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Theorien abweichenden Verhaltens II. 'Moderne' Ansätze (eBook)

Eine Einführung für Soziologen, Psychologen, Juristen, Journalisten und Sozialarbeiter
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2017 | 4. Auflage
411 Seiten
UTB GmbH (Verlag)
978-3-8385-4722-0 (ISBN)
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Abweichende und kriminelle Handlungen gewinnen wissenschaftlich und gesellschaftlich an Bedeutung. Gewalt an Schulen, terroristische Aktionen oder Kindstötungen sind nur einige extreme Beispiel hierfür. Im letzten Viertel des 20. Jahrhunderts hat sich in der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit dem Thema gezeigt, dass die älteren sozialwissenschaftlichen Theorien weder hinsichtlich ihrer Erklärungskraft noch in Bezug auf die praktische Umsetzung ihrer Erkenntnisse immer befriedigen konnten. Dieses utb informiert darüber, welche neuen Ansätze in den letzten Jahrzehnten entstanden, um abweichendes Verhalten besser erklären und verstehen zu können. Das didaktisch aufbereitete Buch ist ideal als Lehrbuch geeignet. Das Buch setzt die Darstellung in dem Standardwerk Theorien abweichenden Verhaltens I fort, das sich mit den 'klassischen' Theorien befasst (utb 740).

Prof. Dr. Siegfried (em.) Lamnek lehrte Soziologie an der Universität Eichstätt.

Vorwort zur 4. Auflage11
Vorbemerkung 13
1. Moderne Ansätze als Paradigmenwechsel? 15
1.1 Die radikale Kriminologie im angelsächsischen Sprachraum15
1.1.1 Die Absetzung von der traditionellen Kriminologie16
1.1.2 Die Wurzeln der radikalen Kriminologie18
1.1.3 Wirkungsgeschichte der radikalen Kriminologie23
1.1.4 Radikale Kriminologie und gesellschaftliche Praxis25
1.2 Die kritische Kriminologie in der Bundesrepublik28
1.2.1 Die Zurückweisung der Grundannahmen ätiologischer Theorien29
1.2.2 Die theoretischen Wurzeln der kritischen Kriminologie30
1.2.3 Die kritische Kriminologie in ihren zentralen Aussagen31
1.2.4 Kritische Kriminologie und gesellschaftliche Praxis41
1.3 Soziale Kontrolle als zentraler Gegenstand der neuen Kriminologie44
1.3.1 Denktraditionen sozialer Kontrolle45
1.3.2 Kontrollstile46
1.3.3 Organisationsformen sozialer Kontrolle48
1.3.4 Trends der sozialen Kontrolle50
2. Der handlungstheoretische Ansatz nach Haferkamp53
2.1 Devianz als soziales Handeln53
2.1.1 Das soziale Handeln53
2.1.2 Konformität und Devianz – zwei Formen sozialen Handelns54
2.1.3 Die Ebenen der Abweichung in ausdifferenzierten Gesellschaften55
2.1.4 Eine Begründung für abweichendes Verhalten über die Genese des Selbst57
2.2 Norm und Handeln59
2.2.1 Die Bewertung von Normen in den Theorien60
2.2.2 Die Bedeutung von Normen für das Handeln62
2.2.3 Die Verbindung normativer und interpretativer Richtungen64
2.3 Der Prozess der Normsetzung durch Macht und Herrschaft68
2.3.1 Die Bedeutung von Mängellagen72
2.3.2 Vermittlung und Institutionalisierung der Forderungen73
2.3.3 Von der Aushandlung zur Setzung75
2.3.4 Die Motivation zur Kontrolle übertragender institutionalisierter Handlungen77
2.4 Konformes und abweichendes Handeln in der Mehrgruppengesellschaft81
2.4.1 Die Gesellschaft – ein kohärentes System von Subgruppen? 82
2.4.2 Das Mitdefinieren der Situation der „Anderen“83
2.4.3 Die Inklusivsysteme als „In-groups“ 84
2.4.4 Die Gründung alternativer Inklusivsysteme85
2.5 Kriminalisierung und Entkriminalisierung – Instrumente im Konflikt sozialer Gruppen88
2.5.1 Zur Setzung von (Straf-)Rechtsnormen89
2.5.2 Die Absicherung von Machtpositionen90
2.5.3 (Ent-)Kriminalisierung unter dem Aspekt von Macht und Herrschaft91
2.5.4 Das Diebstahlsverbot und andere Beispiele92
3. Das Konzept der Selbstkontrolle nach Gottfredson und Hirschi96
3.1 Die theoretischen Wurzeln des Selbstkontrollkonzepts96
3.1.1 Die klassischen Theorien97
3.1.2 Die „positivistischen“ Theorien101
3.2 Das Selbstkontrollkonzept als eine „Allgemeine Theorie der Kriminalität“ 110
3.3 Sozialisation und Selbstkontrolle120
3.3.1 Delinquenz als Ergebnis von Störungen in der Sozialisation121
3.3.2 Einige korrelierende Faktoren für Delinquenz124
3.4 Aspekte einer kritischen Würdigung: Selbstkontrolle als „neokonservative Pädagogik“?129
4. Die materialistisch-interaktionistische Kriminologie nach Gerlinda Smaus135
4.1 Die theoretischen Voraussetzungen 135
4.1.1 Kritik am interpretativen Paradigma136
4.1.2 Kritik an marxistischen Theorien138
4.1.3 Vereinbarkeit des scheinbaren Paradoxons 139
4.1.4 Die Theorie der Strukturierung von Giddens 141
4.2 Die Anwendung auf die Kriminologie142
4.2.1 Struktur144
4.2.2 Strukturierung146
4.3 Grundlegende Spezifika des materialistisch interaktionistischen Ansatzes 148
4.4 Die Unterscheidung zu anderen Ansätzen149
4.4.1 Unterscheidung zu ätiologischen Ansätzen150
4.4.2 Unterscheidung zum Labeling Approach151
4.4.3 Unterscheidung zu marxistischen Ansätzen 152
4.5 Die feministische Perspektive154
4.6 Beurteilung der materialistisch-interaktionistischen Kriminologie160
4.6.1 Inhaltliche Würdigung160
4.6.2 Transformation der Theorie in die Praxis162
5. Die Rational Choice-Theorie166
5.1 Grundannahmen der Rational Choice-Theorie166
5.1.1 Die Sichtweise der Rational Choice-Theorie167
5.1.2 Das Menschenbild der Rational Choice-Theorie: der Homo Oeconomicus und der RREEMM169
5.2 Die Werterwartungstheorie nach Esser (SEU-Theorie) 172
5.3 Die Theorie des geplanten Handelns nach Ajzen174
5.4 Die Rationale Reflexion der Situation nach Seipel und Eifler178
5.5 Das Modell von McKenzie und Tullock180
5.6 Die Annahmen Gary S. Beckers181
5.7 Die Strafe aus der Perspektive der Rational Choice-Theorie184
5.8 Das Opfer aus der Perspektive der Rational Choice-Theorie186
5.9 Kritik an der Rational Choice-Theorie187
6. Neurobiologische Aspekte des abweichenden Verhaltens189
6.1 Der Blick ins menschliche Gehirn190
6.2 Hirnschäden und Charakter: Phineas P. Gage und Eliot192
6.3 Neurologie und der freie Wille 194
6.4 Ein kriminelles Gehirn? 197
6.5 Aggression199
6.6 Epilepsie204
6.7 Bestrafung als Rekonditionierung206
6.8 Spiegelneuronen207
6.9 Fazit209
7. Sozialräumliche Kontext- und Aggregationseffekte210
7.1 Ursprünge der soziologischen Analyse von Verhalten und Raum 213
7.2 Abweichendes Verhalten und soziale Desorganisation214
7.2.1 Chicago Anfang des 20. Jahrhunderts215
7.2.2 Entwicklung des Konzepts der „sozialen Desorganisation“216
7.2.3 Sozialökologische Einbettung der „sozialen Desorganisation“ durch Robert E. Park 217
7.2.4 Erweitertes Modell der sozialen Desorganisation220
7.3 Abweichendes Verhalten und residenzielle Segregation224
7.3.1 Konzeptuelle Abgrenzung von residenzieller Segregation und sozialer Exklusion224
7.3.2 Der Zusammenhang von residenzieller Segregation und sozialer Exklusion226
7.3.3 Residenzielle Segregation und abweichendes Verhalten229
7.4 Beurteilung von sozialer Desorganisation und Sozialisationseffekten durch den räumlichen Kontext232
8. Viktimologie236
8.1 Aufgabengebiete und Fragestellungen der Viktimologie237
8.1.1 Möglichkeiten zur Differenzierung von Opfern240
8.2 Die Bedeutung von Opferbefragungen (Victim Surveys)245
8.2.1 Lebensstil und Opferwahrscheinlichkeit248
8.2.2 Gründe für Anzeigen und Dunkelziffern249
8.2.3 Bestrebungen nach informeller Konfliktregelung253
8.3 Die Schädigungen der Opfer 256
8.3.1 Einige Kategorisierungen von Opferschädigungen257
8.3.2 Spezifische Opferreaktionen bei bestimmten Straftaten260
8.4 Der Umgang des Kriminaljustizsystems mit Opfern von Straftaten262
9. Soziale Kontrolle und Prävention265
9.1 Prävention und soziale Kontrolle 265
9.1.1 Zur sozialen Kontrolle266
9.1.2 Prävention im Kontext von Kriminalitätstheorien268
9.2 Die präventiven Legitimationen des Kriminaljustizsystems274
9.2.1 Die nicht explizit festgelegten Strafzwecke274
9.2.2 Das generalpräventive Begründungsmodell275
9.2.3 Die Legitimierung durch Integrationsprävention277
9.2.4 Polizeiliche Präventionsvorstellungen278
9.3 Die generalpräventive Wirksamkeit von Strafrechtsnormen282
9.3.1 Zur Abschreckung durch Sanktionsdrohungen282
9.3.2 Kritik am Prinzip des Strafens286
10. Abolitionismus290
10.1 Entwicklung und Prinzipien des Abolitionismus290
10.2 Einige Richtungen im Abolitionismus295
10.2.1 Der moralische Rigorismus von Christie295
10.2.2 Die „peines perdues“ von Hulsman300
10.2.3 Das mephistophelische Prinzip bei Mathiesen 301
10.2.4 Der Doppelkontrollcharakter bei Scheerer302
10.2.5 Die moderate Position des European Committee on Decriminalisation304
10.2.6 Der strukturelle Abolitionismus bei Smaus306
10.3 Einige Gemeinsamkeiten abolitionistischer Ansätze309
10.3.1 Die Forderung nach Abschaffung restriktiver Institutionen 309
10.3.2 Kontrolle und Konfliktlösung auf der Ebene kleiner Strukturen 310
10.3.3 Die Abkehr von der exakten, wertfreien Wissenschaft313
10.3.4 Abolitionismus und Labeling Approach314
10.4 Zwei Extreme bundesrepublikanischer Praxisbetrachtung 316
10.4.1 Die Positionen von Haferkamp und Schumann – oder:
Reduktion oder Ausweitung sozialer Kontrolle316
10.4.2 Zur wechselseitigen Kritik319
10.5 Abolitionismus in der Praxis320
10.5.1 Die Haltung zur sozialen Kontrolle320
10.5.2 Der Verzicht auf staatliche Sanktionsmittel 322
10.5.3 Praktische Alternativen statt „negativer Kriminalpolitik“325
10.6 Diversion als Strategie der Entkriminalisierung328
10.6.1 Grundlegung der Diversion329
10.6.2 Zur Bewertung der Diversion336
10.6.3 Möglichkeit und Machbarkeit von Diversion in der Bundesrepublik342
10.6.4 Projekte im Rahmen von Diversionsmaßnahmen nach dem JGG 352
10.7 Wiedergutmachung und Täter-Opfer-Ausgleich353
10.7.1 Wiedergutmachung und Schadensersatz 353
10.7.2 Die Bereitschaft zum Täter-Opfer-Ausgleich366
10.7.3 Evaluation des Täter-Opfer-Ausgleichs370
Literaturverzeichnis 377
Personenregister399
Sachregister 403

Erscheint lt. Verlag 14.8.2017
Verlagsort Stuttgart
Sprache deutsch
Themenwelt Sozialwissenschaften Soziologie Allgemeine Soziologie
Schlagworte Abweichendes Verhalten • Bindung • Gewalt • Gewalt an Schulen • Kindesmissbrauch • Kindstötungen • Kriminalität • kriminelles Verhalten • Mord • Pädophilie • Psychische Störung • Psychologie • Psychologisches Gutachten • Rechtswissenschaft • Sexueller Missbrauch • Sozialisation • Soziologie • Terrorismus • Vergewaltigung
ISBN-10 3-8385-4722-5 / 3838547225
ISBN-13 978-3-8385-4722-0 / 9783838547220
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