Willkommen im falschen Film (eBook)
256 Seiten
Plassen Verlag
978-3-68932-025-6 (ISBN)
Andreas Hock ist Journalist, Autor und Podcaster. In seinen Büchern mit einer Gesamtauflage von inzwischen rund 800.000 Exemplaren behandelt er auch kritische Themen mit viel Ironie und einem Augenzwinkern.
Andreas Hock ist Journalist, Autor und Podcaster. In seinen Büchern mit einer Gesamtauflage von inzwischen rund 800.000 Exemplaren behandelt er auch kritische Themen mit viel Ironie und einem Augenzwinkern. Monika Gruber ist eine von Deutschlands erfolgreichsten Kabarettistinnen, dazu Schauspielerin und Autorin. Mit ihrem scharfzüngigen Humor füllt sie Arenen, begeistert im TV und landet mit ihren Büchern regelmäßig auf den Bestsellerlisten.
Vorwort
Vor nunmehr fünf Jahren begannen wir die Arbeit an unserem ersten gemeinsamen Buch, während der wir thematisch gewissermaßen in die Coronapandemie hineinschlitterten, die wir denn auch in „Und erlöse uns von den Blöden“ ausgiebig behandelten. Nun wollen wir nicht klugscheißen, aber viele unserer Befürchtungen von damals haben sich leider mehr als bewahrheitet: Nach all dem, was man heute weiß, wurden in diesen schicksalhaften Jahren 2020 bis 2022 nicht nur epochale handwerkliche Fehler gemacht, bewusste Falschinformationen verbreitet, Steuergelder in Milliardenhöhe verpulvert, Senioren isoliert, Kinder traumatisiert, Existenzen vernichtet und eine ganze Gesellschaft aufgrund eines handelsüblichen Erkältungsvirus gespaltet. Auch die Blödheit vieler Mitmenschen erreichte nicht zuletzt aufgrund vieler seinerzeit getroffener Maßnahmen ungeahnte Ausmaße, von denen man vor Corona nicht mal zu albträumen wagte. Wer nun aber dachte, in der Post-Covid-Ära würde sich alles wieder einrenken, wurde leider eines Schlechteren belehrt.
Die Ampel, die seit dem 8. Dezember 2021 durch unser Land irrlichtert und nach breitester Mehrheitsmeinung die schlechteste Bundesregierung aller Zeiten verkörpert, hat alles noch viel schlimmer gemacht. Die einzige Leistung, die man dieser Koalition der Trübsinnigen objektiv problemlos zuschreiben kann, sind Zustimmungswerte von null Prozent und ein Bundeskanzler, der im Beliebtheitsranking regelmäßig hinter Tino Chrupalla landet. Die erste Zeit des rot-gelb-grünen Vorsichhindilettierens versuchte man sich dahingehend zu beruhigen, selbst noch so groteske politische Fehlentscheidungen einigermaßen wegstecken zu können, weil nach spätestens vier Jahren alles überstanden wäre und die Reparaturarbeiten beginnen könnten. In diesem Fall aber hat Olaf Scholz, der Kanzlerdarsteller mit der Strahlkraft eines Regenponchos und der Führungsstärke eines Einsiedlerkrebses, mitsamt seinen Kabinettskollegen so viel kaputt gemacht, dass vermutlich selbst Bruce Wayne, Superman und Robocop zusammen nicht mehr viel zu retten imstande wären, würde sie Friedrich Merz in seine Ministerriege berufen. Was aber natürlich nicht heißt, dass er es nicht wenigstens versuchen sollte: Noch mieser als Scholz und seine Rumpeltruppe nämlich kann man es kaum machen, was zugleich eine Chance für christdemokratische Nachwuchstalente wie Silvia Breher, Andreas Jung, Yvonne Magwas oder Daniel Caspary darstellt. Wenn Sie von den genannten Namen keinen je gehört haben, müssen Sie sich nicht grämen – dann geht es Ihnen wie uns. Aber wir haben den CDU-Bundesvorstand gegoogelt und unter anderem diese Leute darin gefunden, was eine große künftige Karriere eben nicht ausschließt. Vor einem Minister Philipp Amthor möge uns der alte Fritz allerdings bitteschön trotzdem bewahren.
Aber wir schweifen ab: In den letzten Jahren hat sich in unserem ohnehin tief zerrütteten und verunsicherten Land neben einem gewissen Grundmangel an Hausverstand (wie die Österreicher den „gesunden Menschenverstand“ so passender- wie liebenswerterweise bezeichnen) auch noch eine – wie wir finden – recht gefährliche ideologische Anschauung verbreitet. Und die hat fatalerweise etwa dazu geführt, dass man sich inzwischen zwar sein Geschlecht selbst aussuchen darf, nicht aber seine Heizung. Dazu, dass unter dem Euphemismus einer „Willkommenskultur“ ein wahlloser Zuzug an angeblich hilfesuchenden Menschen erfolgt, deren eigentliche Absichten sich spätestens dann erschließen, wenn sie mit einem Messer auf uns Ungläubige losgehen, in Gruppen Frauen belästigen oder Bars in Nordrhein-Westfalen in die Luft sprengen. Dazu, dass man leichter einen deutschen Pass und Cannabis bekommt als eine Baugenehmigung für eine Gartenhütte. Oder dazu, dass große Konzerne aufgrund einer beispiellosen Aneinanderreihung wirtschaftspolitischer Fehlentscheidungen massenhaft abwandern, wir beim Wachstum vermutlich irgendwo zwischen Simbabwe und Papua-Neuguinea liegen und der Standort Deutschland inzwischen laut einer aktuellen Ifo-Umfrage gerade einmal so attraktiv ist wie das frühere EU-Sorgenkind Portugal.
Das gesamte Land schrumpft sich gerade intellektuell, sicherheitspolitisch und ökonomisch auf Olaf-Scholz-Maße zusammen und daher muss man kein besonders pessimistischer Zeitgenosse sein, um düster in die Zukunft zu blicken. Während andere große Wirtschaftsnationen uns gerade vormachen, wie man mit Schlüsselindustrien und ihren Arbeitsplätzen umgehen sollte, setzen wir alles auf unausgereifte Wärmepumpen, die massive Verteuerung unserer Energie und das Lastenfahrrad als Fortbewegungsmittel der Zukunft. In dem Zeitraum, in dem China 120 neue Flughäfen baut, ist bei uns jedenfalls noch nicht einmal das Planfeststellungsverfahren beendet.
Um also nicht einer tiefgreifenden Depression oder sehr starken Alkoholika anheimzufallen oder mit einer Auswanderung zu liebäugeln, bleibt beinahe nur noch, sich über diesen ganzen Irrsinn lustig zu machen – obwohl das in diesen Zeiten selbst für hartgesottene Humoristen nicht ganz einfach ist: Bei vielem, was in den vergangenen Jahren passieren konnte, war selbst uns nicht auf den ersten Blick klar, ob wir gerade eine ernst gemeinte Verlautbarung aus der Bundespressekonferenz gelesen haben oder aus Versehen auf die Website der Titanic oder des Postillon geraten sind. Nichtsdestotrotz haben wir uns zum zweiten Mal zusammen an den Schreibtisch gesetzt und all die Dinge notiert, die uns in den vergangenen Jahren besonders absurd erschienen. Depressiv sind wir zum Glück dabei nicht geworden und die Auswanderung ist erst einmal auf Eis gelegt, weil woanders das Schwarzbrot nicht schmeckt, das Bier zu teuer ist und man sich zwar sein Zuhause, nicht aber seine Heimat aussuchen kann.
So entstand „Willkommen im falschen Film“, das Ihnen hier in einer um zwei Bonuskapitel angereicherten und komplett überarbeiteten Neuauflage vorliegt. Dies haben wir zum einen deshalb gemacht, weil selbst in diesen (hoffentlich) letzten Tagen der Ampel noch Dinge vor sich gehen, die dringend einer augenzwinkernden Aufarbeitung bedürfen – selbst wenn inzwischen Christian Lindner auf der Suche nach seinem letzten verbliebenen Rückenwirbel fündig geworden sein sollte, die K-Frage in der Union entschieden ist und wenigstens Ricarda Lang ihre Partei und damit ein Stück weit auch das Land von ihrer Kompetenz erlöst hat. Und zweitens erscheint dieses Buch nochmals neu, weil wir gewissermaßen selbst Opfer unserer eigenen Bestandsaufnahme geworden sind, unsere Diskussionskultur habe aufgrund der gegenwärtigen Polarisierung stark an Niveau und Anstand verloren. Und das kam so:
In einem der folgenden Kapitel behandeln wir die – wie wir fanden recht originelle – Aussage einer Buchbloggerin, die diese in ihrem bis dato öffentlich zugänglichen Social-Media-Kanal geäußert hatte. In unserem bedauerlicherweise nicht mehr ganz so jugendlichen Leichtsinn gingen wir davon aus, besagte Bloggerin würde wie auch unsere geneigte Leserschaft erkennen, dass es sich bei dem ganzen Buch im Allgemeinen und dem kleinen Abschnitt im Besonderen um eine sogenannte Satire handelt – laut offizieller Definition eine „Kunstform, mit der Personen, Ereignisse oder Zustände kritisiert, verspottet oder angeprangert werden“. Allerdings haben wir außer Acht gelassen, dass heutzutage manche Personen, vor allem jene mit einem besonders ausgeprägten Sendungsbewusstsein, so gar keinen Spaß verstehen. Und deshalb hat die Dame nicht über sich selbst gelacht. Sondern einen riesigen Wirbel entfacht, mit ihrer Community unseren damaligen Verlag unter Druck gesetzt, sich beim Stern ausgeweint und uns auch noch eine Sache unterstellt, die wir auf keinen Fall auf uns sitzen lassen können: Rassismus nämlich, ein Vorwurf, der in kaum einem Fall so unzutreffend ist wie hier. Denn dass die Bloggerin einen Migrationshintergrund hat, war zum einen nicht klar ersichtlich und zum anderen so wurscht wie nur irgendwas. Es spielte für die humoristische Behandlung ihrer Aussage in unserem Kapitel schlicht überhaupt keine Rolle.
Zwei gerichtliche Instanzen haben uns in allen Punkten recht gegeben und somit der Meinungsfreiheit einen heutzutage nicht immer selbstverständlichen Dienst erwiesen. Weil aber zu unserer Bestürzung eine sehr kleine, dafür jedoch überaus laute woke Minderheit mittlerweile selbst große Unternehmen mit einer 120 Jahre währenden publizistischen Tradition einzuschüchtern vermochte und selbst ein eigens engagierter „Experte“ mit dem so neuartigen wie befremdlichen Beruf eines „Shitstorm-Managers“ nichts mehr gegen das aggressive Geplärre ausrichten konnte, fanden sich in besagtem Abschnitt plötzlich einige ästhetisch sehr unschöne schwarze Balken wieder. Unter denen versteckte sich, ohne jeden juristischen Anlass, unter anderem der Name jener Publizistin, die zuvor gar nicht genug Öffentlichkeit für ihr Anliegen bekommen konnte. Nur mal so zum Vergleich: Die Website des Stern verzeichnete Ende 2023 über 40 Millionen Visits – hätten wir auch nur annähernd so viele Bücher verkauft, würden wir heute vermutlich auf unserer eigenen Inselgruppe im Pazifischen Ozean Hawaiigänse züchten.
Und so müssen wir heute all diejenigen enttäuschen, die uns mit der so altbekannten wie in bestimmten Kreisen sehr bewährten Nazikeule mundtot machen wollten, über die wir uns schon im ersten Buch amüsierten und die immer dann mit der linken Hand geschwungen wird, wenn einem die sachlichen Argumente ausgehen. Ihnen wollen wir zurufen, dass wir auch weiterhin gegen die Hysterie, den Furor und die künstliche...
Erscheint lt. Verlag | 21.11.2024 |
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Verlagsort | Kulmbach |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Geschichte / Politik ► Politik / Gesellschaft |
Sozialwissenschaften ► Politik / Verwaltung | |
Schlagworte | Andreas Hock • Bestseller • Bücher Humor • Bücher zum laut lachen • Comedy • Doppelmoral • Gesellschaftskritik • Gesellschaftssatire • Gruberin • Humor • humorvolle bücher bestseller • Kabarett • lustiges Buch • Meinungsfreiheit • Monika Gruber • Political Correctness • Sachbuch • Satire • SPIEGEL-Bestseller • Und erlöse uns von den Blöden |
ISBN-10 | 3-68932-025-9 / 3689320259 |
ISBN-13 | 978-3-68932-025-6 / 9783689320256 |
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