Phänomen Toyota (eBook)
XXIV, 451 Seiten
Springer Berlin (Verlag)
978-3-540-29848-9 (ISBN)
Im Jahre 1936 baute TOYOTA sein erstes Auto. 2004 war Toyota mit einem Börsenwert von ca. 120 Milliarden Dollar das höchst bewertete Automobilunternehmen der Welt - dies entspricht dem Wert der gesamten deutschen Automobilindustrie (BMW, DaimlerChrysler, Porsche, Volkswagen) - mit der höchsten Produktivität und dem höchsten Gewinn. TOYOTA wird in zahlreichen Reports als die 'most admired company' aufgeführt. Diese beispiellose Entwicklung wirft Fragen auf: Warum ist TOYOTA so erfolgreich? Was macht TOYOTA anders als andere Automobilunternehmen? Der Autor, selbst viele Jahre in der Automobilindustrie tätig, argumentiert überzeugend, dass der Erfolg von TOYOTA in der Unternehmenskultur begründet ist. Eine konsequente Beachtung ethischer Normen, die man hierzulande als preußische Tugenden bezeichnen würde, ist Schlüssel zum phänomenalen Erfolg TOYOTAs. Ein 'Muss' für jeden Automanager und für alle, die sich für die Erfolgsmechanismen in dieser Industrie interessieren.
Prolog 8
Inhaltsverzeichnis 18
1 Einführung 25
1.1 Toyota-City 26
1.2 Die Entstehung der Toyota Motors Industry Co. (TMC) 29
1.3 Was den Leser erwartet 30
2 TOYOTA – ein Überblick 35
2.1 TOYOTA Heute 35
2.2 Produktion 39
2.3 Absatz und Vertrieb 44
2.4 TOYOTAS Unternehmensführung und Corporate Governance 47
2.5 Zukunftsplanungen TOYOTAS 50
2.6 Fazit 58
3 Unternehmenskultur im Werden: Die „Propheten“ 61
3.1 Die Gründerfamilie Toyoda: Die Legende lebt 63
3.2 Macht und Einfluss der Familie Toyoda: Die Habsburger Mikawas 65
3.3 Die Konzernführer TOYOTAS : Die glorreichen Zehn! 67
3.4 Der Geist der Nachkriegsgeneration 71
3.5 Zusammenfassung: Das Vermächtnis der Altvorderen! 122
4 Phänomen TOYOTA: Erfolgsfaktor Ethik 125
4.1 Theoretische Grundlagen: Protestantische Ethik und preußische Tugenden 128
4.2 Protestantische Ethik und Wirtschaft 130
4.3 TOYOTAS Unternehmensethik: Kernpunkte 150
4.4 Die Gesetzestafeln 158
5 Gelebte Unternehmensethik 173
5.1 Mut zu Visionen 175
5.2 Langer Atem und Geduld 181
5.3 Langfristige Zielorientierung und klare Planungssystematik 183
5.4 Kontinuität und Fortschritt 191
5.5 Das Unmögliche wagen 194
5.6 Auf die eigene Kraft vertrauen 200
5.7 Vermeidung von Abhängigkeiten 229
5.8 Kaizen: Das Bessere ist der Feind des Guten 235
5.9 Preußische Personalführung: The TOYOTA Way! 239
5.10 König Kunde 264
5.11 Kiichiros Gesetz: Zusammenwachsen mit den Zulieferern 266
5.12 Achtung vor fremden Kulturen und Gesellschaftsformen (Weltbürgertum) 282
6 Das TOYOTA-Produktionssystem: Zauberkasten des Erfolgs 285
6.1 Das TPS – Ein Kind der Zeitläufte 285
6.2 Just-in-Time 300
6.3 Vermeidung von Verschwendung (= Muda) 302
6.4 Kontinuierlicher Produktionsprozess 306
6.5 Pull-Systeme – Vermeidung von Überproduktion 313
6.6 Heijunka–Produktionsnivellierung 322
6.7 Jidoka – Hohe Qualität bereits im ersten Anlauf 336
7 Das Erfolgsgeheimnis von TOYOTA: Preußen lebt! 343
8 Gigant ohne Schwächen? 351
8.1 Grundsätzliche Überlegungen 351
8.2 Stimmen aus der Wissenschaft 355
8.3 Erfahrungsberichte von TOYOTA Mitarbeitern 357
8.4 Qualitätsprobleme als Preis des Wachstums 372
8.5 Innovationen mit Vorsicht 374
8.6 Hausbau auf weichem Untergrund 375
9 TOYOTA im 21. Jahrhundert: Die Verkündigung 377
9.1 Die Botschaften 379
9.2 Überlegungen zu Ethik und Wirtschaft im 21. Jahrhundert 382
10 TOYOTAS Lehren für die Automobilindustrie 397
10.1 Kundenorientierung: Hohe Qualität zu niedrigen Kosten 400
10.2 Klumpenrisiken vermeiden 403
11 TOYOTA: Vorbild für die deutschen Autohersteller ? 407
11.1 Ethik in der deutschen Industriegesellschaft 407
11.2 Stärken und Schwächen der deutschen Automobilindustrie 414
11.3 Überlegungen zur Therapie: Die Medizin 423
12 Epilog 431
Anhang 437
Anhang 1: Meilensteine in der Unternehmensgeschichte 437
Anhang 2: TOYOTA-Werke in Japan 441
Anhang 3: TOYOTA-Werke weltweit 442
Anhang 4: Sonstige TOYOTA-Automobilaktivitäten weltweit 447
Anhang 5: TOYOTA Modellpalette 2005 450
Anhang 6: Modelle und Vertriebskanäle in Japan 451
Anhang 7: Vorstand TOYOTA (Stand 23. Juni 2005) 453
Anhang 8: TOYOTA im Überblick (Originaltext) 455
Abbildungsverzeichnis 459
Tabellenverzeichnis 461
Abkürzungsverzeichnis 463
Literaturverzeichnis 465
Autor 475
9 TOYOTA im 21. Jahrhundert: Die Verkündigung (S. 353-354)
„Nationalökonomisch dilettantischer Moralismus ist ebenso abschreckend wie moralisch abgestumpfter Ökonomismus." Wilhelm Röpke
Die TV-Gesprächsrunden des berühmten „Literarischen Quartetts" wurden von Marcel Reich-Ranicki jeweils mit dem Brecht-Zitat140 beendet: "Und so sehen wir betroffen / Den Vorhang zu und alle Fragen offen."
So soll dieses Buch nicht enden!
Der Autor möchte den Leser nicht ratlos zurücklassen. So wie Prof. Wilhelm Bauer, zur Gründungszeit Vorsitzender des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Lage in Deutschland, am Schluss jedes Konjunkturvortrages die jungen Assistenten stets zu fragen pflegte: „Was lehrt uns das?" sollen zwei Fragen den Abschluss des Buches bilden:
1. Welche Botschaften hält TOYOTA für Wirtschaft und Gesellschaft zu Beginn des 21. Jahrhunderts bereit? Sind seine ethischen Grundeinstellungen überhaupt noch zeitgemäß in einer Industriegesellschaft mit erodierender Werteorientierung?
2. Was kann die Automobilindustrie von TOYOTA lernen?
3. Was müssen die deutschen Automobilhersteller tun, wollen sie ihre Weltmarktposition gegen TOYOTA und die anderen asiatischen Hersteller erfolgreich verteidigen und vorhandene Defizite beseitigen? Sind sie dazu überhaupt in der Lage?
Zugegeben, diese Fragestellungen drehen sich zum Teil sehr stark um kulturphilosophische Aspekte, ob beispielsweise die sog. moderne Industriegesellschaft schöner, besser, heiler werden würde, wenn manche der ethischen Leitlinien, wie sie der Leser bei TOYOTA vorgefunden hat, globale Verbreitung finden würden? Auch religiöse Aspekte scheinen auf, nämlich die Frage, wie man ein vollkommener, besserer Mensch werden könnte?
All dies ist jedoch nicht Thema des Buches. Diese Fragen sind nur insofern beachtlich, als sie allgemeingültig sind und damit auch für die Automobilindustrie gelten. Bei all diesen Fragen wäre der Autor überfordert, wollte er eine substantielle Antwort geben. Er möchte sich daher hier am Schluss des Buches auf eher handfeste ökonomische Überlegungen beschränken, nämlich die Frage, ob die Befolgung des TOYOTA-Weges dem Rest der Weltautomobilindustrie, vor allem auch den deutschen Herstellern, bessere Chancen einräumt, um in Zukunft wieder an den alten Glanz früherer Tage anzuknüpfen.
Die Antworten sind – typisch für Ökonomen – offen und unbestimmt: Das kann so sein, muss aber nicht so sein. Es wäre vermessen zu sagen, „an TOYOTAS Wesen werde die Welt genesen". Bestimmte ethische Einstellungen sind eine notwendige, aber keine hinreichende Bedingung für erfolgreiches Wirtschaften im 21. Jahrhundert. Protestantische Ethik und Preußische Tugenden schaffen gute Voraussetzungen, erhöhen möglicherweise sogar die Wahrscheinlichkeiten, stellen in jedem Fall die notwendigen Rahmenbedingungen dar, dass eine Gesellschaft, ein Unternehmen, ein Ingenieur oder Kaufmann etc. erfolgreich wirtschaften und arbeiten kann. Aber sie sind eben nur Rahmenbedingungen, sie sind keine Garantie! Anders gewendet: Ein ethisch geprägtes Unternehmensumfeld bzw. eine bestimmte Unternehmenskultur sind gute Voraussetzungen, dass beispielsweise ein genialer Ingenieur ein revolutionäres neues Antriebskonzept entwickelt und das Unternehmen damit sehr erfolgreich macht. Nur: Ethik alleine genügt nicht, es bedarf eben auch des Genies.
Erscheint lt. Verlag | 31.7.2006 |
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Zusatzinfo | XXIV, 451 S. 43 Abb. |
Verlagsort | Berlin |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Technik ► Fahrzeugbau / Schiffbau |
Wirtschaft ► Betriebswirtschaft / Management ► Unternehmensführung / Management | |
Schlagworte | Automobil • Automobilindustrie • Entwicklung • Erfolg • Ethik • Preußische Tugenden • Produktivität • Toyota • Unternehmensethik • Unternehmenskultur • Weltautomobilindustrie |
ISBN-10 | 3-540-29848-7 / 3540298487 |
ISBN-13 | 978-3-540-29848-9 / 9783540298489 |
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