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„Lehrjahre sind keine Herrenjahre“

Die handwerkliche Ausbildung und der Umgang mit lokal sozialen Normen und Kinderrechten in Benin
Buch
304 Seiten
2024
Regiospectra Verlag Berlin
978-3-947729-86-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

„Lehrjahre sind keine Herrenjahre“ - Gbeognin Mickael Houngbedji
CHF 48,85 inkl. MwSt
Vor dem Hintergrund gegenwärtiger Massenarbeitslosigkeit werden in afrikanischen Ländern das Schulsystem und die Bildungspolitik stark kritisiert. Die Diskussion um Erziehung, Bildung und Ausbildung von Kindern und Jugendlichen ist daher aktueller denn je: In vielen Ländern bleiben Jugendlichen nach der allgemeinen Schule ohne praktische Erfahrungen erwerbslos. Handwerkliche Ausbildung, oft als abwertend und als eine Form von Kindesmisshandlung betrachtet, bietet demzufolge die einzige Alternative.
Aus welchen Gründen wird die Entscheidung für eine handwerkliche Ausbildung getroffen? Wie sind die Ausbildungsbedingungen? Welche sozialen Beziehungen herrschen in der handwerklichen Ausbildung? Gbeognin Mickael Houngbedji gewährt in diesem Buch tiefe Einblicke in die Bedeutung von Handwerksberufen und handwerklicher Ausbildung in afrikanischen Ländern – insbesondere in Benin.
Es bietet zahlreiche Informationen und Analysen zum Verständnis von Kind, Erziehung, Bildung und Ausbildung, Verwandtschaftsbeziehungen und deren Verflechtung im Rahmen der handwerklichen Ausbildung. Das soziale Gefüge, das diese Form der Ausbildung prägt, sichert ihre Verbreitung und ihren Erfolg. Heute ist eine Tendenz zur Entstehung einer staatlich anerkannten Berufsausbildung zu beobachten, die allerdings nicht reibungslos verläuft.

Gbeognin Mickael Houngbedji promovierte an der Bayreuth International Graduate School of African Studies (BIGSAS) im Fachbereich Sozialanthropologie. Zuvor studierte der gebürtige Beniner Arbeitsverwaltung, Soziologie und Sozialwissenschaften an den Universitäten Abomey-Calavi, Heidelberg und Osnabrück. Der ehemalige Stipendiat der Hanns-Seidel-Stiftung engagiert sich im Bereich der politischen Bildung sowie in der NGO Nukon in Benin. In seiner jetzigen Tätigkeit als Sozialpädagoge bei IB Südwest bringt er seine Expertise im Bereich Bildung und berufliche Integration von Jugendlichen ein.

Danksagungvii
Resümeeix
Abstractxi
Vorwortxiii
Liste der Abbildungen, Tabellen und Erzählungenxix
Liste der Abkürzungenxxv

1 Einleitung1
1.1Kinderschutz und Kindererziehung3
1.2Forschung zur handwerklichen Ausbildung7

2 Rahmen der Forschung zur handwerklichen Ausbildung in Benin13
2.1Betrachtungsweisen von Kind in Benin15
2.1.1 Rechtsnormative Betrachtungsweisen von Kind 15
2.1.2 Kind als soziale und kulturelle Konstrukte21
2.2Das Schulsystem in der Republik Benin25
2.2.1 Benin in meiner Forschungsarbeit25
2.2.2 Analyse des Schulsystems in Benin27
2.2.3 Positionen zu Handwerksberufen und der handwerklichen Ausbildung in den Werkstätten und auf den Baustellen und Fragestellung35
2.3Theoretischer Rahmen und Forschungsdesign46
2.3.1 Theoretischer Rahmen46
2.3.2 Forschungsdesign52

3 Handwerksberufe in der Vergangenheit und Gegenwart in Benin65
3.1Handwerksberufe vor der Kolonialzeit67
3.1.1 Diversität der historisch verankerten
Handwerksberufe 67
3.1.2 Organisation der Handwerksberufe: die Körperschaft71
3.1.3 Unterhaltung mit einem achtzigjährigen Schmied in Savalou: „Altes Wissen wird immer gebraucht“75
3.2Handwerksberufe in der Gegenwart78
3.2.1 Diversität und Organisation der Handwerksberufe in der Gegenwart79
3.2.2 Situation der Handwerksberufe heute82
3.3Alltag in den Werkstätten und auf den Baustellen87
3.3.1 Beobachtungen in Werkstätten: Arbeitslage und Geschichte89
3.3.2 Beobachtungen auf Baustellen102

4 Alɔnuzɔ́ klɔ̌n klɔ̌n: Das Erlernen von Handwerksberufen in Werkstätten und auf Baustellen115
4.1Entscheidungsgründe für eine handwerkliche Ausbildung117
4.1.1 Lebenslage der Eltern, Kinder und Jugendlichen117
4.1.2 Zukunftsaussichten der Eltern und Kinder und staatliche Konjunkturen125
4.1.3 Entscheidung für einen bestimmten Handwerksberuf und Ausbildungsort128
4.2Verschiedene Perspektiven auf das Konzept des Wohls des Kindes133
4.2.1 Präferenzen der Kinder und ihrer Angehörigen133
4.2.2 Frage des Zugangsalters zur handwerklichen Ausbildung und Strategien der Eltern137

5 Der Lernprozess in der handwerklichen Ausbildung: eine globale und diffuse Lernmethode145
5.1Wissensvermittlung im Rahmen der handwerklichen Ausbildung in den Werkstätten und auf Baustellen146
5.1.1 Aufnahme neuer Auszubildenden in den Handwerksberuf147
5.1.2 Lernen durch Handeln als Grundlage der handwerklichen Ausbildung in Werkstätten und auf Baustellen 157
5.2Arbeitsbedingungen und die damit verbundenen Risiken in Werkstätten und auf Baustellen163
5.2.1 Unfall- und Krankheitsrisiken164
5.2.2 Physische und psychische Anstrengungen und das Problem der Mobilität der Kinder im Rahmen der handwerklichen Ausbildung167
5.3 Das Ende der handwerklichen Ausbildungszeit: zwischen Leistungsevaluation und sozialer Anerkennung175
5.3.1 Dauer der Ausbildung und die Gesellenprüfung der Auszubildenden176
5.3.2 Die Prüfungen Certificat de Qualification au Métier (CQM) und Certificat de Qualification Professionnel (CQP)182
5.3.3 Werdegang nach der Ausbildung und Arrangements187

6 Eine Anthropologie der handwerklichen Ausbildung197
6.1Verwandtschaftliche Praktiken und Netzwerke im Rahmen der handwerklichen Ausbildung198
6.1.1 Verwandtschaftliche Praktiken 199
6.1.2 Bedeutung der Netzwerke im Rahmen der handwerklichen Ausbildung205
6.1.3 Priorisierung der verwandtschaftlichen Praktiken und Netzwerke gegenüber den Rechtsnormen212
6.2Vormachtstellung des sozialen Gewebes über die Rechtsnormen219
6.2.1 Machtstrukturen zum Vorteil der Lehrmeister/innen220
6.2.2 Mängel in den Kinderschutzstrategien229
6.2.3 Lokale Normen und Vorstellungen als Alternative zu den Rechtsnormen233
6.3Aktuelle Entwicklungen und Bedeutung der handwerklichen Ausbildung in Benin: auf dem Weg zu einer staatlich anerkannten Berufsausbildung244
6.3.1 Innovationen im Bereich der handwerklichen Ausbildung und in den Handwerksberufen244
6.3.2 Handwerkliche Ausbildung als wesentliche Erziehungsform und Berufsbildung in Benin249

7 Fazit: Vier Fragen, um die handwerkliche Ausbildung in den Werkstätten und auf den Baustellen zu verstehen253

Literaturverzeichnis259
Anhang275
Anhang 1: Liste der befragten Personen mit Referenzen im Text (Auszubildenden, Lehrmeistern und Experten) 275
Anhang 2: Ausgewählte Bilder der Feldforschung276

Erscheinungsdatum
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Maße 155 x 225 mm
Themenwelt Sozialwissenschaften Ethnologie
Schlagworte Ausbildung • Benin • Bildung • Handwerk • Kinderrechte • Westafrika
ISBN-10 3-947729-86-3 / 3947729863
ISBN-13 978-3-947729-86-9 / 9783947729869
Zustand Neuware
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