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Praxiswissen Schweißtechnik (eBook)

Werkstoffe, Prozesse, Fertigung
eBook Download: PDF
2007 | 2.Aufl. 2006
XII, 654 Seiten
Vieweg & Teubner (Verlag)
978-3-8348-9192-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Praxiswissen Schweißtechnik - Hans J. Fahrenwaldt, Volkmar Schuler
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Schweißen ist nach wie vor das wichtigste Fügeverfahren. Neben der unübertroffenen Wirtschaftlichkeit erlaubt es konstruktive Ausführungen, die in hohem Maße die Bedürfnisse nach Flexibilität und Gewichtsoptimierung berücksichtigen. Dieses Buch stellt alle relevanten und modernen Verfahren der Schweißtechnik vor und gibt umfassende Informationen zur anforderungs- und anwendungsgerechten Gestaltung von Schweißkonstruktionen. Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen und ein Kapitel zur Qualitätssicherung geben wichtige Hinweise für die Praxis. Beispiele von Schweißnahtberechnungen sind enthalten. Im Anhang befinden sich zahlreiche Einstelltabellen und umfangreiche Angaben zu Normen.
Diese Auflage wurde normenkonform aktualisiert und die bildliche Darstellung qualitativ verbessert.

Prof. Dr.-Ing. Hans J. Fahrenwaldt, vorm. FH Reutlingen, ist heute als beratender Ingenieur tätig.
Prof. Dr.-Ing. Volkmar Schuler leitete an der FH Ulm das Schweißtechniklabor und lehrte die Gebiete Werkstoffkunde und Schweißtechnik. Er ist heute als beratender Ingenieur im Steinbeis-Transferzentrum an der Hochschule Ulm für Fügetechnik an Kunststoffen und Metallen tätig.

Prof. Dr.-Ing. Hans J. Fahrenwaldt, vorm. FH Reutlingen, ist heute als beratender Ingenieur tätig. Prof. Dr.-Ing. Volkmar Schuler leitete an der FH Ulm das Schweißtechniklabor und lehrte die Gebiete Werkstoffkunde und Schweißtechnik. Er ist heute als beratender Ingenieur im Steinbeis-Transferzentrum an der Hochschule Ulm für Fügetechnik an Kunststoffen und Metallen tätig.

Vorwort 6
1 Einleitung 14
2 Schmelzschweißprozesse 20
2.1 Gasschmelzschweißen (G/31*) 20
2.2 Metall-Lichtbogenschweißen (11) 30
2.3 Schutzgasschweißen (SG) 61
2.4 Gießschmelzschweißen (AS/71) 81
2.5 Elektronenstrahlschweißen (EB/51) 82
2.6 LASER-Schweißen (LA/52) 84
2.7 Elektroschlackeschweißen (RES/72) 94
3 Prozesse des Pressschweißens 96
3.1 Widerstandspressschweißen 96
3.2 Gaspressschweißen (GP/47) 106
3.3 Lichtbogenpressschweißen 106
3.4 Diffusionsschweißen (D/45) 110
3.5 Reibschweißen (FR/42) 112
3.6 Kaltpressschweißen (KP/48) 114
3.7 Sprengschweißen (S/441) 115
3.8 Ultraschallschweißen (US/41) 117
4 Löten 119
5 Metallkleben 126
6 Fügen durch Umformen 136
7 Kunststoffschweißen 141
8 Auftragschweißen und Thermisches Spritzen 150
8.1 Auftragschweißen (siehe auch Kapitel 14.6.3) 150
8.2 Thermisches Spritzen 156
8.3 Verfahren des Thermischen Spritzens 157
8.4 Wirtschaftlichkeit des Thermischen Spritzens als Beschichtungsverfahren 166
8.5 Beispiele wirtschaftlicher Einsätze und Anwendungen 167
9 Thermisches Trennen 172
10 Flammrichten 184
11 Werkstoffe und Schweißen 193
11.1 Stahl und Eisen 193
11.2 Nichteisenmetalle 218
12 Schweißnahtberechnung 238
13 Darstellung und Ausführung von Schweißverbindungen 315
14 Anforderungsgerechte Gestaltung von Schweißkonstruktionen 331
15 Anwendungsgerechte Gestaltung von Schweißkonstruktionen 394
16 Wirtschaftlichkeitsüberlegungen 484
17 Qualitätssicherung 490
18 Anhang 540
Sachwortverzeichnis 626

5 Metallkleben ,(S. 115-116)

Das Metallkleben kann definiert werden als Prozess zu Herstellung einer festen Verbindung von gleichen oder unterschiedlichen Metallen durch eine artfremde Substanz, die infolge einer chemischen Härtungsreaktion verfestigt wird und die Teile durch Oberflächenhaftung (Adhäsion) sowie zwischen- und innermolekulare Kräfte (Kohäsion) im Kleber miteinander verbindet. Wie in der Definition zum Ausdruck kommt, kann das Kleben zum Verbinden gleicher oder verschiedenartiger Metalle untereinander, aber auch zur Verbindung von Metallen mit anderen Werkstoffen, wie z. B. Kunststoffen oder Verbundwerkstoffen, verwendet werden. Es muss als Ergänzung der anderen Fügeverfahren angesehen werden und kann auch in Kombination mit diesen angewandt werden.

Gegenüber den anderen Fügeverfahren bietet das Kleben verschiedene Vorteile wie
– keine Schwächung des Materials,
– fast gleichmäßige Spannungsverteilung,
– großzügigere Toleranzanforderungen,
– glatte saubere Oberflächen,
– geringes Gewicht,
– Verbindungsmöglichkeiten für größere Flächen und verschiedenartige Werkstoffe,
– keine thermische Beeinflussung der Fügeteilwerkstoffe,
– Herstellung gas- und flüssigkeitsdichter Verbindungen,
– hohe Schwingungsdämpfung,
– korrosionsbeständig,
– verzugsarmes Fügen,
– hohe Schwingungsfestigkeit,
– Verbindung auch sehr dünner Fügeteile,
– Möglichkeit der Automatisierung.

Als Nachteile stehen diesen Vorteilen gegenüber
– aufwändigere Werkstückvorbereitung,
– begrenzte Festigkeit,
– schwierige Dimensionierung der Verbindung,
– hohe Fertigungszeiten,
– schwierige Prüfung der Verbindung,
– Festigkeitseinbußen durch Alterung,
– geringe Warmfestigkeit,
– klebgerechte Gestaltung des Bauteils erforderlich,
– schlechte Lösbarkeit,
– schwierige Instandsetzung,
– Arbeitsschutzprobleme.

Hauptanwendungsgebiet des Klebens ist derzeit noch der Flugzeugbau, wo im zivilen Bereich etwa 70 % der Verbindungen geklebt sind. Zunehmend wird das Kleben auch im Automobilbau (Karosseriemontage) und im Maschinenbau (z. B. Kleb-Schrumpf-Verbindungen von Naben) verwendet.

Häufig verwendet werden Kombinationen von Kleben und Widerstandspunktschweißen, Stanznieten und Durchsetzfügen. Grundlagen des Klebens Klebungen können als Werkstoffverbunde aufgefasst werden. Neben der Festigkeit der Werkstoffe der beteiligten Fügeteile bestimmt die Festigkeit des Klebstoffs und das Verhalten der Grenzschichten die Gesamtfestigkeit des Systems. Die Festigkeit des Klebstoffs wird von der Kohäsion bestimmt, also von den Bindungskräften im Molekül bzw. zwischen den Molekülen des als Klebstoff verwendeten Polymers. Sie ist kennzeichnend für den Klebstofftyp und nur in engen Grenzen nachträglich beeinflussbar.

Die Haftung zwischen den Fügeteilen und dem Klebstoff beruht auf der in den Grenzflächen wirksamen Adhäsion. Mit Adhäsion sollen intermolekulare Kräfte bezeichnet werden, die zwischen sich berührenden Oberflächen benachbarter Körper aus verschiedenen Materialien wirken. Dieser Kontakt ist dann am engsten, wenn ein Stoff im flüssigen Zustand vorliegt, so dass er sich der Form des anderen vollständig anpassen kann.

Zur Adhäsion sind verschiedene Theorien entwickelt worden. Der einfachste Fall ist die mechanische Adhäsion. Es handelt sich um den Formschluss an Oberflächenrauigkeiten (Hinterscheidungen oder Poren) eines Fügeteils. Dieser Formschluss kann makroskopisch ausgebildet sein, aber auch nur im molekularen Bereich auftreten. Die Theorie der spezifischen Adhäsion geht davon aus, dass beim Kontakt von Fügeteiloberfläche und Klebstoff der energieärmere Zustand vorliegt gegenüber den Energieinhalten der jeweiligen Oberflächen ohne Kontakt.

Damit stellt bei dieser thermodynamischen Betrachtung der gefügte Zustand den stabileren dar. Wasserstoffbrücken und Van-der-Waalsche Kräfte (Dipole) sind hierbei die wichtigsten Bindungen. Unterschieden wird dabei zwischen einem polaren und einem dispersen Anteil an der Adhäsion. Wichtig ist, dass der polare Anteil größer ist, da damit eine bessere Klebbarkeit des Werkstoffs gewährleistet ist. Kommt es darüber hinaus zu einer chemischen Reaktion zwischen den Molekülen des Fügeteils und denen des Klebstoffs, so liegt eine Chemiesorption vor.

Erscheint lt. Verlag 12.9.2007
Reihe/Serie Vieweg Praxiswissen
Vieweg Praxiswissen
Co-Autor Jürgen Twrdek, Herbert Wittel
Zusatzinfo XII, 654 S. 555 Abb.
Verlagsort Wiesbaden
Sprache deutsch
Themenwelt Technik Maschinenbau
Schlagworte Auftragschweißen • Betriebsfestigkeitsnachweis • Bördelnaht • Brennschneiden • Dauerfestigkeitsnachweis • Decklage • Eigenspannungen • FKM • Flammrichten • Fugenform • geschweißter Rohranschluss • Gestaltung von Schweißkonstruktionen • Kehlnaht • Laserschweißen • Löten
ISBN-10 3-8348-9192-4 / 3834891924
ISBN-13 978-3-8348-9192-1 / 9783834891921
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