Die rückständige Großmacht
C.H.Beck (Verlag)
978-3-406-79353-0 (ISBN)
Seit Peter dem Großen und seiner erzwungenen Verwestlichung Russlands zieht sich ein zutiefst ambivalentes Verhältnis zum Westen durch die russische Geschichte: der Westen als Vorbild und der Westen als Feindbild. Der renommierte Russlandhistoriker Manfred Hildermeier erzählt in seinem fundierten Buch die lange Geschichte dieser schwierigen Beziehung und bietet damit auch einen Schlüssel für das Verständnis der kriegerischen Politik Wladimir Putins in der Gegenwart.
Russland fühlt sich vom Westen bedroht – diese Wahrnehmung gehört zu den offiziellen russischen Begründungen für den Überfall auf die Ukraine. Doch Russland hat Europa und Amerika über die Jahrhunderte hinweg auch immer wieder nachgeeifert und seinen eigenen Erfolg daran gemessen, wie weit es technisch, ökonomisch oder kulturell «aufgeholt» hat. Manfred Hildermeier führt in seinem Buch durch die Geschichte einer hochambivalenten Beziehung.
Manfred Hildermeier ist Professor em. für Osteuropäische Geschichte an der Universität Göttingen. Die beiden großen Bände "Geschichte Russlands. Vom Mittelalter bis zur Oktoberrevolution" (2022) und "Geschichte der Sowjetunion" (2022) sind auch international anerkannte Standardwerke.
Vorwort
Einleitung
I. Die Kiever Rus': Dynastische Zugehörigkeit
II. Moscovien: Katholische Teufel und verlockende Technik
III. Russische Aufklärung: Staatsreformen und kulturelle Verwestlichung
1. Gewaltsame Öffnung zum Westen: Die Reformen Peters des Großen
2. Korporative Vergesellschaftung und westlicher Kulturimport unter Katharina der Großen
IV. Das 19. Jahrhundert: Identitätssuche und neuer Aufbruch zum Westen
1. Höhepunkt liberaler Reformen und ihr Ende: Alexander I .
2. Dezemberputsch
3. Erste Identitätsdebatten
4. Die großen Reformen
5. Russland in Europa
V. Importierter Sozialismus und kapitalistische Hilfe (1917-41)
1. Sozialismus als Entwicklungsstrategie
2. Die postrevolutionäre Moderne als Ausnahme und ihr Ende
3. Der Traum vom sowjetischen Amerika
4. Importsubstitution als Entwicklungsstrategie
VI. Supermacht der Defizite und sozialistischer Konsum (1945 -1985)
1. Reparationen und Aufrüstung: Hilfe zur Selbsthilfe
2. Chruschtschow: Zwischen Sozialismus und Privatkonsum
3. Breschnew: Goldene Jahre und fatale Stagnation
VII. Nach Westen - und zurück (1985 bis heute)
1. Perestrojka: Ideologischer Mauerfall und Wiederkehr der Identitätsfrage
2. Von Jelzin zu Putin: Überstürzte Verwestlichung und neue Abgrenzung
3. Postsowjetische Identitätssuche und neue «russische Idee»
VIII. Ein Vorschlag zur Deutung: Rückständigkeit als Verflechtung
Anmerkungen
Zitierte Literatur
Hinweise zu Umschrift und Aussprache
Personenregister
"Bringt einen großen Erkenntnisgewinn."
DerStandard, Josef Kirchengast
"Ein beeindruckendes Wissen ... in einer komprimierten, gut lesbaren Buchfassung"
DAMALS, Klaus Gestwa
"Nüchtern analysierend und ohne eurozentrischen Gestus. Es widerspricht mit seiner präzisen und kenntnisreichen Darstellung jeder Vorstellung von einem abgeschotteten und autochthonen Russland."
Frankfurter Allgemeine Zeitung, Stefan Plaggenborg
»Hildermeier gehört zu der Generation von Russlandhistorikern, die ... eine fundierte eigenständige Deutung der Geschichte Russlands erarbeitet haben.«
Andreas Kappeler, Die ZEIT
Erscheinungsdatum | 13.09.2022 |
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Verlagsort | München |
Sprache | deutsch |
Maße | 124 x 205 mm |
Gewicht | 328 g |
Einbandart | kartoniert |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Geschichte / Politik ► Allgemeines / Lexika |
Sozialwissenschaften ► Politik / Verwaltung ► Politische Systeme | |
Schlagworte | Angriffskrieg • Diktatur • Feindbild • Geschichte • Imperialismus • Krieg • Politik • Putin • Russland • Überfall • Ukraine • Vorbild • Westen |
ISBN-10 | 3-406-79353-3 / 3406793533 |
ISBN-13 | 978-3-406-79353-0 / 9783406793530 |
Zustand | Neuware |
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