Mensch, vergeig die Freiheit nicht! (eBook)
176 Seiten
tredition (Verlag)
978-3-384-22582-5 (ISBN)
Der Autor •Walter Krahe, Jahrgang 1956, geb. in Bonn •Autor und Herausgeber der Schriftenreihe Globale Intelligenz •Sich erst spät als zur Nachkriegsgeneration zugehörig begriffen •Sozialisiert als überzeugtes 'Kind' der Bonner Republik, in unmittelbarer Nachbarschaft zu wichtigen politischen Entscheidern und deren Staatsgäste •Im Zivildienst Leben und Tod begegnet •Studium der Pädagogik •Das Leben intensiv von den unterschiedlichsten Seiten her kennengelernt und Wege entdeckt ... •30 Jahre Dozent für Deutsch als Fremdsprache; prägende Erfahrungen mit Menschen aus allen Teilen der Welt; davon 25 Jahre an der Philosophisch-Theologischen Hochschule der Steyler Missionare in Sankt Augustin •2021 Ahrtal-Flutopfer; bis auf das eigene Leben nahezu alles verloren, Erkenntnisse gewonnen •Lebt jetzt auf dem Berg
Der Autor •Walter Krahe, Jahrgang 1956, geb. in Bonn •Autor und Herausgeber der Schriftenreihe Globale Intelligenz •Sich erst spät als zur Nachkriegsgeneration zugehörig begriffen •Sozialisiert als überzeugtes "Kind" der Bonner Republik, in unmittelbarer Nachbarschaft zu wichtigen politischen Entscheidern und deren Staatsgäste •Im Zivildienst Leben und Tod begegnet •Studium der Pädagogik •Das Leben intensiv von den unterschiedlichsten Seiten her kennengelernt und Wege entdeckt … •30 Jahre Dozent für Deutsch als Fremdsprache; prägende Erfahrungen mit Menschen aus allen Teilen der Welt; davon 25 Jahre an der Philosophisch-Theologischen Hochschule der Steyler Missionare in Sankt Augustin •2021 Ahrtal-Flutopfer; bis auf das eigene Leben nahezu alles verloren, Erkenntnisse gewonnen •Lebt jetzt auf dem Berg
Vielfalt
Bedrohung für Einseitige – Bereicherung für Vielsichtige
»Das harte Ringen um Deutungshoheit. … Die politischen Diskurse unserer Zeit sind verworren, verwickelt – unüberschaubar. … Immer mehr Menschen beklagen eine Polarisierung in Debatten und eine fehlende Kompromissbereitschaft. … Die bürgerliche Demokratie lebt eigentlich von Kompromissen, die aber zunehmend schwieriger werden. … Es dominieren die schrillen Farben. Wie will man da Positionen finden, auf die sich alle einigen können?« („Schwarz-Weiß ist manchmal besser als grau“, Essay von Baha Kirlidokme, FR, 19.4.2024)
Rechnet man hierzu noch den zunehmenden Verlust von Anstand und respektvollem Umgang, die Zunahme von Hass und Hetze, von politisch motivierten psychischen und physischen Übergriffen – wie auch die erschreckende Tatsache, dass weltweit die Zahl der autoritären Regierungen wieder steigt und die Demokratie insgesamt in der Rückwärtsbewegung ist, dann beschreibt das den „kognitiven Wahnsinn“ der heutigen Version des Menschen recht genau.
All das sind Anzeichen, dass die Menschheit insgesamt (auch evolutionär gesehen) an einem äußerst kritischen (wegweisenden) Punkt angekommen ist.
Egal ob lokal, regional, national oder global werden die Auseinandersetzungen im Rahmen von Lösungsfindungen in fast jedem Lebensbereich immer unerbittlicher. Unterschiedliche, ja vermeintlich gegensätzliche, sich gegenseitig ausschließende Lager stehen sich unversöhnlich gegenüber, obwohl angemessene Vorgehensweisen dringend benötigt werden, geht es doch inzwischen um so vieles.
Die so genannte „Weltuntergangsuhr“ („the Domesday Clock“) steht inzwischen auf warnenden 90 Sekunden vor Mitternacht und weist unmissverständlich auf die bedrohte Lage der Menschheit hin. Alleine die äußerst brutalen Terrorereignisse und Kriege, die erneut wachsenden gegenseitigen atomaren Bedrohungen, die vielfältigen Extremwetterereignisse, die in ihrer Häufigkeit zunehmen, die wachsende Versorgungsnotlage vieler, die Gefahr neuer Pandemien und viele weitere Faktoren rechtfertigen diese Einstellung.
In Bezug auf die so wichtigen Lösungsfindungs-Prozesse kommt ein weiteres, geradezu verstörendes Phänomen hinzu: Der evolutionär gesehen bedauerlicherweise immer noch recht beschränkte, viel zu egozentrische Mensch mobbt in der Regel die Besten und die Klügsten. Darunter leiden beispielsweise in der Politik diejenigen am meisten, die als Nicht-Polit-Clowns seriös um Lösungen jenseits eines einfältigen Parteien- und Lagerdenkens und jenseits ihrer eigenen ideologischen Ausrichtung bemüht sind.
Natürlich machen auch sie Fehler. Entscheidend aber ist, dass sie aus diesen zu lernen bereit sind und diese möglichst zeitnah abstellen – für besonnene Menschen eine Selbstverständlichkeit.
Frei nach Laotse:
Zeig einem vielsichtigen Menschen einen Fehler
und er wird sich bedanken;
zeig einem ichbezogenen Menschen einen Fehler
und er wird dich beschimpfen.
Für viel- und weitsichtige Menschen geraten die fortwährenden Auseinandersetzungen mit ihren „einseitigen“ Mitmenschen (auch mit ebensolchen Medien) leicht zur Qual. Sie werden vor allem von denen angegriffen, die genau genommen am wenigsten substanziell Konstruktives beizutragen haben, die sich aber gemäß des „Dunning-Kruger-Effekts“ (weniger kompetente Menschen überschätzen zuweilen ihre eigenen Fähigkeiten übermäßig) für die Klügeren halten.
Mit Menschen zu streiten, die in ihrem Entweder-oder-Denk-System gefangen sind, ist nach einem bekannten, hier frei formulierten Beispiel, wie mit einer Taube Schach zu spielen:
Vollkommen unabhängig davon wie gut man selber spielt, wirft die Taube alle Steine um, kackt auf das Spielfeld und stolziert hochnäsig über alles erhaben herum.
Jedwede Form der Gegenreaktion wird von solchen „Kommumikations-Zerstörern“ dann obendrauf noch als unzulässiger persönlicher Angriff (als „ad hominem“) abgekanzelt. Verheerend, wenn solch ein egozentrisches zwischenmenschliches Gehabe nicht verstanden und klar zurückgewiesen wird.
Durch diese heutige Verfasstheit vieler Menschen werden Lösungen immer weiter verunmöglicht und sogar bisher Bewährtes demontiert. Als Folgenreichstes gerät dadurch die liberale Demokratie immer stärker unter Druck, da immer mehr nach Klarheit dürstende Menschen diese unglaubliche, ihnen aussichtslos erscheinende Vielstimmigkeit nicht länger ertragen können und nach klaren Antworten und vermeintlichen „Erlösern“ suchen.
Brandbeschleuniger sind dabei das starre Entweder-oder-Denken und das daraus resultierende unerbittliche Lagerdenken, das am Ende nur in den Totalitarismus führen kann. Es droht die Diktatur einer einseitigen Weltsicht.
Die dann (erneut) von einer Handvoll egozentrischer, machtbesessener Profiteure (Autokraten und deren Stiefellecker) unterjochten Menschen können infolgedessen mit ihrem dringend benötigten Wissen und ihren wertvollen Kompetenzen nicht mehr frei zur Lösung all der vielfältigen Menschheitsprobleme beitragen – mit katastrophalen Folgen für alle.
Die Autokraten aber juckt das alles nicht, solange sie ihre eigenen Interessen weiterhin verfolgen können und ihre Reichtümer und Paläste nicht gefährdet sind. Es ist sonnenklar, dass totalitäre Systeme einzig nur ihnen dienen. Diese Erkenntnis sollte einen jeden vor der (erneuten) freiwilligen Selbstversklavung bewahren.
Denn es geht auch anders: Immer mehr Menschen wachen endlich in der tatsächlich vorhandenen komplementären Sowohl-als-auch-Wirklichkeit auf und lernen mit den unterschiedlichsten wie auch mit gegensätzlichen Aspekten konstruktiv umzugehen.
Nicht nur in der umgebenden Natur ist Vielfalt ein unverzichtbarer Segen, sondern für den Menschen als Teil dieser ebenso, wenn er denn endlich sein starres Denkkorsett sprengt, jedwedes einseitige Lagerdenken überwindet und die unglaubliche Bereicherung durch Vielfalt zu realisieren beginnt.
Dafür braucht es Vielsicht. Globale Intelligenz, die sich aus Vielsicht, Einsicht und Weitsicht nährt, ist heutzutage unverzichtbar.
Was für einen strengen Entweder-oder-Denker wie Teufelszeug daherkommt, bringt ins Denken und Handeln der Menschen eine nie gekannte „Leichtigkeit“: Es wird zur Selbstverständlichkeit, die Beschränktheiten des eigenen Egos zu überwinden und selbstverständlich möglichst viele Seiten zu sehen und zu berücksichtigen.
Das gilt z. B. auch für Corona, Ukraine und Nahost.
Bisher stellten Kompromisse bei unterschiedlichen Standpunkten die klügste Lösung dar. Aber sie funktionieren immer weniger, wenn die unterschiedlichen Positionen immer extremer und die Gräben immer tiefer werden. Denn das Wesen von Kompromissen ist es, dass in der Regel jeder Einzelne zufriedengestellt werden muss, indem ihm etwas von seinem Standpunkt zugebilligt wird. Funktioniert das aber nicht mehr, bleibt nur noch die Spaltung – von persönlichen bis hin zu gesellschaftlichen oder sogar globalen Zusammenhängen. Die Welt des modernen Menschen wird somit immer gespaltener. Es braucht dringend einen neuen, klügeren Ansatz.
Anstelle inzwischen unzulänglich funktionierender Kompromisse werden heutzutage deshalb „Intelligente Übereinkünfte“ benötigt, bei denen einzig und allein die zu lösende Aufgabe im Zentrum von gemeinsamer Aufmerksamkeit und Bemühung steht – jenseits aller beteiligter Egos und deren Ansprüche, also jenseits von Einseitigkeit, Egozentrik und Egoismus. In diesem Sinn gibt ein jeder uneigennützig sein Bestes, damit das Beste realisiert wird. Davon profitieren am Ende alle. Vielfalt wird so zur Bereicherung.
Warum? Weil es anders nicht mehr geht.
Mit welchem Ziel? Stagnation überwinden und Lösungen bereiten.
Wann? Ab sofort!
Wer? Möglichst viele!
Ja, das ist ein evolutionärer Schritt – den aber jeder Einzelne machen kann, den aber auch jeder Einzelne selber machen muss.
Wenn das als realer Ausweg nicht von immer mehr Menschen realisiert wird, haben wir – und mit uns sehr viele andere Arten auch – keine erbauliche Zukunftsperspektive.
Die Evolution braucht uns jetzt!
Nur Mut zu dieser Einsicht!
Anmerkung: Wenn man definitiv selber nicht zum Sargnagel der liberalen Demokratie und am Ende sogar zum Sargnagel der Menschheit insgesamt geraten möchte, dann sollte man besser gar nicht erst auf die Idee kommen, seine mögliche Passivität mit der scheinbaren Unmöglichkeit des Unterfangens zu begründen.
Es braucht den konstruktiven Einsatz jedes Einzelnen – genau dort, wo er steht, und mit dem, was er kann – damit Negativität am Ende nicht zur „Self-Fulfilling Prophecy“, zur Selbsterfüllenden Prophezeiung wird, sondern im...
Erscheint lt. Verlag | 11.5.2024 |
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Verlagsort | Ahrensburg |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Sozialwissenschaften ► Politik / Verwaltung ► Politische Systeme |
Schlagworte | Diktatur • Einfalt • Einseitigkeit • globale Intelligenz • Goldene Regel • liberale Demokratie • Rechtspopulismus • Spirituelle Liebe • Vielfalt • Vielsichtigkeit |
ISBN-10 | 3-384-22582-1 / 3384225821 |
ISBN-13 | 978-3-384-22582-5 / 9783384225825 |
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