Jenny Erpenbeck über Christine Lavant
Kiepenheuer & Witsch (Verlag)
978-3-462-00468-7 (ISBN)
»Menschen können gut ohne Gedichte sein, aber ein Gedicht nicht ohne Menschen.« Wie kann es sein, dass eine Strickerin aus dem Lavanttal in Kärnten zu einer der größten deutschsprachigen Dichterinnen des 20. Jahrhunderts wird?
Jenny Erpenbeck lässt uns an ihrer Faszination für Christine Lavant (1915-1973) teilhaben, deren Gedichte sie zum ersten Mal liest, als sie Mitte der Neunziger in Graz lebt. An der Faszination für eine Frau, die sich durch ihre Lesewut, Sensibilität und Klugheit aus dem elenden Dasein, das ihr durch Krankheit und Armut vorgezeichnet war, herausgeschrieben hat. Christine Lavants tiefgründiger Wahrnehmung des eigenen Leidens steht das zornige Fragen nach dem abwesenden Gott gegenüber, ihrem Stolz als Dichterin die Bescheidenheit der persönlichen Existenz, der Einsamkeit einer Außenseiterin ein unbändiger Humor.
Befreundet mit Thomas Bernhard und den Lampersbergers, im Briefwechsel mit Martin Buber und Hilde Domin, in ihrer Liebe zum Maler Werner Berg ist sie zeit ihres Lebens eng verbunden mit Künstlern und Denkern, die in ihr, jenseits der Äußerlichkeiten ihrer zufälligen Existenz, die große Autorin und den warmherzigen Menschen erkennen und schätzen.
Ein kraftvoller, ein poetischer Essay, der anschaulich macht, dass eine fremde Welt, die uns durchs Lesen aufgeschlossen wird, immer auch unsere eigene ist.
Jenny Erpenbeck, geboren 1967 in Ost-Berlin, ist die Autorin zahlreicher Romane, Erzählungen und Essays. Ihre Werke sind in 30 Sprachen übersetzt und wurden im In- und Ausland vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Independent Foreign Fiction Prize, dem Thomas-Mann-Preis, dem Premio Strega Europeo und dem Internationalen Stefan-Heym-Preis. Zuletzt erschienenen die Romane »Gehen, ging, gegangen«, »Kairos« und ihr Buch über Christina Lavant. 2024 gewann sie als erste deutsche Autorin den International Booker Prize.
Volker Weidermann, geboren 1969 in Darmstadt, war Gastgeber des »Literarischen Quartetts« im ZDF. Er ist Kulturkorrespondent der Zeit und Autor zahlreicher Bücher, darunter »Träumer. Als die Dichter die Macht übernahmen« und »Mann vom Meer«. Außerdem ist er Herausgeber der Reihe »Bücher meines Lebens«.
»Souverän schafft Erpenbeck den Spagat, diskret auch von sich zu erzählen und gleichzeitig immer wieder zurückzutreten, dem An-der-Lavant-Entlangschreiben den Vortritt zu lassen. Eine atemlos machende Symbiose [...].« Sylvia Treudl Buchkultur 20230825
»Souverän schafft Erpenbeck den Spagat, diskret auch von sich zu erzählen und gleichzeitig immer wieder zurückzutreten, dem An-der-Lavant-Entlangschreiben den Vortritt zu lassen. Eine atemlos machende Symbiose [...].«
Erscheinungsdatum | 01.08.2023 |
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Reihe/Serie | Bücher meines Lebens ; 5 |
Sprache | deutsch |
Maße | 120 x 194 mm |
Gewicht | 224 g |
Themenwelt | Literatur ► Essays / Feuilleton |
Literatur ► Romane / Erzählungen | |
Sozialwissenschaften | |
Schlagworte | Armut • Aufzeichnungen aus dem Irrenhaus • Booker Prize • Bücher • Bücher meines Lebens • Christine Lavant • Das Literarische Quartett • Dichterin • erpenbeck • Gedichte • Gehen, ging, gegangen • Große AutorInnen über ihre literarischen HeldInnen • Große AutorInnen über ihre literarischen HeldInnen • Ingeborg Bachmann • Inspiration • Kairos • Kärnten • Krankheit • Lavant • Lavanttal • Lesen • Literatur • Lyrik • Lyrikerin • Nachkriegszeit • Nationalsozialismus • Ost-Berlin • Schreiben • Thomas Bernhard • Volker Weidermann • Werner Berg |
ISBN-10 | 3-462-00468-9 / 3462004689 |
ISBN-13 | 978-3-462-00468-7 / 9783462004687 |
Zustand | Neuware |
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