Etwa zehn Millionen Deutsche flohen mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs aus Schlesien, Pommern, der Neumark und Ostpreußen oder wurden von dort vertrieben. Zurück blieben ihre Häuser, Straßen, Fabriken und Kirchen, aber auch ihre Möbel, Küchengeräte und Bilder. Welche Geschichten erzählen sie heute über ihre ehemaligen Besitzer? Die Gebiet östlich von Oder und Neiße lagen fortan in Polen, Menschen aus anderen Landesteilen, darunter Vertriebene aus den östlichen Grenzgebieten um Lemberg und Vilnius, wurden dort angesiedelt. Wie machten sie die Städte und Dörfer der ehemaligen Besatzer zu ihrer Heimat?
Gestützt auf Archivfunde, Forschungsarbeiten, Literatur und eine Vielzahl persönlicher Begegnungen erzählt Karolina Kuszyk davon, wie die Biografien von Menschen und Dingen miteinander verwoben sind.
Karolina Kuszyk, geboren 1977 in Legnica, lebt in Berlin und Niederschlesien und arbeitet als freiberufliche Autorin, Übersetzerin und Lehrbeauftragte, u.a. an der Viadrina. Sie verfasste Beiträge u.a. für Zeit Online, Deutschlandradio Kultur und Funkhaus Europa und übersetzte u.a. Max Frisch, Ilse Aichinger, Karen Duve und Bernhard Schlink ins Polnische. „In den Häusern der anderen“ wurde 2020 mit dem Arthur-Kronthal-Preis ausgezeichnet und regte in Polen eine lebhafte Diskussion über den Umgang mit dem deutschen Erbe an.
Bernhard Hartmann, geboren 1972 in Gerolstein/Eifel, studierte Polonistik und Germanistik in Mainz, Wrocław, Roskilde und Potsdam. Tätigkeit als Lehrbeauftragter und wissenschaftlicher Mitarbeiter an den Slawistischen Instituten der Universitäten Potsdam, Berlin (HU), Erfurt, Wien und Bochum. Seit 2009 freiberuflicher Übersetzer literarischer und geisteswissenschaftlicher Texte aus dem Polnischen. 2013 ausgezeichnet mit dem Karl-Dedecius-Preis.
»Kuszyks Buch ist klug, ausgewogen und immer empathisch.« Süddeutsche Zeitung 20221015
»Dieses Buch füllt eine Leerstelle: Es erzählt, was es für die Polen bedeutete, in die von den Deutschen verlassenen Gebiete zu kommen, sich die Dörfer, Städte, Häuser des Feindes anzueignen. Karolina Kuszyk beschreibt anschaulich, nahbar und emotional.«
Christiane Hoffmann
»Karolina Kuszyk gelingt etwas Außergewöhnliches. Auf einfühlsame Weise beschreibt sie die Herausforderung der polnischen Nachkriegsgesellschaft, mit dem deutschen Erbe im heutigen Westpolen umzugehen. Endlich liegt dieses wegweisende Buch in deutscher Sprache vor.«
Andreas Kossert
Erscheinungsdatum | 08.10.2022 |
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Übersetzer | Bernhard Hartmann |
Verlagsort | Berlin |
Sprache | deutsch |
Original-Titel | Poniemieckie |
Maße | 135 x 210 mm |
Gewicht | 626 g |
Einbandart | gebunden |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Geschichte / Politik ► Zeitgeschichte ab 1945 |
Geisteswissenschaften ► Geschichte ► Regional- / Ländergeschichte | |
Sozialwissenschaften ► Soziologie | |
Schlagworte | Bestseller • Breslau • Deutsche • Flucht aus dem Osten • Friedhöfe • Gebäude • Heimatvertriebene • Josef August Untersberger • Kulturgeschichte • Materielle Kultur • Möbel • Ostgebiete • Ostpreußen • Polen • Pommern • Posen • Poznan • Poznań • Rudolf Rempel • Schlesien • Siedler • Spuren • Vertreibung • Vertriebene • Westpreußen • Wroclaw • Wrocław |
ISBN-10 | 3-96289-146-3 / 3962891463 |
ISBN-13 | 978-3-96289-146-6 / 9783962891466 |
Zustand | Neuware |
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