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Die akademische Hintertreppe - Claus Leggewie, Elke Mühlleitner

Die akademische Hintertreppe

Kleines Lexikon des wissenschaftlichen Kommunizierens
Buch | Hardcover
295 Seiten
2007
Campus (Verlag)
978-3-593-38153-4 (ISBN)
CHF 30,80 inkl. MwSt
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Ein unterhaltsamer Wegweiser durch den Wissenschaftsbetrieb

Wissenschaft ist Teamwork, Kommunikation dabei das A und O. Ob Tagung oder Vorlesung, Fußnote oder Drittmittelantrag, ob Klatsch, "Vorsingen" oder Zettelkasten - alles gehört zum akademischen Alltag und wird hier mit einem Schuss Selbstironie vorgestellt: von A bis Z.
Auf Tagungen diskutieren und streiten die Wissenschaftler, in langwierigen Bewerbungsverfahren müssen sie ausgefeilte Vorträge präsentieren, was ironisch als Vorsingen bezeichnet wird. Grenzenlose Kommunikation ermöglichen die neuen Medien. Ihre Formen - von der E-Mail bis zum Internetforum - haben den Wissenschaftsbetrieb gründlich verändert. Auch der Klatsch findet nicht mehr nur auf den Fluren der Institute statt: Wer bewirbt sich gerade wo,wer kann nichtmit wem? In Gremiensitzungen wird um Stellen und Gelder gestritten. So gibt es in der akademischen Welt viele für Außenstehende skurril anmutende Kommunikationsrituale.Rund 150 Kurzessays stellen die wichtigsten von ihnen vor: ein Buch für Wissenschaftler (oder solche, die es werden wollen) und für alle, die hinter die Fassade blicken möchten.

Claus Leggewie ist Professor für Politikwissenschaft und Direktor des Kulturwissenschaftlichen Instituts (KWI) in Essen. Elke Mühlleitner ist Psychologin und Sozialwissenschaftlerin und arbeitet als freie Autorin im Bereich der Wissenschaftsgeschichte.

Inhalt

Vorwort - Seite 9

Abstract · Akkreditierung · Archiv · Argument · Auflage · Aufsatz · Begehung · Beobachtung · Berufungs verfahren · Beweis · Bias · Bibliographie · Bibliothek · Bild · Briefwechsel · Buch · Call for Papers · Campus ·Cluster · Code · Copyright · Curriculum vitae · Cyber -science · Danksagung · Daten · Demokratie · Dia vor trag · Dissertation · Drittmittelantrag · Du oder Sie? · E-Learning · Elfenbeinturm · Eliteuni · E-Mail · Englisch · Enzyklopädie · Epi(dia)skop · Erratum · Essay · Ethikkodex, wissenschaftlicher · Evaluation · Exkurs · Exkursion · Expedition · Experiment · Expertise · Exposé · Exzerpt · Fachblogs · Fakultät/Fachbereich · Fälschung · Feedback · Feldforschung · Fernsehprofessor · Festschrift · Forschung&Lehre · Freisemester · Fröhliche Wissenschaft · Fußnote · Gastvortrag · Geisteswissenschaften · Gender · Gerücht · Google-Copy-Paste · Graue Literatur · Gutachten · Habilitation · Hagen · Handapparat · Handout · Hearing · Hiwi · Hochschulreform · Homepage · Hörer aller Fakultäten · Hypothese · i.e. (u.a.) · Impulsreferat · Institut · Interaktivität · Interdisziplinarität · Internationalisierung · Irrtum · Jargon · Juniorprofessor · Kanon · Kausalität · Keynote · Klassiker · Klatsch · Kollaboration · Kollegium · Kommentar · Konferenz · Kontroverse · Kopie · Kritik · Kulturen, zwei, drei, viele · Labor · Laudatio · Lesbarkeit · Lesen · Markt, mehr! · Medienkompetenz · Meinung, herrschende/abweichende · Meritokratie · Methode · Miszelle · Mittel bau · Modell · Moderation · Modul · Nachruf · News letter · Noten · Nützlichkeit · Objektivität · Open Access · Originalität · Overhead-Projektor · Panel · Para dig ma · Patent · Peers · Plagiat · Populärwissenschaft · Powerpoint · Präsentation · Preisträger · ProfessorIn · Propädeutikum · Prüfung · Publikationsliste · Quantifizierung · Ranking · Reader · Referat · Regelabsage · Replik · Rezension · Ruf · Sammelband · Schreiben, wissenschaftliches · Sekretärin · Selbstverwaltung, akademische · Seminar · Sitzungsprotokoll · Sprechstunde · Statistik · Stifter · Stimme · Syllabus · Tafelbild · Tagebuch · Tagungsleiter · Talar · Teamwork · Thesenpapier · Titelei · Universität · University Press · Verlag · Vierfeldertafel · Vorgespräch · Vorlesung · Vorsingen · Vortrag · Vorwort · Wahrheit · Wikipedia · Wissenschaft als Beruf · Wissenschaft als Kommunikation · Xeroxing · Zeitschrift · Zettelkasten · Zitat · Zunft

Nachwort - Seite 288

Auf der Hintertreppe zum Wissenschaftsbetrieb
"In kurzen wohlinformierten Einträgen geht das Lexikon auf die Besonderheiten des 'wissenschaftlichen Kommunizierens' ein - mit einem Augenzwinkern, das Out- wie Insidern ein Lächeln abnötigen wird." (Frankfurter Rundschau, 18.12.2007)

Wie man Eliten erklärt
"Ein kluger, oft spielerischer Leitfaden für Laien und für Leidtragende wie Eltern und Partner von Akademikern, die wissen wollen, wie es sich lebt im Elfenbeinturm." (Der Spiegel, 22.12.2007)

Das "Kleine Lexikon des wissenschaftlichen Kommunizierens" zählt zu den wenigen Lexika, die von A-Z zu lesen lohnt - weil es unzeitgemäß in jedem Wortsinn ist.
- Jochen Hörisch - (Soziologische Revue, 01.10.2010)

Begehung
"Wir werden gerade begangen", raunt die Institutsleiterin dem Kollegen auf dem Gang zu, und damit spricht sie einen jener seltsamen Begriffe aus, den außerhalb der Universität niemand versteht. Begehungen kennt man höchstens von Baustellen, wenn die Sicherheit der Arbeitnehmer inspiziert wird. Die Institutsleiterin hat anderen Besuch im Hause - und heikle Kommunikation vor sich: Ihr Sonderforschungsbereich wird von einer Schar hochrangiger Kollegen unter der Regie der Deutschen Forschungsgemeinschaft besucht, die am Ende des zweiten Tages das Urteil fällen: förderungswürdig oder nicht. Bei solchen Gelegenheiten regredieren sogar Weltstars zu ängstlichen Schülern mit Aufregungsflecken am Hals. In eilends aufgeräumten, mit Postern dekorierten Projekträumen werden die Gutachter mit Mineralwasser und Kekssortimenten versorgt, und man beantwortet ihre Fragen ausgesucht zuvorkommend. Die Prozedur, die einem strengen Zeitregime unterworfen ist, wird oft mehrfach geprobt. Selbst ärgste Rivalen bekommen ein Dauergrinsen geschenkt, der Uni-Präsident ist aufgekratzt wie noch nie. Hinter dieser Prüfung für Fortgeschrittene steht offenbar die Idee, Qualität und Erfolgsaussicht eines wissenschaftlichen Vorhabens seien am besten durch Augenschein zu beurteilen; face to face könne man am besten erkennen, ob sich die Mitglieder der Forschergruppe tatsächlich kennen und schätzen, wie es hic et nunc um den Geist des Teams bestellt sei, das sich monatelang in Antragsprosa geübt hat, wie stark die Universitätsleitung ein Vorhaben unterstütze und welchen Eindruck Doktorandinnen und Post-Docs vermitteln. Mancher Gutachter nutzt die asymmetrische Situation für eine Demonstration seiner Macht - was sich freilich rächen könnte: Schon bald wird der gepiesackte Kollege ihn selbst begehen.

Illustrationen Hans Werner Poschauko
Zusatzinfo 13 s/w Collagen
Sprache deutsch
Maße 110 x 186 mm
Gewicht 365 g
Einbandart gebunden
Themenwelt Sozialwissenschaften Kommunikation / Medien Allgemeines / Lexika
Schlagworte Forschung • Hardcover, Softcover / Medien, Kommunikation/Allgemeines, Lexika • HC/Medien, Kommunikation/Allgemeines, Lexika • Hochschule • Kommunikation • Lexikon • Universität • Universitätsbetrieb • Wissenschaft • Wissenschaftssprache
ISBN-10 3-593-38153-2 / 3593381532
ISBN-13 978-3-593-38153-4 / 9783593381534
Zustand Neuware
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