Nicht aus der Schweiz? Besuchen Sie lehmanns.de
Das Asylgrundrecht bei staatlicher und frauenspezifischer Verfolgung. - Frank Moll

Das Asylgrundrecht bei staatlicher und frauenspezifischer Verfolgung.

Mit Hinweisen zu § 60 Abs. 1 AufenthG und unter Berücksichtigung erlittener Traumatisierung.

(Autor)

Buch | Softcover
185 Seiten
2007
Duncker & Humblot (Verlag)
978-3-428-12390-2 (ISBN)
CHF 125,85 inkl. MwSt
  • Keine Verlagsinformationen verfügbar
  • Artikel merken
Asylrelevant ist die vom Staat ausgehende oder ihm zurechenbare Verfolgung. Bei der Beurteilung der Verfolgungsgefahr ist der Staat der Staatsangehörigkeit des Asylsuchenden in den Blick zu nehmen; bei Staatenlosen das Land des gewöhnlichen Aufenthalts. Sprachanalysen geben Auskunft über das Herkunftsland oder -gebiet des Asylsuchenden. Für die Feststellung der Staatsangehörigkeit haben sie indizielle Bedeutung. Abschiebungsrechtlich erheblich i. S. d.
60 Abs. 1 AufenthG ist die nicht staatliche Verfolgung auch dann, wenn sie dem Staat nicht zuzurechnen ist, sofern der Staat und die Gleichgestellten schutzunfähig oder -unwillig sind. Im Übrigen trat im Verhältnis zu der unter
51 Abs. 1 AuslG geltenden Rechtslage keine Änderung ein. Frauenspezifische Verfolgungsmaßnahmen sind auf die Zugehörigkeit zur sozialen Gruppe der Frauen und das unveräußerliche Merkmal, weiblichen Geschlechts zu sein, bezogen. Genitalbeschneidungen und Ehrenmorde sind von asylrelevanter Schwere, nicht der Schleierzwang. Die Genitalbeschneidung hat wegen des Verlustes, ein selbstbestimmtes Sexualleben mit unversehrten Geschlechtsorganen zu führen, ausgrenzenden Charakter. Gegenstand klinischer Gutachten ist die Feststellung, ob eine Krankheit vorliegt. Bei aussagepsychologischen Gutachten geht es um die Klärung der Erlebnisfundiertheit einer Aussage. Traumatisierungen können zu Erinnerungsstörungen führen und das Aussageverhalten beeinflussen. Sind viele Asylsuchende aus einem Land an der PTBS erkrankt und bestehen dort keine Behandlungsmöglichkeiten oder sind sie nicht finanzierbar, liegt eine allgemeine Gefahr i. S. d.
60 Abs. 7 Satz 2 AufenthG vor. Gibt es keinen generellen Abschiebestopp (
60a Abs. 1 AufenthG), bietet die Duldungszusicherung bei extremen Gefahren einen ausreichenden Abschiebungsschutz.

Inhaltsübersicht: Einleitung - § 1: Staat und Verfolgung: Staatlichkeit der Verfolgung - Staatliche Ordnung - Organe staatlicher Verfolgung - Mittelbar staatliche Verfolgung - Bezugsstaat - Inländische Fluchtalternative - Ergebnis - § 2: Frauenspezifische Verfolgung: Genitalbeschneidung - Gewalt und Mord im Namen der Ehre - Frauenspezifische Verhaltensanforderungen - Ergebnis - § 3: Abschiebungsverbot nach § 60 Abs. 1 AufenthG: Neuregelungen - Anerkennungsrichtlinie und Asylgrundrecht - § 4: Traumatisierte Flüchtlinge im Asylverfahren: Die Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) - Medizinische und psychologische Zeugnisse - Aussagepsychologische Gutachten - Krankheitsbedingter Abschiebungsschutz - Ergebnis - § 5: Ergebnis der Untersuchung - Literaturverzeichnis - Sachwortverzeichnis

Erscheint lt. Verlag 10.5.2007
Reihe/Serie Schriften zum Öffentlichen Recht ; 1058
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Maße 157 x 233 mm
Gewicht 255 g
Themenwelt Recht / Steuern Öffentliches Recht Verfassungsrecht
Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung Politische Systeme
Schlagworte Asylrecht • Asylrecht (AsylR) • Genitalbeschneidung • Qualifikationsrichtlinie • Traumatisierung • Verfolgung
ISBN-10 3-428-12390-5 / 3428123905
ISBN-13 978-3-428-12390-2 / 9783428123902
Zustand Neuware
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
Mehr entdecken
aus dem Bereich