Das große Lexikon der Serienmörder (eBook)
612 Seiten
Riva Verlag
978-3-7453-2240-8 (ISBN)
Jack Rosewood ist seit 15 Jahren als freischaffender Autor tätig. Als Sohn eines Kriminaljournalisten wurde in ihm schon früh die Faszination für die Geschichten von Verbrechern und Serienmördern geweckt. Er lebt mit seiner Frau und einem Golden Retriever in Florida. Rebecca Lo begeistert sich seit Langem für True Crime und verfasste zusammen mit Jack Rosewood einige Bücher zum Thema.
Jack Rosewood ist seit 15 Jahren als freischaffender Autor tätig. Als Sohn eines Kriminaljournalisten wurde in ihm schon früh die Faszination für die Geschichten von Verbrechern und Serienmördern geweckt. Er lebt mit seiner Frau und einem Golden Retriever in Florida. Rebecca Lo begeistert sich seit Langem für True Crime und verfasste zusammen mit Jack Rosewood einige Bücher zum Thema.
ROBERT BLACK
Geburtsdatum: 21. April 1947
Alias: Smelly Bob
Tatmerkmale: Pädophilie, Vergewaltigung
Opferzahl: 4
Zeitraum der Morde: 1981 bis 1990
Datum der (endgültigen) Verhaftung: 14. Juli 1990
Mordmethode: Strangulation
Tatorte: Schottland, Irland, Großbritannien
Status: verurteilt zu lebenslanger Freiheitsstrafe, starb am 12. Januar 2016 im Gefängnis an einem Herzinfarkt
VORGESCHICHTE
Black kam im schottischen Grangemouth als uneheliches Kind zur Welt. Seine Mutter hieß Jessie Hunter Black; wer sein Vater war, ist nicht bekannt. Die Mutter wollte ihn zur Adoption freigeben und nach Australien ziehen, füllte aber nie alle dafür nötigen Dokumente aus. Stattdessen kam der Junge im Alter von sechs Monaten zu den Pflegeeltern Jack und Isabel Tulip und erhielt im Zuge dessen auch deren Nachnamen.
Schon früh zeigte Black aggressive und dissoziale Tendenzen. Er hatte nur wenige Freunde und neigte schnell zu Wutausbrüchen. Black wurde von seinen Mitschülern schikaniert, was dazu führte, dass auch er später jüngere Kinder tyrannisierte. Obwohl seine Mutter sehr auf Reinlichkeit bedacht war, zeigte Black keinerlei Interesse an Körperhygiene, weshalb er den Spitznamen »Smelly Bob Tulip« verpasst bekam (auf Deutsch etwa: Stinke-Bob Tulip).
Als Black fünf Jahre alt war, zeigten er und ein gleichaltriges Mädchen sich gegenseitig ihre Geschlechtsteile. Aus irgendeinem Grund führte dieses Erlebnis dazu, dass Black nun glaubte, er hätte als Mädchen auf die Welt kommen sollen. Er entwickelte ein gesteigertes Interesse für seine Genitalien, für die von kleinen Mädchen sowie für alle möglichen Körperöffnungen. Ab seinem achten Lebensjahr führte er sich Objekte in den After ein, eine Praxis, die er bis ins Erwachsenenalter beibehielt.
Nachbarn fiel auf, dass Black häufig Schrammen und Blutergüsse im Gesicht und am Körper hatte, was zu Spekulationen führte, ob er vielleicht von seinen Pflegeeltern misshandelt wurde. Black behauptete später allerdings, dass er nicht wüsste, woher er die Schrammen hatte.
1958 waren beide Pflegeeltern bereits verstorben und Black wurde in eine neue Pflegefamilie gesteckt. Kurz darauf beging er in einer öffentlichen Toilette seinen ersten sexuellen Missbrauch. Das Opfer war ein junges Mädchen. Blacks Pflegemutter erfuhr von der Tat und meldete sie bei Sozialarbeitern mit der Forderung, den Jungen in eine andere Familie zu schicken. Daraufhin wurde er in ein Kinderheim gesteckt, in dem Jungen und Mädchen gemeinsam lebten.
Dort entblößte Black regelmäßig seine Genitalien vor den Mädchen und riss einem einmal gewaltsam die Unterwäsche vom Körper. Nach diesem Vorfall entschieden die Behörden, Black in das Red House Care Home in Musselburgh zu schicken, ein Heim nur für Jungen. Schon kurz nach seiner Ankunft dort wurde er von einem männlichen Mitarbeiter der Einrichtung regelmäßig sexuell missbraucht. Der Missbrauch dauerte drei Jahre lang an, bis der Mitarbeiter eines natürlichen Todes starb.
Black verließ das Heim 1963 und zog nach Greenock, wo er als Lieferjunge für den hiesigen Metzger arbeitete. Später gab er zu, häufig kleine Mädchen im Intimbereich befummelt zu haben, wenn er sie in den Häusern, die er belieferte, allein vorfand. Eines Abends im selben Jahr begegnete Black einem siebenjährigen Mädchen, das allein in einem Park spielte. Mit dem Versprechen, ihr kleine Katzenbabys zu zeigen, gelang es ihm, das Kind in einen alten Luftschutzbunker zu locken, wo er sie am Hals schnappte und bewusstlos würgte. Anschließend masturbierte er auf ihren reglosen Körper.
Black wurde am darauffolgenden Tag verhaftet und angeklagt. Bevor er dem Gericht vorgeführt wurde, musste er sich zunächst einer psychiatrischen Untersuchung unterziehen. Im darin erstellten Gutachten war zu lesen, dass es sich bei der Tat um einen Einzelfall gehandelt hat und Black keinerlei Behandlung benötigt. Er wurde daraufhin gerichtlich ermahnt und wieder auf freien Fuß gesetzt. Black zog nach Grangemouth, wo er bei einem älteren Paar zur Untermiete lebte. Später begann er eine Beziehung zu Pamela Hodgson, seine einzige bekannte Partnerin. Black behauptete, er hätte ihr einen Heiratsantrag gemacht. Doch Hodgson lehnte nicht nur ab, sondern beendete gar die Beziehung – offenbar aufgrund seiner sonderbaren sexuellen Wünsche. Black war am Boden zerstört.
Gleichzeitig begann sich ein Muster abzuzeichnen. Blacks Vermieter fanden heraus, dass er ihre neunjährige Enkelin sexuell belästigt hatte. Weil sie dem Kind eine Befragung durch die Polizei ersparen wollten, meldeten sie den Vorfall nicht, warfen Black aber aus dem Haus. Der zog daraufhin nach Kinlochleven zurück, wo er bei einem Paar zur Untermiete wohnte, das eine sechsjährige Tochter hatte. Auch dort kam heraus, dass er das Mädchen sexuell belästigte. Dieses Mal wurde er von dem Paar aber angezeigt und für unsittlichen Angriff auf eine Minderjährige in drei Fällen verurteilt.
Black wurde ins Jugendgefängnis nach Borstal geschickt, wo er einem speziellen Erziehungstraining und Resozialisierungsmaßnahmen unterzogen wurde. Interessanterweise sprach Black später äußerst offen über jeden Aspekt seiner Kindheit und seines Lebens, nur über die Zeit in Borstal nicht. Dies führte zu Spekulationen, dass er dort möglicherweise unter schweren Misshandlungen litt. Die Zeit in Borstal weckte in Black zumindest die Entschlossenheit, nie wieder ins Gefängnis zu gehen.
MORDE
Am 12. August 1981 fuhr die neunjährige Jennifer Cardy mit dem Fahrrad zu einer Freundin in Country Antrim. Irgendwo auf der Strecke wurde das Mädchen entführt. Aufgefallen ist das erst später am Tag, als sie nicht nach Hause kam und ihre Eltern begannen, sich Sorgen zu machen. Einige Stunden, nachdem sie vermisst gemeldet wurde, fand man ihr Fahrrad. Jemand hatte es mit Blättern und Zweigen abgedeckt, um es zu verstecken. Die Behörden waren nun sicher, dass das Kind entführt wurde.
Sechs Tage darauf fanden zwei Jäger ihre Leiche. Sie befand sich in einem Stausee nahe einer Raststätte, gut 25 Kilometer von ihrem Zuhause entfernt. Die Obduktion ergab, dass das Mädchen sexuell missbraucht, ertränkt und vermutlich erdrosselt wurde. Ihre Uhr war um 17:40 Uhr stehen geblieben, was darauf schließen lässt, dass sie nur rund vier Stunden nach ihrer Entführung getötet wurde.
Die elfjährige Susan Claire Maxwell wurde am 30. Juli 1982 von Black entführt. Sie war nach einem Tennisspiel auf dem Weg nach Hause und wurde um 16:30 Uhr zum letzten Mal gesehen, als sie die Brücken über den River Tweed überquerte. Nachdem sie vermisst gemeldet wurde, begann am darauffolgenden Tag eine große Suchaktion. Nahezu 300 Polizisten waren an der Aufklärung ihres Verschwindens beteiligt.
Am 12. August fand ein LKW-Fahrer die Leiche des Mädchens versteckt im Unterholz. Sie war noch bekleidet, allerdings fehlten Unterwäsche und Schuhe. Sie war gefesselt und geknebelt und die Unterwäsche befand sich fein säuberlich zusammengelegt unter ihrem Kopf. Es war offensichtlich, dass auch sie vor ihrem gewaltsamen Tod sexuell missbraucht wurde.
Blacks drittes Opfer war gleichzeitig sein jüngstes. Caroline Hogg war gerade einmal fünf Jahre alt, als sie am frühen Abend des 8. Juli 1983 vor ihrem Zuhause entführt wurde. Als sie 19:15 Uhr noch immer nicht daheim war, begann die Familie in der Nachbarschaft nach ihr zu suchen. Ein kleiner Junge berichtete, er habe Caroline ganz in der Nähe mit einem Mann gesehen, weshalb die Familie die Gegend gründlich absuchte, bevor sie ihre Tochter bei der Polizei als vermisst meldete.
Auch in diesem Fall begann eine enorme Suchaktion, mehr als 2000 Freiwillige und rund 50 Mitglieder der Royal Scots Fusiliers waren an der Suche nach der kleinen Caroline beteiligt. Zum Zeitpunkt ihres Verschwindens lebten neun polizeibekannte Pädophile in der Gegend, sie alle konnten jedoch als Täter ausgeschlossen werden. Ein Zeuge hat am Tatabend gesehen, wie ein Mann Caroline gefolgt ist, und gab eine entsprechende Täterbeschreibung ab. Zudem hat ein jugendliches Mädchen gehört, wie die kleine »ja, bitte« zu einem Mann sagte, den sie zu jenem Zeitpunkt für ihren Vater hielt.
Viele Zeugen gaben an, Caroline gemeinsam mit einem Mann mit Brille und schütterem Haar auf einem nahe gelegenen Jahrmarkt gesehen zu haben. Als beide den Jahrmarkt verließen, schien das Mädchen ihnen verängstigt. Niemand hatte jedoch etwas Schlimmes vermutet. Carolines Leiche wurde am 18. Juli in einem Straßengraben nahe der Schnellstraße M1 in Twycross gefunden, etwa 180 Kilometer von ihrem Zuhause entfernt. Die Leiche war nackt und bereits stark verwest, weshalb sich ihre Todesursache nur schwer feststellen ließ. Die Ermittler gingen davon aus, dass sie seit mindestens 12. Juli in dem Graben gelegen haben musste.
Die zehnjährige Sarah Harper war am 26. März 1986 auf dem Weg zu einem etwa 100 Meter von ihrem Zuhause entfernten Lebensmittelgeschäft, um dort Brot zu kaufen. Der Ladenbesitzer sagte später aus, dass das Mädchen gegen 19:55 Uhr tatsächlich Brot in seinem Geschäft gekauft hat und ein Mann mit schütterem Haar, der den Laden kurz nach ihr betreten hatte, diesen sofort wieder verließ, als sie gerade ihren Einkauf bezahlte. Zuletzt gesehen wurde sie von zwei Mädchen, als sie eine Straße entlanglief, die zu ihr nach Hause führte. Um 20:20 Uhr machte Sarahs Mutter sich auf die Suche nach ihr und meldete das Kind kurz darauf bei der Polizei als vermisst.
Sarahs Leiche wurde am 19. April nahe Nottingham im River Trent gefunden, etwa 115 Kilometer von ihrem Zuhause entfernt. Sie war gefesselt, geknebelt und teilweise...
Erscheint lt. Verlag | 10.12.2023 |
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Verlagsort | München |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Schulbuch / Wörterbuch ► Lexikon / Chroniken |
Technik | |
Schlagworte | Killer • Mord • Mörder • Psychopathen • serial killer documentary • Serienkiller • serienmörder deutschland • True Crime • True-Crime • True Crime deutsch • True Crime Doku • True Crime Story • Verbrechen • Wahre Verbrechen • ZEIT Verbrechen |
ISBN-10 | 3-7453-2240-1 / 3745322401 |
ISBN-13 | 978-3-7453-2240-8 / 9783745322408 |
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