Herrschaft und Schrift
Strategien der Inszenierung und Funktionalisierung von Texten in Luzern und Bern am Ende des Mittelalters
Seiten
2006
De Gruyter (Verlag)
978-3-11-018271-2 (ISBN)
De Gruyter (Verlag)
978-3-11-018271-2 (ISBN)
Ab Band 13 erscheint die renommierte Buchreihe des Mediävistischen Instituts der Universität Freiburg/Schweiz bei Walter de Gruyter. Die Reihe stellt ein hochwertiges wissenschaftliches Forum für interdisziplinäre Forschungen zur Mediävistik dar. Es ist ihr Anspruch, das Verständnis der Literatur, Philosophie, Geschichte und Kunst des Mittelalters durch fundierte Forschungsbeiträge zu fördern. Neben den Berichtsbänden der in zweijährigem Rhythmus abgehaltenen interdisziplinären Freiburger Kolloquien nimmt SCRINIUM FRIBURGENSE fächerverbindende und fachspezifische Monographien aus allen im Institut vertretenen mediävistischen Disziplinen auf, also aus den Gebieten der allgemeinen Geschichte, der Philosophie- und der Kunstgeschichte, der frühchristlichen und byzantinischen Archäologie und der lateinischen und volkssprachigen Literaturen des Mittelalters. SCRINIUM FRIBURGENSE umfasst Arbeiten, die sich durch Anbindung an bewährte Forschungstraditionen, Pluralität der Methoden, Innovation der Fragestellungen und transdisziplinäres methodisches Vorgehen auszeichnen. Die Reihe steht institutsfremden Manuskripten zu Problemen der Mittelalterforschung, die dem Reihenprofil entsprechen, selbstverständlich offen.
Die vorliegende Arbeit behandelt die kulturelle Praxis im Umgang mit Texten in der spätmittelalterlichen Öffentlichkeit. Gefragt wird danach, wie Schriftstücke in einer vorwiegend mündlichen Gesellschaft öffentlich gemacht, aufbewahrt, beschädigt oder gar zerstört wurden. Die hierbei herangezogene Luzerner Bilderchronik von Diebold Schilling ermöglicht es, Inszenierungen nicht nur in der Vermittlung über die Sprache der Zeitgenossen, sondern auch in einem visuellen Medium zu erfassen. Die detailreichen Bilder offenbaren eine große Palette verschiedener Verfahrensweisen im öffentlichen Raum, welche die Texte jenseits ihrer informationstragenden Funktion auch als materielle Objekte erscheinen lassen. Es zeigt sich besonders in den zahlreichen innerstädtischen Konflikten im Verlauf des 15. Jahrhunderts, dass in der Öffentlichkeit nicht so sehr um die Inhalte als vielmehr um die korrekte Inszenierung der Texte gestritten wurde. Die Fokussierung auf die kulturelle Praxis hilft zudem, die Bedeutungen von Texten in der Öffentlichkeit jenseits ihrer Funktion als rational strukturierende Rechts- und Verwaltungsinstrumente zu erkennen.
Die vorliegende Arbeit behandelt die kulturelle Praxis im Umgang mit Texten in der spätmittelalterlichen Öffentlichkeit. Gefragt wird danach, wie Schriftstücke in einer vorwiegend mündlichen Gesellschaft öffentlich gemacht, aufbewahrt, beschädigt oder gar zerstört wurden. Die hierbei herangezogene Luzerner Bilderchronik von Diebold Schilling ermöglicht es, Inszenierungen nicht nur in der Vermittlung über die Sprache der Zeitgenossen, sondern auch in einem visuellen Medium zu erfassen. Die detailreichen Bilder offenbaren eine große Palette verschiedener Verfahrensweisen im öffentlichen Raum, welche die Texte jenseits ihrer informationstragenden Funktion auch als materielle Objekte erscheinen lassen. Es zeigt sich besonders in den zahlreichen innerstädtischen Konflikten im Verlauf des 15. Jahrhunderts, dass in der Öffentlichkeit nicht so sehr um die Inhalte als vielmehr um die korrekte Inszenierung der Texte gestritten wurde. Die Fokussierung auf die kulturelle Praxis hilft zudem, die Bedeutungen von Texten in der Öffentlichkeit jenseits ihrer Funktion als rational strukturierende Rechts- und Verwaltungsinstrumente zu erkennen.
Jeannette Rauschert war von 1998 bis 2003 Assistentin und Lehrbeauftragte am Lehrstuhl für Allgemeine und Schweizerische Geschichte des Mittelalters an der Universität Freiburg/Schweiz. Seit 2004 ist sie stellvertretende Staatsarchivarin im Staatsarchiv des Kantons Aargau/Schweiz.
"Insgesamt liefert die Verf. ein wegweisendes Muster für weitere Untersuchungen in vergleichbaren Städten."
Klaus Wolf in: Germanistik 3-4/2007
"Jeanette Rauschert liefert mit ihrer sehr aufschlussreichen Studie über die Instrumentalisierung von Text im späten Mittelalter eine spannende Arbeit zur Frage, wie wichtig die Funktionalisierung von Schrift für die Etablierung und den Erhalt von Herrschaft war - und ist."
www.kultur-insel.de 11/2006
Erscheint lt. Verlag | 19.5.2006 |
---|---|
Reihe/Serie | Scrinium Friburgense ; 19 |
Zusatzinfo | 13 b/w ill. |
Verlagsort | Berlin/Boston |
Sprache | deutsch |
Maße | 155 x 230 mm |
Gewicht | 457 g |
Themenwelt | Geschichte ► Allgemeine Geschichte ► Mittelalter |
Sozialwissenschaften ► Politik / Verwaltung | |
Schlagworte | 2003 • Bildgeschichten / Bildergeschichten • Hardcover, Softcover / Geschichte/Mittelalter • HC/Geschichte/Mittelalter • Interaktion • Luzern, Allgemeines • Mittelalter /Recht • Schriftlichkeit • Schweiz, Geschichte • Schweiz, Geschichte; Recht • Spätmittelalter (Einzelne Länder); Schweiz • Spätmittelalter (Einz. Länder); Schweiz • Spätmittelalter; Recht • Univ. Fribourg (Schweiz) |
ISBN-10 | 3-11-018271-8 / 3110182718 |
ISBN-13 | 978-3-11-018271-2 / 9783110182712 |
Zustand | Neuware |
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