Abdominales Kompartmentsyndrom bei Hunden mit Magendrehung/ -dilatation
Mensch & Buch (Verlag)
978-3-86387-124-6 (ISBN)
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Das abdominale Kompartmentsyndrom (AKS) ist ein durch pathologische Erhöhung des intraabdominalen Drucks (IAD) verursachtes Krankheitsbild. Bei Druckerhöhung (IAH) > 20 mmHg kommt es zu Funktionseinbußen verschiedener Organsysteme wie Herz, Lunge, Nieren, Leber, Intestinum und selten auch des Gehirns. Wird das Kompartmentsyndrom nicht erkannt oder nicht konsequent behandelt, kann sich als Folge der pathophysiologischen Veränderungen ein Multiorgandysfunktionssyndrom (MODS) entwickeln, das häufig zum Multiorganversagen (MOV) mit Tod des Patienten führt (CALDWELL u. RICOTTA, 1987; DIEBEL, DULCHAVSKY, WILSON, 1992; DIEBEL, DULCHAVSKY, SAXE, 1992; HARMANN et al. 1982; ISHIZAKI et al. 1993; SAGGI et al. 1998; ERTEL u. TRENTZ, 2001; SCHACHTRUPP et al. 2006; KIMBALL et al. 2006; LAND et al. 2009; DEWER et al. 2009). Das Abfallen des Herzzeitvolumens (HZV) bis zu 80% innerhalb 24 Stunden und die dadurch bedingte Minderdurchblutung der jeweiligen Organsysteme gelten als ursächlich für diese Funktionseinbußen (SCHACHTRUPP et al. 2002). Die Mortalität bei unbehandeltem AKS beträgt 60% (TÖNS u. KLOSTERHALFEN, 1997; BALOGH, MC KINLEY und COX, 2003; BALOGH, MC KINLEY, COCANOUR, KOZUR, COX, MOORE, 2003; BAMES et al. 1982). Histopathologische Untersuchungen an Leber, Lunge und Nieren weisen deutliche Organschäden auf (SCHACHTRUPP et al. 2002; JAUTZ, 2007). Als Auslöser des AKS ist der erhöhte Gewebedruck in einem geschlossenen Raum zu nennen. Die Bedeutung des Krankheitsbildes führte 2004 zur Bildung der WSACS (WORLD SOCIETY OF THE ABBDOMINAL COMPARTMENT SYNDROME, 2004), um Richtlinien zur Erkennung und Behandlung des AKS festzusetzen. Die WSACS definiert den IAD in mmHg, wobei 1 mmHg = 1,36 cm H20 Wassersäule entspricht. Das Magendilatations-Volvulus-Syndrom (GDV) ist prädestiniert, ein AKS auszulösen, auch wenn die Ursachen der GDV noch nicht eindeutig geklärt sind. Die Pathophysiologie des GDV beim Hund löst aber einen dem AKS identischen Pathomechanismus aus. In der klinischen Veterinärmedizin gibt es nur wenige Untersuchungen zum Komplex AKS und GDV (CONZEMIUS et al. 1995; DRELLICH, 2000). Ziel dieser Arbeit war es, den intraabdominalen Druck bei Hunden mit Magendilatation/ -drehung (GDV) zu messen sowie die klinische Bedeutung der Folgen dieses Krankheitsbildes, wie intraabdominale Hypertonie (IAH) und abdominales Kompartmentsyndrom (AKS), aufzuzeigen. Auf der Basis dieser Daten sollte ein IAD-Wert ermittelt werden, der eine Aussage im Hinblick auf die Überlebenschance des Patienten zulässt. Die eigenen Untersuchungen orientierten sich an MALBRAIN et al. (2005) und der WSACS (2004) Definition: IAH (intraabdominale Hypertension) ist ein konstant steigender IAD ≥ 12 mmHg (= 16,32 cm H2O), der mit mindestens drei standardisierten Messungen im Abstand von jeweils 4-6 Stunden dokumentiert ist und über 12 Stunden besteht (MATTHIESEN, 1993; WSACS, 2004).
Sprache | deutsch |
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Einbandart | gebunden |
Themenwelt | Veterinärmedizin ► Kleintier |
Schlagworte | abdominale Kompartmentsyndrom (AKS) • Hunde • intraabdominaler Druck (IAD) • Multiorgandysfunktionssyndrom (MODS) |
ISBN-10 | 3-86387-124-3 / 3863871243 |
ISBN-13 | 978-3-86387-124-6 / 9783863871246 |
Zustand | Neuware |
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