Zum christlichen Menschenbild (eBook)

Rémi Brague (Autor)

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2021 | 1. Aufl. 2021
XVI, 170 Seiten
Springer Fachmedien Wiesbaden (Verlag)
978-3-658-34015-5 (ISBN)

Infos

Dieses Buch entfaltet das christliche Menschenbild in seinen Umrissen. Die Frage nach dem Menschen verdient es nämlich, wieder neu gestellt zu werden, weil heute der 'Humanismus' von einem zerstörerischen 'Antihumanismus' bedroht ist.

Warum besitzt der Mensch eine Würde und mithin Rechte? Die Antwort auf diese Frage fällt sehr unterschiedlich aus. Entsprechend unbestimmt, verschwommen und vieldeutig bleibt das Lippenbekenntnis zu Menschenwürde und Menschenrechten. Wer also ist jenes Lebewesen, das wir 'Mensch' nennen? Jeder Versuch einer wissenschaftlichen 'Definition' führt theoretisch und praktisch zu unmenschlichen Folgen, wie zahllose Beispiele in der Geschichte des 20. Jahrhunderts auf erschreckende Weise zeigen. Das christliche Menschenbild verzichtet auf eine solche Definition und zeichnet jene Kontur eines Vorbildes, auf die hin der Mensch in Christus seine vollkommene, abgeschlossene Gestalt gefunden hat.

Die anthropologischen, sozialen und politischen Folgen eines so geprägten Menschenbildes werden in diesem Buch erörtert: als Plädoyer für die Achtung der Natur des Menschen, die nicht der eigenen Verfügungsgewalt noch der Beherrschung durch Dritte in die Hand gelegt ist.

Dr. Rémi Brague ist Professor em. für Philosophie an der Paris I Panthéon-Sorbonne und der Ludwig-Maximilians-Universität München. Seine Bücher sind in 18 Sprachen übersetzt. 

Der Herausgeber

Dr. Christoph Böhr ist Professor für Philosophie an der Hochschule Heiligenkreuz/Wien.

Inhalt

Vorwort 7
Inhaltsverzeichnis 10
Abkürzungsverzeichnis 13
1 Aufstieg und Niedergang des Humanismus 15
1.1‚Humanismus‘ als Mode- und Schlagwort 15
1.2Wortgeschichte 17
1.3Zwei mögliche Etymologien und deren Bedeutung 19
1.4Der Mensch auf dem Wege zum Thron 21
1.5Der postmoderne Abbau der Privilegien des Menschlichen 25
1.6Unsere heutige Lage: Menschenrechte und -würde ohne Mensch 28
2 Das Projekt einer Anthropologie 32
2.1Vor der Heraufkunft der Frage nach dem Menschen 32
2.2Zur Vor- und Frühgeschichte in der klassischen Antike 34
2.3Der Beitrag der hebräischen Bibel 36
2.4Das Christentum 39
2.5Skizze einer Geschichte der neuzeitlichen Anthropologie 42
3 Die Suche nach einer Definition 47
3.1Eine technische Schwierigkeit 47
3.2Wo ist der Mensch? 49
3.3Auf der Suche nach dem echten Specimen 52
3.4Bild? 55
3.5Göttliche und menschliche Unerforschbarkeit 57
3.6Freiheit als Selbstschöpfung? 59
4 Anthropologie als Christologie 61
4.1Der echte Adam 61
4.2Elemente einer Christologie 63
4.3Ein paradoxes Urbild 66
4.4Zum angeblichen christlichen Anthropozentrismus 68
4.5Eine exzentrische Anthropologie 70
4.6Der vollkommene Mensch 73
5 Verstellte Menschen 77
5.1Selbstbild als Zerrbild 77
5.2Relativismus, Subjektivismus, Humantechnologie 80
5.3Ein Geständnis des jungen Karl Marx und dessen Folgen 84
5.4Der erste Weg, den ‚alten Adam‘ zu verewigen: Transhumanismus 87
5.5Der andere Weg: Humanitarismus 90
5.6Humanitarismus als anti-christliche Macht 93
5.7Menschentum als Klub 96
6 Eine vorläufige Anthropologie 99
6.1Drei Weisen, vom Menschen wie von der Welt zu sprechen 99
6.2Die vertiefende Umdeutung der klassischen Merkmale des Menschlichen durch das Christentum 101
6.3Sterblichkeit als positive Eigenschaft des Menschen 102
6.4Banalität des Guten 106
6.5Vertiefung und Erweiterung 107
6.6Erhöhung 109
6.7Einmaligkeit der Person 111
6.8Geschichte als Ort des Heils 112
7 Christliche Exzentrizität 116
7.1Kein Privileg der Christen 116
7.2Die singulare Universalität des Christentums 118
7.3Auswirkungen in der Literatur 120
7.4In den plastischen Künsten 122
7.5Gottes Menschenbild 124
8 Die christliche Revolution 127
8.1Die antike Gleichung: Mensch = Seele 127
8.2Die christliche Auferstehungslehre 130
8.3Pflege des Leibs als christliche Pflicht 132
8.4Empfang des menschlichen Lebens 134
8.5Sklaverei 136
8.6Wahl des Ehepartners 138
8.7Der christliche Blick als ein Ernstnehmen der menschlichen Wirklichkeit 140
9 Zum Schluss: Die heutige paradoxe Lage der Christen 143
Zum Herausgeber 147
Das Bild vom Menschen und die Ordnung der Gesellschaft 151
Literatur 154
Personenregister 165
Sachverzeichnis 172

Produkt-Details

• Erscheint lt. Verlag: 1.12.2021
• Reihe/Serie: Das Bild vom Menschen und die Ordnung der Gesellschaft
• Reihe/Serie: Das Bild vom Menschen und die Ordnung der Gesellschaft
• Zusatzinfo: XVI, 170 S. 3 Abb.
• Sprache: deutsch
• Themenwelt: Geisteswissenschaften ► Philosophie
• Themenwelt: Sozialwissenschaften ► Soziologie
• Schlagworte: Christentum • Ethik • Menschenbilder • Philosophische Anthropologie • Weltbilder
• ISBN-10: 3-658-34015-0 / 3658340150
• ISBN-13: 978-3-658-34015-5 / 9783658340155