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Herrschaft und Handlungsfähigkeit (eBook)

Elemente einer kritischen Sozialtheorie
eBook Download: PDF
2022 | 1. Auflage
424 Seiten
Campus Verlag
978-3-593-44804-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Herrschaft und Handlungsfähigkeit -  Isabell Mader
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Obwohl »Herrschaft« eine wichtige Rolle in den kritischen Sozialwissenschaften spielt, liegen kaum zeitgenössische Auseinandersetzungen mit dem Herrschaftskonzept vor. Debatten über Formen und Veränderungen von Herrschaft legen nicht ausreichend dar, was der Begriff überhaupt beinhaltet. Das Buch füllt diese Lücke und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Erneuerung kritischer Herrschaftsanalyse. Anhand des Begriffs, der Sozialtheorie und der Kritik von Herrschaft zeigt Dimitri Mader, wie das Verhältnis von Herrschaft und Handlungsfähigkeit konzeptionell gefasst werden kann, und entwickelt damit eine für die empirische Sozialforschung operationalisierbare Herrschaftskonzeption.

Isabell Mader, Dr. phil., ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Osnabrück und der Universität Braunschweig. https://orcid.org/0009-0001-1392-0899

Isabell Mader, Dr. phil., ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Osnabrück und der Universität Braunschweig. https://orcid.org/0009-0001-1392-0899

Inhalt 6
Dank 8
1. Einleitung 10
1.1 Das theoretisch?empirische Doppelproblem der Selbstbeherrschungs?Diagnose 12
1.2 Kritische Herrschaftstheorie: Leerstellen und Anknüpfungspunkte in der deutschen Arbeitssoziologie 16
1.2.1 Zum Herrschaftsbegriff in der Arbeitssoziologie 17
1.2.2 Zur sozialtheoretischen Rahmung von Herrschaft 24
1.2.3 Zu Herrschaftskritik 28
1.3 Fragestellung und Aufbau der Arbeit 32
2. Sozialtheoretische Grundlagen: Handlungsfähigkeit und Handlungssituation 38
2.1 Sozialtheorie und kritische Herrschaftstheorie 38
2.2 Archers morphogenetischer Ansatz 42
2.2.1 Die doppelte Morphogenese von Struktur und Handlungsfähigkeit 42
2.2.2 Strukturelle Bedingung von Handeln als dreifacher Vermittlungsprozess 48
2.3 Die strukturelle Formung der Handlungssituation 51
2.3.1 Objektive Formung der Situation durch soziale Positionen, Rollen und Identitäten 52
2.3.1.1 Soziale Positionen 54
2.3.1.2 Soziale Rollen 56
2.3.1.3 Soziale Identitäten 61
2.3.1.4 Zusammenfassung und Ausblick: Soziale Situierung und ihr Subjektivierungssog 64
2.3.2 Sinnhafte Rahmung der Situation 68
2.3.2.1 Warum die Handlungssituation nicht in individuelle Situationsdeutungen kollabiert 70
2.3.2.2 Die irreduzible Bedeutung subjektiver Deutungsrahmen am Beispiel von Interessenidentitäten 74
2.4 Subjektive Aneignungsweisen und Relevantmachung sozialer Bedingungen 83
2.4.1 Emotionalität, Reflexivität und die Emergenz personaler Identität 84
2.4.2 Formen der »Verinnerlichung« sozialer Bedingungen 89
2.4.2.1 Bestimmung und Anpassung 92
2.4.2.2 Statische und dynamische Anpassung 96
3. Anforderungen an ein kritisches Herrschaftskonzept 100
3.1 Vortheoretische Positionierung: Ordnungsperspektive versus Einschränkungsperspektive 101
3.2 Was Herrschaft nicht ist – Abgrenzungen gegenüber benachbarten Konzepten 109
3.2.1 Herrschaft und soziale Ordnung 110
3.2.1.1 Herrschaft ? anerkannte Unter? und Überordnung 110
3.2.1.2 Herrschaft ? Ordnungssicherheit 117
Zusammenfassung der Anforderungen an den Herrschaftsbegriff: 120
3.2.2 Herrschaft und soziale Ungleichheit 121
3.2.2.1 Herrschaft ? Ungleiche Partizipationschancen 122
3.2.2.2 Herrschaft als spezifische Form der Obstruktion gleicher Freiheit 127
Zusammenfassung der Anforderungen an den Herrschaftsbegriff: 130
3.2.3 Herrschaft und Repression 131
3.2.3.1 Herrschaft ? Detailkontrolle von Raum und Zeit 132
3.2.3.2 Herrschaft ? Macht zur Frustrierung von Präferenzen 134
Herrschaft als tatsächliche Repression oder als Macht zur Repression? 135
Macht zur Repression und zur Erzeugung von Präferenzen 137
3.2.3.3 Herrschaft als nicht notwendig repressiv erfahrene Freiheitseinschränkung 139
Zusammenfassung der Anforderungen an den Herrschaftsbegriff: 140
4. Was ist Herrschaft? Definition eines kritischen Herrschaftskonzepts 142
4.1 Die Grunddefinition gesellschaftlicher Herrschaft 142
4.2 Elemente der Herrschaftsdefinition 150
4.2.1 Handlungsmacht (Macht?zu) 151
4.2.1.1 Macht als dispositionales Konzept 151
4.2.1.2 Handlungsmacht als Vermögen intentional Wirkungen herbeiführen zu können 153
4.2.1.3 Handlungsmacht und Handlungsfähigkeit 154
4.2.1.4 Generelle Handlungsmacht als Bündel von spezifischen Handlungsmächten 156
4.2.2 Soziale Macht 157
4.2.3 Signifikante Asymmetrie sozialer Macht 161
4.2.3.1 Relevanz von Macht 162
4.2.3.2 Signifikante Asymmetrie 165
4.2.4 Einschränkungsmacht 166
4.2.4.1 Äußerer und innerer Zwang als Grundlage von Einschränkungsmacht 167
4.2.4.2 Einige Schwierigkeiten in der Abgrenzung von asymmetrischer sozialer Macht und Einschränkungsmacht 172
4.2.4.3 Verantwortlichkeit für die Einschränkung der Selbstbestimmungsmöglichkeit 177
4.3 Herrschaft als Einschränkung der Möglichkeit zur Selbstbestimmung 181
5. Sozialtheoretische Implikationen der Herrschaftsdefinition 188
5.1 Herrschaft als einseitige Verfügung über die Handlungssituation 189
5.1.1 Die Handlungssituation in der Macht eines anderen 190
5.1.2 Mittel der Ausübung von Herrschaft: Gewalt, instrumentelle Macht und innere Macht 191
5.2 Die Verankerung von Einschränkungsmacht in sozialen Strukturen: Herrschaft kraft Interessenkonstellation, Autorität und Identifizierung 195
5.2.1 Herrschaft kraft Interessenkonstellation: Verankerung von Einschränkungsmacht in sozialen Positionen 199
5.2.1.1 Machtbasis 199
5.2.1.2 Bezogenheit der Macht 199
5.2.1.3 Zwang 199
5.2.2 Herrschaft kraft Autorität: Verankerung von Einschränkungsmacht in sozialen Rollen 202
5.2.2.1 Machtbasis 202
5.2.2.2 Bezogenheit der Macht 202
5.2.2.3 Zwang 204
5.2.3 Herrschaft kraft Identifizierung: Verankerung von Herrschaft in verinnerlichten sozialen Identitäten 207
5.2.3.1 Machtbasis 207
5.2.3.2 Bezogenheit der Macht 207
5.2.3.3 Zwang 210
5.2.4 Schluss 214
5.3 Zur produktiven Seite von Herrschaft 218
5.3.1 Zur Verinnerlichung von Herrschaft 220
5.3.2 Immunisierung gegenüber Herrschaft und ihre Grenzen 223
5.3.3 Verinnerlichung bei gleichzeitiger Abnahme von Herrschaft 229
5.3.4 Wie ist Leiden an Herrschaft angesichts ihrer Verinnerlichung möglich? 231
6. Leiden an eingeschränkter Handlungsfähigkeit: Rekonstruktion zweier humanistisch?marxistischer Positionen 234
6.1 Einleitung 234
6.2 Entfremdungskritik: Selbstverkennung und Selbstverlust vor dem Hintergrund materialer Selbstbestimmung 239
6.2.1 Entfremdungskritik als Wesensmetaphysik oder Formkritik 239
6.2.2 Entfremdung als objektiver Prozess und als subjektive Erfahrung 242
6.2.3 Entfremdung als Formkritik der Beziehung Struktur – Praxis/0ptPraxis – Subjekt 246
6.2.3.1 Selbstverkennung 248
6.2.3.2 Selbstverlust 252
6.2.4 Materiale Selbstbestimmung als implizites Ideal der Entfremdungskritik 254
6.2.5 Fundierung des Selbstbestimmungsideals in anthropologischen Potentialen 259
6.2.6 Schlussfolgerungen und Erträge für das weitere Vorgehen 263
6.3 Kritische Psychologie: Selbstfeindschaft vor dem Hintergrund vorsorgender Verfügung über die eigenen Lebensbedingungen 268
6.3.1 Drei Aspekte personaler Handlungsfähigkeit 271
6.3.1.1 Gesamtgesellschaftliche Vermitteltheit der individuellen Existenz 271
6.3.1.2 Möglichkeitsbeziehung und bewusstes Verhalten?zu 272
6.3.1.3 Vorausschauende Daseinsvorsorge als Bedürfnisgrundlage der individuellen Handlungsfähigkeit 274
6.3.1.4 Handlungsfähigkeit als Bedingungsverfügung zur Sicherung der individuellen Reproduktion 275
6.3.2 Normativer Begriff und Erfahrungsbegriff von Handlungsfähigkeit 278
6.3.2.1 Der normative Begriff von Handlungsfähigkeit 279
6.3.2.2 Der Erfahrungsbegriff von Handlungsfähigkeit 282
6.3.3 Doppelte Möglichkeit und restriktive/verallgemeinerte Handlungsfähigkeit 284
6.3.4 Selbstschädigung und Selbstfeindschaft als Folge restriktiver Handlungsfähigkeit 290
6.3.5 Zur Plausibilität und Problematik des Doppel?Konzeptes der Selbstschädigung/ Selbstfeindschaft 296
6.3.6 Schlussfolgerungen und Erträge für das weitere Vorgehen 302
7. Subjektive und kontextuelle Bedingungen eines Leidens an eingeschränkter Handlungsfähigkeit 304
7.1 Einschränkung und Unterminierung von Handlungsfähigkeit als Störungen im Welt? und Selbstbezug 306
7.1.1 Äußere Einschränkung und Unterminierung von Handlungsfähigkeit 306
7.1.2 Innere Bestimmungslosigkeit und Selbstfeindschaft als zwei Formen der Unterminierung von Handlungsfähigkeit 309
7.2 Kontextuelle Bedingungen der Einschränkung und Unterminierung von Handlungsfähigkeit 317
7.2.1 Kontextuelle Bedingungen äußerer Einschränkungen von Handlungsfähigkeit 317
7.2.1.1 Repressive Verhältnisse 317
7.2.1.2 Anomie oder existentielle Unsicherheit 319
7.2.1.3 Willkürherrschaft 321
7.2.1.4 Widersprüchliche Handlungssituationen 323
Logische und praxeologische Widersprüche 325
Verantwortungszuschreibung und Zwang als Hintergrundbedingungen widersprüchlicher Anforderungen 330
7.2.2 Kontextuelle Bedingungen von Selbstfeindschaft 332
Fall A: Der enthusiastische Aufsteiger im Günstlingssystem 335
Fall B: Die mit sich hadernde Feministin 341
7.2.3 Kontextuelle Bedingungen von innerer Bestimmungslosigkeit 346
Fall A: Tayloristische Arbeitsorganisation 347
Fall B: Erstarrter Konventionalismus 352
Fall C: Driften in volatilen Kontexten 356
7.3 Subjektive Umgangsweisen mit eingeschränkter Handlungsfähigkeit 363
7.3.1 Verschiebungen, Trade?Offs und Kompensationsstrategien 364
7.3.2 Selbsttransformation und ihre Grenzen 369
7.3.2.1 Opportunistische Selbsttransformation und der Verlust persönlicher Integrität 369
7.3.2.2 Aufgabe einer substantiellen personalen Identität 371
7.4 Subjektintrinsische Voraussetzungen eines Leidens an eingeschränkter Handlungsfähigkeit 375
7.4.1 Subjektverständnis: Relational und zugleich emergent 376
7.4.2 Drei analytische Ebenen von Subjektivität 378
7.4.3 Zwei Dimensionen der subjektiven Notwendigkeit von Handlungsfähigkeit 381
8. Schluss: Elemente einer kritischen Sozialtheorie von Herrschaft und Handlungsfähigkeit 388
8.1 Konsequenzen der Herrschaftskonzeption für die Herrschaftsanalyse 388
8.2 Kritische Herrschaftsanalyse 394
Analyse von Handlungssituationen, Beziehungskonstellationen und subjektiven Selbstbeziehungen 394
Herrschaft: Macht?über flankiert von Zwang 395
Machtasymmetrie 396
Vorliegen von Zwang 397
Maß der Verantwortlichkeit und Willkürfreiheit der Herrschenden 399
Handlungsmacht und Handlungsfähigkeit der Herrschaftsunterworfenen 400
Herrschaftskritik: Leiden an eingeschränkter Handlungsfähigkeit 401
8.3 Auf dem Weg zur Auflösung und Aufklärung der Selbstbeherrschungs?Paradoxie 404
Literatur 410

Erscheint lt. Verlag 9.2.2022
Reihe/Serie International Labour Studies
International Labour Studies
Verlagsort Frankfurt am Main
Sprache deutsch
Themenwelt Sozialwissenschaften Soziologie Allgemeine Soziologie
Schlagworte Arbeitssoziologie • Entfremdung • Gesellschaftstheorie • Herrschaftsunterworfene • Kritische Psychologie • Kritische Theorie • Macht • Sozialphilosophie • Sozialtheoretische Grundlagen • Soziologie • Ungleichheitsforschung
ISBN-10 3-593-44804-1 / 3593448041
ISBN-13 978-3-593-44804-6 / 9783593448046
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