Ausführung von Stahlbauten
Ernst, Wilhelm & Sohn (Verlag)
978-3-433-03108-7 (ISBN)
Nachdem sich die Vorgängerauflage des Kommentars von 2012 zur unverzichtbaren Arbeitshilfe für alle mit dem Stahlbau befassten Fachleute entwickelt hat, wird nun eine überarbeitete und erweiterte Auflage vorgelegt, die die zwischenzeitlichen Änderungen an den kommentierten Normen berücksichtigt.
Dieser Kommentar enthält technische Erläuterungen zu den Normen DIN EN 1090-2 »Ausführung von Stahltragwerken und Aluminiumtragwerken - Teil 2: Technische Regeln für die Ausführung von Stahltragwerken« und DIN EN 1090-4 »Ausführung von Stahltragwerken und Aluminiumtragwerken - Teil 4: Technische Anforderungen an kaltgeformte, tragende Bauelemente aus Stahl und kaltgeformte, tragende Bauteile für Dach-, Decken-, Boden- und Wandanwendungen«.
Er liefert wichtige Zusatz- und Hintergrundinformationen und stellt darüber hinaus Verknüpfungen zu angrenzenden Disziplinen dar. Auszüge aus zitierten Regelwerken werden wiedergegeben und die Umsetzung der Normregelungen anhand von Musterbeispielen illustriert.
Eine der wesentlichen Überarbeitungen der DIN EN 1090-2 betraf die technischen Anforderungen an tragende, dünnwandige, kaltgeformte Bauelemente und Bauteile aus Stahl. Sie waren in der bis dato gültigen Version nicht umfassend genug behandelt. Es wurde deshalb die neue Teilnorm DIN EN 1090-4 geschaffen, in der dieses Teilgebiet des Stahlbaus aus der bisherigen DIN EN 1090-2 herausgelöst und nunmehr mit der notwendigen Ausführlichkeit dargestellt wurde. DIN EN 1090-4 wird Anfang 2018 veröffentlicht. Sie wird im vorliegenden Buch erstmalig kommentiert.
Die dem Buch beiliegende CD-ROM enthält die aktuellen Fassungen beider Normen im Volltext.
Normungstechnische Begrifflichkeiten werden im neuen Kommentar ebenso plausibel gemacht wie baurechtliche Implikationen bei der Anwendung in Deutschland, die Verzahnung mit den Eurocodes, internationale Zusammenhänge sowie ingenieurhistorische Bezüge.
Die Struktur der Erläuterungen folgt genau der Struktur der Normen, so dass dem Anwender eine perfekte Hilfestellung für die Praxis an die Hand gegeben wird. Die in der Vorauflage von Ausführung von Stahlbauten ebenfalls kommentierte DIN EN 1090-1 ist in der Neuauflage nicht mehr enthalten. Da sie keine technischen Regeln für das Bauen, sondern ausschließlich Regeln für den formalen Konformitätsnachweis und die CE-Kennzeichnung des Bauproduktes »Tragende Stahlbauteile« enthält, würde ihre Kommentierung keinen inhaltlichen Mehrwert darstellen, insbesondere da ihre Überarbeitung noch lange nicht abgeschlossen ist.
Der vorliegende Kommentar soll allen Fachleuten, die sich planend, bauend, prüfend oder überwachend mit der Ausführung von Stahlbauten in Deutschland oder im europäischen Ausland befassen (Ingenieure, Techniker, Meister, technische Kaufleute usw.), Hilfestellung bei der täglichen Arbeit mit DIN EN 1090-1 und -4 geben.
Das sechsköpfige Autorenteam ist zum Teil selbst an der Erarbeitung der Normen beteiligt gewesen, die Kommentierungen und Hintergrundinformationen stammen also aus »erster Hand«.
Alle sechs Autoren sind Mitglieder im DIN-Arbeitsausschuss NA 005-08-14 AA »Stahlbauten; Herstellung«, der in Deutschland für die hier kommentierten Normen DIN EN 1090-2 und DIN EN 1090-4 zuständig ist. Drei der Autoren sind auch Mitglieder im CEN-Arbeitsausschuss TC 135 »Execution of steel structures and aluminium structures«, in dem die Normenreihe EN 1090 bearbeitet wird. Dabei hat R. Podleschny als Obmann der Working Group TC135/WG14 die EN 1090-4 maßgeblich mit entwickelt, und G. Machura ist seit kurzem Obmann der Working Group TC135/WG2, in der die EN 1090-2 bearbeitet wird. Beide engagieren sich darüber hinaus in weiteren stahlbaurelevanten nationalen und internationalen Normungsgremien im Bereich DIN, CEN und ISO.
Univ.-Prof. em. Dr.-Ing. Herbert Schmidt arbeitete nach Bauingenieurstudium an der TU Braunschweig und drei Jahren Tätigkeit als Statiker im Stahlbrückenbau ab 1965 als wiss. Assistent, später Oberingenieur an der TU Braunschweig. Dort baute er nach seiner Promotion 1970 das Labor im neu gegründeten Institut für Stahlbau unter Professor Barbré auf. Nach einem Jahr als Gastwissenschaftler in den USA übernahm Schmidt Ende 1977 die Leitung der Abt. Baukonstruktionen im Otto-Graf-Institut der Universität Stuttgart. 1981 wurde er auf die neu geschaffene C4-Professur Stahlbau der Universität Essen berufen. Es folgten zwei Jahrzehnte engagierter und fruchtbarer Lehr- und Forschungstätigkeit für den Stahlbau in Essen. Seit 1989 war er auch Prüfingenieur für Baustatik/Metallbau und seit 1995 Partner im mit zwei jungen Kollegen gegründeten Ingenieurbüro PSP in Essen. Seit 2001 ist Herbert Schmidt formal im Ruhestand, bringt sich aber unermüdlich beratend, begutachtend, vortragend und veröffentlichend in das Stahlbaugeschehen ein. 2014 erhielt er (zusammen mit seinem früheren Berliner Kollegen Prof. Lindner) die Auszeichnung des Deutschen Stahlbaues für sein Lebenswerk.
Dipl.-Ing. Jörg-Dieter Korth arbeitete nach Berufsausbildung als Schiffbauschlosser und anschließendem Studium an der FH Roßwein zunächst als Technologe im Chemieanlagenbau Leipzig, dann ab 1974 als Schweißingenieur bei Industriemontagen (IMO) Leipzig. Parallel zur Berufstätigkeit absolvierte er ein Diplom-Fernstudium an der TU Dresden in der Fachrichtung Fertigungsprozessgestaltung. 1984 wurde Korth Leiter der Abteilung Schweißtechnik bei IMO Leipzig, der ab 1992 die Gesamtaufgaben der Qualitätssicherung einschließlich Mess- und Prüftechnik zugeordnet wurden. In den gut zwei Jahrzehnten Tätigkeit in dieser leitenden Funktion konnte er bei IMO-Projekten des Brücken-, Behälter-, Industrie- und Architektur-Stahlbaus außergewöhnliche Erfahrungen in der Ausführung von Stahlbauten sammeln, auch auf Baustellen im europäischen Ausland. Seit 2015 im Ruhestand, bringt Jörg-Dieter Korth sein Fachwissen nach wie vor in die Normungs-, Aus- und Weiterbildungsarbeit ein.
Dipl.-Ing. Gregor Machura studierte Bauingenieurwesen in Bochum und erwarb parallel zum anschließenden Berufsleben als Konstrukteur etliche stahlbaurelevante Zusatzqualifikationen. Seit 2003 arbeitete er bei der Gesellschaft für Schweißtechnik International und Schweißtechnischen Lehr- und Versuchsanstalt (GSI SLV) in Duisburg im Bereich Service und Weiterbildung. Er führte zahlreiche Fertigungsüberwachungen im In- und Ausland durch und war mehrere Jahre als Auditor und Inspektor im Ausland tätig. Ab 2011 arbeitete Machura als technischer Referent beim Deutschen Stahlbau-Verband DSTV, seit 2012 auch bei bauforumstahl e.V. (BFS). Seit 2018 ist Gregor Machura nun Geschäftsführer von bauforumstahl und DSTV, gleichzeitig auch geschäftsführendes Mitglied des Deutschen Ausschusses für Stahlbau DASt.
Dr.-Ing. Ralf Podleschny studierte Bauingenieurwesen an der Bergischen Universität Wuppertal und promovierte anschließend am Institut für Mechanik der Ruhr-Universität Bochum. Nach sechs Jahren Tätigkeit in einem Ingenieurbüro für Tragwerksplanung in Düsseldorf begann er 1999 als technischer Leiter beim IFBS, damals "Industrieverband für Bausysteme im Metallleichtbau", heute "Internationaler Verband für den Metallleichtbau". Seit 2001 ist Ralf Podleschny Geschäftsführer des IFBS, seit 2003 leitet er ebenfalls als Geschäftsführer den europäischen Verband der Metall-Profiltafel- und Sandwichhersteller PPA-Europe.
Dr.-Ing. Christian Kammel begann nach Wehrdienstzeit und Bauingenieurstudium an der RWTH Aachen 1994 seine Berufslaufbahn als wiss. Mitarbeiter am Lehrstuhl für Stahlbau unter Prof. Sedlacek, einem der bekanntesten deutschen Stahlbauwissenschaftler jener Jahrzehnte. Neben vielen Forschungsprojekten übersetzte er in dieser Zeit u.a. die erste Version von EN 1090-2 ins Deutsche und promovierte schließlich mit dem Thema "Vorhersage der Wirkungsweise nachgiebiger Schutzeinrichtungen für den Straßenverkehr". 2007 wechselte Christian Kammel als technischer Berater zum Industrieverband Stahlverarbeitung e.V. (mit Gütegemeinschaft Stahlschutzplanken e.V.) in Siegen, für den er seither tätig ist.
Prof. Dr.-Ing. Michael Volz arbeitete nach Bauingenieurstudium an der Universität Karlsruhe und drei Jahren Tätigkeit als wiss. Assistent am Lehrstuhl für Stahl- und Leichtmetallbau unter Prof. Saal seit 2001 in der Abteilung Metallische Werkstoffe und Fügetechnik der Versuchsanstalt für Stahl, Holz und Steine der Universität Karlsruhe, ab 2002 als deren Leiter. Die Abteilung war "anerkannte Stelle für die Herstellerqualifikationen zum Schweißen" mit einem Bestand von etwa 400 Betrieben europaweit, außerdem PÜZ-Überwachungsstelle für metallische Bauprodukte. Nach Promotion 2009 folgte Michael Volz schließlich im Januar 2012 dem Ruf der Hochschule Offenburg auf eine W2-Professur. Dort lehrt er u.a. Technische Mechanik, Werkstofftechnik, FEM und Festigkeitsnachweise. Außerdem betreibt er ein eigenes Ingenieurbüro.
Vorwort
KOMMENTAR DIN EN 1090-2 Technische Regeln für die Ausführung von Stahltragwerken
1 Anwendungsbereich
2 Normative Verweisungen
3 Begriffe
4 Ausführungsunterlagen und Dokumentation
5 Ausgangsprodukte
6 Vorbereitung und Zusammenbau Stahlguss
7 Schweißen
8 Mechanisches Verbinden
9 Montage
10 Oberflächenbehandlung
11 Geometrische Toleranzen
12 Kontrolle, Prüfung und Korrekturmaßnahmen
Anhang A (normativ) Zusatzangaben, Liste festzulegender Auswahlmöglichkeiten und auf die Ausführungsklassen bezogene Anforderungen
Anhang B (normativ) Geometrische Toleranzen
Anhang C (informativ) Checkliste für den Inhalt eines Qualitätsmanagementplans
Anhang D (informativ) Verfahren zum Prüfen der Eignung automatisierter thermischer Schneidverfahren
Anhang E (informativ) Geschweißte Hohlprofilverbindungen
Anhang F (normativ) Korrosionsschutz
Anhang G (normativ) Bestimmung der Haftreibungszahl
Anhang H (normativ) Kalibrierprüfung für vorgespannte Schrauben unter Baustellenbedingungen
Anhang I (informativ) Bestimmung der Vorspannkraftverluste bei dicken Oberflächenbeschichtungen
Anhang J (informativ) Harz-Injektions-Schrauben
Anhang K (informativ) Flussdiagramm zur Erstellung und Verwendung einer WPS
Anhang M (normativ) Sequentielles Verfahren zur Kontrolle von Verbindungsmitteln
KOMMENTAR DIN EN 1090-4 Technische Anforderungen an kaltgeformte, tragende Bauelemente aus Stahl und kaltgeformte, tragende Bauteile für Dach-, Decken-, Boden- und Wandanwendungen
1 Anwendungsbereich
2 Normative Verweisungen
3 Begriffe, Symbole und Abkürzungen
4 Vorschriften und Dokumentation
5 Konstruktionswerkstoffe
6 Herstellung
7 Schweißen auf der Baustelle
8 Mechanische Verbindungselemente
9 Montage
10 Oberflächenschutz
11 Geometrische Toleranzen
12 Kontrollen, Prüfungen und Nachbesserung
Anhang A (normativ) Grundanforderungen an Profiltafeln
Anhang B (normativ) Sonderanforderungen an Profiltafeln
Anhang C (informativ) Dokumentation
Anhang E (normativ) Korrosionsschutz durch metallische Beschichtungen mit oder ohne
organische Überzüge
Anhang F (normativ) Zusätzliche Angaben
Literaturhinweise
Stichwortverzeichnis
Erscheinungsdatum | 13.03.2019 |
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Zusatzinfo | 195 Abbildungen, 62 Tabellen |
Verlagsort | Berlin |
Sprache | deutsch |
Gewicht | 2356 g |
Einbandart | gebunden |
Themenwelt | Technik ► Architektur |
Technik ► Bauwesen | |
Schlagworte | Bauingenieur- u. Bauwesen • Stahlbau • Stahlbau /Normung • Stahlhochbau u. Brückenbau • Stahlhochbau u. Brückenbau |
ISBN-10 | 3-433-03108-8 / 3433031088 |
ISBN-13 | 978-3-433-03108-7 / 9783433031087 |
Zustand | Neuware |
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