Organisation und Taktiken des Wasserrettungsdienstes
Stumpf + Kossendey (Verlag)
978-3-96461-057-7 (ISBN)
Der Autor Manuel Döhla erläutert zuerst, was unter dem vielfältig verwendeten Begriff "Wasserrettung" zu verstehen ist. Sodann beschreibt er die taktischen Einheiten von Wasserrettungszug über taktische Verbände bis hin zur Schnelleinsatzgruppe und den Spezialeinheiten, wie zum Beispiel Luftretter und Strömungsretter. Dabei werden für Bootstrupp, Tauchgruppe und Wasserrettungsgruppe usw. die Stärke, Gliederung und Zusammensetzung der Mannschaft sowie deren Einsatzmittel dargelegt. In einem Kapitel werden die Truppführung und die Aufgaben erläutert. Weitere Kapitel widmen sich der Gruppenführung und deren Einsatztaktik im Rettungsdienst sowie im hochwasserbezogenen Katastrophenschutz. Für die Planung eines Einsatzes werden die wichtigsten vorbereitenden und nachbereitenden Maßnahmen erklärt. Den Abschluss bilden Aspekte der Gesundheits- und Umweltschutzes.
Dr. med. Manuel Döhla, M. Sc., seit 1994 Mitglied im Bayerischen Roten Kreuz, seit 2000 Mitglied in der DLRG. 2008 Ausbildung zum Gruppenführer und Taucheinsatzführer, 2012 zum Organisatorischen Rettungsdienst Leiter und Zugführer Wasserrettungsdienst. 2016 Verbandsführer (DRK, DLRG) und 2022 Leitender Notarzt (Bayerische Landesärztekammer). Einsatzerfahrung im Sanitäts-, Rettungs- und Wasserrettungsdienst sowie 2013 als S 3 der Wasserrettungsabteilung Schönebeck im Elbehochwasser, 2015 als Ärztlicher Leiter Logistikstab beim G7-Gipfel in Elmau und 2021 als Fachberater Infektionsschutz für die militärischen Einheiten im Einsatzgebiet Ahrweiler. Lehr- und Autorentätigkeiten zu Einsatztaktik und Organisation in der Wasserrettung sowie zu den Themen Gesundheits- und Umweltschutz im Einsatz, u. a. "SEGmente 13 - Einheiten und Führungsorganisation im Taucheinsatz" und Kapitel im "Handbuch fürOrganisatorischen Leiter und Leitenden Notarzt" aus dem S+K Verlag.
Auszug aus dem Kapitel 2 "Wasserrettung als Begriff"
Der Begriff "Wasserrettung" wird in mindestens drei Bedeutungen verwendet. Zu unterscheiden sind: Wasserrettung als Tätigkeit, der Fachdienst Wasserrettung des Katastrophenschutzes und der sich hieraus entwickelte mobile Wasserrettungsdienst als Teil des Rettungsdienstes.
Merke:
Die Wasserrettungsorganisationen (v. a. Deutsche Lebensrettungs-Gesellschaft, Wasserwacht und Arbeiter-Samariter-Bund) haben je nach Satzung weitere Aufgaben, die unter "Wasserrettung" zusammengefasst sind. Dazu gehören vor allem die Wachdienste in Schwimmbädern, an Flüssen und Seen oder an der Küste. Diese können taktisch als Variante der Absicherung verstanden werden, die durchgeführt werden, bevor es zu einem Einsatz kommt, um diesen ggf. zu verhindern (Prävention) oder schneller und damit erfolgreicher durchzuführen (Bereitstellung). Weitere Aufgaben der Wasserrettungsorganisationen können Breiten- und Fachausbildung in z. B. Rettungsschwimmen, Erster Hilfe, Tauchen, Bootsführung sein, genauso wie der Natur- und Umweltschutz und die Mitwirkung in Forschung und Entwicklung von Techniken und Taktiken. Diese Aufgaben dienen auch der Wasserrettung, sind jedoch aus taktischer Sicht nachgeordnet.
Wasserrettung als Tätigkeit
Wasserrettung bezeichnet in diesem Sinne "das Schützen von Menschen, Tieren, der Umwelt und Sachwerten vor Wasser- und Eisgefahren durch technische und/oder medizinische Maßnahmen an, auf und in Gewässern" (Döhla 2020, S. 135). Diese umfassende Definition beinhaltet im Begriff "Schützen" drei taktische Grundsätze:
- in Sicherheit bringen (das bedrohte Objekt wird entfernt),
- Verteidigung (die Gefahrenquelle kann auf das bedrohte Objekt nicht wirken) oder
- Angriff (die Gefahrenquelle wird ausgeschalten) (Schröder 2011, S. 10, 70).
Menschen, Tiere und Sachwerte werden vor Wasser- oder Eisgefahren geschützt, indem sie in Sicherheit gebracht werden. Hierbei muss jedoch nicht erst ein (Un-)Fall ins Wasser passieren, denn Rettung beginnt bereits mit den präventiven Ansätzen der Absicherung oder Evakuierung. Als reaktive Taktik werden Menschen und Tiere gerettet, Sachwerte werden geborgen.
Verteidigung ist eine Strategie, die vorrangig zum Schutz der taktischen Umwelt (Döhla 2022b) bzw. von Menschen, Tieren oder Sachwerten angewandt wird, die aufgrund ihrer Anzahl oder aus anderen Gründen (Verweigerung einer Evakuierung, fehlende Zugangsmöglichkeit) nicht in Sicherheit gebracht werden können.
Wasserrettungseinheiten können die Verteidigungsmaßnahmen anderer Fachdienste am Wasser unterstützen, indem sie neben der Absicherung anderer Einsatzkräfte die wasserseitige Zuführung von Menschen und Sachwerten (Versorgung) durchführen. Die fachliche Führung von Verteidigungseinsätzen liegt zumeist bei den zuständigen (Wasserwirtschafts-, Umwelt- oder Katastrophenschutz-)Behörden, sodass Wasserrettungseinheiten bei der eigentlichen Verteidigung lediglich unterstützend oder im Rahmen der technischen Hilfeleistung (THL) eingesetzt werden können.
Angriff ist eine Taktik, die im normalen Wasserrettungseinsatz keine Relevanz hat. Eine Besonderheit stellen jedoch die Einsätze dar, bei denen Dächer von Schnee entlastet werden. Schneelast ist im weitesten Sinne eine Wasser- und Eisgefahr, da es sich bei Schnee um einen Zustand von Wasser handelt, und zumindest Kräfte der Strömungsrettung sind konzeptionell und materiell in der Lage, durch einen Angriff die Gefahr zu entfernen.
Erscheinungsdatum | 17.03.2023 |
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Verlagsort | Edewecht |
Sprache | deutsch |
Maße | 155 x 230 mm |
Gewicht | 253 g |
Einbandart | kartoniert |
Themenwelt | Medizin / Pharmazie ► Gesundheitsfachberufe ► Rettungsassistent / -sanitäter |
Medizin / Pharmazie ► Medizinische Fachgebiete ► Notfallmedizin | |
Medizin / Pharmazie ► Studium | |
Sozialwissenschaften | |
Schlagworte | Bootstrupp • Einsatzführung • Einsatztaktik • Führung • Führungsorganisation • Taucheinsatz • Tauchgruppe • Wasserretter • Wasserrettung |
ISBN-10 | 3-96461-057-7 / 3964610577 |
ISBN-13 | 978-3-96461-057-7 / 9783964610577 |
Zustand | Neuware |
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