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Best Job Ever (eBook)

Wie du deine Wünsche und Werte im Beruf verwirklichst
eBook Download: EPUB
2024
336 Seiten
Penguin Verlag
978-3-641-32255-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Best Job Ever - Magdalena Sporkmann
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Mach deinen Job zum Traumjob!
Du wünschst dir (wieder) mehr Freude im Job? Mehr Leichtigkeit bei der Arbeit, weniger Hamsterrad? Eine sinnstiftende Tätigkeit und Raum, gemäß deinen eigenen Überzeugungen zu handeln? Magdalena Sporkmann hat sich selbständig gemacht, um all das zu erreichen. Aber das ist nicht die einzige Möglichkeit, den eigenen Job zum Traumjob zu machen. Du kannst auch als Angestellte mehr Selbstbestimmung, Kreativität und Sinn in deinen Job bringen - indem du lernst, unternehmerisch zu denken und zu handeln. Wie das geht, erzählen junge Unternehmerinnen aus aller Welt, die Magdalena für ihr Buch befragt hat. Gerade Frauen erfahren immer noch Diskriminierung in der Arbeitswelt. Dieses Buch macht Mut und stattet dich mit dem Werkzeug aus, die Regie über deine Karriere zu übernehmen, um dir den Job zu schaffen, der zu dir passt - ob angestellt oder selbständig.

Magdalena Sporkmann, geboren 1988, lebt in Berlin. Als Autorin, Speakerin und Mentorin engagiert sie sich für Female Empowerment und finanzielle Bildung. Im Januar 2023 erschien ihr erstes Buch, Miss Money - Was schlaue Mädchen über Geld wissen sollten. Sie schreibt zum Thema Finanzen und Frauen u.a. für die Zeitschrift Brigitte. Als Speakerin gibt sie ihr Wissen in Vorträgen, Lesungen und Podiumsdiskussionen weiter. Sie begleitet Frauen als Mentorin in Finanz- und Jobfragen.

Einleitung


Wenn ich groß bin …


»Wenn ich groß bin, möchte ich Nonne werden« – das nahm ich mir als Kind vor. Ich bin weder streng religiös erzogen worden, noch kannte ich persönlich eine Nonne, aber ich stellte mir vor, dass ich als Nonne vor dem ständigen kapitalistischen Existenzkampf in Sicherheit wäre. Als Kind habe ich das, wovor mir graute, natürlich nicht »kapitalistischer Existenzkampf« genannt. Ich hatte aber beobachtet, dass die Erwachsenen »arbeiten mussten«, weil sie »Geld verdienen mussten«. Nach der Arbeit waren sie »gestresst« und »erledigt«. Ich hielt also Arbeit für ein notwendiges Übel: freudlose, auslaugende Maloche. So wollte ich nicht enden und hielt den Rückzug ins Kloster für einen genialen Ausweg. Dort, so vermutete ich, würde ich zwar sehr früh aufstehen und sehr oft beten müssen. Ansonsten wähnte ich mich aber von Erwartungen frei. Ich nahm mir vor, mir meditative Aufgaben zu suchen, die nicht allzu komplex erschienen und die mir viel Zeit zum Tagträumen lassen würden. Ich wollte den Klostergarten pflegen, Kräuterwässerchen herstellen und alte Bücher abschreiben, um ihre Texte vor dem Verschwinden zu bewahren. Ganz entscheidend war dabei meine Hoffnung, dass es egal wäre, wie gut oder schnell ich diese Tätigkeiten verrichtete: Die Gemeinde der Nonnen und die Institution der Kirche würden mich allein wegen meines Bekenntnisses zu ihnen und Gott bis an mein Lebensende mit Wohnung und Nahrung versorgen. Nichts leisten müssen und trotzdem immer genug zum Leben haben, das wünschte ich mir.

Zwei Gründe hielten mich letztendlich davon ab, Nonne zu werden. Erstens wurde mir spätestens bei meiner Konfirmation klar, dass ich nicht an Gott glaubte und es somit mindestens sinnentleert, wenn nicht gar verlogen wäre, als Nonne zu leben. Zweitens erkannte ich, dass Angst meistens kein Motor, sondern eher ein Bremsklotz ist. Wäre ich aus Angst vor dem kapitalistischen Leistungsdiktat Nonne geworden, hätte ich möglicherweise viele Erfahrungen, für die ich heute sehr dankbar bin, nie machen können. Denn Tatsache ist: meistens wachsen wir an dem, wovor wir uns fürchten. Ich stellte mich also der Herausforderung, jeden Monat meinen Lebensunterhalt durch Erwerbsarbeit zu sichern – in der Hoffnung, dass es ganz so schlimm nicht werden und vielleicht sogar ab und zu Spaß machen würde.

Heute bin ich als freiberufliche Autorin, Speakerin und Mentorin selbständig und habe jeden Tag Spaß bei meiner Arbeit. Der Weg hierhin war allerdings alles andere als geradlinig. Ich habe nicht nur mehrmals die Branche, sondern auch jedes Mal meinen Beruf gewechselt. Angefangen habe ich im Verlagswesen, dann war ich persönliche Assistentin eines Schauspielers und zuletzt in einer NGO. Ich habe im Lektorat, in der Presseabteilung, in Social Media und der Veranstaltungsorganisation gearbeitet. Dabei ist jeder Job nach dem exakt gleichen Muster abgelaufen: Ich habe mit Euphorie begonnen, in kurzer Zeit sehr viel gelernt, bis ich in meine Rolle hineingewachsen war, dann habe ich ein paar Monate sehr entspannt Tagesgeschäft gemacht, angefangen, mich zu langweilen, um mehr Verantwortung, neue Aufgabenfelder, den Aufstieg in eine höhere Position oder mehr Gehalt gebeten, aber nichts davon bekommen. Also habe ich mir etwas anderes gesucht, das vermeintlich besser zu mir passte. Doch jedes Mal bin ich an sehr harte Grenzen gestoßen.

In einem Job sollte ich, die am schlechtesten bezahlte Mitarbeiterin, als Einzige freitagnachmittags das Büro hüten, obwohl nach der Postlieferung dort absolut nichts mehr zu erwarten war. Ich wollte eine Rufumleitung des Telefons auf mein privates Handy einrichten und den Nachmittag wie alle anderen im Homeoffice verbringen: Nein, jemand müsse im Büro präsent sein. Im selben Job erhielt ich erst dann eine Gehaltserhöhung, als der Mindestlohn eingeführt und damit mein Gehalt automatisch angehoben wurde. Ich machte diesen Job so gut, dass meine auf ein Jahr befristete Stelle verlängert werden sollte. Ich sagte zu, unter der Bedingung, mehr Geld oder eine Beförderung zu bekommen. Beides wurde abgelehnt. Also verlängerte ich nicht. Im nächsten Job kochte ich Hühnersuppe, holte Hemden aus der Reinigung und sortierte DVDs nach dem Alphabet, obwohl ich einen Vertrag als wissenschaftliche Mitarbeiterin unterschrieben hatte.

Danach fing ich in einem Unternehmen an, bei dem ich mir sicher war, dass es der perfekte Arbeitsplatz für mich sein würde: frei wählbares Gehalt, unbegrenzter Urlaub, solange man seinen Pflichten gerecht wurde, freie Wahl des Arbeitsortes und weitgehend auch der Arbeitszeiten, flache Hierarchien, eigenverantwortliches Arbeiten. Für jemanden wie mich, die sich schnell langweilt, ein großes Autonomiebedürfnis hat und auf faire Bezahlung Wert legt, der perfekte Arbeitgeber – scheinbar. Ich stieg in weniger als drei Jahren von der Werkstudentin in Teilzeit zur Vollzeitarbeitskraft in alleiniger Verantwortung über eine Abteilung auf. Trotzdem saß ich während dieses Jobs gelegentlich heulend auf der Bettkante. Zwar mochte ich meinen Beruf, aber letztendlich war ich nur ein Rädchen im Getriebe, abhängig, unsichtbar und im Dienst meines Vorgesetzten. Ich beschäftigte mich rund um die Uhr mit der Vision eines Unternehmens, für die ich selbst nicht brannte. Ich half meinem Arbeitgeber, seine Ziele zu erreichen. Nachdem meine anfängliche Lernkurve abgeflacht war und ich mir ein stabiles Netzwerk aufgebaut hatte, war das einzige Ziel, das ich noch Monat für Monat verfolgte, das Erwirtschaften meines Lebensunterhaltes. Mein Tag bestand nur noch daraus, Routinen zu durchlaufen, To-Dos abzuarbeiten und »Brände« zu löschen. Das hohe Gehalt kam mir immer mehr wie eine Entschädigung für das Hamsterrad vor, in dem ich steckte. »Ich wollte nie, dass mein Leben so aussieht: Arbeiten, Essen, Schlafen. Alle Energie geht nur für mein Gehalt drauf«, jammerte ich. Obwohl ich meine Arbeit fachlich interessant fand, war der Stress einfach zu groß und die Anerkennung zu gering. Ich trug große Verantwortung und leistete viele Überstunden, um einen Personalmangel aufzufangen. Wertschätzung bekam ich dafür nur von wenigen. Die meisten nahmen meine Leistung als selbstverständlich hin, und einige wenige fühlten sich davon sogar bedroht. Deshalb erlebte ich schließlich etwas, was ich als Mobbing empfand, in einem Unternehmen, das sich eine hierarchiearme und faire Arbeitskultur auf die Fahne geschrieben hatte. Da konnte mich auch mein Gehalt nicht mehr trösten. Ich kündigte, ohne einen neuen Arbeitsvertrag unterschrieben zu haben, denn ich hatte das dringende Bedürfnis, meine Zeit, Energie und Kompetenzen nicht mehr einem Arbeitgeber zur Verfügung zu stellen, sondern für meine eigenen Projekte zu nutzen. Trotzdem fühlte sich die Kündigung wie ein Sakrileg an: Wer schmeißt schon einen gut bezahlten und unbefristeten Job mitten in einer globalen Krise hin?

Seitdem bin ich ausschließlich selbständig tätig. Ironischerweise übe ich heute als freiberufliche Schriftstellerin einen Beruf aus, der das Gegenteil der Existenzsicherheit verkörpert, die ich mir als Kind gewünscht habe. Das Autorinnendasein geht in der Regel mit prekären Lebensverhältnissen einher. Die Künstlersozialkasse meldete 2023 als durchschnittliches Jahreseinkommen von Autor*innen innerhalb der ersten drei Jahre nach Berufseinstieg 21 597 Euro brutto.[1] Das sind knapp 1800 Euro pro Monat – vor Abzug der Steuern, vor Zahlungen an Renten- und Krankenkasse sowie selbstverständlich auch nur so lange, wie es gelingt, die eigenen Texte auch tatsächlich an Redaktionen und Verlage zu verkaufen. Das Schreiben, so scheint es, muss man sich leisten können. War ich leichtsinnig, mich darauf einzulassen?

Arbeit in der Leistungsgesellschaft


Die sogenannte Arbeitslosigkeit, in die ich damals freiwillig ging, lehrte mich viel über unseren Begriff von Leistung und Arbeit, denn die Abkehr von der Erwerbsarbeit ist in unserer Leistungsgesellschaft stark stigmatisiert. »Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen.« Dieser Satz aus dem zweiten Tessalonicherbrief von Apostel Paulus hallt auch nach 2000 Jahren noch wider. Wer nicht arbeitet, so Paulus, treibe »unordentliche Dinge«, komme also auf dumme (revolutionäre?) Gedanken und beschäftige sich mit unproduktiven Tätigkeiten. Produktiv scheint im Kapitalismus jedoch nur zu sein, was auch viel Geld einbringt, zum Beispiel Erwerbsarbeit, und zwar gut bezahlte. So wird etwa Empfänger*innen von Grundsicherung (Bürgergeld) pauschal Faulheit vorgeworfen, obwohl 2022 über ein Viertel von ihnen (überwiegend Kinder) gar nicht erwerbsfähig und über ein Fünftel von ihnen in Minijobs, im Niedriglohnsektor oder als Selbständige erwerbstätig war.[2] Ihr Einkommen aus der Erwerbstätigkeit reichte also nicht aus, um ihren Lebensunterhalt zu decken. Andererseits gibt es zahllose Menschen in unserer Gesellschaft – überwiegend sind es Frauen –, die ihre Erwerbstätigkeit zugunsten von Care-Arbeit reduzieren. Sie leisten täglich viele Stunden gänzlich unbezahlter Arbeit: im Haushalt, in der Pflege von Angehörigen und der Erziehung von Kindern sowie im Ehrenamt und der Nachbarschaftshilfe. Wertschätzung? Fehlanzeige! Viele von ihnen landen später in Altersarmut, weil sie eben kein ausreichend hohes Einkommen erwirtschaftet haben, um für die Rente vorzusorgen. Sie haben wenig bis nicht erwerbsgearbeitet, also sollen sie auch nicht essen, findet unsere Gesellschaft. Sobald jemand jedoch durch Erwerbstätigkeit ein (ausreichend) hohes Einkommen erwirtschaftet, ist er vor dem Vorwurf der Faulheit gefeit – und...

Erscheint lt. Verlag 16.10.2024
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Biografien / Erfahrungsberichte
Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung
Schlagworte 2024 • be your own f*cking hero • eBooks • Erfolg • female empowerment • Freude am Job • Girl Boss • Gründen • it's now • Janina Kugel • Jobcrafting • Karriereplanung • Lebenshilfe • margarethe honisch • Neuerscheinung • nur wer sichtbar ist, findet auch statt • Ratgeber • Spaß an der Arbeit • Start-up • Tijen Onaran • Traumjob • Unternehmensgründung • Weltfrauentag
ISBN-10 3-641-32255-3 / 3641322553
ISBN-13 978-3-641-32255-7 / 9783641322557
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