Bewusstheit leben (eBook)

Impulse und Praxis für mein authentisches Sein

Marija Mischkulnig (Autor)

eBook Download: EPUB

2024 | 1. Auflage
176 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7693-6095-0 (ISBN)

Infos

Bewusstheit LEBEN. Impulse und Praxis für mein authentisches Sein. Über tiefere Bewusstheit meine innere gesunde Balance erkennen und erfahren können. Die Bewusstheit lenken können. Was wir mit unseren Gedanken tun, ist nicht egal. Belastungsmuster und Körpersignale. Beziehungen. Die emotionale Überforderung. Der unterschätzte Alltagsstress. Lebensfreude und Lebensenergie.

In der zweiten Berufskarriere Einzelunternehmerin in der Heilenden Körperarbeit seit 1998. Studium der Psychologie an der Universität Wien. Aufgrund der Hochsensibilität Entwicklung eines ganzheitlichen Trainingsansatzes, der begreifbar werden lässt, wie Körper, Geist und Seele zusammenwirken. Lebensfreude, Lebenssinn und Lebensenergie statt Stress, Druck, Perfektionismus und Erschöpfung.

Textauszug

Die Bewusstheit lenken können

Die Weiterentwicklung im Denken und emotionalen Sein als Voraussetzung für die Gesundheit und Balance der Lebensenergie

IMPULS-Teil

Da jeder Lebensabschnitt Entwicklungsvorgänge hervorbringt, gehen damit natürlich auch Erkenntnisprozesse einher. Verändert man gewohnte Denkmuster nicht, bleibt der Weg zu neuen Erkenntnissen oft auch verschlossen. Man wird sich wiederholt missverstanden fühlen, manches nicht nachvollziehen können und oft genug die Welt nicht verstehen können; außer man bemüht sich, das Denken und die Perspektiven zu erweitern, weitere und eventuell auch höhere Ebenen einzubeziehen.

Nun sind viele belastende oder auch traumatische Ereignisse in frühen Jahren entstanden. Man versuchte beispielsweise als intelligenter junger Mensch, als junges Kind die Familie oder ein Elternteil, die Geschwister zu unterstützen; oder man erfuhr von ihrer Seite belastende Einschränkungen.

Wichtige einprägende Bilder und Denkweisen über die Welt und die eigenen Rollen im Familiensystem passieren laut meiner Beobachtung nicht „einfach so“, unbewusst … Bei vielen Menschen habe ich erfahren, dass sie sich als Kinder sehr früh Gedanken gemacht haben und dass diese Denkmuster sogar ein ganzes Leben lang beherrschend sein können. Als erwachsene Person durchschaut man nicht, dass man andauernd und gewissermaßen loyal nach diesen frühen wohlgemeinten Entscheidungen und Denkprozessen, Denkmustern handelt.

Loyalität ist meist auch auf gedanklicher Ebene in frühen Kinder- oder Jugendjahren entstanden. Laut meiner Beobachtung werden loyale Denkmuster bzw. ein kindliches Kontrollverhalten und Kontrolldenken über verschiedene Lebensabschnitte und Situationen fortgeführt. Dieses früh entstandene intelligente Denken hatte in irgendeiner Form sehr oft mit dem Überleben im Guten zu tun: Liebevolle Hingabe oder Stärke, machtvolles Engagement, um Gutes für sich oder für das Familiensystem und die Welt zu bewirken. All die gut gemeinten Denkrichtungen sind allerdings mit der kindlichen Bedürftigkeit und der kindlichen Bedürfnisebene verquickt; leben im Denkmuster in dieser kindlichen Form weiter und lassen die erwachsene Intelligenz nicht zu Wort kommen: Die erwachsene Lebensenergie muss einem kindlichen Bedürftigkeitsdenken folgen und ist diesbezüglich sehr eingezwängt. Dies kann zu körperlichen Beschwerden führen, Schmerzen bzw. ein Stresserleben verursachen, das aus diesem energetischen Defizit heraus entsteht. Das Desynchrone, im Sinne, dass die erwachsene Kraft und deren energetisches Niveau von einer kindlichen Bedürftigkeit dirigiert wird, wirkt sich als Disbalance aus. Für den gesunden gegenwärtigen Moment ein Aus!

So bleibt im inneren Selbstbild für die betroffene Person stetig das Bemühen, das Gute, die Motivation und das Engagement auszugleichen und zu unterstützen, spürbar. „Ich will ja nur das Beste“, während es im gegenwärtigen Außen gar nicht an die aktuelle Situation angepasst scheint. Eine Realitätsverschiebung!

Oft wird dies als sehr diskrepant wahrgenommen: Die gute Motivation im Innersten, das kontrollierende Denken des bemühten Kindes – in der äußeren Realität der Erwachsenen erscheinen das Verhalten und die Kommunikation jedoch als grenzüberschreitend, dominierend, rücksichtslos. Den agierenden Betroffenen fällt diese Diskrepanz, bis auf den immensen inneren stressvollen Leidensdruck, nicht auf.

Die verschobene Realität nährt sich aus den verinnerllichten Denkweisen des frühen belasteten und bedürftigen Kindes.

Die agierende erwachsene Person fühlt das vertraute Innere, scheinbar positiv Motivierte und Antreibende ohne jedweder Flexibilität, da es genau in dieser Weise angemessen und richtig erscheint. Das Differenzierungsvermögen, welches flexibles Handeln und Wandeln zulässt, war beim kindlichen Verinnerlichen noch nicht vorhanden gewesen, und die wiederholte Aktivierung hatte diese Vorgangs- und Denkweise sogar noch verfestigt. Diese Unflexibilität kann nicht erkannt und somit auch nicht aufgeweicht werden; die geistige Weiterentwicklung, die Flexibilität im Denken und Verhalten sind blockiert. Das Reifen muss warten.

Meiner Meinung nach rührt auch daher der Spruch: „Vom Leben lernen wir!“ – da dieses starre Festhalten nicht haltbar sein wird. Die Menschen aus dem Umfeld werden sich dem entgegenstellen, oder die Weisheit des gesunden ganzheitlichen Gleichgewichts wird Signale aussenden.

Das daraus logisch entstehende Leid gibt die Möglichkeit, dem festgezurrten Menschenwesen einen Ruck zu geben, zu schubsen; die Person wird gezwungen, sich in Bewegung zu setzen und sich auf die Suche nach Erweiterung zu begeben.

Nach diesem Schema ist auch die emotionale Verarbeitungsfähigkeit und -kapazität zu sehen. Als Erwachsene schöpfen wir die aktuell zur Verfügung stehenden Ressourcen zu oft nicht aus der vollen Quelle der gegenwärtigen Lebensenergie. Wir agieren ebenfalls nach den (emotionalen) Mustern aus der Kindheit.

Wir wiederholen beispielsweise „ohnmächtige Autonomie“ über den Ausdruck vom verzweifelten „trotzigen“ Verhalten, wo es doch aus den Ressourcen des Erwachsenen geschöpft längst möglich ist, bei Ohnmachts- und Aussichtslosigkeitsgefühlen den Raum der Frustrationstoleranz zu betreten. Bedürfnisaufschub ist möglich! Es ist auch möglich, klar und bestimmt zu sagen, was einem am Verhalten des anderen als nicht wertschätzend erscheint, mit der bestimmt-höflichen Bitte, das Verhalten zu unterlassen.

Die Kommunikationsfähigkeit aus der Erwachsenenperspektive, genährt von der Lebensenergie der Gegenwart, kann eine vollkommen andere Zugangsmöglichkeit bieten, Emotionen mitzuteilen bzw. bei tatsächlicher Aussichtslosigkeit diese im Weiteren verarbeiten oder auch ertragen zu können. So müssen daraus keine (weiteren) gesundheitlichen Schäden davongetragen werden.

Verarbeite ich Emotionen nach einem kindlichen (Bedürfnis)Schema, nach einem energetischen Muster, das aus einem kindlichen Repertoire entspringt, ist die Verarbeitungskapazität des Erwachsenen nicht ausgeschöpft. So fällt man nicht nur in eine Regression, auch die Retraumatisierung wird über die Aktivierung der unzureichenden Verarbeitungsmuster der kindlichen Bedürfnisebene wachgerufen. Die Intensität des Erlebens erhält ein verheerendes Ausmaß, potenziert sich sogar.

Die Wucht der erwachsenen energetischen Kraft wird als kindliches Verhaltensmuster zur Bewältigung ausgeführt. Ein enormer Druck und eine Belastungsprobe für den Organismus des betroffenen Menschen! Eine unglaubliche Belastungsprobe für die miterlebende Umwelt!

Ist man in der Lage, diese explosiven Ausbrüche oder implosiven Einbrüche perfekt zu vollziehen, so kann dies als Reinigungsprozess gesehen werden; als Metapher kann man dazu das Phänomen eines reinigenden Gewitters oder Erdbebens nehmen. Dass es dabei bei einer großen Wucht zu Zerstörungen kommen kann, ist uns allen bekannt. Der Drang, sich reinigen zu müssen, fährt mit seiner Wucht ein – auch Naturkatastrophen können ein Bildnis davon sein. Eine sanftere und wachere Umgangsweise mit uns und unserem Planeten könnte auch zu sanfteren Ausgleichsbewegungen führen.

Ist man als betroffene Person imstande, in die erwachsene energetische Ebene zu gehen, diese zu aktivieren, so wird Heilung und ein Regenerieren auch auf eine sanftere Weise ermöglicht. Der Heilungsprozess wird nun aufgrund der Energie der gegenwärtigen Ressourcen wirkungsvoll und nicht noch zusätzlich belastend.

Viele Menschen schlittern laut meiner Beobachtung auch über das bemühte Aufarbeiten frühkindlicher Traumata in ein „seelisches“ Burnout.

Wiederholtes Bemühen ist oft nicht so effektiv, wenn die Zugänglichkeit zum erwachsenen energetischen Verarbeitungsmodus nicht gegeben ist.

Es bewegt sich zwar viel, ist jedoch aufgrund des Überlebensdrucks so intensiv anstrengend, dass ein sehr hoher Preis für minimalen Gewinn zu bezahlen ist. Doch Bemühen ist auch Bewegung …

Die Bewusstheit zu erlernen, in einen gegenwärtigen erwachsenen Regenerationsmodus zu wechseln, ist eine hohe Kunst, und gleichzeitig ein ganz einfaches Prinzip.

Diese hohe Kunst der Einfachheit heilt seelische Wunden und nährt, gibt den Weg zur Gesundung frei! Und sie hat über die Erfahrungsebene zu geschehen – man hat sie bewusst kennenzulernen und zu schulen!

NOTIZEN

Weiterentwicklung im Denken und emotionalen Sein als Voraussetzung für die Gesundheit und Balance der Lebensenergie

PRAXIS-Teil

ERKENNEN

Formuliere dir deine persönlichen ERKENNTNISSE und nutze auch das im Impulsteil Gelesene dazu! Schreibe diese spontan auf.

Formuliere mit deinen eigenen Worten:

… meine intelligenten Gedanken als Kind und...

Produkt-Details

• Erscheint lt. Verlag: 18.11.2024
• Sprache: deutsch
• Themenwelt: Technik
• ISBN-10: 3-7693-6095-8 / 3769360958
• ISBN-13: 978-3-7693-6095-0 / 9783769360950