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Ich kauf mir ein Kind (eBook)

Das unwürdige Geschäft mit der Leihmutterschaft

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
256 Seiten
FinanzBuch Verlag
978-3-98609-500-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Ich kauf mir ein Kind -  Birgit Kelle
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Man bestellt es in Amerika, der Ukraine oder auch Georgien. Herstellungsmaterial, Ausstattung und Farbe werden nach Katalog ausgesucht, man bezahlt es und holt es nach Fertigstellung ab. Wir sprechen aber nicht von Automobilen, sondern von Babys. Die sogenannte »Leihmutterschaft« avanciert damit auf dem Weltmarkt zum modernen Menschenhandel unserer Zeit. Während Leihmutterschaft selbst in Ländern wie Thailand und Indien nur noch eingeschränkt erlaubt ist, breitet sich die Geschäftemacherei in Europa immer mehr aus. Von der Ukraine hat sich der Kinderhandel kriegsbedingt aktuell nach Georgien verlagert, doch selbst im deutschen Parlament gibt es immer mehr Befürworter, unter Prominenten wächst der Trend zum »Fremdgebärenlassen«. Die Legalisierung der angeblich nicht kommerziellen Leihmutterschaft wird aktuell bereits von einer Kommission im Auftrag der Bundesregierung geprüft. Die Erfahrung anderer Länder zeigt jedoch: Die sogenannte »altruistische« Variante ist immer der Türöffner für den kommerziellen Markt. Weltweit anerkannte ethisch-moralische Grenzen werden gerade eingerissen: Menschenhandel für Erwachsene und Organhandel sind sozial geächtet, Kinder kaufen ist neuerdings aber okay? Eine Niere nein - ein ganzes Kind ja? Aus der Perspektive der Frau ist Leihmutterschaft Prostitution 2.0. Beutete man früher »nur« ihre Sexualität aus, will man jetzt ihre Gebärfähigkeit gegen Geld. Ein brandaktuelles und für viele Frauen und Kinder höchst gefährliches Thema, das noch viel zu wenig diskutiert wird. Birgit Kelle erklärt in ihrem gewohnt pointierten Stil, wem es nutzt, wer daran verdient, wer darunter leidet und warum es weltweit verboten werden muss.

Birgit Kelle, Jahrgang 1975, publiziert als freie Journalistin für verschiedene Print- und Onlinemedien in Deutschland, Österreich und der Schweiz und ist dem TV-Publikum als streitbarer Talkgast bekannt. Sie ist Autorin diverser Bestseller wie der Feminismus-Kritik »Dann mach doch die Bluse zu«, der satirischen Genderkritik »Gendergaga« und der Streitschrift »Muttertier« sowie Co-Autorin zahlreicher anderer Bücher. Zuletzt erschien von ihr »Noch normal? Das lässt sich gendern!«. In der deutschen Medienlandschaft und in diversen Parlamenten ist sie gefragte Expertin in den Themenkomplexen Gender sowie Frauen- und Familienpolitik und Bioethik. Kelle ist Vorsitzende der völlig genderunsensiblen Initiative Frau-Familie-Freiheit e. V., begeisterte Mutter von vier Kindern, langjähriges leidendes CDU-Mitglied und weibliche Feministin. Dazwischen neigt sie chronisch dazu, ihre Gedanken frei auszusprechen.

Birgit Kelle, Jahrgang 1975, publiziert als freie Journalistin für verschiedene Print- und Onlinemedien in Deutschland, Österreich und der Schweiz und ist dem TV-Publikum als streitbarer Talkgast bekannt. Sie ist Autorin diverser Bestseller wie der Feminismus-Kritik »Dann mach doch die Bluse zu«, der satirischen Genderkritik »Gendergaga« und der Streitschrift »Muttertier« sowie Co-Autorin zahlreicher anderer Bücher. Zuletzt erschien von ihr »Noch normal? Das lässt sich gendern!«. In der deutschen Medienlandschaft und in diversen Parlamenten ist sie gefragte Expertin in den Themenkomplexen Gender sowie Frauen- und Familienpolitik und Bioethik. Kelle ist Vorsitzende der völlig genderunsensiblen Initiative Frau-Familie-Freiheit e. V., begeisterte Mutter von vier Kindern, langjähriges leidendes CDU-Mitglied und weibliche Feministin. Dazwischen neigt sie chronisch dazu, ihre Gedanken frei auszusprechen.

Vorweg


Man bestellt es in Amerika, der Ukraine oder auch in Georgien. Herstellungsmaterial, Ausstattung und Farbe werden nach Katalog ausgesucht. Man bezahlt es und holt es nach Fertigstellung ab. Wir sprechen nicht von Automobilen, sondern von Babys. Die sogenannte »Leihmutterschaft« avanciert damit auf dem Weltmarkt zum Menschenhandel unserer Zeit.

Das Geschäftsmodell funktioniert in verteilten Rollen. Es nutzt den Reichen, den Verzweifelten, den Gebärunwilligen, den Gebärunfähigen, den Singles und homosexuellen Paaren. Es verdient daran eine Milliarden-Industrie der technisch und ethisch grenzenlosen Reproduktionsmedizin. Frauen sind dabei Material und Mittel zum Zweck, sie werden ausgebeutet in der Dritten Welt, in den armen Ländern Europas, in prekären Situationen. Man degradiert sie zu Brutkästen und nutzt ihre Notlagen schamlos aus. Kinder sind das wertvolle Produkt. Sie werden auf dem Weltmarkt zu hohen Preisen wie Ware gehandelt oder auch entsorgt, wenn sie doch nicht so makellos sind, wie auf den Katalogseiten angepriesen.

»Leihmutterschaft« klingt so harmlos, ist sie aber nicht. Wir sind ja hier nicht in einer Bibliothek, wo man Bücher ausleiht und zurückgibt, nachdem man sie fertiggelesen hat. Es wird auch keine Mutter »geliehen«, ganz im Gegenteil, die Frau soll auf gar keinen Fall Mutter sein, sondern nur eine reine Brutstätte.

Aus der Perspektive des Kindes ist es schlicht Menschenhandel. Eine Degradierung vom Subjekt und Träger individueller Menschenrechte hin zum rechtlosen Objekt, zu einem Ding. Heißt es nicht passend das Kind? Es ist ein großes Menschenexperiment am offenen Herzen und der seelischen Gesundheit dieser Kinder. Das global verkaufte Kind darf nicht unter seinem Schicksal leiden. Es soll bitte unbedingt glücklich und dankbar sein dafür, dass es auf der Welt ist, und später keine dummen Fragen nach seiner biologischen Herkunft stellen – schließlich war es sehr teuer. Es wird zur Handelsware, die bitte ohne Produktionsfehler, im richtigen Geschlecht, in der richtigen Anzahl, bei voller Gesundheit, zu erschwinglichem Preis und natürlich pünktlich zum richtigen Zeitpunkt in der Work-Life-Balance seiner Auftraggeber zur Verfügung stehen soll. Jeder hat doch schließlich diskriminierungsfrei ein Recht auf ein Kind, oder etwa nicht?

Um den Ansprüchen aller Profiteure zu genügen, werden im Namen der »Leihmutterschaft« weltweit längst anerkannte ethisch-moralische Hürden der zivilisierten Welt wieder eingerissen. Wahlweise im Sinne des medizinischen und technischen Fortschritts, der Antidiskriminierung, der Emanzipation der Frau und des Glücksanspruchs des Einzelnen möchten manche offenbar die Menschenrechte noch einmal neu verhandeln. Alles wieder auf Null, nur weil der Mensch jetzt reproduktionstechnisch Dinge kann, die man früher nicht für möglich hielt. Und das hier ist nur der Anfang. Das Gruselkabinett der Reproduktionsmedizin hat noch mehr auf Lager als die künstliche Befruchtung eines angemieteten Bauches.

Es zählte jedenfalls bislang zu den großen Errungenschaften der zivilisierten Welt, Sklaverei und Menschenhandel zu gesellschaftlichen No-Gos zu erklären, weil sie mit der Würde des Menschen nicht vereinbar sind. Kinder zu kaufen und zu verkaufen, ist aber okay?

Gleiches gilt für den Organhandel. Das schmutzige Geschäft ist weltweit geächtet, damit verzweifelte Notlagen armer Menschen nicht herausgefordert und ausgenutzt werden können. Nicht einmal wenn sie ihre Einwilligung dazu gäben. Doch Frauen in den Slums der Dritten Welt oder in georgischen Frauenhäusern als Brutkästen anzuwerben und ihre Kinder zu kaufen, ist in Ordnung? Eine Niere »nein« – ein ganzes Kind »ja«?

Aus der Perspektive der Frau ist »Leihmutterschaft« die Prostitution 2.0. Der moderne Zuhälter arbeitet bloß nicht mehr im Rotlichtmilieu, sondern deutlich lukrativer als Agenturvermittler im Reproduktionsgeschäft, zum Teil über Kontinente hinweg. Er schickt seine »Mädchen« bloß nicht mehr auf die Straße zum Anschaffen, sondern in den Kreißsaal zum Gebären. In beiden Fällen werden die Frauen dabei zu funktionierenden Körperteilen degradiert. Und genau deswegen muss man es beim Namen nennen, worüber wir hier reden. Beutete man früher »nur« die Sexualität der Frau aus, will man heute ihre Gebärfähigkeit gegen Geld. Nicht nur die Kinder, auch diese Frauen werden also in Wahrheit zum Objekt. Es interessiert nicht mehr der Mensch, nicht die Person, nicht mehr die Frau, schon gar nicht die Mutter, nur ihr Bauch und die reibungslose Funktionalität ihrer Gebärmutter.

Heerscharen von Feministinnen beschuldigen die katholische Kirche, das weltweite Patriarchat und angeblich ewig gestrige Reaktionäre mit traditionellen Familienvorstellungen, die Frau in der Gefangenschaft der Ehe zum »Brutkasten« zu erniedrigen, während es die moderne Reproduktionsmedizin unter freundlichem Applaus befreiungsrhetorischer Feministinnen faktisch längst umgesetzt hat und es gar als Selbstbestimmung der Frau verkauft oder als Geschlechtergerechtigkeit für jenen Teil der LGBT-Gemeinde, der sich untereinander nicht befruchten kann. Die bittere Realität könnte frauenfeindlicher nicht sein: Die Frau soll brüten, werfen und dann die Klappe halten. So widerwärtig und ausbeuterisch hat das noch nicht einmal das immer noch unermüdlich bekämpfte System des »alten weißen Mannes« praktiziert. Dort wurde sie jedenfalls wenigstens vorher geheiratet und anschließend versorgt. Als Brutkasten der aufgeklärten Postmoderne bleibt sie im globalen Geschäft ohne Rechte und medizinische Versorgung auf der Strecke. Dafür wird sie aber verbal aufgewertet, das ist doch nett! Die Prostituierte hat man aus dem Schmuddel-Milieu heraus verbal zur »Sexarbeiterin« befördert, die Fremdgebärende wird jetzt zur »Reproduktionsarbeiterin« gemacht. Das gibt bestimmt auch irgendwann einen Tarifvertrag bei ver.di. Welch emanzipatorische Errungenschaft!

Es war ausgerechnet die Ukraine, die in den vergangenen Jahren bereits zweimal ein böses Schlaglicht auf ein neues Millionengeschäft mitten in Europa warf, denn dort herrschte nicht nur Krieg, sondern auch Kinderstau. Bereits in den Corona-Lockdowns 2020 warteten Hunderte von Babys wegen der globalen Reisebeschränkungen und Lockdowns vergeblich in Massenunterkünften in Kiew – bestellt und nicht abgeholt von den Auftraggebern, die nun ihre Eltern sein sollten. Analog wiederholte sich dasselbe im europäischen »Leihmutterschafts«-Eldorado im Frühjahr 2022 durch den Kriegsausbruch. Der Marktführer BioTexCom sendete in beiden Fällen dramatische Appelle an ausländische Botschaften und Politiker, um Lösungen zur Ausfuhr der Kinder zu finden. Es lagerten schließlich unter dem russischen Bombenhagel wahre Schätze in Kiews Luftschutzkellern, und es galt auch, abseits des menschelnden Kulleraugen-Faktors weinender Neugeborener, Verträge zu erfüllen. Immerhin hat jedes einzelne Baby zwischen 40.000 und 70.000 Euro gekostet. Die Ware »Kind« wird zum Kollateralschaden kriegerischer Auseinandersetzungen, unter widrigen Umständen von fremden Krankenschwestern notdürftig versorgt, wenn die Logistik der »Warenauslieferung« im Lieferkettenstau von Pandemie und Krieg versagt.

Die schwangeren »Leihmütter« durften sich übrigens bei Kriegsausbruch 2022 nicht ins sichere Ausland retten, waren sie doch vertraglich gebunden, unter dem Bombenhagel in der Ukraine zu verweilen, weil ihr »Leihmutterschafts«-Vertrag im Ausland eine Straftat wäre. Wo und ob sie nach den oft üblichen Kaiserschnitten, die bei der Geburt dieser Kinder angewandt werden, mitten im Krieg medizinisch versorgt wurden, weiß keiner. Wen interessiert schon der Brutkasten?

Während nun Thailand und Indien, lange Jahre die führenden Länder dieses schmutzigen Marktes, bereits zurückrudern und nach leidvollen Erfahrungen die »Leihmutterschaft« in ihren Ländern wieder verbieten, entwickeln sich arme europäische Länder zum neuen Zentrum der Szene. Von der Ukraine verlagerte sich der Markt kriegsbedingt und pragmatisch nach Georgien, dort versorgte man auch den zusammengebrochenen indischen Markt wieder und warb Mietmütter aus ehemaligen Sowjetstaaten an. Behinderte Kinder musste man nicht abholen, die durften in georgischen Waisenhäusern »entsorgt« werden. Produktionsfehler will keiner.

Die deutsche Regierung verschließt beide Augen vor den Fakten dieses menschenverachtenden Geschäfts vor der europäischen Haustüre. Es ist auch nicht bekannt, dass die deutsche Außenministerin im Sinne ihrer viel zitierten »feministischen Außenpolitik« ein deutliches Wort an die Ukraine gerichtet hätte, um einmal nach den Rechten und dem Gesundheitszustand Tausender ukrainischer Mietmütter zu fragen, die während des andauernden Krieges in der Ukraine entbunden haben. Stattdessen strebt dieselbe Regierung...

Erscheint lt. Verlag 17.3.2024
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Geschichte / Politik Politik / Gesellschaft
Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung
Schlagworte Feminismus • gendergaga • Leihmutterschaft • Menschenhandel • Menschenrechte • Rumänien • Ukraine
ISBN-10 3-98609-500-4 / 3986095004
ISBN-13 978-3-98609-500-0 / 9783986095000
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Größe: 390 KB

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