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Emotionen und Fiktionen

Gefühle in Politik, Gesellschaft und Religion der griechischen Antike
Buch | Hardcover
208 Seiten
2023
wbg Theiss (Verlag)
978-3-8062-4489-2 (ISBN)
CHF 13,90 inkl. MwSt
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Liebe, Hoffnung, Zorn, Fürsorge, Ekel, Angst und Mitgefühl: Am Beispiel dieser sieben Emotionen untersucht der in Princeton lehrende Althistoriker Angelos Chaniotis, wie in der griechischen Antike Emotionen instrumentalisiert wurden, um Fiktionen zu etablieren und Illusionen wachzuhalten, die die bestehenden politischen und sozialen Verhältnisse rechtfertigten.
Nicht erst die moderne Propaganda hat sich die Macht der Gefühle zunutze gemacht, um ganze Gesellschaften zu beeinflussen. Schon in der griechischen Antike haben die Mächtigen Emotionen eingesetzt, um die politischen Verhältnisse zu festigen.

Gefühle werden mobilisiert, um die Illusion zu erzeugen, die gesamte Gemeinschaft sei eine große Familie: Das Narrativ des fürsorglichen Herrn soll der Sklaverei ein menschliches Antlitz geben. Die Erzählung von der Liebe des Herrschers zu seinem Volk erzeugt ein emotionales Band der Nähe. Ekel dient der Stigmatisierung des Fremden. Und die Angst vor Gott ist die Grundlage fast jeder Religion.

Liebe, Hoffnung, Zorn, Fürsorge, Ekel, Angst und Mitgefühl: Am Beispiel dieser sieben Emotionen untersucht Angelos Chaniotis, wie in der Antike Gefühle instrumentalisiert wurden, um Fiktionen zu etablieren und Illusionen wachzuhalten, die die bestehenden politischen und sozialen Verhältnisse rechtfertigten.

Angelos Chaniotis lehrt nach Stationen in New York, Heidelberg und Oxford seit 2010 Alte Geschichte am Institute for Advanced Study in Princeton. Der Autor der bei der wbg 2019 erschienenen Globalgeschichte des Hellenismus »Die Öffnung der Welt« (2022) wurde u. a. ausgezeichnet mit dem Phönix-Orden der griechischen Republik, dem Forschungspreis des Landes Baden-Württemberg und dem Anneliese-Maier-Forschungspreis der Alexander von Humboldt Stiftung.

Vorwort 7
Einleitung: Emotionen in Politik, Gesellschaft und Kultur 9
1 Furcht und Hoffnung: die emotionale Konstruktion
des Göttlichen 36
2 Liebe: für einen königlichen Hof mit menschlichem Antlitz 70
3 Hoffnung und Zuneigung: Verhandlungen mit den Mächtigen 85
4 Zorn: Ausdruck von Machtanspruch 101
5 Fürsorge: für eine Sklaverei mit menschlichem Antlitz 121
6 Trauer und Mitgefühl: Erinnerung und ewiges Leben 143
7 Ekel: Normenstärkung und Diskriminierung 169
Ausblick: Emotionen und Fiktionen 195
Anmerkungen 198
Bibliografie 210
Bildnachweis 224

»_Chaniotis kluges Buch zeichnet ein facettenreiches und berührendes Bild verschiedenster Emotionen und bietet zugleich eine glänzende Analyse antiker Herrschaftstechniken, wie sie im Medium der Inschriften zu Tage treten. Und wer selbst noch auf Reste eher ungeliebten humanistischen Schulwissens zurückblicken kann, wird überrascht sein, welch tiefgreifende Einblicke in das Wechselspiel von Macht, Manipulation und Abhängigkeit eine historisch fundierte Beschäftigung mit antiken Texten ermöglichen kann.« SWR2

Erscheinungsdatum
Zusatzinfo ca. 10 s/w-Abb.
Verlagsort Darmstadt
Sprache deutsch
Maße 145 x 215 mm
Gewicht 380 g
Einbandart gebunden
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Geschichte / Politik Vor- und Frühgeschichte / Antike
Geschichte Allgemeine Geschichte Altertum / Antike
Geschichte Teilgebiete der Geschichte Kulturgeschichte
Sozialwissenschaften
Schlagworte althistorische forschung • antike Gesellschaft • antike normen • antike politik • Antike Religion • antike sklaven • antike Werte • Diadochen • Emotionsforschung • Emotionsgeschichte • Epigraphik • epigraphische quellen • gefühlsforschung • gefühl und geschichte • Griechische Antike • Griechische Kultur • griechische Politik • Hellenismus • hellenistische höfe • Herrschaft • Hierarchie • hierarchische verhältnisse • Historische Narrative • Inschriften • königliche repräsentatoin • Kulturgeschichte • Manipulation • Mentalitätsgeschichte • Römische Herrschaft • sklaverei in der antike • Stigmatisierung • Totenkult
ISBN-10 3-8062-4489-8 / 3806244898
ISBN-13 978-3-8062-4489-2 / 9783806244892
Zustand Neuware
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