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FAQ - Berufseinstieg Kleintierpraxis

FAQ - Berufseinstieg Kleintierpraxis (eBook)

Die 100 häufigsten Fragen - von Experten beantwortet
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2016 | 1. Auflage
Enke (Verlag)
978-3-13-219771-8 (ISBN)
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<p><strong>Eben noch Student am Schreibtisch und jetzt ohne Praxis-Erfahrung am Behandlungstisch?</strong></p> <p>Starten Sie selbstbewusst! Initiiert vom bvvd beantworten Experten die 100 drängendsten Fragen von Studierenden und frisch approbierten Veterinären.</p> <ul> <li>Kompetent beraten und behandeln: Erstversorgung, bildgebende und Labor-Diagnostik, chirurgische Eingriffe.</li> <li>Sicher entscheiden im Notfall: Unfall, Vergiftung, Magendrehung, Atemnot u.v.m.</li> <li>Vorausschauen beim Praxismanagement: Kommunikation im Team und mit Patientenbesitzern, Versicherungen, Rechnungen.</li> </ul> <p>Keine Panik vor dem ersten (und nächsten) Patienten.</p>

Bundesverband der Veterinärmedizinstudierenden Deutschland e.V.: FAQ – Berufseinstieg Kleintierpraxis 1
Innentitel 4
Impressum 5
Vorwort 6
Geleitwort 7
Inhaltsverzeichnis 8
Anschriften 16
1 Was sind die häufigsten Vorstellungsgründe bei Problemen mit den Analdrüsen? 22
2 Wie führe ich die Erstversorgung eines Durchfallpatienten durch? 24
3 Wie führe ich die Erstversorgung eines Patienten mit Erbrechen durch? 26
4 Wie führe ich die Erstversorgung eines Patienten mit Atemwegsproblemen durch? 30
5 Wie führe ich die Erstversorgung bei Patienten mit neurologischen Problemen durch? 32
6 Wie führe ich die Erstversorgung bei Patienten mit Juckreiz durch? 35
7 Was sind die häufigsten Vorstellungsgründe bei Patienten mit Hautproblemen? 39
8 Was sind die häufigsten Vorstellungsgründe rund ums Auge und wie führe ich einen allgemeinen Untersuchungsgang durch? 41
9 Was sind die häufigsten Vorstellungsgründe rund ums Ohr, und wie führe ich einen allgemeinen Untersuchungsgang durch? 44
10 Was sind die häufigsten Vorstellungsgründe rund ums Herz und wie sieht der allgemeine Untersuchungsgang aus? 47
11 Wie führe ich eine Euthanasie bei Hunden und Katzen durch? 49
12 Was sind die häufigsten Vorstellungsgründe bei Nagern und Kaninchen? 51
13 Welche Besonderheiten muss ich beim Handling von Nagern und Kaninchen beachten? 55
14 Was muss ich bei der Verabreichung von Medikamenten bei Nagern und Kaninchen beachten? 59
15 Wie führe ich eine Zahnuntersuchung bei herbivoren Nagern und Kaninchen durch? 64
16 Was sind die häufigsten Vorstellungsgründe beim Frettchen und wie handle ich die Tiere? 69
17 Was sind die häufigsten Ursachen für Erbrechen („Futterwürgen“) beim Ziervogel und wie diagnostiziere und therapiere ich diese? 76
18 Was sind die häufigsten Vorstellungsgründe bei Schildkröten? 78
19 Wie sollte ich bei einem Reptil mit Erbrechen/Regurgitieren vorgehen? 81
20 Wie sollte ich bei einem Reptil mit Dyspnoe vorgehen? 84
21 Wie führe ich die Erstuntersuchung von Fundtieren durch? 89
22 Wie führe ich eine Blutentnahme durch und was sollte ich dabei beachten? 92
23 Was ist die geeignete Braunülen-/Kanülengröße? 95
24 Wie gewinne ich Harn und welche Erkenntnisse kann ich aus den Laboruntersuchungen der Probe gewinnen? 97
25 Worauf muss bei dem Versand diagnostischer Proben geachtet werden? 101
26 Wann macht eine Röntgenuntersuchung Sinn und wie führe ich diese durch? 104
27 Wie führe ich ein EKG durch und wie werte ich die Ergebnisse aus? 107
28 Wie lege ich einen Verband an und was sollte ich beachten? 110
29 Wie führe ich eineWundversorgung durch? 113
30 Welchen Faden in welcher Stärke sollte ich für welche Nähte nutzen? 118
31 Was muss ich bei der Kastration eines Hundes beachten? 122
32 Wie führe ich eine Sedierung durch? 125
33 Wie führe ich eine Narkose durch und was muss ich beachten? 128
34 Wie soll ich den Besitzer zur Läufigkeit der Hündin beraten? 131
35 Welche Besonderheiten bei der Behandlung trächtiger Tiere sollte ich beachten? 134
36 Welche Impfungen sollten wann, wie, wo und wem empfohlen werden? 136
37 Welche Entwurmungen sollten wann, wie, wo und wem empfohlen werden? 140
38 Wie gehe ich mit aggressiven Patienten um? 144
39 Wie definiere ich die Körperkondition von Hunden und Katzen? 148
40 Welche Fragen zum Thema Hundefütterung werden am häufigsten gestellt? 151
41 Wie entscheide ich, ob der Patient ein Notfall ist? 155
42 Gibt es rechtiche Unterschiede zwischen Notfällen in der Praxis und bei Hausbesuchen? 157
43 Welche Notfallmedikamente sollte ich in welchen Mengen und Dosierungen immer griffbereit haben? 158
44 Wie kann ich den Kreislauf eines Patienten stabilisieren? 161
45 Welche Parameter enthält ein Notfalllabor? 162
46 Worauf muss ich bei Unfällen von Hund und Katze mein besonderes Augenmerk legen? 163
47 Wie erkenne ich einen Schockpatienten? 165
48 Wie kann ich einen Status epilepticus lösen? 166
49 Was unternehme ich bei einem Hund mit Fremdkörperverdacht? 167
50 Wie führe ich eine Tracheotomie durch, wenn ein Fremdkörper in der Trachea liegt? 170
51 Was unternehme ich bei einem Hund mit Verdacht auf Vergiftung? Welches Gift ruft welche Symptome hervor? 173
52 Wie erkenne ich den Unterschied zwischen häufigen nervalen Erkrankungen mit ähnlichem Erscheinungsbild auf den ersten Blick? 176
53 Was muss ich bei einer Magendrehung beim Hund beachten? 179
54 Wie helfe ich einem Tier mit Dyspnoe? Welche Maßnahmen und Medikamente sind wann sinnvoll? 183
55 Wie intubiere ich einen Hund/eine Katze? 185
56 Wie lege ich einen Venenverweilkatheter? 187
57 Wann greife ich bei Hunden/Katzen geburtshelfend ein? 190
58 Wie sieht die Erstversorgung von Neonaten aus? 194
59 Wie gehe ich bei einer akuten Pyometra vor? 199
60 Wie diagnostiziere ich einen Schlaganfallpatienten und wie behandle ich ihn? 202
61 Wie gehe ich beim Abziehen eines Thoraxergusses vor? 206
62 Wie schiebe ich eine Thoraxdrainage bei einem Pneumothorax? 208
63 Was kann ich tun, wenn ich ein subkutan zu verabreichendes Medikament versehentlich intravenös gespritzt habe? 210
64 Wie diagnostiziere ich eine Tympanie bei einem Kaninchen und was sollte ich therapeutisch unternehmen? 211
65 Was muss ich bei der Blutabnahme bei Kaninchen und Nagern beachten? 218
66 Wie helfe ich einem Vogel mit Dyspnoe? Welche Medikamente sollte ich in welcher Dosierung in Griffweite haben? Wann sollte ich sie verabreichen? 223
67 Wie helfe ich einem Kaninchen oder Nager mit Dyspnoe? Welche Medikamente sollte ich in welcher Dosierung in Griffweite haben? 225
68 Wie soll ich bei einem Vogel mit Legenot vorgehen? 230
69 Wie sollte ich bei einem Reptil mit Legenot vorgehen? 232
70 Wie sollte ich bei einem Reptil mit Kloakenprolaps vorgehen? 236
71 Welche starken Analgetika mit geringer atemdepressiver Wirkung stehen mir für die perioperative Schmerzlinderung zur Verfügung? 240
72 Welche Medikamente zur Entwurmung von Hund und Katze kann ich verwenden? 243
73 Bei welchen Indikationen ist eine Glukokortikoidgabe sinnvoll? Welche Form der Applikation soll dabei genutzt werden? 247
74 Welche Antibiotika sollte ich kennen? 251
75 Kleines 1 x 1 der Hausapotheke – Welche Dinge muss ich unbedingt beachten? 256
76 Welche INfusion gebe ich in welcher Situation? Wie berechne ich Infusionen? 260
77 Wie sehen die üblichen Desinfektionspläne aus? 265
78 Wie berechne ich die notwendige Menge, die ich dem Besitzer von einem Medikament mitgeben muss? 268
79 Wie stelle ich eine korrekte Einarbeitung sicher? 271
80 Wie schätze ich mich am besten selbst ein und wie komme ich am besten mit eigenen Unsicherheiten und Ängsten zurecht? 273
81 Wie spreche ich am besten fehlenden Arbeitsschutz an? 277
82 Wie spreche ich Unsicherheiten im Team an? 278
83 Wie verhandle ich ein adäquates Gehalt? 281
84 Wie leite ich das „perfekte“ Patientenbesitzergespräch? 283
85 Wie begleite ich Patientenbesitzer am besten durch eine Euthanasie? 285
86 Wie verhalte ich mich, wenn Patientenbesitzer das Tier aus Geldmangel euthanasieren lassen möchten? 287
87 Kann ich ein Tier auch ohne Zustimmung seines Besitzers aus Tierschutzgründen euthanasieren? 289
88 Was kommt nach der Euthanasie? 292
89 Wie verhalte ich mich am besten gegenüber „vorinformierten“ oder unhöflichen Patientenbesitzern? 294
90 Was muss ich bei einer Auslandsreiseberatung beachten? 296
91 Wie kommuniziere ich für Patientenbesitzer unangenehme Krankheitsbilder? 299
92 Wie kommuniziere ich am besten den Tod eines Tieres in meiner Obhut und wie gehe ich selbst damit um? 301
93 Wie verhalte ich mich am besten bei Reklamationen? 304
94 Was muss ich bei einer Überweisung an einen Kollegen beachten? 306
95 Welche Versicherungen sollte ich als Praxisassistent haben, um abgesichert zu sein? 308
96 Welche Tierversicherungen gibt es und was sind die Vor- und Nachteile? 311
97 Was sollte ich bei Bestellungen und beim Management des Lagers für Medikamente und Verbrauchsartikel beachten? 314
98 Was muss ich auf einer Rechnung ausweisen? 315
99 Was wiegt schwerer bei einer Behandlung – die „Wirtschaftlichkeit“ oder die „Machbarkeit“? 317
100 Wo muss ich mich als approbierter Tierarzt anmelden? 320
101 Hilfreiche Videos 322
102 Abkürzungen 323
103 Mythen und Märchen über die Ernährung von Hunden und Katzen 325
104 Umgang mit verschiedenen Tierhaltertypen in der Praxis 328

3 Wie führe ich die Erstversorgung eines Patienten mit Erbrechen durch?


Anita Manz

3.1 Allgemeines


Erbrechen ist ein sehr häufiges Symptom bei Kleintieren. Die Ursachen können durch gastrointestinale Probleme, aber auch durch extragastrointestinale, metabolische, neurologische und toxische Auslöser hervorgerufen werden.

3.2 Anamnese zur Eingrenzung der Herkunft


  • Signalement

    • junges Tier (verdächtig für infektiöse Ursache, z.B. Parvovirose, oder parasitäre Ursache)

    • altes Tier (Neoplasien u.a.)

  • Kastriert? Nein: Wann war die letzte Läufigkeit?

  • Impf- und Entwurmungsstatus

  • Auslandsaufenthalte

  • Dauermedikamente oder Vortherapien (z.B. NSAID, Glukokortikoide)

  • Fremdkörper- (FK) oder Toxinaufnahme möglich?

  • Ist es wirklich Erbrechen? Differenzialdiagnose (DD) Regurgitieren, Dysphagie, Husten etc.

  • Zusätzliche Symptome? Beispielsweise PU/PD, Gewichtsverlust?

  • Welches Futter wird gefüttert, gab es eine Umstellung?

  • Seit wann erbricht der Patient (Stunden, Tage, Wochen)?

  • Wie oft erbricht der Patient und in welchem Abstand zur Futter- und Wasseraufnahme? Erbrechen des Futters Stunden nach Fütterung? (z.B. bei Pylorusobstruktion, Mukosahypertrophie, Tumoren oder Polypen, Motilitätsproblemen)

  • Was erbricht der Patient?

    • Volumen, Farbe, Konsistenz, Geruch, Beimengungen (z.B. Blut, Galle)

    • Unverdautes Futter? → Verdacht einer im Magen liegenden Ursache

    • Galle? → schließt Pylorusobstruktion eher aus

    • Blut im Erbrochenen (frisch oder verdaut)? → gastrointestinale Erosionen oder Ulzerationen

3.3 Wichtige Parameter der klinischen Untersuchung


3.3.1 Untersuchung der Maulhöhle


  • Schleimhäute: Ikterus → Lebererkrankungen oder Hämolyse (z.B. immunvermittelte Anämie)

  • urämischer Geruch → Nierenerkrankungen

  • FK → vor allem bei Katzen Zungengrund untersuchen (häufig findet man hier einen linearen FK, z.B. Fäden, dünne Bänder u.a.)

3.3.2 Kardiovaskulärer Status und Hydratationsstatus


  • inklusive SH-Farbe (SH: Schleimhaut), kapillärer Füllungszeit (KFZ), Herz- und Pulsfrequenz, -rhythmus und -stärke

  • Bradykardie oder Arrhythmien bei einem erbrechenden Tier → mögliche Anzeichen einer metabolischen Ursache (z.B. Hypoadrenokortizismus)

  • Hydratationsstatus: Hautelastizität (vermindert, aufgehoben), Maulschleimhäute (trocken), Augen (eingesunkene Bulbi); Hämatokrit und Total-Protein-Bestimmung

3.3.3 Innere Körpertemperatur


  • Fieber → möglicher Indikator für infektiöse oder entzündliche Erkrankung (z.B. Peritonitis)

3.3.4 Abdomenpalpation


  • aufgeblähtes oder tympanisches Abdomen (z.B. Gastric Dilatation Volvulus [GDV], Magenüberladung)

  • Effusionen (z.B. Peritonitis, portale Hypertension, rupturierter Tumor)

  • Tumoren oder Organomegalie (z.B. Neoplasien, Invaginationen, FK)

  • Schmerz (z.B. Peritonitis, Pankreatitis oder intestinale Obstruktionen)

  • gas- oder flüssigkeitsgefüllter Darm (möglicher Hinweis auf FK)

3.3.5 Rektale Untersuchung


  • Meläna: Verdacht auf Blutung des oberen Gastrointestinaltrakts (GIT)

  • Hämatochezie: Hinweis auf Blutung im Dickdarm/Rectum

3.3.6 Neurologische Untersuchung


  • bei Patienten mit Kopfschiefhaltung, Nystagmus, Ataxie u.a.

3.4 Akutes oder chronisches Erbrechen?


  • akut: < 5 Tage

  • chronisch: > 3 Wochen oder rezidivierend oder keine Besserung mit symptomatischer Therapie

Eine parasitologische Kotuntersuchung (Kotsammelprobe: 3 Proben über 3 Tage) sollte routinemäßig bei allen erbrechenden Patienten durchgeführt werden.

3.5 Schockanzeichen?


  • Hund: erhöhte Herz- und Pulsfrequenz (schwach, schlecht gefülltes Gefäß), verlängerte oder verkürzte KFZ, erniedrigte innere Körpertemperatur (IKT), pappige/trockene SH

  • Katze: erniedrigte Herz- und Pulsfrequenz, verlängerte KFZ, erniedrigte IKT, trockene Schleimhäute

Tu dies!

  • Welpen: Glukosemessung! Bei weniger als 60 mg/dl: 1ml/kg 50%ige Glukose, 1:4 verdünnt mit NaCL-Lösung über 5–10 Minuten langsam i.v.; alternativ initial auch Glukose Sirup oder 50%ige Glukose p.o. (auf die orale Schleimhaut auftragen)

Intravenöse Flüssigkeitstherapie

  • Hund

    • kristalloide (Ringer-Lösung, Ringer-Laktat): 10–20ml/kg in 15–20 Minuten (körperwarm)

    • kolloidale (Hydroxyethylstärke [HAES]): 5–10ml/kg in 15–20 Minuten

    • Reevaluierung (HF, KFZ, IKT, SH, Puls) nach 10–15 Minuten und ggf. wiederholen oder reduzieren auf 2–4ml/kg/h

    • nach Stabilisierung: Reevaluierung des Patienten stündlich (P, KFZ, SH, HF, Lungenauskultation); je nach Entwicklung können die Abstände verlängert und nachfolgende Untersuchungen angeschlossen werden (Ultraschall Abdomen, weiterführende Blutuntersuchungen etc.)

  • Katze

    • Schocktherapie erst bei einer IKT über 36°C, davor restriktive Infusionstherapie mit 1–4ml/kg/h; vorrangig Aufwärmen (Wärmematte, Bair hugger, mit warmem Wasser gefüllte Handschuhe), danach Start Schockbolus

    • kristalloide (Ringer-Lösung, Ringer-Laktat): 5–10ml/kg in 15–20 Minuten

    • kolloidale (HAES): 5ml/kg in 15–20...

Erscheint lt. Verlag 7.9.2016
Verlagsort Stuttgart
Sprache deutsch
Themenwelt Medizin / Pharmazie
Veterinärmedizin
Schlagworte Anfangsassistent • Berufseinstieg • Kleintierpraxis • Krankheit • Notfall • Praxis • Tierärztin • Tierarztpraxis • Tierklinik
ISBN-10 3-13-219771-8 / 3132197718
ISBN-13 978-3-13-219771-8 / 9783132197718
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