Die abgetrennte Zunge
wbg Theiss (Verlag)
978-3-8062-4342-0 (ISBN)
Lese- und Medienproben
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Misogynie, Missbrauch und Gewalt in der antiken Literatur
Misogynie, Missbrauch und Gewalt ziehen sich wie ein roter Faden durch die antiken Texte, die unsere Gesellschaft bis heute prägen. Dass die antike Literatur auf unsere Geschichte und Gegenwart beträchtlichen Einfluss ausübte, ist keine Neuigkeit. Aber es sind nicht nur Errungenschaften wie Philosophie und Literatur, die uns Rom und Griechenland vererbt haben, sondern auch hochproblematische Verherrlichungen von Sexismus und Gewalt.
In einer konsequenten Gegenüberstellung moderner Phänomene und antiker Vorbilder zeigt Katharina Wesselmann, dass sich heutige Vorstellungen von Erotik und Romantik, aber auch gesellschaftliche Normen bis hin zu juristischen Tatbeständen in einer überraschend konsequenten Traditionslinie befinden. Wesselmann liest die klassischen Texte neu und deckt dabei ihre Wirkung auf moderne Männer- und Frauenbilder auf.
- Frauenschicksale und ihre männlichen Erzähler
- Die politische Frau als Störfaktor
- Philomelas abgetrennte Zunge: die Tradition des Schweigens über Gewalt
- Die Antike als Wiege des Patriarchats? Männliche Selbstinszenierung von Catull bis Deutschrap
Vom Umgang mit alten Stoffen: antike Mythen mit Gewinn neu lesen
Wie zeitgemäß sind die Texte griechischer und römischer Dichter? Katharina Wesselmann demonstriert an ausgewählten Beispielen wie „männliche Dominanz unsere kulturelle DNA seit Jahrtausenden prägt, inklusive Sexismus, Misogynie und sexueller Gewalt“. Die berühmten Werke von Homer, Ovid und anderen Autoren der Antike dienen nicht nur als Inspiration für moderne Filme, Bücher und Lieder. Sie bieten auch Einblicke in die antike Gesellschaft und machen so die Folgen der althergebrachten Geschlechterrollen sichtbar.
Ein spannender Blick in die Vergangenheit und eine Möglichkeit, antiken Texten auf neue und ehrliche Art gerecht zu werden.
Katharina Wesselmann ist Professorin für Fachdidaktik der Alten Sprachen an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. In Tübingen, Köln und Basel studierte sie Griechisch, Latein und Kunstgeschichte. In Basel war sie auch 14 Jahre als Latein- und Griechischlehrerin tätig. 2010 promovierte sie mit einer Arbeit über die mythischen Muster im Werk des griechischen Geschichtsschreibers Herodot, 2018 erfolgte die Habilitation über Homers Ilias. Seit 2019 lehrt Katharina Wesselmann in Kiel. Sie schreibt u. a. für die ZEIT.
Einleitung – Was ist bloß mit dem Feminismus los? 7
Erzählte Frauen – Sklavin, Gattin, Göttin 20
Das fatale monstrum – Die mächtige Frau 42
Das Schicksal der Verlassenen – Dido und Medea 62
Stumme Schreie – Mundtote Opfer 80
Ehe als Besitz – Die Tradition der legalisierten Gewalt 102
But what about men? – Konsens und Asymmetrie 120
Incels, Stalker, Gewalttäter – Der gekränkte Liebhaber 140
Schwuler Romulus – Mackertum und Brechung 165
Das ultimative Scheusal – Hässlich, alt und geil 182
Anhang 201
Dank 203
Anmerkungen 205
Bibliografie 215
Register der antiken Autor:innen mit ihren Lebensdaten 219
Bildnachweis 222
Die Autorin 223
»Angenehm unprätentiös und gleichzeitig ernst schreibt sie [Katharina Wesselmann] von 'Toy Boys' oder 'Bitches', um im nächsten Absatz Grundlagen altrömischer Dichtung zu erklären. Das macht das Buch nicht nur informativ, sondern stellenweise auch sehr lustig.« Deutschlandfunk Kultur, Buchkritik »Katharina Wesselmann räumt mit didaktischer Absicht in der antiken Literatur auf.« FAZ »Unter dem Einfluss der MeToo-Debatte analysiert sie darin antike Texte neu mit einem feministischen, kritischen Blick ... eine humorvolle und ... scharfe Analyse der heutigen Zeit im Lichte der Vergangenheit.« bzbasel.ch »Wesselmann lädt in ihrem großartigen Buch über die Antike als 'Wiege des Patriarchats, der Misogynie und Gewalt' dazu ein, deren Texte mit frischem Blick zu lesen.« Virginia Frauenbuchkritik
»Angenehm unprätentiös und gleichzeitig ernst schreibt sie [Katharina Wesselmann] von ‚Toy Boys‘ oder ‚Bitches‘, um im nächsten Absatz Grundlagen altrömischer Dichtung zu erklären. Das macht das Buch nicht nur informativ, sondern stellenweise auch sehr lustig.« Deutschlandfunk Kultur, Buchkritik
»Katharina Wesselmann räumt mit didaktischer Absicht in der antiken Literatur auf.« FAZ
Erscheinungsdatum | 18.07.2021 |
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Zusatzinfo | mit 10 s/w Abb. |
Verlagsort | Darmstadt |
Sprache | deutsch |
Maße | 135 x 215 mm |
Gewicht | 390 g |
Einbandart | gebunden |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Geschichte / Politik ► Vor- und Frühgeschichte / Antike |
Geschichte ► Allgemeine Geschichte ► Vor- und Frühgeschichte | |
Sozialwissenschaften | |
Schlagworte | Abendländische Kultur • Aeneas • Altes Griechenland • Antigone • Antike • antike Literatur • Antike Mythen • briseis • Catull • Daphne • Das Patriarchat • Dido • Frauen im antiken Griechenland • Frauen in der Antike • Frauen- und Männerbilder • Gender • Gender Studies • Geschlechterverhältnis • Gewalt • Götter • griechische Mythologie • Helena • Homer • Horaz • Io • Jason • Kalypso • Kleopatra • männliche Dominanz • Medea • mysogynie • Odysseus • Ovid • Päderastie • Penelope • römische Antike • Römische Dichter • Romulus • Sexismus • Sexsklaven • Sexualität • Terenz • toxische männlichkeit • Toyboys • Vergil |
ISBN-10 | 3-8062-4342-5 / 3806243425 |
ISBN-13 | 978-3-8062-4342-0 / 9783806243420 |
Zustand | Neuware |
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