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Mit der Diagnose "chronisch psychisch krank" ins Pflegeheim?

Eine Untersuchung der Situation in Berlin
Buch | Softcover
469 Seiten
2007 | 1., Aufl.
Mabuse (Verlag)
978-3-938304-73-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Mit der Diagnose "chronisch psychisch krank" ins Pflegeheim? - Rubina Vock, Manfred Zaumseil, Ralf B Zimmermann, Sebastian Manderla
CHF 54,60 inkl. MwSt
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Wie kommen psychisch kranke Menschen in Pflegeheime? Hat nicht Berlin eine relativ gut ausgebaute ambulante psychosoziale Versorgung, die den weitaus meisten Betroffenen ein Leben in der Gemeinde bieten könnte? Leider sieht es so aus, dass dort inzwischen weniger psychisch kranke Menschen betreut werden als in (Pflege-)Heimen. Ob jemand in ein Heim gelangt, wird meist über die Köpfe der psychisch erkrankten Menschen hinweg entschieden und ist abhängig von Umständen, die eher mit Problemen des Versorgungssystems als mit den Betreuten selber zu tun haben. Die getroffenen Entscheidungen werden im Regelfall nie wieder überprüft - erst recht nicht extern oder unabhängig. Heimunterbringung bedeutet Zuteilung dürftiger Lebenschancen (oft dauerhaftes Leben im Mehrbettzimmer, geringe Betreuungsdichte) unter Bedingungen institutioneller Reglementierung (häufig Kontrolle des Ausgangs, Zuteilung von Taschengeld und Zigaretten etc.).
Es gibt keinen fachlichen Grund für ein Leben unter solchen Bedingungen. Einige Betroffene begehren auf. Andere reduzieren hingegen ihre Ansprüche und das, was sie sich zutrauen, so weit, dass sie die Bedingungen hinnehmen und unter Umständen Ängste vor jeglicher Veränderung entwickeln.
Die gegenwärtige Vermehrung von Heimplätzen für psychisch Kranke erzeugt einen Belegungssog, der unangemessene Entscheidungen begünstigt. Dies darf nicht der Steuerung durch den Markt überlassen werden. Wie kommen psychisch kranke Menschen in Pflegeheime? Hat nicht Berlin eine relativ gut ausgebaute ambulante psychosoziale Versorgung, die den weitaus meisten Betroffenen ein Leben in der Gemeinde bieten könnte? Leider sieht es so aus, dass dort inzwischen weniger psychisch kranke Menschen betreut werden als in (Pflege-)Heimen. Ob jemand in ein Heim gelangt, wird meist über die Köpfe der psychisch erkrankten Menschen hinweg entschieden und ist abhängig von Umständen, die eher mit Problemen des Versorgungssystems als mit den Betreuten selber zu tun haben.
Die getroffenen Entscheidungen werden im Regelfall nie wieder überprüft - erst recht nicht extern oder unabhängig. Heimunterbringung bedeutet Zuteilung dürftiger Lebenschancen (oft dauerhaftes Leben im Mehrbettzimmer, geringe Betreuungsdichte) unter Bedingungen institutioneller Reglementierung (häufig Kontrolle des Ausgangs, Zuteilung von Taschengeld und Zigaretten etc.).
Es gibt keinen fachlichen Grund für ein Leben unter solchen Bedingungen. Einige Betroffene begehren auf. Andere reduzieren hingegen ihre Ansprüche und das, was sie sich zutrauen, so weit, dass sie die Bedingungen hinnehmen und unter Umständen Ängste vor jeglicher Veränderung entwickeln.

Manfred Zaumseil, Freie Universität Berlin, Fakultät für Psychologie, Abt. Klinische Psychologie und Gemeindepsychologie. Seine Arbeitsschwerpunkte sind: Kultur und Gesundheit und Krankheit, Gemeindepsychologie, chronische psychische Erkrankungen

Erscheint lt. Verlag 9.7.2007
Sprache deutsch
Maße 148 x 210 mm
Gewicht 615 g
Einbandart Paperback
Themenwelt Medizin / Pharmazie Pflege Altenpflege
Sozialwissenschaften Pädagogik Sozialpädagogik
Schlagworte Berlin • Pflegeheim • Psychiatrie • Psychische Erkrankung
ISBN-10 3-938304-73-1 / 3938304731
ISBN-13 978-3-938304-73-0 / 9783938304730
Zustand Neuware
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