Wo die Fremde beginnt
C.H.Beck (Verlag)
978-3-406-79932-7 (ISBN)
Wellershaus ist im bürgerlichen Hamburger Stadtteil Volksdorf mit ihren weißen Großeltern und ihrer weißen Mutter aufgewachsen, während ihr aus Äquatorialguinea stammender Vater in Spanien ein in finanzieller Hinsicht prekäres Leben als Barkeeper führte. Als Schwarze Deutsche war sie in ihrer Kindheit und Jugend mit Alltagsrassismus konfrontiert. Auch deshalb ging Wellershaus als Studentin nach London und studierte die Klassiker des Antirassismus. Sie wollte auf Teufel komm raus anders sein als die weiße Mehrheitsgesellschaft in ihrer Heimat. Doch mittlerweile gehört sie als Journalistin mit wohlhabendem weißem Ehemann und Vorzeigefamilie im gentrifizierten Berliner Stadtteil Pankow selbst einer privilegierten Schicht an, auf die sich kein einfaches Unterdrückungsnarrativ mehr anwenden lässt. In ihrem autobiografischen Essay erforscht Wellershaus, wo das Fremde sich nicht gleich auf den ersten Blick erschließt: in Freundschaften, Nachbarschaften, Arbeitskontexten, der Familie – in unmittelbarer Nähe. Sie erzählt von unentschlossenen Biografien, komplexen Identitäten und verknüpft die Fremdheitserfahrungen anderer mit eigenen. Dadurch gelingt es ihr auf unnachahmliche Weise, den schrillen Ton der identitätspolitischen Debatten der Gegenwart zu unterlaufen.
Elisabeth Wellershaus, geboren 1974, ist Autorin und Journalistin. Sie berichtet für Medien wie Zeit Online, Amnesty Journal, taz und NZZ als Reporterin aus dem nördlichen und südlichen Afrika. In Berlin gehört sie zur Redaktion von 10nach8, einer feministischen Kolumne bei ZEIT Online. Sie gehört zu den 100 Frauen aus Kultur, Wissenschaft und Medien, die 2015 die Initiative "WIR MACHEN DAS" gegründet haben, über die Schriftstellerinnen und Journalistinnen aus Krisenregionen und Autorinnen aus Deutschland gemeinsame Projekte erarbeiten.
KAPITEL 1: Überall
KAPITEL 2: Nachbarschaften
KAPITEL 3: Stadt
KAPITEL 4: Arbeit
KAPITEL 5: Freundschaft
KAPITEL 6: Familie
KAPITEL 7: Passing
Dank
Anmerkungen
Quellenverzeichnis
Nominierung für den Deutschen Sachbuchpreis 2023: "Der Versuch, die Debatten um Rassismus und Identitätspolitik hinter sich zu lassen und trotzdem nicht zu ignorieren. Ihre subjektive Erzählung bedient sich einer unaufgeregten, sensiblen und sehr genau beobachtenden und beschreibenden Sprache."
Aus der Jurybegründung
Platz 3 der Sachbuch-Bestenliste von ZEIT, ZDF und Deutschlandfunk im Januar 2023: "Die Journalistin analysiert das Fremdsein in all seinen Facetten - und zeigt, wie es das Leben zu bereichern vermag."
"'Wo die Fremde beginnt' ist nicht bloß eine Abhandlung über Identität zwischen Weiß-Sein und Schwarz-Sein ... So intim die Aufarbeitung der eigenen Geschichte anmutet, so umfassend sind die Schlüsse, die Wellershaus daraus zieht."
Frankfurter Allgemeine Zeitung, Elisa Schüler
"Wellershaus berichtet in einem neuen Sachbuch über ihre sehr persönliche Suche nach Identität. Und sie tut das ohne den Anspruch, fündig zu werden. Das macht »Wo die Fremde beginnt« so besonders, ein tastendes Buch, postidentitär."
SPIEGEL, Tobias Becker
Sachbuch-Bestenliste von ZEIT, ZDF und Deutschlandfunk im Februar 2023: "Die Journalistin analysiert das Fremdsein - und zeigt, wie es das Leben bereichert."
"Elisabeth Wellershaus lotet in einem hochreflektierten Selbstversuch aus, 'Wo die Fremde beginnt' ... Entstanden ist ein fein gewobener Text, der zwar auf autobiografischem Fundament aufsetzt, diesen subjektiven Ansatz jedoch in einen komplexen wissenschaftlichen und literarischen Kontext einbettet."
Frankfurter Rundschau, Andrea Pollmeier
"Ein wertvoller, lesenswerter Beitrag ebenso zu Fragen um afropa?isches Leben wie um die Suche nach Identita?t und den Appell, den eigenen Nachbar*innen die Hand zu reichen."
Missy Magazin, Isabella Caldart
"Ein Zeitporträt ... Wellershaus' Text ist eine theoretisch unterfütterte Meditation über Nähe und Distanz. ... Ein nachdenkliches, selbstreflektiertes Buch über alltägliche Diskriminierung und Exklusion - und ihr Gegenteil."
Hamburger Abendblatt, Thomas Andre
"Ihr Buch ist Lebensgeschichte und soziologische Feldstudie anhand der eigenen Biographie, die Verbindung zwischen beidem gelingt ihr vortrefflich. ... Das Buch ist voller scharfen Beobachtungen."
a tempo, Konstantin Sakkas
"Eine schöne Bewegung, die fast etwas Rhythmisches hat, zeichnet das Buch aus. Es erarbeitet sein Thema in konzentrischen Kreisen, in denen sich Bilder des Zuhauseseins und der Verbundenheit mit Bildern der Fremdheit abwechseln." Der Tagesspiegel, Meike Fessmann
"Elisabeth Wellershaus analysiert, wie komplex und bereichernd FREMDHEIT ist."
tip Berlin, Eva Apraku
"Ein Buch, das eine nachhaltige Nachdenklichkeit hinterlässt."
General Anzeiger, Ludger Kersting
"Poetisch beschreibt sie, was sie sieht, wem sie begegnet."
taz, Sophia Zessnik
Erscheinungsdatum | 21.01.2023 |
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Verlagsort | München |
Sprache | deutsch |
Maße | 139 x 217 mm |
Gewicht | 311 g |
Einbandart | gebunden |
Themenwelt | Literatur ► Biografien / Erfahrungsberichte |
Sachbuch/Ratgeber ► Geschichte / Politik ► Politik / Gesellschaft | |
Geschichte ► Teilgebiete der Geschichte ► Kulturgeschichte | |
Sozialwissenschaften ► Soziologie | |
Schlagworte | Alltagsrassismus • Antirassismus • Äquatorialguinea • Autobiografie • Autobiographie • Biografie • Biographie • Essay • Familie • Fremde • Fremdheit • Großeltern • Hamburg • Identität • Journalistin • Kapitänshaushalt • Schwarze Deutsche • Volksdorf |
ISBN-10 | 3-406-79932-9 / 3406799329 |
ISBN-13 | 978-3-406-79932-7 / 9783406799327 |
Zustand | Neuware |
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