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Untersuchung verschiedener prognostischer Marker einschliesslich des C-reaktiven Proteins bei der caninen autoimmunhämolytischen Anämie - Christine Griebsch

Untersuchung verschiedener prognostischer Marker einschliesslich des C-reaktiven Proteins bei der caninen autoimmunhämolytischen Anämie

Buch
170 Seiten
2008 | Aufl.
Mensch & Buch (Verlag)
978-3-86664-532-5 (ISBN)
CHF 53,20 inkl. MwSt
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Eine immunbedingte hämolytische Anämie (IHA) entsteht durch den Zusammenbruch der Immunselbsttoleranz, wodurch es zu einer immunbedingten Zerstörung von Erythrozyten durch die Bindung von Antikörpern (DAY, 1999) und/oder Komplement an die Erythrozytenmembran kommt. Die IHA kann primär (idiopathisch) oder sekundär sein. Bei einer primären IHA sind die Antikörper gegen unveränderte Erythrozytenmembranen gerichtet. Bei einer sekundären IHA liegen verschiedene Ursachen (wie Neoplasien, Infektionskrankheiten oder Medikamente) vor, die auslösend sein könnten. Die Diagnostik beruht auf persistierender Objektträgeragglutination, einem positiven Coombs-Test-Ergebnis und dem Nachweis von zahlreichen Sphärozyten im Blutausstrich. Alle Ursachen für eine sIHA müssen ausgeschlossen werden, um die Diagnose einer pIHA stellen zu können. Die pIHA ist assoziiert mit einer hohen Letalitätsrate. Verschiedene negative prognostische Faktoren sind in der Literatur beschrieben wie ein niedriges „packed cell volume“ (PCV) (SWITZER und JAIN, 1981; KLAG et al., 1993), nicht regenerative Anämie (SWITZER und JAIN, 1981; KLAG et al., 1993), das Vorliegen von Autoagglutination (DUVAL und GIGER, 1996; WEINKLE et al., 2005), eine intravaskuläre Hämolyse (DIEHL, 1996), eine Leukozytose und Linksverschiebung (BURGESS et al., 2000; WEINKLE et al., 2005), Thrombozytopenie (CARR et al., 2002, WEINKLE et al., 2005), ein erhöhter Bilirubinwert (KLAG et al., 1993; DUVAL und GIGER, 1996; REIMER et al., 1999; CARR et al., 2002; DAVIDOW und ONCKEN, 2004a; WEINKLE et al., 2005), eine AP-Erhöhung (REIMER et al., 1999), eine ALT-Erhöhung (WEINKLE et al., 2005), eine Hypokaliämie, eine CKErhöhung (WEINKLE et al., 2005), Hypoalbuminämie (CARR et al., 2002; WEINKLE et al., 2005), Hypoproteinämie (WEINKLE et al., 2005), eine Verlängerung der PTT (BURGESS et al., 2000; WEINKLE et al., 2005) bzw. PT (WEINKLE et al., 2005), das Vorliegen einer Thromboembolie (KLEIN et al., 1989; KELLERMAN et al., 1995; SCOTT-MONCRIEFF et al., 2001) und das Vorliegen einer DIC (FRYER et al., 2005). Detaillierte Angaben über Verläufe der hämatologischen, klinisch-chemischen und Gerinnungs-Parameter werden in den obengenannten Studien nicht gemacht. Die Akute-Phase-Reaktion ist ein nicht spezifisches komplexes frühes Phänomen der angeborenen Immunantwort, bei dem eine Anzahl von Plasma-Proteinen - die Akute-Phase-Proteine - nach Gewebeverletzungen verursacht durch Infektionen, Entzündungen, malignen Neoplasien, chirurgischen Eingriffen und anderen Ursachen ansteigen. Ihre Aufgabe ist es, die Homöostase des Organismus wieder herzustellen und die Ursache für die Akute-Phase Reaktion zu beseitigen (WHICHER und WESTACOTT, 1992; MOSHAGE, 1997; EBERSOLE und CAPELLI, 2000; CERON et al., 2005). Beim Hund ist das C-reaktive Protein (CRP) das wichtigste und am besten untersuchte Akute-Phase-Protein. Es steigt über 100fach an nach Stimulation. CRP wurde bei vielen pathologischen Prozessen des Hundes bestimmt und korrelierte in vielen Fällen mit der Schwere der Erkrankung (YAMAMOTO et al., 1994a; MATIJATKO et al., 2002; SPILLMANN et al., 2004; ULUTAS et al., 2005). In verschiedenen Studien wurde CRP als Marker zur Kontrolle des Behandlungserfolges gemessen. Führte eine erfolgreiche Behandlung zum Absinken der CRP-Konzentration (YAMAMOTO et al., 1993; JERGENS et al., 2003; HOLM et al., 2004), so deutete ein dauerhaft erhöhter CRP-Spiegel bzw. ein weiteres Ansteigen von CRP auf mangelnden Therapieerfolg bzw. ein Rezidiv hin (MARTINEZ-SUBIELA et al. 2002; TECLES et al., 2005). Es gibt nur wenige Untersuchungen, die sich mit der CRP-Konzentration bei der IHA des Hundes beschäftigen (CASPI et al., 1987; TECLES et al., 2005). Haptoglobin (Hp) gehört beim Hund zu den moderaten APPs: Es steigt 2-3fach an bei Inflammation, Infektion oder Trauma (ECKERSALL und CONNER, 1988; ECKERSALL, 1995). Eine Aufgabe von Hp ist die Komplexbildung mit während der Hämolyse freiwerdendem Hämoglobin (TAKAMI, 1993), weshalb es bei IHA in verschiedenen Spezies zu einer Erniedrigung von Hp kommt. Die Gabe von Prednisolon führt zu einer Erhöhung (HARVEY und WEST, 1987; McGROTTY et al., 2003; ECKERSALL, 2003; JERGENS et al., 2003) von Hp. Es gibt nur wenige Daten zur Hp-Konzentration bei Hunden mit IHA (McGROTTY et al., 2003; TECLES et al., 2005). Ziel dieser Studie war die Evaluierung von CRP und Hp als mögliche Marker für Prognose und Behandlungserfolg bei der caninen pIHA unter Einbeziehung bereits bekannter prognostischer Parameter. Alle Parameter wurden sowohl initial als auch im Verlauf untersucht, um Aussagen machen zu können, ob Veränderungen der einzelnen Parameter ebenfalls prognostisch relevant sein könnten.

Maße 148 x 210 mm
Einbandart gebunden
Themenwelt Veterinärmedizin Klinische Fächer Pathologie
ISBN-10 3-86664-532-5 / 3866645325
ISBN-13 978-3-86664-532-5 / 9783866645325
Zustand Neuware
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