Das transzendentale Gesicht der Welt (eBook)
128 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7557-0295-5 (ISBN)
Max Valier war ein österreichischer Physiker und Astronom und gilt als Wegbereiter der Raketentechnik. Mit Hermann Oberths Unterstützung, ebenfalls ein Raketenpionier, entstand sein Buch "Der Vorstoß in den Weltenraum", in dem ein Programm zur Entwicklung der Raketentechnik beschrieben war. Dieses Werk wurde ein großer Erfolg und eine Inspiration für die NASA. Die amerikanische Weltraumbehörde benannte sogar einen Satelliten nach ihm. Valier starb, als im Rahmen seiner Raketenexperimente ein Sauerstofftank explodierte.
ZWEITER HAUPTTEIL
Wenn wir schon jetzt im zweiten Teil dieses Werkchens, welcher gewissermaßen ein Mittelstück zwischen dem ersten und dritten Hauptabschnitt sein soll, uns auf prinzipielle Erklärungen über die Phänomene einlassen, so geschieht es aus drei Gründen. Einmal um zu zeigen, wie fruchtbar die Überlegungen des ersten philosophischen Teiles an sich schon sind, selbst bevor sie noch durch experimentelle Ergebnisse gestützt werden, dann aber um darzutun, dass Erscheinungen, welche mit den bisherigen rein physikalischen Vorgängen nicht erklärt werden können, eigentlich schon in sehr reichlicher Fülle seit Langem bekannt sind, endlich aber auch deswegen, weil eine gewisse Kenntnis derselben für die späteren empirischen Forschungen im vorhinein notwendig ist, weil nur eine solche jene oft raschen Schlussbildungen zulässt, welche auf neue Forschungswege hinzuweisen und damit einen über das schon Erreichte hinausgehenden Fortschritt hervorzubringen vermögen.
Wir wollen nun ohne viel Umschweife zu diesen Erklärungen übergehen.
TELEPATHIE.
Unter dem Begriffe der Telepathie stellt man sich — wie das Wort schon sagt — eine Fernübertragung von psychischen Akten (Willensakten) ohne Vermittlung der sogenannten äußeren Sinne vor. Genau genommen sollte darnach nur die Telepathie ohne Kontakt unter diesen Begriff fallen, es hat sich aber der Gebrauch herausgebildet, auch jene Übertragungen noch zu ihr zu rechnen, welche zwar mit Kontakt (d, h. bei körperlicher Berührung zwischen Auftraggeber und Ausführendem), jedoch ohne Vermittlung der normalen fünf Sinne statthaben. Das prinzipielle Experiment besteht darin, dass der Auftraggeber sich eine Handlung, welche momentan ausgeführt werden kann, in derselben Weise und Reihenfolge denkt, in welcher er sie selbst durchführen würde, dass dieselbe aber nicht von ihm, son dern einer zweiten Person, die man in diesem Falle den Telepaten nennt, ausgeführt wird, indem dieselbe den Willen der ersten auf eine nicht durch die Sinne dargegebene Weise aufnimmt und vollzieht.
Von unserem Standpunkt aus können wir daher die folgende Erklärung geben.
Es handelt sich jedenfalls um eine Erscheinung, die auf Konto der speziellen psychophysischen Welle zu schreiben ist. Bei der Telepathie mit Berührung hätten wir uns vorzustellen, dass die von den schwingenden Gehirnatomen aus gesendeten psychophysischen Wellen ähnlich dem elektrischen Strome, wie er in Drähten fließt, durch die Nerven weitergeleitet werden und dass durch den Kontakt (welcher meist am Handgelenk stattfindet), diese Ströme von einem Körper’ auf den andern übergehen, dort wieder durch die Nervenbahnen weitergeleitet werden und im Gehirn das Experimentators, das von diesem freiwillig „geräumt und zur Verfügung dieser einlangenden Willensbefehle gestellt wurde“, jenen Schwingungszustand hervorrufen, der wieder als primärer Vorgang jene Ströme erzeugt und durch die motorischen Nervenbahnen zu den muskularen Nexionen weiterleitet, welche in letzter Instanz die Durchführung des Auftrages bewirken. Wir stehen also auf dem Standpunkt, dass auch eine wahre Telepathie mit Kontakt möglich ist, die wirklich nicht in einer Benutzung von Tricks und Kombination von unwillkürlichen, sinnlich wahrnehmbaren Bewegungen des Auftraggebers ihren Grund hat, sondern die eine unmittelbare Gedankenübertragung mittels psychophysischer Wellen in Form von Nervenströmen ist.
Damit soll aber nicht behauptet werden, dass alles, was in dieser Hinsicht von sich öffentlich produzierenden Experimentatoren in puncto Telepathie mit Kontakt gezeigt wird, wirklich solch echtes Fernfühlen unter Ausschaltung jeder Kombinatorik ist, vielmehr muss es erfahrungsgemäß sogar als am schwierigsten vom Ganzen bezeichnet werden, eben diese Kombinationen und Konklusionen über unwillkürliche Reflexbewegungen gänzlich auszuschalten.
Reiner schon tritt auch bei öffentlichen Produktionen die Telepathie ohne Berührung in Erscheinung.
Diesmal handelt es sich um eine wirkliche Übermittlung durch den freien Luftraum, so dass eine Verbindung zwischen Auftraggeber und Telepaten durch ein anderes Medium als die Luft nicht gegeben ist.
Von unserem Standpunkt aus möchten wir auch der Anwesenheit von Luft durchaus keine Wichtigkeit beimessen, denn wir sind überzeugt, dass auch im Vakuum die Übertragung stattfinden würde, wenn es möglich wäre, solche Versuche anzustellen, was freilich auf große, praktische Schwierigkeiten stößt Auch die Erklärung für diese eigentliche Telepathie lässt sich mithilfe der psychophysischen Wellen sehr leicht geben. Wir brauchen nur die Annahme zu machen, dass das Gehirn ebenso wie eine Zentralstation, welche für Telefonie mit Draht für die Hausbedürfnisse eingerichtet ist (Haustelefon), aber für den Fernverkehr drahtlos arbeitet, auf beide analogen Arten über die psycho-physischen Wellen verfüge. Dann muss jetzt, wenn der Auftraggeber dem Telepaten die Aufgabe gedanklich übermitteln soll, von der Hausleitung gleichsam auf die Fernleitung umgeschaltet werden, und anstatt dass die Gehirnschwingungen Nervenströme erzeugen, müssen sie nun direkt oder höchstens durch ein besonderes Antennenorgan Fernwellen erzeugen, das heißt eine solche physikalische Form annehmen, welche sich über den Raum fortzupflanzen vermag. Der Empfänger, bezw. Telepath hat dann wieder mit der Antennenfähigkeit seines Gehirns oder dem besonders hierfür geeigneten Organ die ankommenden Wellenzüge aufzunehmen und in einfacher Rücktransformation in die Tätigkeiten umzusetzen.
SUGGESTION.
Unter Suggestion definiert man gemeinhin eine derartige Beeinflussung des Willens einer zweiten Person durch eine erste, dass dieselbe mehr oder weniger des Bewusstwerdens ihrer eigenen, ihr durch Vermittlung ihrer Sinne zukommenden Reize beraubt wird und an Stelle dieser ihr diejenigen Reize vorhanden zu sein scheinen, welche die erste Person durch ihren Willensakt ihr zugebracht wissen will.
Zum Beispiel wird eine in Wachsuggestion befindliche Person, welche mit offenen und auch in optischer Wirksamkeit befindlichen Augen auf dem Podium vor einem Saal von Zuschauern steht, dennoch nicht das Bild des Saales sehen, sondern z. B. eine Gebirgslandschaft zu sehen meinen, welche der Suggesteur von ihr gesehen wissen will. Natürlich kann auch jeder beliebige andere Sinn Gegenstand einer suggestiven Beeinflussung sein, so dass die suggerierte Person zum Beispiel Schmerzen nicht empfindet, die sie eigentlich wahrnehmen sollte (wenn man ihr etwa eine Nadel durch den Arm sticht) oder umgekehrt solche zu empfinden meint, welche sie eigentlich nicht haben kann.
Nach dieser Definition kann es uns nicht schwerfallen, eine Erklärung für die Suggestion zu geben, auch dafür, dass dieselbe auch von einer Person gegen sich selbst hervorgerufen werden kann (Autosuggestion). Wir brauchen uns bloß zu denken, dass neben der Durchdringung des Gesamtmenschen durch die ihm allein vor allen Tieren zukommende Menschenseele, ja immer noch auch die niedriger-gradige Durchdringung durch die „tierische Seele“ stattfindet.
Im Menschen hat deswegen immer noch jedes Atom seine Atomseele, jedes Molekül seine Molekülseele und der ganze Körper, insofern er einem Tiere vergleichbar ist, seine Tierseele. Wir sind einerseits das höchste Tier, aber über dieses hinaus noch besonders Mensch, das heißt jenes Wesen, in welchem die psychische Durchdringung neben ihren niedrigeren Graden auch schon jene Stufe erreicht hat, wo Selbstbewusstsein eintritt und die Argumente der reinen Psyche zum ersten Male in offenbare Manifestation treten.
Dass wir außerhalb unseres eigentlichsten Menschseins auch Tiere sind, geht, wie wir schon oben gestreift haben, schon aus dem geradezu völlig gleichen organischen Aufbau zur Genüge hervor, aber auch dadurch, dass wir neben unseren höheren Geistesqualitäten gleichzeitig noch dieselben geistigen Fähigkeiten aufweisen, welche die Tiere (diese freilich allein, ohne die höhergradigen) besitzen. Das, was wir unseren Zellenstaat und seine Funktionen nennen, ist zweifellos rein tierisch, und dass dieser Organismus für sich etwas von unserem Ich vollkommenes Verschiedenes ist, kann nach den neuesten Forschungen nicht mehr im geringsten unsicher sein. Wir können uns nun denken, dass die normalen Organfunktionen einschließlich ihrer unterbewussten Wahrnehmung und der instinktiven Reaktionen auf diese, einen Kreiskomplex vorstellen, der im Allgemeinen unabhängig vom eigentlichen Ich in uns fortwirkt. Freilich ist ja ein gewisser Nexus zwischen diesen niedrigeren Bahnen und den hohen des Ego der Psyche in uns gegeben. Gerade darum aber vermögen diese beiden psychischen Manifestationen nebeneinander und gleichsam übereinander zu arbeiten und sich gelegentlich auch zu gemeinsamer Arbeit zu verbinden; ja diese einträchtige Tätigkeit wird sogar der gewöhnliche Fall sein. Dass aber auch Fälle vorkommen können, wo diese beiden Prinzipien selbstständig aktiv auftreten und geradezu gegeneinander arbeiten, ist jedem aus eigener Erfahrung klar. Das Hochinteressante dabei ist vielmehr eigentlich bloß, dass sich durchaus...
Erscheint lt. Verlag | 29.11.2021 |
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Sprache | deutsch |
Themenwelt | Technik |
ISBN-10 | 3-7557-0295-9 / 3755702959 |
ISBN-13 | 978-3-7557-0295-5 / 9783755702955 |
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