Trainerlexikon (eBook)
273 Seiten
J.P. Bachem (Verlag)
978-3-7616-3272-7 (ISBN)
A
Achterberg, Eddy
* 21. Februar 1947 in Utrecht, Niederlande
Bundesligatrainer FC Schalke 04 (15. bis 28. September 2004)
Nach verschiedenen Trainerstationen in den Niederlanden folgte Achterberg seinem Landsmann Huub Stevens zum FC Schalke 04 und arbeitete dort von 1998 bis 2000 als Co-Trainer. Nach dem Engagement als Co-Trainer und Trainer von FC Twente Enschede wechselte er 2003 erneut zu den Schalker Knappen. Als Jupp Heynckes von Schalke 04 entlassen wurde, übernahm Co-Trainer Eddy Achterberg interimsweise das Amt des Cheftrainers. Das Intermezzo dauerte genau 13 Tage, vom 15. bis zum 28. September 2004. Anschließend musste Eddy Achterberg sich wieder ins Glied einreihen, weil Ralf Rangnick das Amt übernahm.
Eddy, den sie in seiner Heimat „De Keu“ (von „het keutje“ = das Schweinchen im Utrechter Dialekt) nannten und der einst als Sänger das inoffizielle Vereinslied „Eenmal zullen wij de kampioenen zijn“ (Einmal sollen wir die Champions sein) für den FC Twente Enschede im Tonstudio aufgenommen hatte, wechselte nach den Schalker Jahren zu Red Bull Salzburg. Und auch dort wurde er (nur) Co-Trainer.
„Der gute-Laune-Eddy hat heute keine gute Laune.“4
(Achterberg nach einer Niederlage gegen Hannover 96)
Ackerschott, Richard
* 10. Dezember 1921 in Wuppertal
† 31. März 2002 in Bremen
Bundesligatrainer SV Werder Bremen (2. März 1968)
Richard Ackerschott dürfte einer der wenigen Bundesligatrainer sein, die während ihrer gesamten Amtszeit ungeschlagen blieben. Denn er saß lediglich einen einzigen Spieltag auf der Trainerbank beim SV Werder Bremen. Das war der 2. März 1968 und Werder gewann mit 3:0 gegen den VfB Stuttgart. Der Abwehrspieler mit dem Spitznamen „Sense“ hatte vor diesem denkwürdigen Tag 228 Oberligaspiele für die Werderaner absolviert und dabei drei Tore erzielt. Immerhin ernannten ihn die Offiziellen wegen seiner Verdienste für die Grün-Weißen zum Ehrenspielführer des SV Werder Bremen.
Adrion, Rainer
* 10. Dezember 1953 in Stuttgart
Bundesligatrainer VfB Stuttgart (1. Januar bis 3. Mai 1999)
Rainer Adrion machte sich bereits in der A-Jugend des VfB Stuttgart einen guten Namen als zuverlässiger und kluger Abwehrspieler, der später in der Bundesliga für die „Roten“ (VfB Stuttgart) in Stuttgart und die Blauen (1860 München) in München auflief. Im süddeutschen Raum durchlief er mehrere Trainerstationen, bevor er im Januar 1999 Cheftrainer beim VfB Stuttgart wurde, um die Abstiegsgefahr der Schwaben zu bannen. Das gelang ihm allerdings nicht überzeugend, sodass am 3. Mai 1999 Ralf Rangnick sein Amt übernahm und Rainer Adrion zur zweiten Mannschaft des VfB beordert wurde. Adrion erwarb sich dennoch einen hervorragenden Ruf als Förderer und Entdecker von Talenten. Sami Khedira, Serdar Taşçi, Christian Gentner und Mario Gomez gehörten zu seinen Schützlingen, die er ausbildete und nach vorn brachte. Ab Juni 2009 trainierte Rainer Adrion die deutsche U-21-Nationalmannschaft. Im Juli 2014 kehrte er zum VfB Stuttgart zurück, um die sportliche Leitung der U-17 bis U-23 zu übernehmen. Adrions Sohn Benjamin war Profi beim FC St. Pauli und gründete das erfolgreiche Hilfswerk „Viva con Agua“. Die gemeinnützige Organisation baut Brunnen zur Wasserversorgung der Bevölkerung in der Dritten Welt.
„Der linke Außenverteidiger ist schon ein besonderer Fall, von daher muss der Fokus in der Ausbildung noch stärker darauf gerichtet werden, mehrere dieser Linksfüßer zu produzieren.“5
(Adrion erklärt, worauf es in der Talentsichtung ankommt.)
Advocaat, Dick
* 27. September 1947 in Den Haag, Niederlande
Bundesligatrainer VfL Borussia Mönchengladbach (2. November 2004 bis 18. April 2005)
Der Niederländer zählt zu den Weltenbummlern im Berufsfußball. Seine Wege als Spieler und Trainer führten ihn von den Niederländern über Chicago nach Belgien, Schottland (Glasgow Rangers), Deutschland, in die Vereinigten Arabischen Emirate, nach Südkorea, Russland, Serbien, England bis zuletzt nach Istanbul zu Fenerbahçe. Sein Gastspiel in der Bundesliga bei Borussia Mönchengladbach war nicht gerade von Erfolg gekrönt und dauerte nur ein knappes halbes Jahr. Danach wurde er Trainer der Nationalmannschaft der Vereinigten Arabischen Emiraten. Zunächst war Advocaat als einer der profiliertesten Trainer der Niederlande in Mönchengladbach mit großen Erwartungen freudig begrüßt worden. Doch die mit ihm verbundenen Hoffnungen erfüllten sich nicht. Beobachter und Kenner der damaligen Situation bei den Gladbacher Borussen hielten Advocaat zugute, dass er eine völlig neu zusammengestellte, „aufgeblähte“ Truppe habe übernehmen müssen.
„Ich bin manchmal auch müde und mache trotzdem weiter.“6
(Advocaat motiviert seine Männer.)
Ancelotti, Carlo
* 10. Juni 1959 in Reggiolo, Italien
Bundesligatrainer FC Bayern München (seit 11. Juli 2016)
Mit der Verpflichtung von Carlo Ancelotti als Trainer und als Nachfolger von Pep Guardiola zur Saison 2016/17 setzte Bayern München einmal mehr Akzente und unterstrich damit die führende Rolle des bayerischen Klubs in Europa und im Weltfußball. Der einst erfolgreiche Mittelfeldspieler Ancelotti in den Reihen von AC Parma, AS Rom und AC Mailand sowie der italienischen Nationalmannschaft gewann als Trainer dreimal die Champions League (AC Mailand 2002/03, 2006/07, Real Madrid 2013/14). Mehrfach wurde er zum Trainer und Welttrainer des Jahres gewählt (2003, 2007, 2014).
Die Bayern holten mit ihm also erneut einen der erfolgreichsten und besten Trainer der Welt. Dem ballbesitzorientierten Guardiola ließ man mit Ancelotti einen Mann folgen, der neue, kreative Ideen in den Fußball eingeführt hat und der vor allem Wert auf Ästhetik und Eleganz im Fußballspiel legt.
Gianluigi Buffon, der italienische Nationaltorwart, Weltmeister von 2006 und Kult-Torwart von Juventus Turin, hat über Ancelotti gesagt: „Jeder Triumph von Carletto macht mich überglücklich. Mich nervt, wenn man ihn stets bloß auf einen außerordentlich sympathischen Typen reduziert. Natürlich ist er das. Aber Carletto hat auch gefühlte 18 Königsklassen, 20 Meisterschaften und tausend andere Trophäen gewonnen. Deshalb ist er nicht nur ein fantastischer Mensch, sondern auch ein gigantisch hervorragender Trainer […] Er besitzt das gewisse Etwas mehr verglichen mit anderen Coaches und demonstriert kontinuierlich seine Klasse.“7
Im Film „Keiner haut wie Don Camillo“ spielte Ancelotti einen Fußballer in den Reihen des Bürgermeisterteams. Die italienische Republik verlieh ihm verschiedene Orden und die bulgarische Universität zu Plovdiv den Ehrendoktor in Kommunikation und Sport. Inwieweit weitere Ehrungen folgen werden, hängt von den zukünftigen Erfolgen beim FC Bayern München ab.
In der ersten Bundesligasaison des italienischen Meistertrainers lief nicht immer alles so glatt wie zu Zeiten seiner Vorgänger. Bis zur Winterpause blieb der Shooting-Club der Saison, Red Bull Leipzig, den Bajuwaren dicht auf den Fersen. Dann aber, im Frühjahr 2017, zog der FC Bayern seinen Konkurrenten um den Titel davon. Ancelotti zahlte im Februar 2017 freiwillig eine Spende, weil er Hertha Fans beim 1:1 im Berliner Olympiastadion nach massiven Anfeindungen den Stinkefinger gezeigt hatte. Ende April 2017 stand vorzeitig fest, dass Bayern München zum 5. Mal in Folge und zum 27. Mal insgesamt Deutscher Meister wurde. Am 28. September 2017 wurde Ancelotti nach der 3:0-Niederlage gegen Paris Saint Germain (Champions League) jedoch entlassen.
„München ist eine neue Erfahrung für mich. Ich werde alles probieren, was es hier zu essen gibt. Aber es ist ja auch nicht weit nach Italien.“8
(Ancelotti im Interview, unmittelbar nach seinem Amtsantritt in München)
Andermatt, Martin
* 21. November 1961 in Baar, Schweiz
Bundesligatrainer SSV Ulm 1846 (31. März 1999 bis 19. September 2000)
Der im auf halber Strecke zwischen Zürich und Luzern liegenden Schweizer Städtchen Baar geborene Martin Andermatt ist von Beruf Grundschullehrer. Der eidgenössische Abwehrspieler stieg mit dem SSV Ulm 1846 im Jahr 1999 in die Bundesliga auf, um in der folgenden Saison wieder abzusteigen und dann das Traineramt des damaligen Zweitligisten Eintracht Frankfurt zu übernehmen. In Erinnerung geblieben ist: Am vierten Spieltag der Saison 1999/2000, der am 10. September 1999 stattfand, musste Trainer Martin Andermatt mit seinen Aufsteigern aus dem Schwäbischen zum Auswärtsspiel nach Rostock. Selbst die Spieler der „Spatzen“ staunten, als der Schweizer Trainer zu Beginn des Matchs gleich vier Stürmer aufbot. Da war also im Rostocker Ostseestadion „Offensive total“...
Erscheint lt. Verlag | 15.12.2017 |
---|---|
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Technik |
ISBN-10 | 3-7616-3272-X / 376163272X |
ISBN-13 | 978-3-7616-3272-7 / 9783761632727 |
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