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Foltersituationen und Wissensflüsse - Max Breger

Foltersituationen und Wissensflüsse

Soziologische Überlegungen zur Gewalt gegen Gefangene des „War on Terror“

(Autor)

Buch | Softcover
XVII, 326 Seiten
2024 | 2024
Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (Verlag)
978-3-658-45338-1 (ISBN)
CHF 104,95 inkl. MwSt

In diesem Open-Access-Buch geht Max Breger Fragen zu Folter aus Perspektive der interaktionistischen Soziologie nach. Folter ist eine extreme Form zwischenmenschlichen Handelns, die als Menschenrechtsverletzung zwar delegitimiert, aber übliche Praxis moderner Staaten ist. Dabei nutzen Folternde die vielfältigen leiblich-psychischen Verletzlichkeiten des Menschen, um als 'feindlich' verstandene Andere in Leiden zu versetzen und Übermacht auszuüben. Doch wie lassen sich Foltersituationen als soziale Situationen darüber hinaus fassen? Welche Verflechtungen von Wissen über 'effektive' Foltertechniken, Feindkonstruktionen und Rechtsnormen wie dem globalen Folterverbot sind dabei relevant? Als empirischer Fall dient der US-Folterkomplex während des sogenannten War on Terror, der infolge der Terroranschläge des 11. September 2001 als gezielte Politik der US-Regierung von dem Geheimdienst CIA und Teilen des US-Militärs außerhalb rechtsstaatlicher Normen etabliert wurde. Anhand von organisationalen Dokumenten wie Memoranden und Verhörplänen sowie Zeugnissen von Folterüberlebenden und ehemaligem Personal an Folterorten wie Guantánamo untersucht Max Breger Foltersituationen in ihren historischen und organisationalen Kontexten. Mit seiner wissens-, körper- und gewaltsoziologischen Analyse trägt er zum Verständnis von Legitimierung und Ausübung staatlicher Gewalt bei.

Max Breger ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung an der Universität Bielefeld.

Einleitung.- Methodisches Vorgehen I: Theoretische Zugänge.- Foltersituationen: Phänomenologische und soziologische Vorüberlegungen.- Was ist moderne Folter? Zur historischen Kontextualisierung.- Der Fall: Der US-Folterkomplex im War on Terror.- Methodisches Vorgehen II: Datenkorpus.- Abu Zubaydah als Präzedenzfall der Folterlegalisierung.- Die Emische Foltertheorie als Interdiskurs.- Transfer und Transformation von organisationalem Folterwissen.- Raumzeitliche Übergänge als Foltersituationen.- Regel als Folter: Gefängnisalltag und die Rolle der guards.- Gefolterte zwischen Ohnmacht und Widerständigkeit.- Gewaltsames Othering243 (und seine Grenzen).- Foltersituationen als Konstellationen situativer Elemente.- Schluss.- Literatur- und Quellenverzeichnis.

Erscheinungsdatum
Reihe/Serie Wissen, Kommunikation und Gesellschaft
Zusatzinfo XVII, 326 S. 6 Abb.
Verlagsort Wiesbaden
Sprache deutsch
Maße 148 x 210 mm
Themenwelt Sozialwissenschaften Soziologie Spezielle Soziologien
Schlagworte Folter • Gewalt • Gewaltforschung • Guantanamo • Körpersoziologie • Menschenrechte • open access • Othering • USA • War on Terror • Wissenssoziologie
ISBN-10 3-658-45338-9 / 3658453389
ISBN-13 978-3-658-45338-1 / 9783658453381
Zustand Neuware
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