Ein Kosmos im Regenwald.
Bacopa (Verlag)
978-3-99114-026-9 (ISBN)
Vorwort
Vorwort zur 2. Auflage
Einleitung
Die Lakandonen Menschen im Wald
Das Erzählen von Geschichten
Chan Kin Maax der kleine Prophet
Bemerkungen zum Übersetzen
ERZÄHLUNGEN DER GROSSEN ALTEN MENSCHEN
I Die Schöpfungsgeschichte
Die Geburt der Götter
und das Werden der Welt
Äkinchob, der Götterbote
Die Geburt des Kisin, des Herrn des Todes Sonne und Mond
Wie die Götter die Menschen und Tiere schufen Unsere Augen
Der Feuergott und das Gürteltier
Der Schnabel des Tukans
Der Gesang der Vögel
Der Mais
Hachäkyum machte den Tabak
für die Menschen
Wie Hachäkyum den BalcheCTrunk versuchte Kakoch machte die Haustiere der Götter
II Erzählungen aus der Urzeit
Der Rote Sturm
Das Ende des Sprechens
Nuxi, der Maulwurffänger
Der Urahne und der Königsgeier
Hängematte, Tragenetz und Webrahmen
Die Frau, die ihr Kind fraß
Der Ähah
III Die Habo die Echten Menschen von Yaxchilan Die Habo
Die Kanus der Habo
Die Pfeile der Habo
Der Ameisenbär
Wie Äkinchob den Urahnen in den Himmel hol- te
Bol, der Gott der Trunkenheit
IV Wilde Männer, Drachen und Wandernde Götter
Yum Kax, der Wilde Mann
Äh Wan Tut Kin
Chäk Xok, die Wassermenschen
Subin, der Drache im Wasserloch
Kfasop, der erregte Gott
Die Herren des Regenbogen
Die Haustiere der Wandernden Götter
Äh Xuke, der Gott der Nawäto
Xtabay, die Frauen der Wandernden Götter
V Die Herren der Tiere
Das Dorf der Wildschweine
Die Spinnenaffen
Der Himmel der Geier
Die Fledermausmenschen
Der Herr der Blattschneideameisen
VI Verwandlungen der Seele: Metamorphosen, Träume und Vorzeichen
Die Verwandlungen der Tiere
Nachtfalter und Kolibri
Geister, Seelen und Träume
Schlechte Vorzeichen
Die Träume der Hunde
Die Wahrnehmung der Hunde
Die Zeichen der Vögel
Bananenmenschen und Maisgeister
Der KisinGeist des Fußes
der Wandernden Götter
VII Das Leben im Regenwald
Das Blutopfer
Die Begegnung mit dem Hüter des Waldes
Der Balche-Krug
Die Jagd
Die Fäller der Sonne
DAS WISSEN VON DEN DINGEN
VIII Gesänge
Das Lied an die Frau
Das Lied an die Ehefrauen
Das Lied an den Mann
Das Lied an den Jaguar
Das Lied an die Spinnenaffen
Das Lied an die Brüllaffen
Das Lied an die Wildschweine
Das Lied an den Kambul
Das Lied an den Basilisken
Das Lied an die Fische
Das Lied an den Chili-Pfeffer
Das Lied an den Kakao
Das Lied zum Erbrechen
Das Lied an den Furz
IX Gebete und Sprüche
Gebet zum Maiswachstum
Die Worte zum Opfer des Ersten Maises
Die Worte zum Opfer des Ersten Tabaks
Die Worte zum Weihrauchopfer
an Itsanohkuh
Die Worte zum Balche Opfer
Bitte um Jagdwild
Gebet bei der Geburt eines Kindes
Gebet bei einer Sonnenfinsternis
Der Spruch an den Zahn
Der Spruch an den aufgehängten Maiskolben
Der Spruch an den Knochen, die Haarsträhne und den Mais
Der Spruch an die Kerze
Der Spruch zur Heilung des Erbrechens
Der Spruch an den Feuerstein
Der Spruch an den BalcheTrunk
X Prophezeiung
Das Ende der Welt
Nachwort
Zehn Jahre später
ANHANG
Zur Aussprache der Lakandon-Wörter
Die Genealogie der Lakandonen-Götter
Glossar
Verzeichnis der Pflanzen
Verzeichnis der Vögel
Literaturverzeichnis
Die Regenwälder sterben, und mit ihnen die Kulturen, die zu ihren tausend Wundern gehören. Noch bevor wir die ökologischen Geheimnisse der letzten Urwälder entdecken, wird das Land von den Traktoren der westlichen Industrienationen zur Wüste verwandelt. Den Waldmenschen wird der Nährboden ihrer Kultur genommen: das Wissen vom Wald verliert sich im Staub über dem Karst. Die Lakandonen sagen, die Seele eines Baumes gleicht der eines Menschen. Wird ein Baum gefällt, verliert sie ihren Kopf und steigt blutend in den Himmel auf. Die Lakandonen sind darum bemüht, mit den Bäumen in Harmonie zusarnmenzuleben. Der alte Chan Kin wundert sich, daß Fremde, die den Wald nicht kennen, kommen und den Regenwald abholzen. Für ihn ist eines ganz sicher: wenn es keinen Wald mehr gibt, naht der Weltuntergang. Chan Kin lernte sein Wissen von seinem Vater und der erfuhr es wiederum von seinem Vater. Aber dessen Urururgroßvater hat es von den Göttern, welche den Wald, ihre Welt, erschaffen haben. Der damals (1984) 98jährige Chan Kin, sein Sohn Kayum und ich, wir haben uns entschlossen, etwas von dem Wissen der Lakandonen, welches von jeher im Einklang mit den Naturgesetzen des Waldes stand, aufzuzeichnen und für sie zu bewahren. Dazu sprach Chan Kin seine Geschichten auf Tonband und sang die alten, überlieferten Lieder der Lakandonen. Kayum und ich fertigten die Transkriptionen an, die ich unter ständiger Rücksprache mit beiden ins Deutsche übersetzte. Die so übertragenen und aufgeschriebenen Texte bilden den Kern des vorliegenden Buches. Ohne die Hilfe und Unterstützung vieler Freunde wäre diese Arbeit nur sehr schwer oder mangelhaft gelungen. Ich möchte mich bei ihnen dafür bedanken: Sigrid Diechtl, Gertrude Duby-Blom, Susanna Eckholm Harald Hess, Eike Hinz, Sigi Höhle, Albert Hofmann, Jürgen Jensen, Koh Keken Kin Paniagua Keken Jür- gen Lipp, Bill Litzinger, Antonio Chan Kin Maax Nuk Maax Dörte Meyer, Chip Morris, Ken Nelson, O. b., Werner Petermann, Heinz J. Probst, Paul Rätsch, Hart- mut Rüsch, Ortwin Smailus, den Trickster-Leuten, Ossi Urchs, Jeff W. , Dianna Walter, Cynthia Whooley Nancy Wilson und Frank Zappa. Ich hoffe, daß durch dieses Buch unser Bewußtsein und Wissen vom Regenwald und seinen Menschen wächst. Naha, zur Zeit der Ersten Sonne Christian Rätsch
Die Regenwälder sterben, und mit ihnen die Kulturen, die zu ihren tausend Wundern gehören. Noch bevor wir die ökologischen Geheimnisse der letzten Urwälder entdecken, wird das Land von den Traktoren der westlichen Industrienationen zur Wüste verwandelt. Den Waldmenschen wird der Nährboden ihrer Kultur genommen: das Wissen vom Wald verliert sich im Staub über dem Karst. Die Lakandonen sagen, die Seele eines Baumes gleicht der eines Menschen. Wird ein Baum gefällt, verliert sie ihren Kopf und steigt blutend in den Himmel auf. Die Lakandonen sind darum bemüht, mit den Bäumen in Harmonie zusarnmenzuleben. Der alte Chan Kin wundert sich, daß Fremde, die den Wald nicht kennen, kommen und den Regenwald abholzen. Für ihn ist eines ganz sicher: wenn es keinen Wald mehr gibt, naht der Weltuntergang. Chan Kin lernte sein Wissen von seinem Vater und der erfuhr es wiederum von seinem Vater. Aber dessen Urururgroßvater hat es von den Göttern, welche den Wald, ihre Welt, erschaffen haben.Der damals (1984) 98jährige Chan Kin, sein Sohn Kayum und ich, wir haben uns entschlossen, etwas von dem Wissen der Lakandonen, welches von jeher im Einklang mit den Naturgesetzen des Waldes stand, aufzuzeichnen und für sie zu bewahren. Dazu sprach Chan Kin seine Geschichten auf Tonband und sang die alten, überlieferten Lieder der Lakandonen. Kayum und ich fertigten die Transkriptionen an, die ich unter ständiger Rücksprache mit beiden ins Deutsche übersetzte. Die so übertragenen und aufgeschriebenen Texte bilden den Kern des vorliegenden Buches.Ohne die Hilfe und Unterstützung vieler Freunde wäre diese Arbeit nur sehr schwer oder mangelhaft gelungen. Ich möchte mich bei ihnen dafür bedanken:Sigrid Diechtl, Gertrude Duby-Blom, Susanna Eckholm Harald Hess, Eike Hinz, Sigi Höhle, Albert Hofmann, Jürgen Jensen, Koh Keken Kin Paniagua Keken Jür- gen Lipp, Bill Litzinger, Antonio Chan Kin Maax Nuk Maax Dörte Meyer, Chip Morris, Ken Nelson, O. b., Werner Petermann, Heinz J. Probst, Paul Rätsch, Hart- mut Rüsch, Ortwin Smailus, den Trickster-Leuten, Ossi Urchs, Jeff W. , Dianna Walter, Cynthia Whooley Nancy Wilson und Frank Zappa.Ich hoffe, daß durch dieses Buch unser Bewußtsein und Wissen vom Regenwald und seinen Menschen wächst.Naha, zur Zeit der Ersten Sonne Christian Rätsch
Erscheinungsdatum | 14.10.2022 |
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Zusatzinfo | s/w Abbildungen |
Sprache | deutsch |
Maße | 120 x 190 mm |
Gewicht | 634 g |
Themenwelt | Sozialwissenschaften ► Ethnologie ► Völkerkunde (Naturvölker) |
Sozialwissenschaften ► Soziologie | |
Schlagworte | Lakandonen • Maya • Mythologie • Regenwald |
ISBN-10 | 3-99114-026-8 / 3991140268 |
ISBN-13 | 978-3-99114-026-9 / 9783991140269 |
Zustand | Neuware |
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