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Vergleichende Darstellung der Hypophysengröße brachy- und normozephaler Katzen mittels Magnetresonanztomographie als Grundlage zur Etablierung der transsphenoidalen Kryohypophysektomie bei der Katze - Thomas Christian Häußler

Vergleichende Darstellung der Hypophysengröße brachy- und normozephaler Katzen mittels Magnetresonanztomographie als Grundlage zur Etablierung der transsphenoidalen Kryohypophysektomie bei der Katze

Buch
217 Seiten
2016
VVB Laufersweiler Verlag
978-3-8359-6475-4 (ISBN)
CHF 48,70 inkl. MwSt
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Neoplasien der Hypophyse verursachen bei Katzen verschiedene Krankheitsbilder. Unter anderem Akromegalie oder Morbus Cushing. Eine Folge ist nicht selten ein therapieresistenter Diabetes mellitus. Sowohl die medikamentelle Therapie als auch die Bestrahlungstherapie sind nicht immer überzeugend, sodass die chirurgische Entfernung der Hypophyse das Mittel der Wahl ist, um Neoplasien der Hypophyse zu behandeln. Die Hypophysektomie birgt viele Risiken. So kann es beispielsweise zu lebensbedrohlichen Blutungen kommen, die nicht immer kontrolliert werden können. Mit der Kryohypophysektomie könnte neoplastisch entartetes Hypophysengewebe zerstört werden, ohne die Risiken der konventionellen Hypophysektomie einzugehen. Problematisch ist jedoch die Kontrolle der Kryoläsion. Wenn nicht exorbitant teure Methoden wie beispielsweise eine MRT-kontrollierte kryochirurgische Einheit zu Verfügung steht, bleibt als einziges Mittel die Zeitmessung, um die Kryoläsion zu definieren. Zwei Studien berichten von annähernd konstanten Hypophysengrößen bei Katzen. Ob dies jedoch für alle Katzenrassen gilt, ist bisher nicht untersucht. So soll in dieser Studie die Hypophysengröße von normozephalen und brachyzephalen Katzen untersucht und verglichen werden. Weiterhin soll der allometrische Zusammenhang zwischen Alter, Körpermasse und Gehirnmaßen mit den Hypophysenmaßen untersucht werden und ein möglicher Einfluss des Geschlechts- und Kastrationsstatus ermittelt werden.
Die Vermessung der Hypophysen erfolgt an sagittalen und transversalen MRT Bildern. Die MRT Bilder werden retrospektiv ausgewertet und wurden alle im Klinikum Veterinärmedizin der Klinik für Kleintiere (Chirurgie) der Justus-Liebig-Universität in Gießen angefertigt. Die Vermessung der Hypophysen erfolgt mit dem Programm OsiriX Imaging Software, Advanced open- Source PACS Workstation, DICOM Viewer. Es werden insgesamt n = 32 brachyzepha-le Katzen und n = 27 normozephale Katzen ausgewertet. Anhand der transversalen Bilder wird die Hypophysenhöhe und –breite sowie die Gehirnhöhe und –breite bestimmt. Die Hypophysenlänge und –höhe sowie die Gehirnlänge wird mit Hilfe der sagittalen Aufnahmen ermittelt.
Die mittleren Hypophysenmaße bei den brachyzephalen Katzen lauten für HypHs 2,15 ± 0,15 mm, HypHt 2,42 ± 0,21 mm, HypBt 4,44 ± 0,27 mm und HypLs 3,14 ± 0,30 mm. Bei den normozephalen Katzen lauten die mittleren Hypophysenmaße für HypHs 2,94 ± 0,16 mm, HypHt 3,09 ± 0,26 mm, HypBt 4,73 ± 0,31 mm und HypLs 4,88 ± 0,30 mm. Es zeigt sich ein statistisch hochsignifikanter Einfluss der Kopfform (brachy- versus normozephal) auf die Hypophysenhöhe und –länge (p < 0,0001). In Bezug auf die Hypophysenbreite wird nur unter bestimmten Konstellationen der Kovariablen ein statistisch signifikanter oder auffälliger Einfluss der Kopfform ermittelt. In jedem Fall kann der Einfluss statistisch jedoch nicht gesichert werden. Das Geschlecht zeigt in der brachyzephalen Gruppe einen statistisch signifikanten Einfluss auf die Hypophysenbreite (p = 0,022 bzw. p = 0,012, abhängig von den Kovariablen) und bei den normozephalen und brachyzephalen Katzen gemeinsam betrachtet einen statistisch signifikanten bzw. auffälligen Einfluss auf die Hypophysenbreite (p = 0,015 bzw. p = 0,066, abhängig von den Kovariablen). Männliche Tiere zeigen eine breitere Hypophyse als weibliche. Der Kastrationsstatus zeigt statistisch keinen Einfluss auf die Hypophysengröße. Aufgrund der vorliegenden Datenstruktur kann der allometrische Zusammenhang zwischen Alter, Körpermasse und Hypophysengröße nicht gesichert werden. In der homogener aufgestellten brachyzephalen Population zeigt sich aber ein statistisch signifikanter Einfluss des Alters auf alle drei Hypophysenmaße (HypHs: p = 0,011; HypBt: p = 0,034; HypLs: p = 0,022), was einen allometrischen Zusammenhang zwischen Alter und Hypophysengröße nahelegt.
Insgesamt kann bei brachyzephalen im Vergleich zu normorzephalen Katzen von einer kleineren Hypophyse ausgegangen werden. Dieser Umstand muss bei einem kryochirurgischen Eingriff unter allen Umständen berücksichtigt werden. Da die Hypophysenmaße auch bei normozephalen Katzen Schwankungen aufweisen, ist vor einer Operation eine genaue Vermessung der Hypophyse mittels MRT Untersuchung unabdingbar. Es müssen noch weitere Untersuchungen zum Kälteverhalten der Hypophyse bzw. Neoplasien der Hypophyse erfolgen, bevor an eine Etablierung der Kryohypophysektomie bei der Katze gedacht werden kann. Dennoch birgt diese Behandlungsmethode aufgrund zahlreicher Vorteile gegenüber der konventionellen chirurgischen Methode großes Potential.
Erscheinungsdatum
Reihe/Serie Edition Scientifique
Sprache deutsch
Maße 146 x 210 mm
Gewicht 239 g
Einbandart Paperback
Themenwelt Veterinärmedizin Kleintier
Schlagworte Doktorarbeit • Uni • Wissenschaft
ISBN-10 3-8359-6475-5 / 3835964755
ISBN-13 978-3-8359-6475-4 / 9783835964754
Zustand Neuware
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