluieren. Dieser sollte mit zeitgleich erhobenen klinischen Befunden und anderen Entzündungsparametern verglichen werden. Weiterhin sollte beantwortet werden, ob die APR abhängig von der Art des Eingriffes oder dem Vorliegen von Komplikationen ist.
Eingeschlossen wurden Hunde>10 kg Körpergewicht, die zwischen August 2010 und Februar 2012 mit PDA (n=10) oder PS (n=10) zur interventionellen Therapie vorgestellt wurden. Die Blutprobenentnahmen erfolgten vor, während und täglich bis zu Tag 5 nach Implantation eines Amplatz Canine Duct Occluder bei Hunden mit PDA bzw. nach Ballondilatation bei Hunden mit PS. Neben der Bestimmung der Konzentrationen der APP CRP (CRP, automated turbidimetric immunoassay, Randox), Hp (automated hemoglobin-binding method, Tridelta) und AGP (radial immunodiffusion assay, Tridelta) wurden zu jedem Zeitpunkt (ZP) auch die Konzentrationen von Albumin und Totalprotein, eine hämatologische (ADVIA 2120™, Siemens Healthcare Diagnostics) und zu ausgewählten ZP eine vollständige klinisch-chemische Blutuntersuchung sowie ein Blutausstrich ausgewertet. Zusätzlich wurden Vitalparameter bestimmt sowie eine Beurteilung der Punktionsstelle auf Entzündungsanzeichen durchgeführt.
Während und nach des Kathetereingriffs traten keine schwerwiegenden Komplikationen auf. 5/10 Hunde mit PDA und. 6/10 Hunde mit PS hatten kleinere Komplikationen (PDA-c bzw. PS-c) wie beispielsweise Hämatome an der Punktionsstelle oder eine allergische Reaktion auf verabreichte Medikamente.
Basale mediane APP Konzentrationen lagen bei allen Gruppen im Referenzbereich.
Die Katheterintervention wurde von einem schnellen, hochsignifikanten (p< 0.0001) im Mittel 7- bis 21-fachen (je nach Gruppe) Anstieg der CRP Konzentrationen mit peak-Konzentrationen an Tag 1 begleitet. Außer bei PS-c wird der Referenzbereich überschritten. Im Laufe der Zeit sinkt die CRP Konzentration wieder ab und am Ende des Studienzeitraums befinden sich alle Werte innerhalb des Referenzbereichs. Hp und AGP stiegen ebenfalls post Katheterintervention hochsignifikant (p< 0.0001) im Mittel um das 1,4- bis 7,3- fache bzw. 1,6- bis 2,36-fache an ohne den Referenzbereich zu überschreiten. peak-Konzentrationen wurden zwischen Tag 2 und 3 erreicht. Am Ende des Untersuchungszeitraums wurden die Ausgangskonzentrationen noch nicht wieder erreicht. Ausnahme in Bezug auf peak-Zeitpunkt (hier Tag 5) und Erreichen der Ausgangskonzentrationen stellten die Patienten mit unkomplizierter PS beim Hp da.
CRP, Hp und AGP zeigten eine hochsignifikante (alle p< 0.0001) Veränderung der Konzentrationen im Verlauf der Zeit. Signifikante Unterschiede in Bezug auf Komplikationen oder Gruppe ergaben sich für CRP nicht. Hp zeigte bei gemeinsamer Betrachtung von Zeit und Gruppe ebenfalls ein hochsignifikante (p< 0.0001) Veränderung sowie bei Betrachtung von Zeitverlauf, Gruppe und Komplikationen eine signifikante Veränderung der Konzentration (p= 0,0127). Zeitverlauf und Gruppe sowie Zeitverlauf und Komplikationen gemeinsam ausgewertet erbrachten für AGP ebenfalls signifikante Veränderungen (p=0,0281 bzw. 0,0077).
Während des Kathetereingriffs kam es zu einem signifikanten Abfall der Körperinnentemperatur, der Konzentrationen von Leukozyten, Lymphozyten, Neutrophilen Granulozyten und Albumin (alle p< 0,0001). Körpertemperatur, Albumin Konzentrationen und Lymphozyten Konzentrationen stiegen wieder an und blieben im bzw. erreichten das Referenzintervall. An Tag 1 post Katheterintervention zeigte sich eine geringgradige Leukozytose mit Neutrophilie mit einem im Mittel 1,3- bis 2,3-fachen Anstieg verglichen mit den Ausgangskonzentrationen.
Nach interventionellem Kathetereingriff zur Therapie des kaninen PDAs bzw. der PS kommt es also zur Induktion einer ggr. ausgeprägten systemischen APR. Die APR unterscheidet sich nicht zuverlässig bei Ballondilatation von PS oder bei Verschluss eines PDAs. Da keine größeren Komplikationen wie infizierte Implantate, Sepsis etc. aufgetreten sind, kann keine Aussage über den Verlauf der APP während solcher Situationen getroffen werden. Es ist davon auszugehen, dass es zu einem drastischeren Anstieg oder einem ausbleibendem Abfall der APP Konzentrationen kommt.
CRP ist aufgrund seines deutlichsten Konzentrationsanstiegs und seiner schnellen Reaktion der am besten geeignete Entzündungsparameter, um den Entzündungsverlauf nach Herzkathetereingriffen zur Therapie angeborener Herzerkrankungen beim Hund zu beurteilen.
Erscheinungsdatum | 25.11.2016 |
---|---|
Reihe/Serie | Edition Scientifique |
Sprache | deutsch |
Maße | 146 x 210 mm |
Gewicht | 359 g |
Einbandart | Paperback |
Themenwelt | Veterinärmedizin ► Kleintier |
Schlagworte | Doktorarbeit • Uni • Wissenschaft |
ISBN-10 | 3-8359-6508-5 / 3835965085 |
ISBN-13 | 978-3-8359-6508-9 / 9783835965089 |
Zustand | Neuware |
Haben Sie eine Frage zum Produkt? |
Mehr entdecken
aus dem Bereich
aus dem Bereich
Clinical Medicine and Management
Buch | Hardcover (2024)
Elsevier - Health Sciences Division (Verlag)
CHF 279,95
Blackwell's Five-Minute Veterinary Consult
Buch | Hardcover (2021)
Wiley-Blackwell (Verlag)
CHF 146,80