Geschlechterpolitiken der Identitären (eBook)
XIX, 192 Seiten
Springer Fachmedien Wiesbaden (Verlag)
978-3-658-44562-1 (ISBN)
Stärker denn je nimmt die extreme Rechte Gleichstellungspolitiken mit dem Ziel ins Visier, feministische Errungenschaften der letzten Jahrzehnte rückgängig zu machen. Auch die rechtsextremen Identitären versuchen seit geraumer Zeit antifeministische und sexistische Politiken zu befördern. Durch ihr modernes Auftreten und ihre Zugehörigkeitsangebote üben sie insbesondere auf junge Menschen große Attraktivität aus. Um die Funktionen und Hinwendungsanreize ihrer Ideologie besser verstehen und diese zum Ausgangspunkt politischer Bildungs- und Präventionsarbeit machen zu können, braucht es geschlechterreflektierende Analysen, die jedoch häufig vernachlässigt werden.
In der vorliegenden Publikation werden daher sieben Beiträge präsentiert, die sich mit geschlechterreflektierender politischer Bildungsarbeit auf der einen und Geschlechterpolitiken und -ideologien der Identitären auf der anderen Seite beschäftigen. Im Zentrum stehen dabei u.a. Analysen der Bedeutung von Geschlecht für das rechtsextreme Weltbild, der Entwicklung modernisiert-rechtsextremer Geschlechterpolitiken der Identitären sowie deren Verknüpfungen mit rassistischen Denkmustern.
Judith Goetz ist Literatur- und Politikwissenschaftlerin, Gender-Forscherin, Rechtsextremismus-Expertin und Lehrbeauftragte an unterschiedlichen österreichischen Universitäten sowie Mitglied der Forschungsgruppe Ideologien und Politiken der Ungleichheit (FIPU).
Geleitwort von Sophie Schmitt 6
Geleitwort von Heike Radvan 9
Danksagung 11
Vorbemerkungen zu diesem Sammelband 13
Inhaltsverzeichnis 15
1 Einleitung 20
1.1 Relevanz der Identitären als Beispiel des modernisierten Rechtsextremismus (in Österreich) 20
1.2 Kritische politische Bildungsarbeit als nachhaltige Rechtsextremismusprävention 24
1.3 Identitäre und Geschlecht: Doppelte Leerstelle und Nutzen einer geschlechterreflektierten politischen Bildung für die Rechtsextremismusprävention 27
1.4 Forschungsstand 30
1.5 Aufbau des Rahmentexts 32
2 Forschungsleitende Fragestellungen und Ziele 33
2.1 Überblick über die ausgewählten Beiträge 33
2.2 Forschungsleitende Fragestellungen 34
2.3 Abstracts der ausgewählten Beiträge 35
2.3.1 Abstract „Echte Männer und Frauen“ – Zur Bedeutung von Gender in der Rechtsextremismusprävention 35
2.3.2 Abstract ‘Patriotism is not just a man’s thing’. Right-wing Extremist Gender Policies within the so-called Identitarian Movement 35
2.3.3 Abstract Fallstudie 1: „Die große Rächerin“ – Die Wut der Identitären auf die österreichische Justizministerin 36
2.3.4 Abstract Fallstudie 2: ‚Der große Austausch‘ – Rechtsextreme Reproduktions- und Bevölkerungspolitik am Beispiel der ,Identitären‘ 37
2.4 Erkenntnisinteresse und Forschungsziele 37
3 Gemeinsame Forschungsannahmen und theoretische Bezüge 40
3.1 Überblick 40
3.2 Rechtsextremismus: Definition und Begriffserweiterung 41
3.3 Identitäre als Beispiel des modernisierten Rechtsextremismus 42
3.4 Analysekategorie Gender und geschlechterreflektierte Perspektiven 45
3.5 Rechtsextreme Partizipations- und Identifikationsangebote: Jugendliche als Suchende 47
3.6 Interventionen der politischen Bildung 49
4 Methodische Herangehensweise: Social-Media-Plattformen und Primärquellen als Analysekorpus 51
4.1 Das Internet als rechtsextreme Erlebniswelt und Motor rechtsextremer Modernisierung 51
4.2 Materialkorpus 53
4.3 Analyse von Primärquellen 54
5 Zentrale Erkenntnisse der Analysen 56
5.1 Vergeschlechtlichte Aspekte identitärer Ideologie 56
5.1.1 Konstruktion von Problemen und Bedrohungsszenarien 57
5.1.2 Schuldzuweisungen als vermeintliche Ursachen der imaginierten Bedrohungsszenarien 59
5.1.3 Identifikations- und Partizipationsangebote 60
5.1.4 Strategien zur Verbreitung identitärer Ideologie 61
5.1.5 Identitäre Problemlösungen: Re-Naturalisierung und Re-Traditionalisierung 62
5.2 Doppelte Funktion naturalisierter Gendervorstellungen für den modernisierten Rechtsextremismus 64
6 Schlussfolgerungen 66
6.1 Überlegungen zu identitären Geschlechterkonstruktionen als Ausgangspunkt geschlechterreflektierter politischer Bildungsarbeit 67
6.2 Geschlechterreflektierte Ausbildung von Pädagog*innen und Fachkräften 69
6.3 Grundlagen und Werkzeuge geschlechterreflektierter politischer Bildungsarbeit 70
6.4 Grundlagen und Werkzeuge geschlechterreflektierender politischer Bildungsarbeit 72
6.5 Handlungs- und Interventionsmöglichkeiten der geschlechterreflektierten Primär-, Sekundär- und Tertiärprävention 72
6.6 Geschlechterreflektierte Bildung zu mündigen Subjekten 75
7 Beiträge der Dissertation 77
7.1 „Echte Männer und Frauen“. Zur Bedeutung von Gender in der Rechtsextremismusprävention 77
7.1.1 Leerstelle Gender in der Rechtsextremismusforschung 77
7.1.2 Modernisierte Gender-Vorstellungen? 79
7.1.3 Funktionen rechtsextremer Gender-Vorstellungen 80
7.1.4 Vermeintliche Aufklärer*innen 81
7.1.5 Partizipation und fragwürdige Darstellung rechter Frauen 83
7.1.6 Bilder rechter Männer 85
7.1.7 Zur Notwendigkeit geschlechterreflektierter Perspektiven 86
7.1.8 Fazit 87
7.2 ‘Patriotism is not just a Man’s Thing’: Right-wing Extremist Gender Policies within the so-called Identitarian Movement 88
7.2.1 Methodology 91
7.2.2 A patriotic youth movement 92
7.2.3 Negotiations of gender policy on the basis of ideology 93
7.2.4 Identitarian images of women, women’s policy and women’s groups 96
7.2.5 Excursus: The role of men, threatened masculinity and strategies of re-masculinization 101
7.2.6 Re-masculinization: The last generation 103
7.2.7 The demise: Failure and disappointment of Identitarian projects 104
7.2.8 Conclusion: Identitarian feminists? 108
7.3 „Die große Rächerin“ – Die Wut der Identitären auf die österreichische Justizministerin 110
7.3.1 „Die Skandalokratie der Wutbürger“ und das Beispiel Alma Zadi? 111
7.3.2 Von der patriotischen Jugendbewegung zur Bürger*innenbewegung 113
7.3.3 Identitäre Wutbürger*innen 116
7.3.4 Identitärer Rassismus 118
7.3.5 „Alma, bei mir bist du sicher!“ 120
7.3.6 Identitäre Angriffe auf Zadi? 122
7.3.7 Conclusio 126
7.4 ‚Der große Austausch‘ – Rechtsextreme Reproduktions- und Bevölkerungspolitik am Beispiel der Identitären, 128
7.4.1 Rechtsextreme Demografisierungen 128
7.4.2 Rechtsextreme Reproduktions- und Bevölkerungspolitik 130
7.4.3 Methodisches Vorgehen 131
7.4.4 Die Identitären und der ,Große Austausch‘ 132
7.4.5 Identitäre Reproduktions- und Bevölkerungspolitik 134
7.4.6 Geschlechterrollen bei der Verhinderung des ,Großen Austauschs‘ 136
7.4.7 Rechtsextreme Lösungen und der identitäre Untergang 139
8 Weitere Beiträge 141
8.1 „Aber wir haben die wahre Natur der Geschlechter erkannt…“ – Geschlechterpolitiken, Antifeminismus und Homofeindlichkeit im Denken der Identitären 141
8.1.1 Endzeitstimmung: „Der große Austausch“ 142
8.1.2 „Wir sind die Grenze“ 144
8.1.3 Identitäre Frauen*bilder 148
8.1.4 Identitärer Feminismus? 151
8.1.5 „Schwule keine Schwuchteln“ 155
8.1.6 „Frauenhaus. Bester Aufrissplatz“ 159
8.2 Postergirls und White-Power Barbies – Zur ambivalenten Sichtbarkeit identitärer Frauen*, 162
8.2.1 Eine patriotische Jugendbewegung 163
8.2.2 Neue Frauen* – Mediale Sichtbarkeit 164
8.2.3 Sexyness als Waffe? 167
8.2.4 Die Philosophin der Identitären 169
8.2.5 Virtuelle Sichtbarkeit 171
8.2.6 „Braune Schwestern ganz vorne“ 172
8.2.7 #120db: Eine gescheiterte Mobilisierung 175
8.2.8 Ambivalente Sichtbarkeiten 178
8.3 Männerbündisch – wehrhaft – identitär? – Gewaltvolle Männlichkeiten am Beispiel der Identitären, 179
8.3.1 Eine patriotische Jugendbewegung 179
8.3.2 Männliche Normen 181
8.3.3 Vereindeutigte Geschlechter-Identitäten 182
8.3.4 Das männliche Prinzip 183
8.3.5 Bedrohung: Entmännlichung 185
8.3.6 Schwule keine Schwuchteln 187
8.3.7 Männerbündische Resouveränisierung 189
8.3.8 Remaskulinisierung: die letzte Generation 190
Bibliographie und Quellen 193
Erscheint lt. Verlag | 20.6.2024 |
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Reihe/Serie | Citizenship. Studien zur Politischen Bildung |
Zusatzinfo | XIX, 192 S. |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Sozialwissenschaften ► Politik / Verwaltung |
Schlagworte | Gender • Identitäre • Politische Bildung • Prävention • Rechtsextremismus |
ISBN-10 | 3-658-44562-9 / 3658445629 |
ISBN-13 | 978-3-658-44562-1 / 9783658445621 |
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