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Schutz und Vorsorge der Bevölkerung in Deutschland vor unzulässigen elektrischen und magnetischen Niederfrequenzfeldern durch Leitungen und Anlagen der öffentlichen Stromversorgung sowie Evaluation gesundheitsbezogener Postulate zur Verhinderung des regenerativen Stromnetzausbaus in Deutschland -  Eberhard Schühle

Schutz und Vorsorge der Bevölkerung in Deutschland vor unzulässigen elektrischen und magnetischen Niederfrequenzfeldern durch Leitungen und Anlagen der öffentlichen Stromversorgung sowie Evaluation gesundheitsbezogener Postulate zur Verhinderung des regenerativen Stromnetzausbaus in Deutschland (eBook)

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2022 | 1. Auflage
134 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7557-5049-9 (ISBN)
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Die Inauguraldissertation evaluiert Postulate bzgl. der Wirkung elektrischer und magnetischer Niederfrequenzfelder auf den Menschen, welche oft zur Verhinderung des regenerativen Stromnetzausbaus in Genehmigungsverfahren eingespeist werden. Dabei werden die Postulate anhand der aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnis, der Grenzwertempfehlung und Grenzwertfestlegung sowie der Gesetzgebung betrachtet und bewertet sowie übersichtlich dargestellt. Die Ausführungen eignen sich als Argumentationshilfe sowie als Nachschlagewerk. Der Verfasser verfügt über 20 jährige Erfahrung im Themengebiet, ist in zahlreichen nationalen und internationalen Gremien aktiv und hat diesbzgl. auch Ministerien und Behörden beraten.

Eberhard Schühle war nach dem Studium der Elektrischen Energietechnik über 35 Jahre in unterschiedlichen Positionen im Bereich der elektrischen Energieversorgung tätig und kennt sich in allen in Deutschland vorkommenden Spannungsebenen exzellent aus. In den letzten 20 Jahren beschäftigte er sich als Konzernexperte für Elektrische und magnetische Verträglichkeit Umwelt / Mensch (EMVU) mit möglichen gesundheitlichen Beeinträchtigungen elektrischer und magnetischer Niederfrequenzfelder auf den Menschen und ist in zahlreichen nationalen und internationalen Gremien tätig. Bei der Forschungsstelle für Elektropathologie ist er Vorsitzender des Forschungsbeirats. 2021 promovierte er in Theoretischer Medizin im vorgenannten Themengebiet EMVU.

5. Evaluation gesundheitsbezogener Postulate zur Verhinderung des Netzausbaus in Deutschland


5.1 Allgemeine Hinweise zu den evaluierten Postulaten aus verschiedenen Genehmigungsverfahren deutscher Netzbetreiber


Die in diesem Abschnitt 5 behandelten Postulate stellen eine Zusammenfassung dar, mit welchen Argumenten die Netze BW GmbH sowie deutsche Verteilnetzbetreiber und Genehmigungsbehörden in 110-kV-Anhörungs- und Genehmigungsverfahren von Netzausbaugegnern bis dato konfrontiert warden sind. Dabei sind alle in dieser Arbeit genannten Postulate wortgleich aus den entsprechenden Einspruchsunterlagen kopiert und nicht korrigiert, ergänzt, oder sonst entfremdet warden, sodass die artikulierte Betroffenheit der Netzausbaugegner direkt erkennbar bleibt.

Die Zusammenfassung enthält dabei nur solche Argumente, die in irgendeiner Weise einen direkten oder indirekten Bezug zum Thema Gesundheit bzw. gesundheitlichen Risiken durch elektrische und/oder magnetische Felder unterhalb der gesetzlich festgelegten Grenzwerte haben. Andere Argumente der Netzausbaugegner, welche keinen gesundheitlichen Background haben, werden im Rahmen dieser Arbeit nicht behandelt.

In seiner Funktion als Obmann des Expertennetzwerks Elektrische und magnetische Verträglichkeit Umwelt / Mensch (EN EMVU) beim Forum Netztechnik Netzbetrieb im VDE (FNN) sowie als Vorsitzender des Forschungsbeirats der Forschungsstelle für Elektropathologie (FfE) liegen dem Verfasser dieser Arbeit außerdem sehr viele Informationen und vorgebrachte Argumente aus geplanten und/oder behördlich beantragten Projekten verschiedener Netzbetreiber vor, welche alle von Netzausbaugegnern in die laufenden Genehmigungsverfahren, z. B. bei der Anhörung der Allgemeinheit oder betroffener Bürger und Kommunen in diese Verfahren eingespeist wurden.

Allerdings ist es im Rahmen dieser Arbeit, sowohl aus Datenschutzgründen und weil sich diese Projekte noch in laufenden Genehmigungsverfahren befinden, nicht gestattet, einzelne Projekte und Häuser namentlich zu nennen. Postulate aus den Genehmigungsverfahren anderer Netzbetreiber als der Netze BW GmbH, welche nicht ebenfalls bei Projekten der Netze BW GmbH geltend gemacht wurden, wurden der Vollständigkeit halber in diese Arbeit dennoch mit aufgenommen und anonymisiert als Postulat beschrieben.

Die Ergebnisse der Evaluation wurden vom Verfasser dieser Arbeit eigenhändig und selbständig ohne fremde Hilfe, ausschließlich auf der Basis gesetzlicher Vorschriften und Verordnungen sowie dem derzeit gültigen Stand der wissenschaftlichen Erkenntnis, in vielen Jahren erarbeitet und für diese Arbeit kumulierend zusammengestellt. Dort wo der Verfasser dieser Arbeit z. B. in seiner Funktion als Obmann oder Vorsitzender deutscher Gremien, oder als Fachexperte für Ministerien und Behörden, oder als Berater für andere Netzbetreiber tätig war und diesbzgl. Sachverhalte erarbeitet, oder in Gremien eingespeist bzw. Dokumente erstellt hat, ist dies beim jeweiligen Abschnitt des Evaluationsergebnisses als Fußnote bzw. Hinweis erwähnt.

Lesehinweise zu den unter Punkt 5.3 evaluierten Themen:

Bei den evaluierten Postulanten können Sachargumente tlw. bei mehreren Themenhereichen genannt sein, da die Zurückführung auf die wissenschaftlichen Grundlagen identisch sind. Dem Verfasser der vorliegenden Inauguraldissertation erschien es wichtig, alle je evaluiertem Postulat zutreffenden wissenschftlichen Grundlagen zusammenhängend darzustellen und zu nennen, und bzgl. der besseren Lasbarkeit nicht auf bereits in anderen Ziffern evaluierte Argumente zu verweisen. Insofern mussten somit manche Ergebnisse order Ausführungen tlw. wiederholt werden.

 

5.2 Ziele der Evaluation


Im Kapitel 5 werden die hauptsächlichen und relevanten Argumente näher beleuchtet, welche Netzausbaugegner zur Verhinderung des deutschen Stromnetzausbaus in die Genehmigungsverfahren des regenerativen Netzausbaus bisher eingebracht haben, oder derzeit gerade einspeisen, mit dem Ziel den Netzausbau zu verhindern, oder zumindest auf die lange Bank schieben zu können. Neben geltend gemachten Schutzgütern wie Landschaft, Flora und Fauna, liegt der Schwerpunkt i. d. R. immer auf den Argumenten, welche mit einer Beeinträchtigung der menschlichen Gesundheit einhergehen bzw. ein großes Risiko- und Gefahrenpotential darstellen sollen. So fehlt es den Netzausbaugegnern weder an Ideenreichtum noch Phantasie bzgl. der einzelnen Themenbereiche entsprechende Postulate aufzustellen, welche klarstellen sollen, dass der Mensch durch elektrische und magnetische Felder auch weit unterhalb der gesetzlichen Grenzwerte allerlei Krankheitsrisiken ausgesetzt ist und die Gefährlichkeit dieser Felder schon lange bewiesen sei. Mit sehr gezielt verbreiteten, emotional aufbereiteten Postulaten werben dann Netzausbaugegner für ihre Überzeugung, und finden bei der unbedarften und wissenschaftlich meist nicht fachkundigen Bevölkerung schnell Gesinnungsgenossen, weil jede Bürgerin und jeder Bürger sehr großen Wert auf eine intakte und gesunde Umwelt legt, in der keine gesundheitsgefährdenden Techniken eingesetzt werden. Zum Stein des Anstoßes, mit dem Ziel den Netzausbau zu verhindern, werden dann alle Freileitungen und Erdkabel sowie Umspannwerke. Diesen Anlagen wird mittels wissenschaftlich nicht haltbaren Verdächtigungen sodann unterstellt, dass die Bevölkerung durch den Neubau solcher Anlagen bzw. die Leistungsverstärkung bestehender Anlagen, und den durch sie beim Transport und der Verteilung von elektrischer Energie erzeugten elektrischen und magnetischen Felder, einem erhöhten bzw. unzumutbaren Gesundheitsrisiko ausgesetzt wäre, welches in der heutigen Zeit untragbar wäre und deshalb ein Netzneubau, oder eine Netzverstarkung, mit alien Mitteln verhindert werden muss. Sehr oft sind diese Postulate wenig wissenschaftlich untermauert, sondern sprechen die bzgl. elektrischen und magnetischen Feldern unkundigen Bürger auf der emotionalen Ebene an. Nicht selten sind die Postulate auch ideologischer Natur und die Vortragenden sind einer objektiven und sachlichen Diskussion grundsätzlich verschlossen. Die Postulate der Netzausbaugegner wurden für diese Arbeit aus den verschiedensten, bundesweiten Anhörungs- und Genehmigungsverfahren zusammengefasst. Dabei wurden falsche oder unzureichende Begrifflichkeiten in den Postulaten für die vorliegende Arbeit aber direkt so übernommen, um einen möglichst realitätsbezogenen Eindruck der Argumente und Einsprüche wiederzugeben.

Im Folgenden werden die angeführten Argumente deshalb nach ihrer wissenschaftlichen Relevanz und den gesetzlichen Bestimmungen evaluiert sowie Argumentationshilfen beschrieben, wie diesen unwissenschaftlichen Ansätzen begegnet werden kann. Um eine bessere Verständlichkeit und Anwendung der evaluierten Themen und Postulate sowie der zum jeweiligen Postulat genannten Gegenargumente auch für nicht so fachkundige Netzausbaubefürworter (z. B. kleinere Netzbetreiber, Behörden, etc.) zu ermöglichen, welche bzgl. dem Thema der elektrischen und magnetischen Felder und den postulierten Gesundheitsauswirkungen nicht über so fundiertes wissenschaftliches Detailwissen verfügen, sind die in dieser Arbeit evaluierten und genannten Gegenargumente in möglichst einfacher Sprache gehalten, was somit tlw. manchen wissenschaftlichen Sprachgebrauch nicht erlaubt. So soll erreicht werden, dass möglichst viele betroffene Netzausbaubefürworter die Argumentationen verstehen und nachvollziehen sowie schlussendlich auch anwenden können. Es ist deshalb auch das Ziel dieser Arbeit, neben einer wissenschaftlich basierten Evaluation auch eine breite Basis von Netzausbaubefürwortern zu erreichen und ihnen diese Gegenargumente und Erklärungen zugänglich zu machen. Zum einen soil so eine übersichtliche Transparenz bzgl. den vielfälligen und oft verworrenen Argumenten der Netzausbaugegner erreicht werden, zum anderen sollen diese Argumente auf der Basis der heutigen wissenschaftlichen Erkenntnis und den gesetzlichen Bestimmungen beschrieben bzw. richtiggestellt werden und somit einen Beitrag zu mehr Ehrlichkeit und Aufklärung liefern.

Auch soll diese Arbeit interessierten Laien, die nicht von den Projekten des Netzausbaus direkt betroffen sind, einen Einblick und Überblick in die oft verworrenen und unwissenschaftlichen Argumente der Netzausbaugegner geben sowie eine Einschätzung vermitteln, welches vergiftete Klima durch die oft an den Haaren herbeigezogenen und mit Vehemenz vertretenen, gekonnt emotional platzierten Pseudoargumente sowohl in der Gesellschaft als auch zwischen Genehmigungsbehörden und Netzbetreibern entstanden ist.

Schlussendlich sollen die in den nachfolgenden Kapiteln aufgeführten Evaluationsergebnisse eine Orientierungshilfe für die verfahrensdurchführende Behörde im Entscheidungsprozess von Netzausbauvorhaben darstellen und zu einer konformen sowie rechtssicheren und wissenschaftsbasierten Bewertung beitragen.

 

5.3 Postulate und evaluierte Sachverhalte


5.3.1 Grenz- und Vorsorgewerte


5.3.1.1 Grenz - und Vorsorgewerte in anderen Ländern

Postulat:

Die Grenzwerte in anderen Ländern betragen nur ein Bruchteil im Vergleich zu den deutschen Grenzwerten. So hat bspw. die Schweiz einen Grenzwert von 1,0 µT festgelegt, während die Niederlande sogar...

Erscheint lt. Verlag 7.3.2022
Sprache deutsch
Themenwelt Technik
ISBN-10 3-7557-5049-X / 375575049X
ISBN-13 978-3-7557-5049-9 / 9783755750499
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