Hungern für Bischofferode
Campus (Verlag)
978-3-593-51728-5 (ISBN)
Am 1. Juli 1993 traten Kalibergleute des Thomas-Müntzer-Werks im thüringischen Bischofferode in einen unbefristeten Hungerstreik, der nicht nur im Osten, sondern auch im Westen Deutschlands breite Aufmerksamkeit erhielt und Solidarität hervorrief. Als »Treuhand-Trauma« der Ostdeutschen gewinnt dieses Ereignis – nach vielen Jahren des Vergessens – im Lichte der aktuellen Erfolge der AfD in den neuen Bundesländern wieder an trauriger Aktualität. Vor dem Hintergrund des noch immer virulenten Deutungskonflikts um die damaligen Proteste untersucht dieses Buch als erste zeithistorische Studie auf breiter Quellengrundlage die »lange« Geschichte des Streiks und zeigt, dass einseitige Narrative vom Siegeszug des Westens oder von der »Übernahme« des Ostens durch den Westen der historischen Wirklichkeit nicht gerecht werden.
Christian Rau, Dr. phil., ist Historiker und seit 2014 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Zeitgeschichte München-Berlin. Er forscht zur Geschichte der DDR, zur deutsch-deutschen Verflechtungsgeschichte, zur ostdeutschen Transformationsgeschichte, zur Geschichte der Gewerkschaften und zur europäischen Stadtgeschichte im 20. Jahrhundert.
»Rau kann anhand des Hungerstreiks von Bischofferode überzeugend darlegen, dass sich die Geschichte der Demokratie in Ostdeutschland nach 1989/90 nicht im Transfer der westdeutschen Institutionenordnung erschöpft. Stattdessen war und ist die Zukunft der Demokratie Gegenstand von Aushandlungsprozessen über legitim angesehene politische Prozeduren und Beteiligungsformen, denen unterschiedliche Vorstellungen und Aneignungen zugrunde liegen. [...] Raus Studie leistet eine notwendige Differenzierung unseres Blicks auf Protest und Politik in der ostdeutschen Transformationsgesellschaft. Seine demokratiegeschichtliche Perspektive ist inspirierend und fordert weitergehende Fragestellungen heraus.« H-Soz-Kult, Frank Kell, 21.06.2023
»Rau kann anhand des Hungerstreiks von Bischofferode überzeugend darlegen, dass sich die Geschichte der Demokratie in Ostdeutschland nach 1989/90 nicht im Transfer der westdeutschen Institutionenordnung erschöpft. Stattdessen war und ist die Zukunft der Demokratie Gegenstand von Aushandlungsprozessen über legitim angesehene politische Prozeduren und Beteiligungsformen, denen unterschiedliche Vorstellungen und Aneignungen zugrunde liegen. [...] Raus Studie leistet eine notwendige Differenzierung unseres Blicks auf Protest und Politik in der ostdeutschen Transformationsgesellschaft. Seine demokratiegeschichtliche Perspektive ist inspirierend und fordert weitergehende Fragestellungen heraus.« H-Soz-Kult, Frank Kell, 21.06.2023
Erscheinungsdatum | 02.02.2023 |
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Verlagsort | Frankfurt |
Sprache | deutsch |
Maße | 143 x 218 mm |
Gewicht | 440 g |
Themenwelt | Geschichte ► Allgemeine Geschichte ► Zeitgeschichte |
Sozialwissenschaften ► Politik / Verwaltung | |
Schlagworte | 1998 • AfD • Bischofferode • BRD • Bundesrepublik Deutschland • DDR • Deutsche Demokratische Republik • Deutsche Einheit • Eichsfeld • Geschichte • Hungerstreik • Kalibergbau • Kalifusion • Ossis • Ostdeutschland • Protest • Sozialgeschichte • Streik • Thomas-Müntzer-Werk • Thüringen • Transformation • Transformationsgeschichte Ostdeutschlands • Treuhand • Treuhandanstalt • Übernahme des Ostens • Wendezeit • Wessis • Westdeutschland • Wiedervereinigung • Wirtschaftsgeschichte |
ISBN-10 | 3-593-51728-0 / 3593517280 |
ISBN-13 | 978-3-593-51728-5 / 9783593517285 |
Zustand | Neuware |
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